Kontakt über Mittag zieht es zur Empa

Der ID-Networking-Anlass macht sich auf den Weg nach Dübendorf zur Empa.

Der Auslöser mit Kontakt über Mittag die Empa zu besuchen, kam beim Herbstprogramm 2013 vom Treffpunkt Science City. Das spannende Programm, welches dort am Abend vor Ort bei der Empa gezeigt wurde, passte hervorragend zum Kontakt über Mittag-Konzept. Von der Idee bis zur definitiven Termin dauerte es dann noch mal fast 14 Monate.

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Das Warten hatte sich gelohnt

Die Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (kurz Empa) ist eine schweizerische Forschungsinstitution für anwendungsorientierte Materialwissenschaften und Technologie. Als Teil des ETH-Bereichs ist sie dem Eidgenössischen Departement des Innern (EDI) zugeordnet. Für mehr als 100 Jahre seit ihrer Gründung 1880 war die Empa eine traditionelle Materialprüfanstalt. Seit Ende der 1980er-Jahre hat sie sich immer mehr zu einer interdisziplinären Forschungseinrichtung gewandelt. Im öffentlichen Auftritt nennt sich die Empa selbst Empa, Swiss Federal Laboratories for Materials Science & Technology. Unter der Vision «Materialien und Technologien für eine nachhaltige Zukunft» hat es sich die Empa zum Ziel gesetzt, Lösungen für vorrangige Probleme von Industrie und Gesellschaft zu erarbeiten, etwa in den Bereichen Energie, Umwelt, Mobilität, Gesundheit und Sicherheit. Ihre Forschungsschwerpunkte («Research Focus Areas») setzt sie in den fünf Themenbereichen Nanostrukturierte Materialien, Nachhaltige Bau- und Gebäudetechnologien, Natürliche Ressourcen und Schadstoffe, Energietechnologien sowie Gesundheit und Leistungsfähigkeit (mehr Geschichte und Zahlen in Wikipedia).

Nach einer Präsentation von Rémy Nideröst, Abteilung Kommunikation EMPA, wie die EMPA entstanden ist und in welche Richtung die EMPA sich bewegt, ging es zur «Beschichtung von Implantaten mit DLC-Hartstoffschichten». Dr. Kerstin Thorwarth, Abteilung Nanoscale Materials Science, zeigte die Problematik ihrer Arbeit mit eindrücklichen Materialien bevor sie in den Körper kommen und wie sie nach einiger Zeit lieber nicht aussehen sollten.

«Künstliche Gelenke haben eine begrenzte Lebensdauer. Nach einigen Jahren müssen viele Hüft- oder Kniegelenke wieder ersetzt werden. Deutlich komplexer sind Bandscheiben-Implantate, die nach ihrem «Verfallsdatum» nicht einfach ausgewechselt werden können und bis dato in den meisten Fällen versteift werden mussten. Dies schränkt die Bewegungsfreiheit der Patienten massiv ein. Forschenden der Empa ist es nun gelungen, bewegliche Bandscheiben-Implantate so zu beschichten, dass sie keinerlei Abrieb zeigen und erst noch ein Leben lang halten.» (Gelenk-Implantate ohne Ablaufdatum)

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Von der Bandscheibe zur Bauhalle

Beim nächsten Programmpunkt hiess es «Brückenschwingungen» und auf ging es zum «grössten Labor der Empa: Die Bauhalle». Brücken aus Faserverbundwerkstoffen neigen zum Beispiel aufgrund ihres geringen Gewichts zu Schwingungen. Dr. Felix Weber, Abteilung Ingenieur-Strukturen, veranschaulichte die komplizierten Zusammenhänge des Schwingungsverhaltens sehr eindrücklich –in der Empa-Bauhalle, nicht nur an der Forschungsplattform Schrägseilbrücke. An Brücken-Beispielen wurde nicht gespart: Eisenbahnunfall von Münchenstein, Tacoma-Narrows-Brücke und ihr Einsturz nach Schwingungen oder die Franjo-Tuđman-Brücke (Dubrovnik). «Damit Brücken nicht ins Schwingen kommen, Empa-Première in Dubrovnik», «Swissinfo Schweizer Software zähmt den Sturmwind». «Auf dem Weg zu nachgiebigen Strukturen mit «Gedächtnis» (Seite 11

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Von Schwingungen zu den Seltenerdelementen

Glücklicherweise konnten wir noch einen weiteren Programmpunkt organisieren: «Rückgewinnung von kritischen Metallen beim Recycling» von Rolf Widmer Abteilung Technologie und Gesellschaft, der extra von der Empa St. Gallen angereist kam. Rolf Widmer forschte mehrere Jahre am Institut für Quantenelektronik der ETH und arbeitet heute am Technology and Society Lab der Empa, dem Materialforschungsinstitut des ETH-Bereichs. Zurzeit leitet Rolf Widmer etliche Projekte im Bereich des Elektroschrottmanagements und arbeitet in diesem Zusammenhang an geschlossenen Materialkreisläufen der Elektromobilität. Sein besonderes Interesse gilt der Rückgewinnung seltener Metalle, die sich zunehmend in den «urbanen Minen» ansammeln. Im EMPA Newsletter auf Seite 6 fand ich den Artikel über «Seltene Metalle aus alten Laptops». Für uns Informatikdienste ein naheliegendes Thema, was nicht nur uns sehr interessiert. In diesem Vortrag kamen hinsichtlich der Komplexität des Themas Themen und Probleme zur Sprache, über die man sich vorher noch keine Gedanken gemacht hatte: Was sind seltene Metalle (bzw. Metallfamilien), wie könnte die zukünftige Rückgewinnung dieser seltenen Metalle (bzw. Metallfamilien) aussehen, gibt es innerhalb der Schweiz eine Prioritätenrangfolge für zurückzugewinnende seltenen Metalle, was gibt es für Zielkonflikte? (Wohlstandsmüll als Rohstoffquelle; PDF: Seltene Metalle in Elektro- und Elektronikaltgeräten – Vorkommen und Rückgewinnungstechnologien; PDF: Strategien für die Rückgewinnung seltener Metalle – Ergebnisse eines Workshops mit Expertinnen/Experten; Fachbericht 2013 Swico).

Wir kommen wieder

Wir freuen uns sehr, dass wir auch im nächsten Jahr die Empa besuchen werden. Die gute Nachricht, vor allem für jene, welche auf der langen Warteliste geblieben sind. Es gibt 2015 neue spannende Projekte bei der EMPA wie «Future Mobility» oder «NEST».

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Kontakt über Mittag

Die Informatikdienste (ID) haben mehr als 200 Mitarbeitende, die auf etwa 15 Gebäude verteilt arbeiten. Der ID-interne Anlass «Kontakt über Mittag» soll die Kolleginnen und Kollegen in kleinen Gruppen abteilungsübergreifend zusammenbringen. «Kontakt über Mittag» besucht spannende Persönlichkeiten, interessante Forschungsgebiete, historische Gebäude oder einfach faszinierende Bereiche der ETH Zürich (siehe auch Posts im ID Blog). «Kontakt über Mittag Spezial» besucht Orte ausserhalb der ETH Zürich, die einen Bezug zur ETH oder ID haben.

2014

  • Graphische Sammlung der ETH Zürich, «Vom Essen und Trinken und allem Drumherum», Dezember 2014
  • Empa, Dübendorf, November 2014
  • Klimamodellierung Prof. Dr. Reto Knutti, September 2014
  • Housing Office von Uni und ETH, August 2014
  • Physiology and Behaviour Laboratory & Forschung Bauchgefühle, Prof. Dr. Wolfgang Langhans, Schwerzenbach, Juni 2014
  • Auf den Spuren von Einstein, Führung durchs Hochschulquartier, Juni 2014
  • Präsident der ETH Zürich, Prof. Dr. Ralph Eichler, Februar 2014
  • Robotik, Labor für autonome Systeme, Januar 2014

2013

  • Robotik, Labor für autonome Systeme, November 2013
  • KOF, Prof. Dr. Jan-Egbert Sturm, November 2013
  • Interactive Geometry Lab, Prof. Dr. Olga Sorkine-Hornung, November 2013
  • Kontakt über Mittag – Bienen, Juli 2013
  • Projekt Skye, Das Auge am Himmel, Juni 2013
  • Kontakt über Mittag Spezial – FIFA-Stiftungsprofessur, F-MARC, Home of FIFA, April 2013
  • SunCar – Lotus Evora, Elektromobilität, Fokusprojekt der ETH, Technopark, Januar 2013

2012

  • Fifa-Stiftungsprofessur, Medizintechnik, Prof. Dr. Marcy Zenobi-Wong, D-HEST, November/Dezember 2012
  • Institute for Dynamic Systems and Control, Quadrocopter August 2012
  • Schweizerischen Erdbebendienst und focusTerra, Erbebensimulator Mai/Juni 2012
  • Institut für Verkehrsplanung und Transportsysteme, Eisenbahnbetriebslabor Februar/März 2012

2011

  • Semper-Sternwarte/Collegium Helveticum, Prof. Dr. Gerd Folkers, Dezember 2011
  • Disney Research Zürich, Prof. Dr. Markus Gross Oktober 2011
  • ETH Bibliothek, Spezialsammlungen/Preziosenzimmer, DigiCenter, Juni 2011
  • Graphische Sammlung, historischer Lesesaal der Architekten, Francisco de Goya-Ausstellung März 2011

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