Serie IT-Fundstück 3/2023: Kennen Sie sich aus?

Kommen Sie mit auf eine Zeitreise und in die Vergangenheit: Wie gut kennen Sie sich mit alten analogen Telefonen aus, und was verbinden Sie persönlich mit diesen Geräten? Erzählen Sie uns Ihre Geschichte!

Zum Telefonieren braucht man mindestens zwei Drähte. Dieses grosse alte, analoge Telefon, wie auf dem Bild, benötigt 66 Dräht

Zum Telefonieren braucht man mindestens zwei Drähte. Dieses grosse alte, analoge Telefon, wie auf dem Bild, benötigt 66 Drähte

Leitungspaar / Zweidrahtsystem

Um zu telefonieren, benötigt man mindestens zwei Drähte am Telefon, die als «Leitungspaar» bezeichnet werden. Dieses einfache Zweidrahtsystem ermöglicht die Kommunikation zwischen zwei Telefonen.

Bei alten Telefonen (und auch bei vielen modernen Telefonsystemen) werden die Drähte, die zur Übertragung von Signalen verwendet werden, oft als «Adern» bezeichnet. Ein einzelner elektrischer Leiter oder Draht, der normalerweise aus Kupfer besteht.

Adern

Die Bezeichnungen «Tip» und «Ring» stammen aus der Zeit der manuellen Telefonzentralen, bei denen die Telefonstecker in Buchsen gesteckt wurden, welche diese Bezeichnungen trugen. Beide Begriffe werden immer noch in der Telekommunikationsindustrie verwendet, um die entsprechenden Adern in einem Telefonkabel zu identifizieren (siehe auch Wikipedia «tip and ring»)

  1. Ader 1: Diese Ader wird auch als «Tip» oder «T» bezeichnet und ist normalerweise mit einer Farbe oder einem Farbcode gekennzeichnet, um sie von anderen Drähten zu unterscheiden. Sie dient dazu, das vom Telefon gesendete Audiosignal an das Kommunikationssystem zu übertragen.
  2. Ader 2: Diese Ader wird auch als «Ring» oder «R» bezeichnet und ist ebenfalls farbcodiert. Sie überträgt das vom Kommunikationssystem empfangene Audiosignal zurück zum Telefon, damit der Anrufer die Stimme des Gesprächspartners hören kann.
  3. Die Farben der Adern spielen eine grosse Rolle im Orientierungsbereich und haben eine bestimmte Reihenfolge, die eingehalten werden muss.

Das Zweidraht-Telefonsystem verwendet analoge Signalübertragung, wobei die Audiosignale in elektrische Spannungen umgewandelt und über die beiden Adern übertragen werden. Die Übertragung erfolgt durch kontinuierliche Veränderungen der Spannungen, die die gesprochene Stimme in Form von Schallschwingungen repräsentieren.

Ein wichtiges Merkmal ist das elektrische Gleichgewicht zwischen den beiden Adern. Es wird angestrebt, dass die beiden Adern eine gleichbleibende elektrische Spannung aufweisen, um Störungen und Interferenzen zu minimieren. Durch die Verdrillung der Adern in einem Leitungspaar werden elektromagnetische Interferenzen (EMI) zwischen den Adern reduziert, das elektrische Gleichgewicht aufrechterhalten und die Signalintegrität verbessert. Die Verdrillung ist eine spezielle Technik, bei der zwei oder mehr Kabeladern in einem Kabel oder Leitungspaar miteinander verdreht werden.

Beispiel von verdrillten farbigen Adern

Beispiel von verdrillten farbigen Adern

Da die Signalübertragung über längere Strecken eine Abschwächung des Signals verursachen kann, müssen in einem Zweidraht-Telefonsystem Signalverstärker oder Verstärker eingesetzt werden, um das Audiosignal zu verstärken und eine klare Kommunikation sicherzustellen.

Analoge Endgeräte

Tischtelefon Model 50 (links) und Model 70 (rechts)

Tischtelefon Model 50 (links) und Tischtelefon Model 70 (rechts)

In einem Zweidraht-Telefonsystem werden analoge Endgeräte, wie traditionelle Wählscheibentelefone, angeschlossen. Diese Endgeräte wandeln die Sprache des Benutzers in elektrische Signale um und übertragen sie über die zwei Drähte.

Die Verbindung zwischen den Telefonen wird in der Vermittlungsstelle hergestellt. Wenn ein Anruf getätigt wird, wird das Audiosignal vom Telefon zu einer Vermittlungsstelle oder Telefonzentrale übertragen, wo der Anruf geroutet und an den gewünschten Anschluss weitergeleitet wird.

Telefonanlage der ETH Zürich

Telefonanlage der ETH Zürich, Fotograf:in: unbekannt, Museum für Kommunikation in Bern, Datierung 23.01.1952

Telefonapparat, Hausautomat an der ETH Zürich

Telefonapparat, Hausautomat an der ETH Zürich, Fotograf:in: unbekannt, Museum für Kommunikation in Bern, Datierung 29.10.1935, Titel / Objektbezeichnung Telefonanlage, Hausautomat ETH Zürich

Unsere Geschichte

René Müller, Mitarbeiter bei ID INFRA, war der Auslöser von unserem Fundstück-Quiz. Wir waren auf der Suche nach alten Telefonen für den Newsletter inside|out 29. Ausgabe – Dezember 2022. René findet alte Telefone interessant und hat diverse Modelle vor der Entsorgung durch die Swisscom retten können. «Das ist ein bisschen Nostalgie und man hat noch was in den Händen. Ging etwas kaputt, konnte man die Telefone einfach aufschrauben und mit dem Schaltplan, den früher jedes Telefon hatte, nachverfolgen, wo es repariert werden musste». Danke an René für das Ausleihen und die Unterstützung.

ETH-Geschichte

Die analogen Telefone waren vermutlich ab etwa 1958 an der ETH in Einsatz war. Pro Telefon braucht man mindestens 2 Drähte. Und je nach Telefon gab es Kabel mit 2, 4, 10, 20 und vielen mehr Drähten.

Fun Fact: Die Kabel wurden kilometerweit gezogen. Teilweise sind sie immer noch an der ETH verlegt. Einen Teil braucht man, da immer noch alte Telefone angeschlossen sind. Einen grossen Teil braucht man nicht mehr, aber man kann sie nicht entfernen, da man Teile davon braucht.

Ihre Geschichte

Was verbindet Sie mit diesen alten Telefonapparaten? Haben Sie diese auch noch in den Händen gehalten oder verfügen sie noch über alte Bilder zum Beispiel im Einsatz an der ETH? Wir freuen uns auf Ihre Geschichte und Ihren Kommentar in diesem Post. Und falls Sie ein IT-Fundstück für unsere inside|out-Rubrik haben, nehmen Sie bitte mit uns Kontakt auf.

Fotocollage, Beschriftung: Interne Vielfachtelefonieversuche mit kleiner automatischer Telefonzentrale

Fotocollage, Beschriftung: Interne Vielfachtelefonieversuche mit kleiner automatischer Telefonzentrale der Fa. Hasler AG. Hochfrequenzteil für gleichzeitige drahtlose Übertragung von zehn Gesprächen, Datierung 1941: Quelle E-Pics Bildarchiv, ETH-Bibliothek

Auf den ETH-Webseiten haben wir fast nichts zur Geschichte der Telefone an der ETH gefunden. Wer noch Informationen oder Bilder hat, darf uns gerne kontaktieren. Andere interessante Links zum Thema Telefonie:

Historisches / die ID & ETH schreiben Geschichte

Kontakt

Ihre inside|out-Redaktion, Sabine Hoffmann, Head of PR & Communications

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