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Atomenergie

Die Stromproduktion mithilfe der Atomspaltung deckt in vielen Ländern den Grundbedarf an Strom. Nach dem Atomkraftwerk-Unfall in Fukushima wird in der Schweiz wie auch in anderen Länder heftig diskutiert, aus der Atomenergie auszusteigen.

Kernkraftwerke (Atomkraftwerke) nutzen die Wärmeenergie, die beim chemisch-physikalischen Prozess der Kernspaltung frei wird. Die so gewonnene Wärme wird mittels einer Dampfturbine zu Strom umgewandelt. Nebst Wärme entsteht bei der Kernspaltung auch radioaktive Strahlung. Die für die Kernspaltung verwendeten Brennstäbe strahlen deshalb auch nach ihrer Verwendung noch Jahrtausende lang nach und müssen sicher gelagert werden. Doch für die sichere Lagerung dieser nuklearen Abfallprodukte wurde bis jetzt noch keine befriedigende Lösung gefunden.

Die Produktion von Atomstrom hat sich in den letzten ca. 40 Jahren durchgesetzt, da damit konstant Strom produziert werden kann. In vielen Ländern wird Atomstrom deshalb zur Deckung des Grundbedarfs eingesetzt.

In der Schweiz wird heute knapp 40% des in der Schweiz produzierten Strom in Atomkraftwerken produziert, bezogen auf den gesamten Endenergieverbrauch sind es 9%. Global liegt der Anteil bei 3%.

In der Schweiz wurde das erste Kernkraftwerk 1969 ans Netz angeschlossen (Beznau 1). Beznau 2 (1971), Mühleberg (1972), Gösgen (1979) und , Leibstadt (1984) folgten.

Weltweit stehen heute 444 Kernkraftwerke bzw. Atomkraftwerke in Betrieb. In Europa sind knapp 100 Kernkraftwerke (einige davon mit mehreren Reaktorblöcken) am Netz (>Link zu Karte mit Anzahl Kernkraftwerken).

Hohes Restrisiko, aber fast CO₂-neutral

Atomenergie ist eine nicht erneuerbare Energiequelle, da der Vorrat an spaltbaren Elementen begrenzt ist (z.B. Uran). Die Nutzung der Atomenergie gehört aber zu den fast CO₂-neutralen Technologien, da bei der Kernspaltung kein Kohlendioxid freisetzt wird.

Diesem Vorteil steht jedoch ein hohes Risiko gegenüber: Die Wahrscheinlichkeit von Atomunfällen ist zwar sehr gering, umso verheerender ist allerdings der Schaden, falls doch etwas passiert. Gerät die Kernspaltung ausser Kontrolle und wird Radioaktivität freigesetzt, sind riesige Landstriche rund um das Kernkraftwerk für Jahrhunderte radioaktiv verseucht. Dies geschah bei der Explosion des Kernkraftreaktors 1986 in Tschernobyl (Ukraine) wie auch 2011 bei der partiellen Kernschmelze in Fukushima (Japan) nach einem Erdbeben mit nachfolgendem Tsunami.

Die Schweiz wie auch andere Länder diskutieren deshalb, ihre bestehenden Kernkraftwerke mittelfristig abzuschalten und vermehrt auf die Stromproduktion aus erneuerbaren Energiequellen zu setzen.

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