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Klimawandel – die Erde hat Fieber

Klimaschwankungen sind natürlich. Seit einigen Jahrzehnten jedoch steigt die globale Durchschnitts-Temperatur stark an. Grund dafür ist vor allem die Zunahme von klimarelevanten Gasen wie CO2, Methan oder Lachgas in der Atmosphäre. Diese verstärken den natürlichen Treibhauseffekt.

Unser weltweites Klima weist natürliche Schwankungen auf; sowohl über wenige Jahre gesehen als auch über Zeiträume von Jahrtausenden. Natürliche Faktoren, die das Klima im Zeitraum weniger Jahre bis Jahrzehnte beeinflussen können, sind zum Beispiel die Änderung der Aktivität der Sonne oder Vulkanausbrüche. Über den Zeitraum von Jahrtausenden gesehen gehören beispielsweise Änderungen in der Neigung und Ausrichtung der Erdachse zu diesen Faktoren und die Abweichung von einer kreisförmigen Umlaufbahn der Erde um die Sonne (Exzentrizität).

In den letzten 100 Jahren (1906-2005) hat die Temperatur im weltweiten Durchschnitt um 0,74°C zugenommen, der grösste Teil davon seit 1970. Vor allem die starke und schnelle Erwärmung seit 1970 ist mit natürlichen Klimaschwankungen nicht mehr erklärbar. Der Verlauf der Erwärmung lässt sich nur mit Klimamodellen nachbilden, welche die Einflüsse des Menschen berücksichtigen.

Natürliche Schwankungen im Klimasystem oder der Einfluss von Sonne und Vulkanausbrüchen können die menschgemachte Erwärmung kurzfristig verstärken oder aufheben. So wird die Temperatur trotz der menschgemachten, langfristigen Erwärmung auch in Zukunft schwanken.

Klimaschädliche Gase in grossen Mengen

Mit seinen Aktivitäten verursacht der Mensch eine Zunahme der verschiedenen Treibhausgase und Schwebestoffe in der Atmosphäre. Messungen anhand von Eisbohrkernen aus der Antarktis belegen, dass die Konzentrationen von Kohlendioxid (CO₂), Methan (CH₄) und Lachgas (N₂O) in der Atmosphäre markant angestiegen sind seit 1750 (Beginn der Industrialisierung). Die Werte liegen heute deutlich über dem natürlichen Bereich der letzten 650′000 Jahre.

Das wichtigste anthropogene (durch den Menschen verursachte) Treibhausgas ist Kohlendioxid (CO₂). Die Konzentration von Kohlendioxid in der Atmosphäre hat stark zugenommen seit der Industrialisierung. Hauptursache für den CO₂-Anstieg ist die Verwendung fossiler Brennstoffe wie Kohle, Erdöl und Gas. Die Abholzung von Tropenwäldern ist eine weitere entscheidende, wenn auch kleinere CO₂-Quelle. Die hohe Konzentration und die extrem lange Aufenthaltsdauer in der Atmosphäre machen das CO₂ zum grossen Problem.

Mensch verstärkt natürlichen Treibhauseffekt

Die Atmosphäre hält einen Teil der langwelligen Abstrahlung der Erde zurück. Dieser natürliche Treibhauseffekt ist enorm wichtig: Er macht Leben auf der Erde erst möglich. Die Zunahme der Treibhausgase in der Atmosphäre hat nun die Strahlungsbilanz der Erde verändert und den natürlichen Treibhauseffekt verstärkt. Als Folge davon steigen die durchschnittlichen Temperaturen auf unserem Planeten.

Zusätzlich zum bereits bestehenden Temperaturanstieg seit der vorindustriellen Zeit erwarten die Klimaforscher für die nächsten 20 Jahre einen Anstieg von 0,2°C pro Jahrzehnt, unabhängig davon wie sich der Ausstoss der Treibhausgase entwickelt. Der Grund dafür ist eine zeitliche Verzögerung zwischen dem Ausstoss der Treibhausgase und der Erwärmung des Klimas.

Anhand von Szenarien in die Zukunft blicken

Wie sich das Klima im weiteren Verlauf des 21. Jahrhunderts verändert, hängt davon ab, wie sich Gesellschaft, Wirtschaft und Technologie und damit der Treibhausgas-Ausstoss entwickeln. Aus diesem Grund haben die IPCC-Klimaforscherinnen und -Klimaforscher verschiedene Szenarien entwickelt. Für das Szenario mit dem tiefsten Ausstoss erwarten sie eine Erwärmung zwischen 1,1 bis 2,9°C, für das Szenario mit dem höchsten Ausstoss eine Erwärmung zwischen 2,4 bis 6,4°C, beides verglichen mit der Periode 1980 bis 1999. Diese Szenarien gehen nicht von aktiven Massnahmen zum Klimaschutz aus (mehr zu den Szenarien >hier).

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