Tuesday, September 2, 2008

Als ich heute Mittag von meinen Pendenzen geschrieben habe, dachte ich, von selbst verschwinden diese nicht. Darum bestieg ich sogleich an der Hardbrücke eine S-Bahn nach Bülach um von dort mit der Thurbo nach Winterthur zu gelangen. In deren Zügen kann man dem Lokführer über die Schultern schauen. Als der Zug in einen Tunnel gefahren ist, habe ich meinen Augen kaum getraut: Da lief auf einem Display ein Action-Film, den sich der Lokführer offenbar angeschaut hat – hoffentlich war das bloss sein mobiler DVD-Player, den er in Bülach vergessen hat abzuschalten… In Winterthur nahm ich den Zug in Richtung Schaffhausen. In Marthalen stiegen zwei Zugbegleiterinnen hinzu um eine Stichprobenkontrolle durchzuführen. Die eine entschuldigte sich, weil sie mich schon gestern kontrolliert zu haben meinte – dabei fahre ich diese Linie zum allerersten Mal. Ausgestiegen bin ich in “Schloss Laufen am Rheinfall”, wo ich auch eine andere Nachlässigkeit mal korrigieren konnte, denn ich habe den Rheinfall bis jetzt immer nur vom Zug aus gesehen. Das Bild oben zeigt ein Lichterspiel in einem kleinen Aussichtstürmchen oberhalb des Falls. Unten übrigens die aktualisierte GA-Karte (Bülach-Winterthur sowie Winterthur-Schaffhausen) und ein Bild der von Touristen eingenommenen Plattform beim Rheinfall. Zurück ging es mit dem Interregio, wo ich einen früheren Mitstudenten angetroffen habe, der aus Schaffhausen kommt, nun in Zürich wohnt und in Schaffhausen arbeitet. In der Tat habe ich erstaunlich viel in kurzer Zeit erlebt und bin wieder daheim mit dem schönen Gefühl, etwas erledigt zu haben.

Tuesday, September 2, 2008
Als langjähriger GA-Kunde hat sich schon die eine oder andere abgefahrene Strecke angesammelt. Ich wollte das mal genauer wissen und habe mir die Karte mit dem Gültigkeitsbereich des GA ausgedruckt und mir eingezeichnet, was ich denn so alles schon abgefahren bin. Schwarz habe ich häufig befahrenen Strecken angemalt, blau die nur selten befahrenen. Wie einfach zu sehen ist, gibt es also noch Pendenzen. So ist die Ostschweiz für mich noch ziemliche Terra Incognita, aber auch im Mittelland und der Westschweiz sind noch Strecken zu erkunden. Ich habe also noch zu tun 😉

Monday, September 1, 2008

Nach langer Durststrecke habe ich doch wieder einmal eine Wanderung gemacht. Die letzte Bergwanderung war tatsächlich die auf die Rigi vom 24.7. Unsere Route war nicht die direkteste: Davos-Strelapass-Chörbsch Horn-Schwifurgaa-Arosa. Beim Strelapass habe ich den unten wiedergegebenen Seilbahnmasten abgelichtet. Eigentlich war ich nur von seiner Imposanz angetan, wie mich diese Dinger auch schon früher immer wieder fasziniert haben. Weil solche Gegenlichtbilder filigraner Strukturen immer wieder Rot-Cyan-Verschiebungen zeigen, habe ich daheim das Bild 1:1 betrachtet und staunte nicht schlecht: Diese Bahn ist so nicht mehr betriebstüchtig, wie die Ausschnittvergrösserung zeigt (zum Vergrössern auf das Bild klicken). Mit etwas Googlerei kam dann die Auflösung: Sie ist seit einigen Jahren auch nicht mehr in Betrieb und figuriert auf einer Liste rückzubauernder Anlagen von mountainwilderness.ch – ein berechtigtes Anliegen.
Das Bild oben zeigt die Felsbänder der Tiejer Flue, aufgenommen von der Schwifurgga.


Heute habe ich meine Diplomarbeit abgegeben. Endlich. Eigentlich war die Abgabe schon viel früher geplant. Der Bericht war fast fertig, alle Rückmeldungen eingebaut. Bis ich noch etwas verifizieren wollte. Die Ergebnisse waren eigenartig. Ich habe sie mit meinem Betreuer besprochen und rasch haben wir das Problem verstanden: Eine früh getroffene Annahme war falsch. Die bisherigen Ergebnisse waren nur mehr für einen eher exotischen Spezialfall gültig. Dann musste ich umdisponieren. Fast alle meine Simulationen habe ich neu gemacht – und einige dazu. Mein Rechenkontingent an der Computerfarm des Cern habe ich ausgereizt wie es nur geht. Die tollen Resultate unserer früheren Studien haben wir nicht mehr erreicht. Nun ist die Arbeit fertig. Nicht mehr so gute Ergebnisse, dafür viel gelernt und verstanden. Spannend war es. Mit dem PSI-Praktikum von vor einem Jahr meine interessanteste Zeit im Studium.
Zum Glück hatte ich kurz Ferien. Die habe ich geplant als das Ende schon nahe war. Das Bild oben zeigt den Hetzdorfer Viadukt, der hier die Flöha überquert und von der Erzgebirgsbahn unterquert wird. Der Viadukt wird heute als Radweg benutzt, die Erzgebirgsbahn fährt immer noch unten durch. Das ist übrigens eine hübsche Regionallinie mit nettem Personal. Das hat mich nämlich auf diesen Viadukt aufmerksam gemacht und liess den Zug warten, damit ich ihn fotografieren konnte.

Soeben habe ich den Bericht der Diplomarbeit für einen Review fertig gebracht. Vor vierzehn Tagen nahm meine Arbeit eine beinahe dramatische Wendung, als wir festgestellt haben, dass eine früh gefasste Annahme nicht zutrifft. Nun habe ich in langen Tagen und Nächten alles neu gerechnet und mich über ausgelastete Rechnercluster geärgert, die genau jetzt voll ausgebucht sind. Na ja, jetzt ist mal alles im Kasten und ich habe mir die Erholung schwer verdient. : x
Das obige Bild zeigt die eine Hälfte des Pixeldetektors, verpackt in einer Transportkassette. Kurz darauf wird er über einen Schacht 100 m in die Tiefe des LHC-Tunnels heruntergelassen. Einige Stunden später wurde er erfolgreich eingebaut.

Tiere werden in Zürich immer domestizierter – umgekehrt als es Franz Hohler in seiner Rückeroberung beschrieben hat. Denn heute beim Frühstück kamen diese drei Spatzen einfach durch die Balkontür in die Küche und wollten zu meinem Brot. Auch kleine Bewegungen meinerseits schreckte sie von ihrem Vorhaben nicht ab. Als ich aufgestanden bin, verzogen sie sich auf den Balkon. Der Mittlere prüfte die ganze Zeit, ob man nicht doch nochmal rein könnte…

Gestern kam, nach einem arbeitsreichen Tag am PSI und einem Bad im Letzigraben ein abkühlendes Gewitter. Ein Loch in den Wolken hat kurz nach dem Regen ein Licht der besonderen Art erzeugt.

Irgendwann verlieren virtuelle Ausflüge ihre Wirkung, gerade wenn sie, wie beim Hotel Vue des Alpes, auch einen etwas ratlos zurücklassen. Dieses Wochenende hat es wenigstens für eine kurze Wanderung von Arth-Goldau auf die Rigi gereicht. Dank der Tatsache, dass die meisten Besucher dort die Bahn benutzen, ist der Weg angenehm ruhig und menschenleer. Und etwas weiter oben als dort, wo dieses Bild entstanden ist, befindet sich das ehemalige Hotel Des Alpes. Es steht zum Verkauf und gemäss Aushang sei das Gebäude geeignet als Hotel, Ferienlager oder Ort für Seminare.

Der linke Bildschirm würde über grössere Einschränkungen im Bahnbetrieb informieren. Der rechte informiert über ungenutzte Icons auf dem Desktop. Und wie allen Anwendern des doch recht bekannten Betriebssystems bekannt ist, bietet dasselbige an, den Desktop aufzuräumen. Doch leider habe ich nirgends eine Maus gefunden um das zu tun.
Gesehen im Bahnhof Biel im Juni.

Dem Hönggerberg wohne ich selten mehr einen Besuch ab. Bei einer Diplomarbeit am PSI irgendwie logisch. So kam es, dass ich per Spaziergang vom Bucheggplatz bis Grünwald die ETH durchschritten habe. Und dieser Weg bietet einem einen guten Querschnitt, was die sechziger und siebziger Jahre für architektonische Leistungen vollbracht haben.
Der Start beim Bucheggplatz zeigt eine technokratische Lösung für Verkehrsströme, die einem nicht nur als Busbenützer umständlich auffällt. Als Radfahrer habe ich dort die Auswirkungen kurioser Überlegungen der Entwickler von Ampelanlagen mehrmals zu spüren bekommen. Gut, seit ich regelmässig mit dem Rad von Baden bis Siggenthal-Würenlingen und umgekehrt unterwegs bin, weiss ich, dass der Doofheitsgrad von Ampelanlagen durchaus noch Steigerungspotential hat. Ich kann mir die Schaltzyklen in Baden nur noch als in Steuerprogramme gegossene Rache frustrierter Programmierer bei Ampelherstellern erklären, die partout einem das Gefühl vermitteln wollen, dass eigentlich da Kreisel hingehörten.
Was hat denn das Bild mit dem zu tun? Direkt mal gar nichts. Aber entstanden ist es auf dem Hönggerberg bei eben dem erwähnten gestrigen Spaziergang. Wenn man beim Käferberg den Wald verlässt und den Campus der ETH erblickt, dann weiss man wieder, was uns die Sechzigerjahre für Wunder der Architektur beschert haben. Die später hingestellten Klötze halten bezüglich architektonischer Qualität durchaus mit.