Vor etwa zwei Jahren habe ich mir digitalen Urlaub im Hotel vue des Alpes gebucht. Den vorgeschlagenen Termin habe ich eigentlich mehr widerwillig akzeptiert, denn er war so weit weg. Nun, mitten in der Diplomarbeit und der deshalb temporär unbefriedigten Sehnsucht nach Bergen ist mir so ein virtueller Ausflug mehr als willkommen. Nach diesem Abstecher komme ich wieder zurück in die Realität…

… habe ich einen Klassiker von Wanderung gemacht. Die Combe Grède habe ich schon einige Male durchschritten und sie ist immer wieder faszinierend. Ein scheinbar trockenes Bachbett, manchmal mit etwas sichtbarem Wasser, aber immer mit einem hörbaren Gurgeln. Zwei imposanten Gesteinsstufen mit kleinen Wasserfällen und einer umwerfenden Natur. Dazu noch gutes Wetter und alles ist perfekt. Der Abstieg folgte dann der Krete nach Les Prés d’Orvin. Alles in allem gute 5.5 Stunden Marschzeit. Am Abend dann noch ein knüllerhaftes Kammerkonzert in der Tonhalle: Das Alban Berg Quartett gab sein letztes Konzert in Zürich. Ein Stück war vom Namensgeber des Quartetts und war ein weiteres Beispiel, dass das 20. Jahrhundert musikalisch viel zu bieten hat. Am meisten gefallen hat mir aber in Beethovens Streichquartett in a-Moll op. 132 der Mittelsatz gefallen. Das war eine beeindruckende Leistung.
“Klassische” Musik des zwanzigsten Jahrhunderts – manchmal ein Wagnis, manchmal von Lärm wenig zu unterscheiden, manchmal erst in der Aufführung verständlich. So erging es mir bei der Turangalîla-Symphonie von Olivier Messiaen. Einige Wochen vor dem Konzert hörte ich sie zum ersten Mal ab CD und konnte dem Werk nur wenig abgewinnen. Dennoch wollte ich einmal die Ondes Martenot live hören – und ich ging hin ohne enttäuscht zu werden. Das Werk fordert viel von einem, an Zeit und Konzentration. Im Konzertsaal ist das einfacher aufzubringen als daheim vor den Lautsprechern. Und der Lohn ist ein Klangerlebnis sondergleichen, mit wunderbaren Einfällen. Und die Ondes Martenot sind richtig cool.
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Endlich richtig Frühling! Und welch wunderbare Einrichtung doch so eine Feiertagsbrücke ist. Habe gestern und heute mich gemütlich erholt und ein wenig die Gegend meiner Eltern erradelt. Nun wieder zurück in Zürich, wo mich schon im Tram die Hektik der Stadt erfasst hat – welch ein Kontrast.

Das ist das Merkmal dieses Ungetüms, das derzeit in Genf am CERN gebaut wird. Mit einem kleinen Teil davon hat ja meine Diplomarbeit zu tun: ein Detektor, der erst ganz zum Schluss eingebaut werden wird, kurz bevor der neue Beschleuniger LHC in Betrieb gehen wird. Im kleinen dunklen Loch inmitten des riesigen Ringes wird der Pixeldetektor in ein paar Wochen eingebaut.
Kompakt ist auch meine Zeit. Eine Diplomarbeit braucht Zeit und so habe ich selten mehr die Gelegenheit, meine Kamera zu bedienen. Immerhin habe ich das obige Bild bei einem Besuch in Genf gemacht, das eigentlich aus 68 Bildern besteht und ich mit Hugin zusammengesetzt habe. Leider musste alles schnell gehen und in der Detailansicht (einfach auf das Bild klicken) verrät sich der eine oder andere Fehler. Aber die Faszination beim Betrachten dieses Detektors bleibt. Doch auch etwas Mulmiges mischt sich dazu, denn manchmal ist es schon merkwürdig, welche Energie der Mensch entfalten kann, wenn es um die Erforschung neuer Dinge geht. Spannend wird die kommende Zeit für die Physik auf alle Fälle. Ein gut lesbarer Text ist im März in der Originalausgabe des National Geographic Magazine erschienen.
Inseln gibt es im Moment bei mir schon auch. So beispielsweise habe ich mir letzte Woche die Bilder einer Ausstellung in der Orchestierung von Vladimir Ashkenazy angehört: Rauher als die bekannte von Ravel – mir scheint, dem Stück angepasster. Oder heute Abend eine Insel in einem Gottesdienst mit Wolfgang Bittner: Ein Mann, der etwas zu sagen hat. Und nebst einer wohltuend klaren Sprache auch in der Sache präzise ist. Wäre Religion nicht so oft zum privaten Seelenheil verkommen, sie wäre noch immer eine wichtige und nutzbringende Stimme in der Gesellschaft.
P.S.: Den Links in diesem Artikel zu folgen hat seinen speziellen Reiz. Einige der verlinkten Webseiten erinnern an die Anfänge des Webs und sind totz der hypermodernen Physik auch gleich eine kleine Zeitreise…
Nachtrag (1.5.08): Auf Wolfgang Bittners Webseite kann sein Text vom Sonntag als MP3 heruntergeladen werden. Der Link unten lautet “2008-TRÄUME als Vorahnung”.

Diese Saison hatte ich eigentlich Glück und habe gehofft, dass sie mich mal verschont. Nichts gewesen. Die Grippe hat doch zugeschlagen. Der Tag ist bald vorbei, obschon er eigentlich bloss im Bett stattgefunden hat. Diese seltsame Mischung von Müdigkeit und Unruhe hat mich doch noch vor den Compi gebracht. Und da habe ich die Bilder von Ostern mal gesichtet. Diese “Gebirge” sind lediglich Schattenwürfe des an den Rand des Fusswegs geräumten Schnees auf dem Weg zwischen Nidau und Bellmund.
Wednesday, March 19, 2008

Zum Glück gibt es Tümpel. Denn dann gibt es zwischendurch etwas, das aus dem Wasser herauslugt. Wie diese Büschel da – vermutlich handelt es sich um Seggen.

Seit zwei Wochen arbeite ich an meiner Diplomarbeit. Von der Gegend um das PSI kenne ich eigentlich kaum etwas. Das habe ich gestern nachgeholt auf einem Spaziergang von Koblenz entlang der Aare bis Siggenthal-Würenlingen. Zwischenhalt machten wir dann im PSI Forum. Dort befindet sich eine Ausstellung über die Forschung am PSI mit gut gemachten Experimenten, die man selber ausführen kann.

Bahntechnisch interessant fand ich dann die im nächsten Bild festgehaltene Beobachtung: Weshalb zeigt das Ausfahrtsignal in Siggenthal-Würenlingen grün wenn der Zug aus der Gegenrichtung einfährt?

Tuesday, February 26, 2008

Gewaltige Architektur mit klarer Sprache. Von der findet man einiges in Berlin. So eindrücklich die Bauwerke sind, so klar und aufgeräumt, die unübersehbaren Anleihen an den Bauten des alten Rom – das hält mich davon ab, die zweifellos vorhandene Qualität ungetrübt zu rühmen. Bin beeindruckt und bedrückt zugleich.
Alle Bilder sind im Olympiastadion Berlin entstanden. Das Hauptbild habe ich aus drei Aufnahmen mit Hugin zusammengesetzt, die ich zuvor mit PTLens entzerrt habe.
Monday, February 25, 2008

Es ist ja nicht so, dass ich zwischen den Prüfungen und der Diplomarbeit nichts getan hätte. Ich habe diese kurze Zeitinsel für einen Besuch bei einem guten Freund in Berlin benutzt. Diese eigenartig faszinierende Stadt habe ich nicht das erste Mal besucht. Gerade deshalb habe ich die wichtigsten touristischen Dinge schon hinter mir, kann also diesen Ort anders entdecken, Strukturen sehen. Das hat mir sehr gefallen.
Das Bild oben zeigt eine Ansicht der Gedächtniskirche. Beim Besuch habe ich ein faszinierendes Detail beobachtet: Von aussen sind die Glasfenster in 5×5 Einheiten zu 5×5 kleinen Glasfenstern gruppiert. Innen zeigen die Einheiten 7×8 kleine Glasfenster.