Zehn Sekunden entscheiden – Teil 1

Kaum zu glauben: Eine Textpassage mit 62 Wörtern und das schon im ersten Satz. Schon nach der Hälfte des Satzes weiss ich nicht mehr, was ich am Anfang gelesen habe.

Ausnahme? – Nein! Das sieht man öfter als man denkt!
Und gerade auf dem Web hat man so schnell weggeklickt.

80 Prozent der Besucherinnen und Besucher lesen Webtexte quer und nur 20 Prozent lesen sie Wort für Wort. Dabei ist die Lesegeschwindigkeit am Bildschirm rund 25 Prozent langsamer als auf Papier. Die durchschnittliche Verweildauer auf einer Webseite beträgt gerade mal 30 bis 40 Sekunden.

Kurze Verweildauer

Innerhalb der ersten zehn Sekunden wollen die Leserinnen und Leser wissen

  • Wo bin ich?
  • Was ist meine Rolle?
  • Was kann ich hier erfahren oder tun?
  • Was bringt mir das?
  • Kriege ich die gesuchte Information anderswo schneller und leichter?

In den folgenden 20 bis 30 Sekunden kann der Autor eine Hauptbotschaft platzieren. Die Besucherinnen und Besucher der Webseite können

  • eine Information finden
  • eine Tätigkeit ausführen
  • einen Kontakt herstellen

Gute Webtexte sollen für möglichst viele Menschen verständlich sein. Beim Verfassen von Texten fürs Web gilt deshalb immer: Aussensicht vor Innensicht. Die Kundinnen und Kunden müssen nicht die Sprache des Unternehmens, sondern das Unternehmen die Sprache der Kundinnen und Kunden sprechen.

Erfahrungswerte

Das Verständnis für den Sinn eines Satzes hängt von der Anzahl Wörter ab. Für Webtexte gelten folgende Faustregeln:

  • 9 Wörter pro Satz: optimal für die Verständlichkeit
  • 10-15 Wörter: die empfohlene Satzlänge
  • 20 Wörter pro Satz: die Obergrenze des Erwünschten
  • 25 Wörter: die Grenze des Erlaubten

Zusätzlich ist zu beachten, dass

  • spezielle Wörter wie Fachbegriffe erklärt,
  • Abkürzungen erläutert (Ausschreibung bei der ersten Nennung),
  • komplexe Sachverhalte vereinfacht zusammengefasst

werden müssen.

Strukturierte Websites

  • haben eine Hauptbotschaft pro Webseite
  • Fliesstext mit Zwischentiteln in Absätze aufteilen
  • pro Absatz ein Gedanke
  • bei Aufzählungen max. 7 Aufzählungszeichen verwenden

Texte und Informationen aus «Schreiben fürs Web» Christian Schenkel, Die Post, Dozent SPRI, PR Fachleute «Internet und Kommunikation». Herzlichen Dank!

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