25 Jahre ETH

Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum, Margreth Stammbach, ID Services for D-MTEC, ID S4D.

ETH-Bibliothek: Vom Terminal zum Personal Computer

Ich habe als Studentin im März 1988 in der ETH-Bibliothek zu arbeiten begonnen in der Abteilung Formalkatalogisierung. Wir erfassten die Titel- und Standortangaben von Büchern und stellten diese Daten im Onlinekatalog zur Verfügung. Die ETH-Bibliothek hatte damals ein selber entwickeltes Bibliothekssystem namens ETHICS (ETH Information Control System), das von einem Team der Abteilung F&E (Forschung und Entwicklung) programmiert wurde und auf einem IBM-Mainframe im Bibliothekseigenen Computerraum lief auf Basis von IBM VM/CMS, CICS, ADABAS. Das System war sehr innovativ und erfolgreich. Viele Schweizer Bibliotheken schlossen sich an. Wichtigster Beitritt war die Zentralbibliothek Zürich im Jahre 1994.

Abbildung 1 Der Katalogsaal der ETH-Bibliothek mit ETHICS-Terminals
Abbildung 1 Der Katalogsaal der ETH-Bibliothek mit ETHICS-Terminals

 

Ich blieb auch nach Abschluss meines Studiums (Germanistik und Informatik) in der Bibliothek, wechselte jedoch die Abteilung und ging in die Verbundzentrale, die die Mitarbeiterinnen der angeschlossenen Bibliotheken in der Benutzung des Systems und Regelwerkes ausbildete. Mitte der neunziger Jahre zeichneten sich grössere Veränderungen ab mit Ausbreitung des Internets sowie der technischen Entwicklung und dem Preiszerfall der PC Hardware. In der Verbundzentrale übernahm ich von einem Kollegen den PC Support. Noch arbeiteten die Bibliotheksmitarbeiterinnen grösstenteils an Terminals, doch es gab zwei verschiedene Gruppen in der Bibliothek, die eine PC-Umgebung aufbauten und testeten: Das eine Lager setzte Olivetti-PCs ein mit Windows als OS und Ethernet als Netzwerkumgebung; das andere Lager bevorzugte IBM-PCs auf Tokenring und OS/2 als Betriebssystem. Schliesslich setzte sich die Windows-Fraktion mit sanftem Druck der Informatikdienste durch und es wurde eine eigene Support-Gruppe in der Bibliothek gegründet unter Leitung von Wolfgang Lierz, zu der ich wechselte. Damit begann die flächendeckende Versorgung der Bibliothek mit Dell-PCs und dem damals brandneuen Windows NT 4.0 als Betriebssystem.

Ich verliess 1998 die ETH und ging als Informationsbibliothekarin zum schweizerischen Sozialarchiv.

Von der Informatikkoordinatorin am BWI zu ID S4D

Im Jahr 2000 kehrte ich jedoch an die ETH zurück, weil ich mich auf den Informatik-Teil meiner Ausbildung konzentrieren wollte und verabschiedete mich von meiner Tätigkeit als Bibliothekarin. Ich ging ins damalige BWI (Betriebswissenschaftliche Institut) des Departements BEPR (Betriebs- und Produktionswissenschaften) zu Prof. Schönsleben an die Zürichbergstrasse 16, wo ich als Informatikkoordinatorin angestellt wurde.

Gruppenbild im BWI (2002)
Gruppenbild im BWI (2002)

 

Üblicherweise waren Informatikkoordinatoren (bzw. ISGs) Assistenten, die neben ihrer Lehr- und Forschungstätigkeit sich nebenbei mit IT-Fragen beschäftigten und deren Know-How regelmässig verloren ging, wenn sie nach der Doktorarbeit die ETH verliessen. Ich war als hauptamtliche Informatikkoordinatorin eher eine Exotin. Das BWI war – ausgenommen von der Netzwerk-Infrastruktur – weitgehend autonom wie viele andere Institute damals auch: Wir hatten einen eigenen Serverraum mit Mail-, Web- und Fileserver auf einer Sun Solaris E 250 und eine eigene Windows-Domäne sowie mehrere Server mit diversen Anwendungen. Im Laufe der Zeit habe ich diese Dienste durch Dienstleistungen der Informatikdienste und Standardlösungen abgelöst und die Serverlandschaft vereinfacht. Einiges gab wenig Widerstand (z.B. die Übernahme von Netbackup und das Ausmustern des Bandlaufwerkes), einiges brauchte viel Überzeugungsarbeit (z.B. die Ablösung des eigenen Mailservers durch den Exchange-Server und dann nochmals die Ablösung von Eudora mit Outlook): Es gab Vorbehalte gegenüber den Dienstleistungen der Informatikdienste bezüglich Zuverlässigkeit und Datensicherheit, was zu vielen Diskussionen führte.

2005 änderte das Departement den Namen von BEPR zu MTEC (Management, Technologie, Ökonomie) und zügelte an den Kreuzplatz. Ich war damals für 2 Jahre ISL, das Amt wurde turnusgemäss an den IK vergeben, der dem Departementsleiter unterstellt war.

Der Standort des ID S4D MTEC an der Weinbergstr. 56/58
Der Standort des ID S4D MTEC an der Weinbergstr. 56/58

 

Heute wird das Departement MTEC von einer Gruppe der Informatikdienste betreut unter Leitung von Andres Müller, zu der ich 2012 gewechselt bin. Auch der Standort hat nochmals geändert vom Kreuzplatz an die Weinbergstr. 56/58. Ich bearbeite eingehende Tickets, beteilige mich an Support und Deployment. Meine Spezialität sind jedoch Web-Projekte basierend auf CQ5 und Sharepoint.
Ich arbeite Teilzeit. Die andere Hälfte meiner Zeit gehört meiner Familie, dem Quartierverein, der lokalen Politik in der Stadt Baden und meinem Schrebergarten.

 

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