ETH-Klimablog - Klimaforschung - Zu warm, zu sauer, zu wenig Luft

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Zu warm, zu sauer, zu wenig Luft

28.02.2012 von

«Warming up, turning sour, losing breath» oder übersetzt «zu warm, zu sauer, zu wenig Luft» titelte ich eine letztjährige wissenschaftliche Publikation in einer etwas provokativen Weise. Kernaussage meiner Publikation war, dass die Veränderungen, die in den nächsten Jahren auf die Ozeane zukommen, gemeinsam und in geballter Form auftreten werden. Sie werden die Lebewesen und Ökosysteme der Ozeane unter grossen Stress setzen.

Zur gleichen Kernaussage gelangte auch ein Report des Wissenschaftlichen Beirates der Deutschen Bundesregierung, der im Jahre 2006 erschienen war (>hier) und mich zum etwas provokativen Titel inspirierte.

Bei den oben genannten Veränderungen, die auf die Ozeane zu kommen, handelt es sich konkret um die Erwärmung der Weltmeere, um deren Versauerung und um deren Verlust an lebensnotwendigem Sauerstoff. Diese Veränderungen sind eine direkte Folge des CO₂-Ausstosses in die Atmosphäre. Sie werden dadurch bewirkt, dass die Ozeane grosse Mengen von Wärme und CO₂ aus der Atmosphäre aufnehmen. Damit tun die Weltmeere dem Klimasystem und uns Menschen einen riesigen Gefallen: Der Entzug von CO₂ führt zu einem geringeren Anstieg der CO₂ Konzentration in der Atmosphäre – und damit zu einer Verlangsamung des Klimawandels. Desgleichen hat die Wärmeaufnahme der Ozeane einen moderierenden Effekt auf die Temperatur der Erdoberfläche. Die Ozeane und deren Organismen und Ökosysteme bezahlen aber einen grossen Preis für diesen «Ökosystemservice». So führt die Aufnahme von CO₂ aus der Atmosphäre zu einer Verringerung des pH-Wertes der Ozeane. Diesen Prozess habe ich bereits in einem früheren Blogbeitrag zur Versauerung der Ozeane beschrieben (>hier).

Die Aufnahme von Wärme ihrerseits führt nicht nur zu einer Erhöhung der Ozeantemperatur, sondern auch zu einer Verstärkung der vertikalen Dichteschichtung (Stratifikation). Diese beiden Faktoren – Erwärmung und Erhöhung der Stratifikation – führen zu einem verstärkten Verlust von Sauerstoff und wirken sich damit negativ aus auf die Sauerstoffkonzentration im Innern der Ozeane. Modellrechnungen und theoretische Überlegungen zeigen, dass die Ozeane bis zum Ende dieses Jahrhunderts bis zu 10% ihres gelösten Sauerstoffs verlieren können (siehe auch Blogbeitrag von Samuel Jaccard >hier). Dieser Prozess, auch Deoxygenation genannt, kann dazu führen, dass viele Regionen der Weltmeere Sauerstoffkonzentrationen haben werden, die für höhere Organismen, insbesondere für Fische und Krustentiere, unbewohnbar werden.

Die drei Stressfaktoren Erwärmung, Ozeanversauerung, und Sauerstoffverlust agieren global und können sich sogar gegenseitig verstärken. Zum Beispiel wird vermutet, dass die Versauerung der Ozeane zu einer Erhöhung des Sauerstoffbedarfs gewisser Fische führt; diese Organismen werden deshalb besonders hart getroffen, wenn der Sauerstoffgehalt im Ozean sinkt.

Obwohl die drei Stressfaktoren von globaler Natur sind, zeigen genauere Untersuchungen, dass insbesondere Auftriebsgebiete in den östlichen Randregionen der Weltmeere davon betroffen sein werden. Denn dort kommen die drei Stressfaktoren in besonders eindrücklicher Weise zusammen und können in synergistischer Weise zu besonders grossen Veränderungen führen.

Da die Ursache der drei Stressfaktoren einzig und alleine der CO₂-Ausstoss ist, ist die Verringerung dieses Ausstosses die einzige Art und Weise diese Stressfaktoren zu limitieren. Und mit einer Verringerung des CO₂-Ausstosses könnten zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden –wir hätten weniger Klimawandel und weniger Stressfaktoren für die Ozeane.

Publikation:

Gruber, N. , Warming up, turning sour, losing breath: Ocean biogeochemistry under global change, Phil. Trans. R. Soc. A, 369, 1980-1996, doi:10.1098/rsta.2011.0003,  2011.

Zum Autor

Nicolas Gruber ist Professor für Umweltphysik an der ETH Zürich. Persönliches Zitat und Biografie

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Kommentare (24) >Alle Kommentare aufklappen>Alle Kommentare zuklappen

Peter,
$03.03.2012, 18:11
@Was das Kyoto-Protokoll bisher an Schäden angerichtet hat?
@Fragst du ernsthaft?
natuerlich, und deine Antwort zeigt wie wenig du dich
mit der Problematik auseinandersetzt.
Schuld an allen sind ist das Kyoto Protokoll..

“Die schlimmsten Auswirkungen – abgesehen von Korruption und Geldvernichtung im Emissionshandel und fragwürdigen Projekten – zeigt sich in der Zunahme von Armut und Hunger wegen steigender Nahrungsmittel- und Energiepreise …”

Dein Diagram EU:
Vergleiche einfach mal die Einheiten
von Rohoel und Biofuel.
und natuerlich, die USA..
“The United States again led the world in ethanol production in 2010 at 49 billion liters, or 57 percent of world output. ”
und falls du es nicht weisst (smile) die
USA haben sich entschieden das Kyoto Protokoll zu ignorieren.
Also lieber Peter, lese lieber mal was ueber das
Peak Oil Problem
zum Beispiel die “Party is over”
Aber, was solls, du willst es eh nicht verstehen.
Also bleibe bei deiner Idee.

@ Dittmar

Was das Kyoto-Protokoll bisher an Schäden angerichtet hat?

Fragst du ernsthaft?

Die schlimmsten Auswirkungen – abgesehen von Korruption und Geldvernichtung im Emissionshandel und fragwürdigen Projekten – zeigt sich in der Zunahme von Armut und Hunger wegen steigender Nahrungsmittel- und Energiepreise …

105 Mia Liter Biofuel (2010) …

http://www.endseurope.com/docs/110831a.pdf

Und wo das hinführt …

http://www.imf.org/external/pubs/ft/survey/so/2007/RES1017A.htm

http://www.guardian.co.uk/global-development/poverty-matters/2011/jun/01/biofuels-driving-food-prices-higher

Um Missverständnissen vorzubeugen: der Biofuel-Boom ist nicht einfach mit der wachsenden Nachfrage nach Treibstoffen zu erklären, sondern mit den hohen Subventionen, die u. a. in den USA oder von der EU zur Förderung „erneuerbarer Energien“ geleistet werden.

Sehr zum Vergnügen der mächtigen Agrarlobby, die ihre Biofuel-Monokulturwüsten selbstverständlich als substantiellen Beitrag zum „Klimaschutz“ verstanden haben will.

$Peter Bühler. 01.03.2012, 21:00
„Während du eifrig die zahlreichen grossen und kleinen regionalen Umweltdebakel mit Links dokumentierst, denkst du ernsthaft, die könnten mit der Verfolgung des 2°-Ziels limitiert oder gar behoben werden?“

Jein!
Wenn du und andere das Klimaproblem von dir als nicht existent erklaeren (und Datenanalyse dabei ausklammern), koennte
man sich ja auf die anderen Probleme konzentrieren.
(aber auch da scheinen Fakten wenig Reaktionen
zu Veraenderungen im Verhalten zu erzeugen).

Wenn man das Klimaproblem und die physikalische Erklaerung
akzeptiert dann koennte in der Tat das Ziel den Energieverbrauch
zu reduzieren einiges positives ausloesen.

„Vielen dieser Debakel liegen Armut, Unwissen und Unterentwicklung zugrunde, militärische Konflikte, Dummheit, Gewinnsucht, Gleichgültigkeit etc. – such dir was aus, aber belehr mich nicht über wissenschaftliche Methodik.“

Ich wuerde sagen: ohne Verstaendnis der Exponentialfunktion
und der Unmoegichkeit des ewigen Wachstums wird man
niemals eine Aenderung wollen.

Deshalb, die Aenderung kommt ganz von alleine..
(leider durch den Kollaps und nicht von unserer Kultur!)

„Sollten wir unser Geld nicht dafür ausgeben, die echten Übel zu bekämpfen? Hunger und Unterentwicklung, Mangel an Bildung und Versorgung etc.
Und – bevor du’s erwähnst – Energieforschung zu treiben?“

was meinst du mit unser Geld? Geld drucken wir einfach
..
Das Kapital was wir den zukuenftigen Generationen
stehlen, das ist eine interessante Frage.
Lassen wir die Ressourcen einfach in der Erde.

„Was das Kyoto-Protokoll bisher an Schäden angerichtet hat“
????????

was meinst du? Das bla bla dazu? Aktionen kannst du wirklich nicht
meinen… Wir machen ja gar nichts!
Aber falls du meinst: die Politiker haben die Bevoelkerung
desillusioniert .. da koennte ich dir zustimmen.

New Scientist nimmt im Artikel Oceans acidifying at unprecedented speed ebenfalls Bezug zu Nicolas Gruber’s Publikation Warming up, turning sour, losing breath.

Der Hauptfokus des NS-Artikels liegt aber auf der Geschwindigkeit der anthropogenen Acidifizierung des Ozeans, nämlich 0.1 pH pro Jahrhundert. Selbst beim Palaeocene-Eocene thermal maximum vor 55 Millionen Jahren dauerte es 3000 Jahre bis der pH um 0.5 sank. Allerdings sind solche Vergleiche in meinen Augen problematisch, denn was der Mensch auch immer tut, es wird wahrscheinlich nur ein paar Jahrzehnte anhalten, entweder, weil wir dann die Gefahren der dadurch verursachten Veränderungen erkannt und Gegensteuer gegeben haben oder aber weil wir eventuell durch andere Ursachen einen Zivilisationskollaps erlebt haben. Dass der pH des Ozeans durch Menschenhand um mehr als 0.1 pH sinkt erwarte ich also nicht.

@ Dittmar

Während du eifrig die zahlreichen grossen und kleinen regionalen Umweltdebakel mit Links dokumentierst, denkst du ernsthaft, die könnten mit der Verfolgung des 2°-Ziels limitiert oder gar behoben werden?

Vielen dieser Debakel liegen Armut, Unwissen und Unterentwicklung zugrunde, militärische Konflikte, Dummheit, Gewinnsucht, Gleichgültigkeit etc. – such dir was aus, aber belehr mich nicht über wissenschaftliche Methodik.

Sollten wir unser Geld nicht dafür ausgeben, die echten Übel zu bekämpfen? Hunger und Unterentwicklung, Mangel an Bildung und Versorgung etc.

Und – bevor du’s erwähnst – Energieforschung zu treiben?

Was das Kyoto-Protokoll bisher an Schäden angerichtet hat, steht in keinem Verhältnis zu seinem angeblichen und bloss von Träumern eingebildeten Nutzen.

Vielleicht sollten wir uns erst mal den „Stressfaktoren“ für die von Landraub, verteuerten Grundnahrungsmitteln etc. betroffenen Menschen zuwenden, bevor wir uns weiter unseren westlichen Luxus-Öko-Neurosen und irrationalen Erwärmungsphobien widmen.

Bei deren Betrachtung „versauert“ nicht das Meer, sondern der ungläubige Beobachter einer kollektiven Verblendung.

Zeit, allmählich umzudenken?

Herr Meier,

Vielleicht sollten wir mal ueber Unsicherheiten
(systematische Fehler) diskutieren.
egal ob bei der Temperaturmessung oder der
Neutrino Geschwindigkeit oder dem Higgs oder was auch immer.

a) es ging um Zahlen die wir kennen am Ende einer Eiszeit
(gemittelt ueber viele Jahrhunderte .. damit der Fehler kleiner wird)

b) die genauen Messungen der letzten 130 Jahre

c) und ja, leider leider sehr ungenaue Messungen
fuer vergleichbare Perioden vor den systematischen
Messungen. Schade.. aber damals hatte die Gesellschaft noch kein
Geld etc uebrig um Wissenschaftler von der harten Produktion
der Nahrungsmittel frei zu bekommen.

Die wenigen dieser Positionen wurden damals den „Priestern“
gegeben die uns noch bis vor kurzen erklaeren durften
warum zum Beispiel der Vatikan das Zentrum der Welt war.

gut, also Mittelwerte und deren Fehler sind extrem wichtig.

Deshalb ist es fuer viele Menschen beunruhigend zu sehen
wie sich die Temperatur innerhalb von wenigen Jahrzehnten
staerker als am Ende der Eiszeiten erwaermt hat.

Sicher kein Beweis (falls sie das hoeren moechten)
aber ein Indiz!

@Dittmar

und aus dem 150’000 Jahre Diagramm sehen sie, wie viele Temperatur-Schwankungen es über 30 Jahre gegeben hat wie heute?

Nein.

Da kann ich ja Buchstabensuppe essen und ein besseres Argument brünzeln als das.

Peter et al,

Falls du dich fuer Daten zu Bodensituation in Europa
interessierst (ein wichtiger Punkt bei der wissenschaftlichen
Methode ist die Datenanalyse) dann hier:

http://eusoils.jrc.ec.europa.eu/projects/soil_atlas/index.html

der Atlas ist insgesamt interessant.

Aber zu unserem Thema:

http://eusoils.jrc.ec.europa.eu/projects/soil_atlas/download.cfm?myID=108

Seite 108 und folgende

und noch eine Karte zum Thema

http://www.peaktoprairie.com/?D=192

Ansonsten wo sind die Urwaelder im Mittelmeerraum geblieben?

Was wurde aus dem Fertile crescent?

http://www.youtube.com/watch?v=43rv7yl2tUY

und ja..
http://www.youtube.com/watch?v=Yocja_N5s1I&feature=relmfu

„Deine abschliessende Aufforderung ist Quatsch.“

Peter, prima du hast die Ironie verstanden.

ist alles prima dokumentiert.

Was wir gut koennen ist bluehende Landschaften in Wuesten
zu verwandeln.
Was macht unsere moderne Landwirtschaft?
zum Beispiel:
http://soils.usda.gov/use/worldsoils/mapindex/erosh2o.html

oder Grundwasser Raubbau
http://www.agu.org/news/press/pr_archives/2010/2010-30.shtml

oder ein paar youtubes?

hier
http://www.youtube.com/watch?v=a49FRUxLSrg

http://www.youtube.com/watch?v=K23D3wbUt3k&feature=related

http://www.youtube.com/watch?v=zSfoOTImpgU&feature=related

und
ansonsten Erosion maps

@ Dittmar

Nicht die Temperatur bestimmt die Wüste, sondern die Trockenheit bzw. die fehlenden Niederschläge.

Dagegen ist die Artenvielfalt in Höhezonen und in den polarnahen Gebieten deshalb gering, weil es zu kalt ist und nicht weil es (in der Regel) an Niederschlägen fehlt.

Wärme bedeutete für das Leben auf diesem Planeten nie etwas grundsätzlich Schlechtes. Kälte dagegen, um bei deinem 400 m dicken Eispanzer zu bleiben, ist stets lebensfeindlich.

Deine abschliessende Aufforderung ist Quatsch. Ich verwende mich ganz einfach gegen sog. Patentlösungen, die angeblich die Zukunft unserer Kinder sichern sollen, in Wirklichkeit aber weit mehr Schaden anrichten, als sie zu heilen vorgeben.

Herr Meier,

man braucht nur eine „gute Brille“ um Diagramme lesen zu koennen.
Sie koennen aber aus dem Diagram auch den Anstieg am Ende der
letzten Eiszeit ablesen. Gibt das gleiche Ergebnis.

Ihr Wikipedia Diagram zeigt das gleiche nur fuer die
letzten 12 000 Jahre.
Wo ist ihr Problem?

Was wir in den letzten 30 Jahren beobachten geht rund nen Faktor
10 schneller bei der Erwaermung.

darum ging es und man muss nicht die Scheuklappen
eine Klimawissenschaftlers haben um das zu erkennen!

@Hr. Dittmar
Sie lesen Steigungen aus einem Diagramm, das 150’000 Jahre zurückgeht und vergleichen es mit einer Steigung der letzten 20 Jahre? Sind Sie Klimaforscher?

Peter,

zu deiner trivialen Korrektur (stimmt natuerlich!)
„Korrektur …
Sollte natürlich heissen:
“Grosse Artenverluste brachten nicht die Warm- sondern die Kaltzeiten.
Ausserdem nimmt die Artenvielfalt von den Polen zum Äquator zu, entsprechend wie sie von den Alpenhöhen zu den tieferen Lagen zunimmt”“

Klar, wo ein Gletscher von 400 m Dicke ist da waechst und gedeiht
praktisch nichts.
In den intakten Tropischen Regenwaeldern gibt es sicher die groesste Artenvielfalt.

Dagegen in der Wueste (Sahara) ist es noch viel waermer
und selbst du akzeptierst ohne Zweifel dass wir dort eine
geringere Artenvielfalt haben.

Des weiteren
Dort wo unsere geliebte (??) Zivilisation den Ton angibt
und wo die angeblich freie Marktwirschaft und dank Technologie

das groesste Wachstum erzeugt, ist das dominante Resultat
eine Reduktion der Artenvielfalt.

Machen wir also einfach noch ein wenig weiter wie bisher
und verwandeln auch die letzten Oasen in Wuesten.

Korrektur …

Sollte natürlich heissen:

„Grosse Artenverluste brachten nicht die Warm- sondern die Kaltzeiten.
Ausserdem nimmt die Artenvielfalt von den Polen zum Äquator zu, entsprechend wie sie von den Alpenhöhen zu den tieferen Lagen zunimmt“

Herr Meier,

schauen sie mal genauer auf die x-Achse.

etwas einfacher vielleicht hier:
http://www.ncdc.noaa.gov/paleo/globalwarming/paleobefore.html
vom Minimum -10 auf plus 2 in rund 10 000 Jahren
also 12/1000 = 0.012 Grad alle 10 Jahre
(nicht wie jetzt 0.15-0.17 Grad alle 10 Jahre!)

und

aber falls sie noch mehr Referenzen brauchen:
http://www.ncdc.noaa.gov/paleo/recons.html

KATASTROPHEN

Unterhalb der Katastrophen- und Apokalypse-Schwelle und ohne CO2-Alarmismus scheint’s einfach nicht zu gehen.

Vielleicht wird irgendwann klar, wie sehr dieses dauernde Alarm-Geschrei das Publikum abstumpft und zu zwei verheerenden Haltungen führt:
a) ich glaube gar nichts mehr und
b) man kann eh nichts tun.

Erwärmung …

Die globale Erwärmung in den letzten 30-50 Jahren lag tiefer als die Erwärmung zwischen 1890-1945 (ca. 0.7° C).

Was verursachte den rasanten Temperaturanstieg innerhalb ca. 50 Jahren im Präboreal? S. § 3.5.1.2 „Klima“ …

http://hss.ulb.uni-bonn.de/2009/1836/1836-6.pdf

Grosse Artenverluste brachten nicht die Warm- sondern die Kaltzeiten.
Ausserdem nimmt die Artenvielfalt von den Polen zum Äquator zu, entsprechend wie sie von den Alpenhöhen zu den tieferen Lagen abnimmt.

Die IPCC-Szenarien betr. Arten- oder Massensterben sind unzutreffend …

http://www.morgenpost.de/web-wissen/article1271000/Der-Klimawandel-ist-Tieren-und-Pflanzen-schnuppe.html

http://www.weltwoche.ch/ausgaben/2008-19/artikel-2008-19-das-paradies-sti.html

Woher deshalb die Vorstellung, es liessen sich primär mit einer Verringerung des CO2-Ausstosses Klimawandel und ein Niedergang der Biodiversität vermeiden?

Die Gefahr besteht, dass mit dem monokausalen Erklärungs- und Handlungsansatz Probleme vernachlässigt werden, wie sie Dittmar mit dem eindrücklichen Midwayfilm verlinkt, oder zur Sprache bringt: Verschmutzung, Überfischung.

Rodung, Landnahme, Biofuel (!), Palmöl etc. wären weiter zu erwähnen.

Probleme, die im Unterschied zu unsinnigen 2°-Klimazielen zwar auch gewaltig sind, aber wenigstens lösbar erscheinen.

„Faktor 10 langsamer war als das was man in den letzten
30-50 Jahren beobachtet hat“

Falsch! Sehen Sie die Kurve aus Wikipedia (dort tummeln sich keine „Klimaleugner“):

http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Holocene_Temperature_Variations_German.png&filetimestamp=20100719233812

Wo ist die Steigung am grössten??

Sehen Sie auch Kurven für den Meeresanstieg (sollte auch auf wikipedia sein). Dasselbe. Damals war der Anstie 10mal grösser als heute.

@ Kommentar von Roger Meier. 29.02.2012, 10:13

Verstehen sie das
a) die Erwaermung am Ende der Eiszeiten um etwa nen
Faktor 10 langsamer war als das was man in den letzten
30-50 Jahren beobachtet hat
(also klar Anpassung ist moeglich und niemand(ich hoffe)
bestreitet die Evolution).

b) wir beobachten heute ein Massenausterben von Arten
durch verschiedene Stress-Faktoren.
Wenn man die alle zusammen nimmt (worum es in diesem
Artikel geht) dann kann das in der Tat katastrophale Auswirkungen
haben, deutlich staerker als die immer schon existierenden
Veraenderungen.

Hier ein guter Dokumentarfilm zum Thema:

Call of life facing the mass extinction:

http://www.youtube.com/watch?v=7DkiUKPJXOI

Also, nochmals:

Schaut euch die Warmzeiten seit der letzten Eiszeit an: Wie haben in diesen WAERMEREN Zeiten all die Meereskreaturen überlebt?

Und noch was: Als sporadischer Hobbytaucher kann ich euch was verraten. Je wärmer das Wasser, desto grösser die Fauna und Flora dort drin.

Und zur „tödlichen“ Versauerung der Meere:

http://wattsupwiththat.com/2011/12/28/the-fishes-and-the-coral-live-happily-in-the-co2-bubble-plume/

Guten Tag,

Ihr Beitrag zeigt mal wieder eindeutig wie
selbstmoerderisch unsere Zivilisation ist!

„Die drei Stressfaktoren Erwärmung, Ozeanversauerung, und Sauerstoffverlust agieren global und können sich sogar gegenseitig verstärken.“

Nehmen wir noch die anderen Stressfaktoren hinzu:

Verschmutzung der Ozeane (und die schon heute immer
groesser werdenden Todeszonen in der Muendung der grossen
Fluesse)

Ueberfischung (und selektives Fischen)
und der damit verbundene direkte oeko Kollaps schon laenger
in verschiedenen Regionen der Weltmeere.
Dank immer besserer Technik schaffen wir es sicher auch noch
die letzten Regionen zu killen.

Immer staerkere Nutzung der verbleibenden Naturressourcen
auf dem Meeresgrund (und Oelspills etc).

Zeitbomben unserer bio/chemie sonst was Abfaelle die
wir im Meer zwischenlagern

und natuerlich alles muss weiter wachsen und effizienter werden.

Entsprechend der bisherigen Kommentare zum Blog Artikel
finden wir in unserer Umgebung immer
Menschen/Wissenschaftler die alles rechtfertigen/in Zweifel
stellen koennen. Frei nach „wessen Brot ich fress, des Lied ich
sing“.

Wer trotz der qualifizierten Zweifler an den „hysterischen“
Warnungen immer glauben will das die Erde und deren
Ressourcen endlich sind ist halt ein Miessmacher,
Pessimist und jemand der „zurueck“ zur Natur will.

Wer dagegen ein paar Minuten Zeit findet
diese Bilder zu betrachten 3000 km entfernt von
Glanz und Glory mitten im Ozean

http://www.midwayfilm.com/

tja, das ist unsere Zivilisation

waere es nicht vielleicht doch das beste (fuer zukuenftige Generationen und den Planeten insgesamt) wenn wir
das Oel im Boden lassen?

Link

Hier der Link zu der aufschlussreichen Debatte bei NATURE …

http://blogs.nature.com/news/2010/11/scientists_respond_to_ocean_ac.html

„Ozeanversauerung“ klingt dramatisch.
Wäre es nicht angebracht, von einem sinkenden (und schwankenden) pH-Wert zu sprechen?

Die nachstehend verlinkte Meta-Analyse von 372 (!) relevanten wissenschaftlichen Arbeiten nimmt Abstand von alarmistischen Betrachtungen: „marine biota may be more resistant to ocean acidification than expected“

http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S027277140900537X

Eine Debatte im NewsBlog von NATURE (2010) zwischen Matt Ridley und Wissenschaftlern von UKOARP mündet u. a. in die Feststellung: „It concludes that while ocean acidification impacts may indeed not be quite as wide-spread as some dramatically pessimistic scenarios suggest, there are way too many uncertainties and unknowns to support any confidently optimistic scenarios either“

Eine neutrale Bewertung und reichlich „Unsicherheiten“ also.

Ökosysteme sind dynamisch und passen sich Veränderungen besser an, als alarmistische Betrachtungen unterstellen.

Das zeigen u. a. diese jüngeren Arbeiten zu Korallenriffen …

http://www.sciencemag.org/content/335/6068/593.abstract

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3053361

… oder die verblüffende Erholung des Bikini-Atolls, ehemaliges Testgebiet für Atomwaffen …

http://www.livescience.com/2438-bikini-atoll-corals-recovering-atomic-blast.html

Unbeantwortet die im Blog „Geht dem Meer der Schnauf aus?“ gestellte Frage, wie sich vor 11’000 Jahren Natur und Menschen an einen vergleichsweise raschen Anstieg von 6° C angepasst haben.

Der WGBU-Report (2006) enthält mehrere fragwürdige Pauschalaussagen: “fortschreitende Erwärmung”, “Versauerung der Meere”, “Anstieg des Meeresspiegels”, “zunehmende Überflutungs- und Wirbelsturmrisiken” .

Temperaturen und Meerespegel stagnieren seit Jahren.
Keine Rede auch von „zunehmenden Wirbelsturmrisiken“ …

http://rogerpielkejr.blogspot.com/2010/02/updated-wmo-consensus-perspective-on.html

Sehr geehrter Herr Professor Gruber,

ihre Schlussfolgerung Da die Ursache der drei Stressfaktoren [Erwärmung, Versauerung, Deoxygenation] einzig und alleine der CO₂-Ausstoss ist, ist die Verringerung dieses Ausstosses die einzige Art und Weise diese Stressfaktoren zu limitieren
trifft sicher auf den Ozean zu.
Doch auch um den atmosphärischen Treibhauseffekt zu verkleinern, gibt es wohl keine andere Alternative als die CO2-Konzentrationen in der Atmosphäre zu reduzieren oder zumindest nicht mehr weiter zu erhöhen. Der Grund dafür liegt letztlich in der langen Verweilzeit von CO2 in der Atmosphäre, aber auch im Ozean, wo die Kalzifizierung durch die Versauerung sogar verlangsamt wird. Sind die CO2-Werte einmal zu hoch kann Geoengineering mit Aerosolen die Effekte im Ozean nicht beheben und es müsste auch für Jahrhunderte durchgehalten werden.

Dennoch: In den nächsten Jahrzehnten wird durch das Wachstum in den Schwellen- und Entwicklungsländer, die von sehr geringen CO2-Emissionslevels zu den Emissionswerten der Industrieländer „aufsteigen“ die atmosphärische und ozeanische CO2-Konzentration mit Sicherheit weiter steigen und der atmosphärische „Grenzwert“ von 450 ppm, der noch mit dem 2°-Ziel vereinbar ist, überschritten. Längerfristig könnten die fossilen Brenn- und Treibstoffe aber durchaus Ersatz finden.
Doch dann wird es möglicherweise bereits CO2-Konzentrationen in der Atmosphäre und im Meer haben, die viel zu hoch sind und deren negative Auswirkungen nicht tragbar sind. Nur CO2-Entfernung aus der Atmosphäre oder/und dem Meer wird dann noch helfen. Heute sind solche Techniken allerdings viel zu teuer und sie benötigen auch zuviel Energie.

Ihr Aufruf zur CO2-Emissionsreduktion ist deshalb sehr vernünftig, erspart dies doch viele Folgeprobleme. Doch nützen wird es nicht viel. Alternativen zu fossilen Energien nützen wohl mehr.

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