ETH-Klimablog - Politik - Warten auf Cancun? Die Antwort liegt in Bern!

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Warten auf Cancun? Die Antwort liegt in Bern!

06.12.2010 von

Sind Unternehmen angewiesen auf griffige Regeln in der internationalen Klimapolitik? Sind klare Spielregeln wichtig, damit die Unternehmen ihre Innovations-Muskeln spielen lassen können? Entscheidet also ein positiver Ausgang der Cancun-Verhandlungen – wie auch immer dieser definiert sei – über das Engagement der Schweizer Unternehmen in Sachen nachhaltiges Wirtschaften? 

Vor einem Jahr habe ich an dieser Stelle einen Beitrag geschrieben über die Erwartungen von Schweizer Unternehmen an die Klimakonferenz in Kopenhagen (siehe mein Beitrag >hier). Ich forderte «liebe COP, trau Dich!». Statt einen «grossen Wurf zu verabschieden», wurde dann ein «kleiner Accord zur Kenntnis genommen».

Wie Regeln wirken

Politische Rahmenbedingungen definieren in einem erheblichen Grad den Markt. Eine stringente Klimapolitik bestimmt mit über die Konkurrenzfähigkeit von Produkten mit kleinem ökologischem Rucksack, wie zum Beispiel Ferien am Thunersee statt Reisen nach Thailand. Eine stringente Klimapolitik unterstützt die Nachfrage nach innovativen Dienstleistungen wie Videokonferenzen, die so lebensecht wirken, dass man schnell vergisst, dass man nicht wirklich am gleichen Tisch sitzt. Sie entscheidet mit über die Rentabilität von Massnahmen am Gebäude, bei erneuerbaren Energien, beim Transport.

Lohnt es sich (schon), in effiziente Technologien zu investieren, oder bleibt zukunftsgerichtetes Handeln eine Insel der Wohlhabenden und Überzeugten? Ein «grosser Wurf» der Klimapolitik könnte umweltgerechtes Handeln aus der Nische herausholen und zum Normalfall machen.

Cancun ist weit, aber Bern ist nahe!

Schweizer Unternehmen leiden unter einem Entscheidungsvakuum. Die Ursache liegt aber weniger in Kopenhagen bzw. Cancun als in Bern: Die geltenden Regelungen des CO₂-Gesetzes laufen in einem Jahr aus und keiner weiss so genau, was dann kommt. Diese Rechtsunsicherheit verhindert nicht nur die kontinuierliche Entwicklung des Markts. Sie ist auch verantwortlich für Fehlinvestitionen oder Planungsverzögerungen: Was heute rentabel ist, kann unter anderen Rahmenbedingungen erhebliche Mehrkosten verursachen. Insbesondere bei langlebigen Anlagen birgt jeder Investitionsentscheid hohe Risiken. Klare Signale aus der Politik würden helfen!

«Cancun» und noch folgende internationale Klimaverhandlungen haben nur dann Erfolgschancen, wenn unterdessen die Länder nicht abwarten, sondern handeln – so gut wie das halt geht ohne gemeinsame internationale Basis. Die Länder selbst können nationale Ziele definieren, schnell alle «no regret»-Massnahmen umsetzen, ihre Verpflichtungen einhalten. Jetzt sind «bottom up»-Anstösse gefragt, damit die fehlende globale gemeinsame Politik nachgeliefert werden kann. Darum fordere ich heute: «Liebes Bern, trau Dich!».

Zur Autorin

Gastautorin Gabi Hildesheimer ist Geschäftsführerin von Öbu, dem Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften.

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Kommentare (36) >Alle Kommentare aufklappen>Alle Kommentare zuklappen

Hallo Herr Palmer,

„Sie irren sich! Ich glaube vielen anderen Aussagen der Regierungen auch nicht. Und nicht nur Aussagen der Regierungen.“

na prima. Ich freue mich ueber meine Irrtuemer dieser Art.
(haette auch nichts dagegen wenn ich mich bei anderen
Dingen wie beim CO2 Problem oder dem Energie/Overshoot
Problem irren wuerde. Nur leider .. )

Aber wie ist es dann mit der Gandhi Vision?

Waere das nicht vielleicht eine Alternative?

@Michael Dittmar: „…warum glauben sie dann die vielen anderen Aussagen der Regierungen“

Sie irren sich! Ich glaube vielen anderen Aussagen der Regierungen auch nicht. Und nicht nur Aussagen der Regierungen.

Dass manche Menschen, mangels besseren Wissens oder zweckdienlich bewusst, Unwahrheiten verbreiten, ist kein Charakterzug der Demokratie sondern des Menschen.

Von Politikern erwarte ich allerdings, dass sie besonders sorgfältig mit der Gewalt umgehen, die wir ihnen anvertrauen. Wenn Politiker ihre Entscheidungen aufgrund von eigenem Unwissen, ungenügendem Informationsstand, Fahrlässigkeit oder mit einer bestimmten Absicht mit „bequemen Unwahrheiten“ rechtfertigen, ist das eine höchst besorgniserregende Vorgehensweise.

In einer direkten Demokratie werden manche Entscheidungen dem Volk zur Abstimmung vorgelegt. Die Stimmbürger treffen ihre Entscheidungen aufgrund ihnen vorliegender Informationen und aufgrund ihres „Gefühls“. Das Ergebnis ist in jedem Fall eine Diktatur der Mehrheit.

Ob diese Mehrheit aufgrund rationaler Überlegungen und sachlicher Informationen oder aufgrund geschickt manipulierter Information und einem Bauchgefühl zustande gekommen ist spielt für das Ergebnis keine Rolle: Gesetz ist Gesetz.

Die Schürung von Angst vermittelt seit Menschengedenken den direktesten Zugriff auf die Gefühle. Im Angstzustand finden selbst rationale Überlegungen kein Gehör mehr. In diesem Umfeld sind Aussagen wie „gestern Darfur und Pakistan, morgen das Emmental“, „gestern die spanische Grippe, morgen die paneuropäische Schweinegrippe“ zu beurteilen. Und als Beispiel für diffuse Ängste sind die kürzlich entschiedenen, umstrittenen eidgenössischen Abstimmungen zu erwähnen.

Hallo Herr Palmer,

sie schreiben:

„Unser Bundesrat lügt also durch den Mund unserer Bundespräsidentin, um politische Massnahmen zu rechtfertigen. Kann man von einer solchen Behörde erwarten, dass sie sachliche Entscheidungen trifft? Kann man unseren Politikern noch Vertrauen schenken.“

Wenn sie das wirklich glauben, warum glauben sie dann die
vielen anderen Aussagen der Regierungen (die Schweizer Regierung ist sicher noch demokratischer organisiert und kontrolliert als die im suedlichen Nachbarland.)
bezueglich Demokratie, freier Marktwirtschaft, fair Trade etc?

Warum nehmen wir Aussagen wie die von Gandhi nicht ernster?

Democracy is the government of the people. In fact, justice and freedom for every citizen are possible only under this system. There is also every possibility of having opportunity for progress. It is a source of general welfare too. Gandhi has also said, “Democracy must be in essence…meaning the art and science of mobilizing the entire physical, economic and spiritual resources of all the various sections of people in the service of common good of all.”

und

In fact, complete individual freedom holds a dominant position in the democracy advocated by Gandhi. Without complete freedom a slave is always a slave; and a man with servile disposition can never think of progress in any walk of life. Such a man can do something for society, state or the world is also unthinkable. Therefore, Gandhi has stated, “…if individual liberty goes, then surely all is lost, for, if the individual ceases to count, what is left of society? Individual freedom also can make a man voluntarily surrender himself completely to the service of society. If it wrested from him, he becomes automation and society is ruined. No society can possibly be built on denial of individual freedom…”

zum Beispiel hier:
http://www.globalpolitician.com/24944-india-gandhi

Nachtrag zum Vortrag unserer Bundespräsidentin Doris Leuthard in Cancun.
Doris Leuthard begründete die Dringlichkeit von Massnahmen mit dem Hinweis auf die Katastrophen in Dafur (Dürre) und Pakistan (Überschwemmung).

Dass Darfur seit Jahrhunderten unter periodischer Dürre leidet habe ich in einem anderen Kommentar bereits dargelegt (Kommentar von Ben Palmer. 10.12.2010, 1:15).

Das selbe gilt auch für die Überschwemmungen in Pakistan.

“A rapid transition of the ENSO phase from El Niño to La Niña between spring and summer of 2010 appears to be the key element in triggering a vigorous monsoon of 2010 over the Indian subcontinent…….the 2010 Pakistan floods, although seemingly unprecedented, were well within natural variability of monsoonal climate over the Indian subcontinent.”
http://pielkeclimatesci.files.wordpress.com/2010/09/mlk-2010-pakistan-floods.pdf

Unser Bundesrat lügt also durch den Mund unserer Bundespräsidentin, um politische Massnahmen zu rechtfertigen. Kann man von einer solchen Behörde erwarten, dass sie sachliche Entscheidungen trifft? Kann man unseren Politikern noch Vertrauen schenken.

@Kommentar von Peter Bühler. 13.12.2010, 22:53
Holzherr: “Die globale Erwärmung verschlechtert und verkleinert den Lebensraum”

Bühler:Global? Regional? Wie kommen Sie zu dieser pauschalisierenden Aussage, während Sie gleichzeitig eine
Begrünung der Sahara für möglich erachten

Ehrlich gesagt ist das meiste in diesem Kommentar von mir Spekulation. Die globale Erwärmung kann alles mögliche verändern – oder eben auch nicht. Professor Fischlin hat ja ein längeres Kapitel über das Vorsorgeprinzip in seinem Beitrag Selbstmord in Raten verfasst. Vorsorge, wegen der Ungewissheit. Die Erwärmung könnte nichts anderes als eben eine Erwärmung sein, sie könnte aber auch zu katastrophalen Veränderungen vieler Lebensräume führen.

Die Dekarbonisierung dagegen ist meiner Ansicht auf alle Fälle nötig, nur schon, weil Öl knapp wird – im schlimmsten Fall weil Quellen versiegen, im zweitschlimmsten, weil die Schwellenländer immer mehr Öl in immer kürzerer Zeit benötigen. Ich plädiere aber für eine überlegte und kostengünstige Dekarbonisierung und nicht für die Subvention von allem was sich erneuerbar nennt.

@ Dittmar

„Jetzt uebertreibst du wirklich! Eine Studie in der ein moeglicher negativer Feedback analysiert wurde“

Michael, untertreiben sollten wir’s auch nicht!

Klar ist, dass die genannte Studie bzw. ihr neuartiges Modell die Klimasensitivität am aller untersten Ende der IPCC-Annahmen ansiedelt. Klar ist auch, dass das dabei – in das neue Modell – hauptsächlich einbezogene negative Feedback in der bisherigen Leseart nicht eben übertrieben Gewicht erhalten hat.

Das wirklich Bemerkenswerte aber ist, woher die Studie stammt und dass sie sich – wie verlinkt – mit Ergebnissen anderer Studien deckt.
Ich halte das, unbesehen meiner eigenen Überzeugungen, für eine Art Meilenstein. Was die Debatte bezüglich weiterer negativer oder positiver Feedbacks anbelangt – du erwähnst selbstverständlich nur „10 andere positive“: die hält in der Tat an. Sie ist nicht entschieden.

Die Temperaturentwicklung der vergangenen 12 – 15 Jahre lässt deine einseitige Bevorzugung etwas merkwürdig erscheinen. Es sei denn, du würdest irgendwo einen bisher unbekannten Wärmespeicher entdeckt haben, dessen verzögerte Spätwirkungen uns demnächst einholen.

„Was fuer Christina M. gilt, gilt manchmal auch fuer dich!“

CM würde sich den Vergleich entschieden verbitten, erspar umgekehrt mir, darauf überhaupt zu antworten.

„Du bist voll in dem Dogma verhangen und blind fuer die realen Daten“

Dogmatisch verhangen? Blind? Für wen bitte gilt das bei näherer Prüfung tatsächlich?

Entschuldige, aber den Schuh zieh ich mir vielleicht dann, wenn ich mich nachweislich nur noch einer Quelle hörig zeige und mich nicht mehr für neuere und abweichende Arbeiten interessiere.
Ohne eitle Anmutungen: ich nehme für meine Beiträge in Anspruch, dass sie regelmässig auf Arbeiten aufmerksam machen, die sonst den Weg in den Blog nicht gefunden hätten. Arbeiten, die nicht dem nächsten 08/15-Blog entnommen sind, sondern überwiegend anerkannten Publikationen entstammen. In allen anderen Fällen dienen die Zitate der Anschaulichkeit oder rein politischen Aspekten der Debatte.

@Kommentar von Peter Bühler. 13.12.2010, 22:53

„Weshalb verlangt es Sie unentwegt nach einer CO2-Bremse, wenn selbst die nicht eben als Skeptiker-Organ bekannte NASA in einer soeben erschienenen Studie einräumt, dass die Klimasensitivität wohl selbst unterhalb der schwächsten IPCC-Szenarien anzusiedeln sei?“

Peter, diesmal lese ich echt nicht weiter!
Jetzt uebertreibst du wirklich!

Eine Studie in der ein moeglicher negativer Feedback
analysiert wurde.
Gleichzeitig stehen diesem 10 andere positive gegenueber.
Und selbst in dem Artikel wurde das nicht verschwiegen.

Was fuer Christina M. gilt, gilt manchmal auch fuer dich!

Science starts as heresy, becomes mainstream knowledge
and as as a dogma.

Du bist voll in dem Dogma verhangen und blind
fuer die realen Daten.
(Wenn sie dir nicht gefallen erklaerst du sie als fehlerhaft und
unglaubwuerdig)

Wenn du komplizierte Modelle anzweifelst dann mache es konsequent. Auch das von dir geliebte Resultat
(oder sind es eher deine Kronzeugen die das alles verdrehen?)
wurde mit den gleichen Methoden erstellt die du sonst kritisierst.

Halte dich an gewisse Standards die du auch von anderen
erwartest. (egal wie sauer du auf Zensur bist!)

@ Holzherr

Weshalb verlangt es Sie unentwegt nach einer CO2-Bremse, wenn selbst die nicht eben als Skeptiker-Organ bekannte NASA in einer soeben erschienenen Studie einräumt, dass die Klimasensitivität wohl selbst unterhalb der schwächsten IPCC-Szenarien anzusiedeln sei? Der Rest bzw. zusätzliche Erwärmungserwartungen gründen auf positiv/negativer-Feedback-Spökenkiekerei, in anhaltender Debatte.

„Dekarbonisierung“

Haben Sie mal über das jedem Dorf-Feuerwehr-Kommandanten vertraute Problem nachgedacht, dass der selbst bei gut gemeinter Rettung angerichtete Schaden den angestrebten Nutzen evtl. bei Weitem übersteigt?

Beschäftigen Sie sich ausser mit der jüngeren Literatur zur Kerndebatte (CO2, radiative forcing) doch bitte mal mit den im Nebenblog verlinkten ökonomischen Aussagen von Tol/Lomborg.

Sie lavieren unentwegt um die evtl. unwillkommene Erkenntnis herum, dass es um die Dinge in Wirklichkeit möglicherweise anders bestellt ist, als Sie das wahrhaben möchten.

Zitat: „Vor 120’000 Jahren, am Ende der vorletzten Kaltphase (Riss-Glazial) unseres Eiszeitalters überlebten nur einige Tausende unserer Vorfahren die damals harschen Umweltbedingungen“

Richtig, es war saumässig kalt. Kalt war es auch während der Kleinen Eiszeit. Keineswegs zum Vorteil der Menschheit. Wärmephasen bekamen ihr und ihrer kulturellen Entwicklung zu allen Zeiten erheblich besser.

„Die globale Erwärmung verschlechtert und verkleinert den Lebensraum“

Global? Regional? Wie kommen Sie zu dieser pauschalisierenden Aussage, während Sie gleichzeitig eine Begrünung der Sahara für möglich erachten – und im nächsten Beitrag womöglich die nach Norden bzw. Süden rückenden Wälder ins Feld bringen?

„Häufung von Extremereignissen“

Woher denn nun auf einmal? Welche Statistik der letzten, sagen wir 3 Jahrzehnte gibt so etwas her? Verwechseln Sie evtl. die höhere Schadensexposition (Bevölkerungswachstum) mit der eigentlichen Schadenswahrscheinlichkeit?

„Mehr Überflutungen durch steigende Meeresspiegel und stärkere Stürme werden das Leben der vielen Küstenbewohner prägen“

Nochmal, welche Statistik der letzten, sagen wir 2 oder 3 Jahrzehnte gibt so etwas her? Auch hier im Blog x-fach durch jüngere Literatur widerlegt, peer reviewed nota bene …

Ritterlich, wie Sie für Ihre Bundesrätin in die Bresche springen, die darin z. T. vorgetragenen Inhalte werden dadurch allerdings nicht richtiger.

„der Klimawandel findet schon statt“

Ach ja? tat er das nicht immer?

„und wird zunehmend gefährlicher“

Irgend ein Beleg in Sicht? Vielleicht denken Sie an die vielen Kältetoten und -schäden auf der Nord- wie auf der Südhalbkugel in diesem Jahr. Oder wünschen Sie auch diese beiden markanten Kältewellen mit regionalen Jahrhundert-Rekordwerten auf die Erwärmung zurückzuführen?

@Holzherr zur Rede von Leuthard:
Rhetorisch geschickt siedelt sie erste Vorboten der Klimaerwärmung in unserer Gegenwart an mit der Dürre in Darfur und den Überschwemmungen in Pakistan.
Was Sie hier „rhetorisch geschickt“ nennen, würde ich eher mit „notorische Lüge“ bezeichnen. Waren die Dürren in Darfur, die abwechselnd mit wasserreichen Perioden auftraten, schon vor einigen Jahrhunderten Vorboten der Klimaerwärmung? Wenn ja, von wem oder was wurde sie verursacht?
Wenn Politiker lügen, um ihre Ziele zu erreichen, hört der Spass auf.

@Kommentar von Peter Bühler. 09.12.2010, 18:31
@Kommentar von Ben Palmer. 10.12.2010, 0:45

Welche Botschaft transportiert Doris Leuthard mit ihrer Rede an der Klimakonferenz in Cancun?
(siehe http://www.beobachter.ch/natur/umweltpolitik/klimawandel/artikel/doris-leuthard_nichts-tun-schadet-umwelt-und-menschen/ )

Sie macht eine einfache Kosten-/Nutzenrechnung auf und nennt als zukünftige Gefahren des Klimwandels eine gefährdete Nahrungsmittel- und Wasserversorgung und den Landverlust durch steigende Meeresspiegel. Rhetorisch geschickt siedelt sie erste Vorboten der Klimaerwärmung in unserer Gegenwart an mit der Dürre in Darfur und den Überschwemmungen in Pakistan.
Als nächstes appelliert sie an die internationale Gemeinschaft und speziell an die Schwellenländer und erinnert sie daran, dass Mitsprache auch Mitverantwortung bedeutet und die Stellung als Entwicklungs- oder Industrieland für den Klimaschutz weniger wichtig ist als allgemeine Prinzipien wie das Verursacherprinzip.
Schliesslich schwenkt sie auf das Thema Umwelt- und Klimatechnologie um, betont die Notwendigkeit eines Preises für CO2, streicht das technologische Know-How der Schweiz heraus und wirbt für mehr Forschung und Entwicklung.
Zum Schluss kommt sie auf den Rahmen zu sprechen, in dem Klimapolitik wirken soll: Rechtsstaatlichkeit, ambitiöse Reduktionsziele, Marktmechanismen, klare Signale (um Investitionen anzuschieben) und Kontinuität.
Nach dem klimapolitischen Teil der Rede, übermittelt sie eine klimapolitische Botschaft des Frankophonie-Gipfels, der in der Schweiz stattgefunden hat und spricht schliesslich im Namen der Environmental Integrity Group, der Ländergruppe, der die Schweiz in Cancun angehörte. Sie beendet ihre Rede mit der Nennung des Treibausgasreduktionsziels der Schweiz für das Jahr 2020 und erklärt die Schweiz als bereit bis zu 30% CO2 bis 2020 einzusparen, falls die anderen Industriestaaten das vorschlagen. Ein Appell an den Gemeinschaftsgeist der Teilnehmer von Cancun bildet den Schlusssatz.

Fazit Doris Leuthard:
– der Klimawandel findet schon statt und wird zunehmend gefährlicher
– jetzt handeln kostet am wenigsten, nichts tun kostet uns später bis 20% des Welt-BIP
– Die Schweiz ist ein verlässlicher und fairer Partner und hat technologisch etwas zu bieten

Schlussbeurteilung: Die Rede von Doris Leuthard will die Länder zum Handeln bewegen und vermittelt auch ein Bild der Schweiz als verlässliches Mitglied mehrerer Partnerschaften. Doris Leuthard also auch als kleine Aussenministerin, die die guten Dienste einer Schweiz, die niemanden bedroht, hervorhebt.

Bemerkung zu Peter Bühler’s Bemerkung: Höchstbundesrätliche Zielsetzungen, die den Nachfolgern der heutigen AmtsträgerInnen noch etliches Kopfzerbrechen bereiten dürften.

Da stimme ich voll zu: 30% CO2-Reduktion bis 2020 dürfte für die Schweiz sehr schwierig wenn nicht gar unmöglich zu erreichen sein. Deshalb habe ich auch schon in einem anderen Kommentar vorgeschlagen eine CO2-Bremse analog der Schuldenbremse einzuführen. Denn die Schulden wurden analog zum CO2-Ausstoss auch stets erhöhrt, obwohl alle sie prinzipiell reduzieren wollen.

Liebe Gabi

Super Artikel. Bin deiner Meinung.

gruss

Es ist bedauerlich, dass sich unsere Bundespräsidentin (unfreiwillig) dazu hergibt, sich zu einem Thema zu äussern, von dem sie wohl keine Ahnung hat. Wer immer ihre Rede als Ghostwriter redigiert hat, hat unsere Bundespräsidenten tief in den dunklen Wald geführt. Aber ihre Worte werden in vielen Ohren wie Gospelgesänge klingen. Die Verschwörung (Eine Verschwörung beruht [..] nicht immer auf niederen Motiven, sie basiert jedoch stets auf Täuschung. Wikipedia) nimmt ihren Lauf …

Trockenheit in Darfur:
Alessandra Giannini of the International Research Institute for Climate and Society at Columbia University says that historical accounts of how centres of political power moved throughout the region over the millennia are consistent with periodic periods of drought.

But the sediment cores also revealed a more alarming pattern. As well as the periodic droughts lasting decades, there was evidence that the Sahel region has undergone several droughts lasting a century or more.

The most recent mega-drought was just 500 years ago, spanning 1400 to 1750 and coinciding with Europe’s Little Ice Age. At the time, Lake Bosumtwi dropped so low for so long that a forest sprouted on the crater’s edges. Those trees now stand in 15 to 20 metres of water (see images, right).
http://snipurl.com/1m80aw

Hat da nicht jemand gesagt, dass höhere Temperaturen zu extremeren Wetterereignissen führen. Es muss heiss gewesen sein, während der kleinen Eiszeit. Herr Holzherr wird einwenden, dass die kleine Eiszeit nur ein regionales Ereignis war …

Klima ist ja soooo kompliziert. Ein Glück, dass die UNO jetzt diesen Spekulationen einen Maulkorb anlegt: „Recognizes that warming of the climate system, as a consequence of human activity, is unequivocal, …“

Aus den Notizen des/der Vorsitzenden einer Arbeitsgruppe der Conference of Parties (COP) unter dem Rahmenabkommen für Klimawandel (Framework Convention on Climate Change, FCCC) (unfccc.int/resource/docs/2010/awglca13/eng/crp02.pdf)

The Conference of the Parties
– Recognizes that warming of the climate system, as a consequence of human activity, is unequivocal, as assessed by the Intergovernmental Panel for Climate Change in its Fourth Assessment Report;

Das ist eine vertragliche Bindung aller Teilnehmerstaaten, die anthropogene Erwärmung des Klimasystems als unwiderrufliches Dogma festzuschreiben. Wenn dieser Vertragstext ratifiziert ist, ist es dem Teilnehmer (Staat) untersagt, wissenschaftliche Evidenz zu produzieren, die dieses Dogma in Zweifel zieht.

Schwere Zeiten für Klimaforscher, auch an der ETH: Der Mist ist geführt, bringen Sie ihre Mistgabeln und Schubkarren in die Scheune zurück und suchen sie sich ein anderes Betätigungsfeld.

Im oben zitierten Satz ist übrigens eine Systematik der UNO zu erkennen; die UNO bestimmt, wann wissenschaftliche Forschung abgeschlossen ist und welche wissenschaftlichen Erkenntnisse als absolut und unantastbar zu gelten haben. Zitat aus der Framework Convention for Tobacco Control (FCTC):
Parties recognize that scientific evidence has unequivocally established that exposure to tobacco smoke causes death, disease and disability

@ Holzherr & Palmer

„Mission des IPCC“

Hier ein interessanter Essay zum Thema „Mission des IPCC“ bzw. „Post-normale Wissenschaft“.
Stichworte: Vorsorge, Klimaschutz, ökologische Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit etc.

http://ef-magazin.de/2010/03/09/1913-ipcc-climategate-und-post-normal-science

Und unten die Rede unserer Bundespräsidentin in Cancun.
Man fragt sich, wer sie bei der Verfassung des Textes wissenschaftlich beraten hat … als Belege für den „Klimawandel“ werden aufgeführt: „Stern-Bericht, Gletscher verschwinden (Himalaja), Wassermangel in Darfur, Überschwemmungen in Pakistan.“
Fehlen eigentlich bloss noch Tuvalu, die Hitzewelle in Russland und die ertrinkenden Eisbären.

Am Schluss der Rede die folgende Erklärung:
„Die Schweiz selber beabsichtigt, den Ausstoss von Treibhausgasen um 20 Prozent bis 2020 zu reduzieren. Zusammen mit anderen Industrieländern sollte es uns sogar gelingen, diese Schwelle auf 30 Prozent zu erhöhen. Zudem setzen wir uns für das Ziel ein, die globale mittlere Erwärmung durch Treibhauseffekte auf unter 2 Grad zu beschränken“

Höchstbundesrätliche Zielsetzungen, die den Nachfolgern der heutigen AmtsträgerInnen noch etliches Kopfzerbrechen bereiten dürften.

http://www.beobachter.ch/natur/umweltpolitik/klimawandel/artikel/doris-leuthard_nichts-tun-schadet-umwelt-und-menschen/

Die Mission, die sich das IPCC gegeben hat:
„The role of the IPCC is to assess on a comprehensive, objective, open and transparent basis the scientific, technical and socio-economic information relevant to understanding the scientific basis of risk of human-induced climate change“

Ohne den Begriff „human-induced“ ist das IPCC obsolet.

@ Holzherr

„Tatsächlich gibt es viele Faktoren, die das Klima beeinflussen. Doch hier macht das IPCC keinen Fehler. Es berücksichtigt sehr viele Faktoren und schliesst keinen von vornherein aus … etc.“

Danke für Belehrung. Entscheidend ist, worauf die Sache hinausläuft: CO2 als „Hauptverdächtiger“, Dekarbonisierung um jeden Preis, 2 °-Ziel, verbunden mit der Vorstellung, eine Senkung der CO2-Emissionsraten hätte entscheidenden Einfluss auf die Klima- bzw. Temperaturentwicklung.

Dazu noch mal Philip Stott: “As I have said, over and over again, the fundamental point has always been this: climate change is governed by hundreds of factors, or variables, and the very idea that we can manage climate change predictably by understanding and manipulating at the margins one politically-selected factor is as misguided as it gets”

Zur Abrundung ein amüsanter Beitrag zu den wechselnden „Moden“ in Sachen Klimakatastrophen-Berichterstattung. Der Autor schätzt, dass der nächste markante Wechsel in ca. 5 Jahren stattfinden wird …

http://icecap.us/images/uploads/Reportingofcomingclimatecatastrophehasalonghistory.pdf

@Kommentar von Peter Bühler. 09.12.2010, 13:02

Herr Bühler
Um sie zu beruhigen und das Thema abzurunden: Neben den Verschwörungstheorien, die davon ausgehen, dass die Welt von den Mächtigen im Geheimen gelenkt wird, gibt es auch das gegenteilige Weltbild, das an das freiwillige Zusammenwirken aller Guten glauben, auf das hin eine friedliche, ja paradiesische Welt entsteht. Im Zusammenhang mit den Massnahmen gegen den Klimawandel könnte das der Glaube sein, dass der Klimawandel gestoppt wird, wenn jeder ein paar Solarpanel auf sein Dach klopft und Windturbinen vor seinem Haus aufstellt.

Es gibt natürlich auch „Verschwörungen“, die in Wirklichkeit nichts anderes als kausale Zusammenhänge sind. So scheint sich das Wirtschaftswachstum mit den CO2-Emissionen verschworen zu haben, denn es gilt immer noch, dass eine wachsende Wirtschaft zu mehr CO2-Emissionen führt.

Eine Verschwörung macht oft von vielen möglichen Faktoren, ein paar wenige Akteure verantwortlich. Insoweit macht ihr Zitat Sinn:

Ich kann Ihnen in wenigen Worten sagen, worin die “Agenda des IPCC” besteht: in der politischen Wahl eines einzigen (CO2) unter hunderten von Faktoren und Wechselwirkungen, welche das Klima und die Temperaturen beeinflussen.

Tatsächlich gibt es viele Faktoren, die das Klima beeinflussen. Doch hier macht das IPCC keinen Fehler. Es berücksichtigt sehr viele Faktoren und schliesst keinen von vornherein aus. Die globale Mitteltemperatur ist nach IPCC das Resultat der globalen Wärmebilanz und diese Wärmebilanz wird durch Sonne, Wolken, Landnutzung, Treibhausgase und periodische Erdbahnschwankungen beeinflusst. Das IPCC ist nun zum Schluss gekommen, dass die wichtigsten Faktoren, der sich in den letzten Jahrzehnten geändert haben die Treibhausgase und die Landnutzung sind und dass diese vom Menschen verursachten Änderungen eine Zunahme der globalen Mitteltemperatur bewirken.

@ HOLZHERR

Verbreiten Sie hier keine Märchen. Ich habe in meinem Beitrag keinerlei Zustimmung zu den WTC-Verschwörungstheorien geäussert, ganz im Gegenteil. Der verlinkte, offizielle Bericht des NIST lässt wie festgehalten „wenig Raum für Spekulationen“. Aber vielleicht sollten Sie in dieser Sache mal MD gut zureden.

„Auch Herr Bühler und Herr Palmer haben schon einiges davon aufgesogen mit ihrem Studium von Anti-AGW-Seiten, die dem IPCC eine Agenda unterstellen“

„Anti-AGW“? Sie meinen die kritische Auseinandersetzung mit einer Hypothese, die glaubhafte Belege für ihre Richtigkeit schuldig bleibt? All die Wissenschaftler, die Skepsis und Zweifel äussern einfach „Anti-AGW“? Die übrigen bzw. „die Guten“ wären dann „Pro-AGW“? Eine Art Glaubensbekenntnis oder eine politische Wahl?

Ich kann Ihnen in wenigen Worten sagen, worin die „Agenda des IPCC“ besteht: in der politischen Wahl eines einzigen (CO2) unter hunderten von Faktoren und Wechselwirkungen, welche das Klima und die Temperaturen beeinflussen. Wenn Sie diese Festlegung für irgendwie „pro-wissenschaftlich“ halten, bitte!

Unten finden Sie eine aktuelle Liste von Dissidenten, die Ihre stark beschränkende Auffassung nicht teilen. Alles Spinner, Paranoiker, Frontiers, Missionare, Tea-Party-Anhänger, Tabak- und Öl-Lobbyisten? Sie werden das sicher belegen, oder nicht?

Um nur einen zu zitieren, Philip Stott (ein bekennender Linker und Tabak-Gegner): „Climate change has to be broken down into three questions: ‚Is climate changing and in what direction?‘ ‚Are humans influencing climate change, and to what degree?‘ And: ‚Are humans able to manage climate change predictably by adjusting one or two factors out of the thousands involved?‘ The most fundamental question is: ‚Can humans manipulate climate predictably?‘ Or, more scientifically: ‚Will cutting carbon dioxide emissions at the margin produce a linear, predictable change in climate?‘ The answer is ‚No‘. In so complex a coupled, non-linear, chaotic system as climate, not doing something at the margins is as unpredictable as doing something. This is the cautious science; the rest is dogma“
( http://parliamentofthings.info/climate.html )

http://69.16.188.118:80/g9z6c6z5/cds/p/b/f/6/bf663fd2376ffeca/2010_Senate_Minority_Report.pdf?sid=9f6ab010fc24d2c977a746238e497ebc&l_sid=27695&l_eid=&l_mid=2336201&dopvhost=hw.libsyn.com&doppl=309749c57d978ae17dc78ae138d7361b&dopsig=792e1ae6b873a4e19cf56605013f2545

@Kommentar von Peter Bühler. 07.12.2010, 15:55
Hallo Peter,

vielen Dank, den Report kannte ich noch nicht.
(bin nicht so dahinter wie du glauben magst ..
und warte jetzt einfach mal auf die WikiLeaks zum Thema)

Aber das Problem laesst sich nicht so einfach aus der
Welt raeumen (so oder so). Die Erklaerung 7 Jahre spaeter
ist mir etwas zu „gut geschmiert“ und es bleiben viele
offene Fragen. Es gibt ein peer reviewed paper
wo Sprengstoff nachgewiesen wurde soweit ich weiss.
und dieser Video ist auch nicht schlecht..

der Wikipedia Eintrag dazu ist recht gut (wie so viele andere
auch!)

http://en.wikipedia.org/wiki/Architects_%26_Engineers_for_9/11_Truth

Dort steht im Prinzip alles pro und contra
und auch warum ETH Architekten sich dazu nicht aeussern werden

„Richard Gage, a San Francisco Bay area based architect,[7] founded Architects & Engineers for 9/11 Truth in 2006.[8] Gage, who is a member of the American Institute of Architects,[2] has worked as an architect for twenty years and was involved in the construction of numerous fireproof steel-frame buildings.[9] He became convinced of the need to create an organization that brings together architects and engineers when he listened to an independent radio station interviewing the theologian David Ray Griffin.[8]
The organization is collecting signatures for a petition that demands an independent investigation with subpoena power of the September 11 attacks, specifically the collapse of the World Trade Center towers and 7 WTC.[2][10] By September 2010, 1,270 architectural and engineering professionals[11] and, according to the organization’s website, 9,467 other supporters had signed the petition.[12][13] “

„Many mainstream scientists choose not to debate proponents of 9/11 conspiracy theories, saying they do not want to lend them unwarranted credibility.[39]“

Also, was soll ich sagen. So kann man nicht weiter kommen.

Wie dann? Durch Fakten..

beim Klimawandel brauchen wir um dich zu ueberzeugen
noch 5-10 Jahre weitere Erwaermung um +0.15 Grad/10 Jahre
oder mehr.

Beim WT7 braucht man ein paar Insider (de)classified Dokumente..
Was geht schneller?

Ich vermute die Temperaturdaten, aber von WikiLeaks
wusste ich noch vor ein paar Monaten nichts.

So bleibt der „offizielle“ Report und

http://www.ae911truth.org/

und damit zurueck zum Thema Klimawandel und Energiekrise..

Kommentar von Dusty Fisher. 07.12.2010, 14:28

Herr Fisher,
ich vermute die Antwort von Herrn Holzherr langt eigentlich
schon vollkommen.

Aber wenn sie sich wirklich fuer das pro und contra
DDT Problem interessieren (ich habe nicht den Eindruck)
dann fangen wir mal mit dem Uebersichtsartikel
dazu an:

http://en.wikipedia.org/wiki/DDT

Wie man lesen kann ist die Malaria Bekaempfung
durch DDT, wenn ueberhaupt, mindestens Zweifelhaft
und wird immer noch verwendet.

Die wichtige Kritik ist aber der Einsatz von grossen Mengen
DDT in der Landwirtschaft (z.B. Baumwoll Anbau zum Beispiel
um das Argument des Hungers gar nicht erst ins Spiel zu bringen)

Wenn dann noch Fragen bleiben nur zu.

@ Dittmar

„Es hat mal 60 Millionen Bisons in Nordamerika gegeben.
Wo ist der Unterschied bei diesen Tieren zu den Kuehen?“

Exakt. Wo Weideland ist, finden sich Grasfresser, so viel das Biotop und die Prädatoren (inkl. Mensch) zulassen.

Bürokraten wie Henning Steinfeld … „100 000 Rinder?“, fragt er, sein Zeigefinger rutscht über die Karte. „Keine Düngung, kein Kraftfutter, keine Hormone?“ Er kneift das Gesicht zusammen und sagt: „Das ist schrecklich“ …

… vertreten „die Welt“ in Cancun.
Man wünschte sich, die kriegten dort ausser Tequila auch mal „gegrillten Leguan“ serviert.

„Schrecklich“?
Nähme mich wunder, wie anders Henry Burke seine Herden ohne „Düngung, Kraftfutter, Hormone“ über die Runden brächte, wenn nicht durch Nachhaltigkeit.

World gone wrong.

Immerhin, das Bild von den Ruktus-Beobachtern erheitert nicht nur Freunde des absurden Humors … „Sprüngli hat halt gerülpst. Darum geht’s.“

Ein kleiner Satz für einen Menschen, aber ein grosser Schritt für die Menschheit – oder alle Boviden? Bulls …

@Kommentar von Peter Bühler. 07.12.2010, 20:57
“Follow the money!”

„Dein Mitleid für die “Opfer” wird sich in Grenzen halten. Ihre Gier und Dummheit verdienen es nicht.“

Schon wieder sind wir uns einig!

„Was die Täter betrifft: “

Betrug ist strafbar oder?

der Artikel ist „cool“.
Wie schon oefter geschrieben nicht ueberall
wo Wissenschaft draufsteht ist Wissenschaft drinnen!

Also bei dem Kuh-Methan Problem sage ich immer:

Es hat mal 60 Millionen Bisons in Nordamerika gegeben.
Wo ist der Unterschied bei diesen Tieren zu den Kuehen?

@ Dittmar

„Follow the money!“

Dein Mitleid für die „Opfer“ wird sich in Grenzen halten. Ihre Gier und Dummheit verdienen es nicht.

Was die Täter betrifft: die versuchen immerhin nicht, ihr Handeln unter freundlicher Mithilfe der Bürokratie als globalen Standard zur „Vermögensrettung“ – +10%-Ziel (?) – zu etablieren.

Apropos Kühe/Apropos SPIEGEL …

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-74549717.html

Unbedingt lesen!

@Kommentar von Peter Bühler. 07.12.2010, 11:49

Follow the money! Darum geht’s letztlich auch in diesem Blog («Liebes Bern, trau Dich!»):

Follow the money.. da sind wir uns auch einig!

Wie ist es zum Beispiel damit:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,733202,00.html

@Kommentar von Dusty Fisher. 07.12.2010, 14:28
Betreffend DDT:
DDT war ein sehr gutes Mittel gegen Malaria bis die ersten Resistenzen einsetzten. Ein guter Artikel dazu ist Global Eradication of Malaria Program (siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Global_Eradication_of_Malaria_Program )
Zitat:Im Laufe des Programms verschwand Malaria aus Taiwan, großen Teilen der Karibik, den Balkanländern, Teilen Nordafrikas, Nord-Australien und großen Teilen des Südpazifik.

Während die Zahl der jährlichen Malaria-Neuinfektionen [in Indien] 1953 auf 75 Millionen Fälle geschätzt wurde und 800.000 Menschen an Malaria starben, wurden 1966 nur noch 108.400 Neuinfektionen gezählt, es gab keinen einzigen Malaria-Todesfall mehr. Danach stieg die Zahl der Erkrankungen wieder an. Neben dem Aufkommen von DDT-Resistenzen ….

Fazit:
– DDT wäre ein sehr gutes Mittel gegen Malaria gewesen, wenn sich keine Resistenzen entwickelt hätten
– Der Erfolg von DDT gegen Malaria zeigt 1) dass Malaria mit geeigneten, eventuell sogar billigen Mitteln zurückgedrängt werden kann 2) dass generelle Verbote problematisch sind und Ausnahmen sinnvoll sein können.

@ Dittmar

„WTC7“

Hier der offizielle Bericht des National Institute for Standards and Technology …

http://wtc.nist.gov/media/WTC7RevisedTechnicalBriefing111908.pdf

Wenig Raum für Spekulationen.
Vielleicht fragst du mal einen Bauspezialisten der ETH.

Hier noch ein „Leckerbissen“ (vergiftet?)
fuer Peter, Martin und (mich):

die armen Kuehe.. denen geht es in den USA eh schon sehr schlecht!

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,733304,00.html

„Und er erinnert daran, wie das Navigationssystem GPS und das Internet aus Forschungsprogrammen der US-Regierung hervorgegangen seien. Mit den Ressourcen seines Ministeriums baue er gerade ganz viele „Bell-Lablets“ auf, an denen aus Erkenntnissen marktfähige Technologien gemacht würden. Eine riesige Vielfalt von Projekten werde für je zwei Jahre gefördert, etwa gentechnisch veränderte Pflanzen, die Kühe ohne Methanemissionen verdauen können und Projekte, um Autobatterien billiger und langlebiger zu machen. „Wenn die nach zwei Jahren nichts vorweisen können, ist Stopp“, sagt Chu.“

Hr. Dittmar

“Wieso wurde DDT verboten? Wegen der explosiven Mischung von Junk-Science und grünem Gedankengut.”

Lesen sie mal was ueber DDT.
Sie haben rund 50 Jahre verschlafen.
Man kann wirklich nicht immer wieder bei null anfangen

Ich bin noch eine Antwort schuldig. Hier ein paar Links, die den Status Quo erklären:

http://ngm.nationalgeographic.com/ngm/0707/feature1/text4.html
http://www.welt.de/politik/article3611631/Verteufeltes-DDT-koennte-Malaria-Tote-verhindern.html
http://www.who.int/phe/dssa_africa_glance.pdf
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/spotlight/panikmache_und_politik/

Ihr Stand der Dinge ist: Das böse DDT, da hat doch jemand ein Buch geschrieben, „The Silent Spring“, wo nachgewiesen wurde, dass die armen Vöglein wegen dem DDT sterben müssen. Wer ist nun 50 hintendrein? Sie oder ich?

@ Dittmar & Holzherr

Was ist abseits aller Verschwörungstheorien, wenn den Chinesen und Amerikanern MDs Schätzung zur künftigen Temperaturentwicklung „0.13 grad alle 10 Jahre“ (+1.17 °C bis 2100) längst vertraut sein sollte?

Wenn die das evtl. selber errechnet haben?

… und in aller „Freundschaft“ befunden haben, die Temperaturentwicklung zwar im Auge zu behalten, der Sache aber nicht weiter Beachtung zu schenken?

Hoi Martin,

Genau wie du schreibst, so scheint es zu sein.

Nur, was bleibt ist das CO2 Problem fuer kommende Generationen.
Deshalb, und als „Realist“ macht es eben leider Sinn sich ganz
auf das Szenario „des Kaisers neue Kleider“ einzustellen.

Alle Zeichen deuten an das wir die (Schluss) Szene bald
in der Realitaet erleben werden. Fragt sich nur noch wer das
„Kind“ ist welches sich traut. Wie waere es mit P.B.?
(denn ich bin schon viel zu alt dafuer.. smile)

@ Dittmar

„die Leute die immer noch nicht an das Klima Problem glauben haben gute Freunde“

Und diejenigen, die daran glauben (lassen möchten) erst recht!

Follow the money! Darum geht’s letztlich auch in diesem Blog («Liebes Bern, trau Dich!»):

auf der legalen (lobbyistischen) …

http://www.telegraph.co.uk/comment/columnists/christopherbooker/8165189/There-are-black-days-ahead-for-the-carbon-industry.html

http://www.ieta.org/index.php?option=com_content&view=article&id=168&Itemid=136

und der illegalen (kriminellen) Seite …

http://www.reuters.com/article/idUSTRE62T45420100330

http://www.guardian.co.uk/business/2010/jan/11/eu-carbon-trading-carousel-fraud

Einigermassen naiv anzunehmen, man wandle in Sachen „Klimaschutz“ ausschliesslich auf idealistischen Pfaden und/oder sei dabei gefeit gegen die Instrumentalisierung oder den Missbrauch durch wortwörtlich „kapitale“ Interessengruppen.

@Kommentar von Michael Dittmar. 07.12.2010, 11:00
Hoi Michael,
der von dir verlinkte Artikel http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,733230,00.html zeigt, dass der Copenhagen Accord, welcher für Entwicklungsländern und Schwellenländern (inklusive China) keine verbindlichen Reduktionsziele festlegt, von den Amerikanern zusammen mit den Chinesen eingefädelt wurde, obwohl sich die USA bei den entscheidenden Verhandlungsrunden zurückhielten.
Die USA unterstützten also im Verborgenen China, wohl um später einmal eine Gegenleistung bei den Chinesen anmahnen zu können. Die Klimaverhandlungen also als Macht- und Wirtschaftspolitik, wobei die Gutwilligen (die Europäer) sich selbst wirtschaftlich schaden sollten (durch hochgesteckte Reduktionsziele) und wo sich die schlimmsten Klimasünder (die USA und China) scheinbar streiten, aber in Wirklichkeit zusammen ein strengeres Abkommen hintertreiben und gleichzeitig eine Art Freundschaft auf der Basis der gemeinsam betriebenenen Verhinderungspolitik aufbauen.
Motto: Ein gemeinsamer Feind schafft Freundschaft. Immerhin, in früheren Zeiten hat man den gemeinsamen Feind oft sogar bekriegt, heute genügt es den gemeinsamen Feind zum Esel zu machen.

Es scheint, dank WikiLeaks liegt nur die moralische
Antwort in Bern!
(immerhin Moral ist manchmal auch nicht schlecht)

aber die Entscheidungen sind schon lange getroffen.
Nichts tun und das geschickt verkaufen…
(Nach uns die Sintflut! Hoffen wir also darauf das die
Folgen des „Peak Oil“ das Klimaproblem fuer uns loesen.
Pest tauschen wir gegen Cholera. prima!)

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,733230,00.html
(komisch warum das unter Wissenschaft erscheint)

Kopenhagener Klimagipfel
USA und China verbrüderten sich gegen Europa

ps..
die Leute die immer noch nicht an das Klima Problem
glauben haben gute Freunde.
(nur diesmal gingen „geheime“ Mails in die andere Richtung
wer redet schon noch von Climategate war eh langweilig im Vergleich)

„wie zum Beispiel Ferien am Thunersee statt Reisen nach Thailand“

Ich habe es schon mal erwähnt: Tausende Klima-Funktionäre und Klima-Wissenschaftler machen auf Staatskosten ein Reislein in’s schöne Cancun und nächstes Jahr nach Südafrika (und sicher nicht wieder in’s kalte Kopenhagen, brrr). Dort beschliessen sie, dass der Normalbürger nicht mehr nach Thailand reisen darf, sonder seine Ferien am Thunersee verbringen muss.

Es ist halt immer gleich im Sozialismus: Manche Menschen sind halt ein bisschen gleicher.

Das klare Signal aus Cancun für mich: Solange es diese Sozialisten erlauben, so viel und so weit fliegen wie möglich! Wer weiss, ob ich in fünf Jahren noch nach Südamerika fliegen darf. In ein paar Jahren erlaubt es der Klima-Sowjet nicht mehr, und ich habe Südamerika nie gesehen!

[…] This post was mentioned on Twitter by ETH-Klimablog, ETH Zürich. ETH Zürich said: Aktuell und direkt aus Cancún – Neue Beiträge auf dem ETH-Klimablog: http://bit.ly/efWxSX […]

Zitat: Insbesondere bei langlebigen Anlagen birgt jeder Investitionsentscheid hohe Risiken. Klare Signale aus der Politik würden helfen!

Das ist ein ganz entscheidender Punkt. Wer heute eine Öl- oder Gasheizung für ein Gebäude vorsieht, wird diese fossile Heizung nicht schon nach 20 Jahren ersetzen. Erst recht gilt das für die Energietechnologie. Ein Kohlekraftwerk hat eine Betriebsdauer von 50 Jahren. Auch die Gaskraftwerke, die voraussichtlich in der Schweiz gebaut werden, werden nicht mehr so schnell von der Bildfläche verschwinden. Wichtiger als Reduktionsziele für das Jahr 2020 ist deshalb das Bekenntnis zur fast vollständigen Dekarbonisierung bis zum Jahr 2050. Alle Investitionen in langlebige Technologien, die das Jahr 2050 noch erreichen können, müssen auf diese Frage hin überprüft werden. Schon heute sollte der Bau von Gebäuden mit fossiler Heizung erschwert werden.

Es gibt bereits das Instrument der Grenzwerte, die ab einem bestimmten Zeitpunkt gelten und in einer voraussehbaren Zeit verschärft werden. Bei Fahrzeugen gilt in der EU ein Grenzwert von 130 gr CO2 pro 100 km ab 2015 für sämtliche Neuwagen. Ab 2020 soll der Grenzwert dann unter 100 Gramm sinken.
Grenzwerte im Gebäudebereich wären genau so sinnvoll. Und sie müssten jetzt schon festgelegt werden, denn Gebäude und ihre Heizungen haben eine viel längere Lebensdauer als Autos.

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