Der neue HPC-Cluster Euler ist verfügbar

Der Aufbau der ersten Phase von Euler, dem neuen High-Performance-Cluster der ETH Zürich, konnte erfolgreich und gemäss Zeitplan abgeschlossen werden. Der neue Cluster wurde in den letzten fünf Wochen von Benutzern im geschlossenen Beta-Test mit ihren eigenen Anwendungen getestet. Er ist seit Anfang Mai für alle ETH-Mitglieder im öffentlichen Beta-Test verfügbar. Die offizielle Einweihung wird am 12. Mai stattfinden.

Euler

Der Name «Euler» steht für den Schweizer Mathematiker Leonhard Euler (1707 – 1783), bezeichnet aber auch das Akronym «Erweiterbarer Umweltfreundlicher Leistungsfähiger ETH-Rechner». Der Cluster steht im neuen Rechenzentrum des CSCS in Lugano und wird von der Abteilung Scientific IT Services (ID SIS) der ETH Informatikdienste von Zürich aus betrieben. Euler besteht aus 416 Rechenknoten von Hewlett-Packard, die durch ein InfiniBand-FDR-Hochgeschwindigkeitsnetzwerk verbunden werden. Jeder Knoten hat zwei 12-Kern CPUs vom Typ Intel Xeon E5-2697v2 (2.7 GHz) und 64 GB RAM. Das ergibt insgesamt 9984 Prozessorkerne und 26 TB RAM. Euler hat Zugriff auf zwei Speichersysteme, einen 200 TB NFS-Server und ein 240 TB Panasas-System, das optimiert ist für den parallelen Dateizugriff. Die Speicherkapazität wird nach dem Bedarf der Benutzer ausgebaut werden.

Euler – Brutus

Der Euler-Cluster erreicht im Moment eine reale Leistung von 194 Terraflops (194 * 1012 Gleitkommaoperationen pro Sekunde) im Linpack-Benchmark («sustained performance»), was etwas mehr ist als die Leistung des bestehenden Brutus-Clusters in Zürich. Die beiden Cluster sind komplementär und werden in der vorhersehbaren Zukunft parallel betrieben werden. Die Benutzeroberfläche von Euler ist sehr ähnlich wie die von Brutus, was es den Benutzern erlaubt, einfach zwischen beiden Clustern hin und her zu wechseln. Unter der Oberfläche führt Euler jedoch grundsätzlich neue Konzepte im Bereich des Cluster-Designs und der Cluster-Verwaltung ein. Zum Beispiel sind alle Login-Knoten und die meisten Verwaltungs-Knoten vollständig virtualisiert, was uns flexibler macht, weil wir mit nur einem Typ von Rechenknoten auskommen können. Der Einsatz der Virtualisierungslösung wird uns ausserdem erlauben, Forschenden an der ETH in Zukunft innovative cloud-basierte Dienste anzubieten. Wir werden in diesem Blog in den nächsten Wochen mehr darüber schreiben.

Weitere Planung

All das ist erst der Anfang. Im Juni werden wir dem Cluster sogenannte «Fat Nodes» hinzufügen, um Benutzern die Ausführung von speicherhungrigen Programmen zu ermöglichen. Später im Jahr ist ein grosser Ausbau geplant, der die Rechenleistung mehr als verdoppeln wird. Professoren, Institute und Departemente, die daran interessiert sind, Shareholder von Euler zu werden, möchten wir dazu einladen, sich möglichst bald mit Dr. Bernd Rinn oder Dr. Olivier Byrde in Verbindung zu setzen.

Wir werden in diesem Blog regelmässig Neuigkeiten zu Euler veröffentlichen. Interessierte sollten daher ab und zu hier vorbeischauen.

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