Zusammenarbeit im Projekt eResearch und der vermutlich kürzeste Projektantrag
Die Förderprogramme der ETH stehen bereit, um visionäre Ideen zum Leben zu erwecken. Ob für aufstrebende Wissenschaftler:innen, erfahrene Forschende oder interdisziplinäre Teams: Die ETH bietet finanzielle Ressourcen, um Forschungsträume zu verwirklichen und öffnet Türen zu modernsten Laboratorien, hochmoderner Ausrüstung und internationalen Kooperationen.
Stab Forschung
Die Mitarbeitenden vom Stab Forschung an der ETH Zürich betreuen eine Vielzahl von Themen im Bereich der Forschung. Sie unterstützen die ETH-interne, nationale und internationale Forschungsförderung, vergeben Wissenschaftspreise und kümmern sich um die Finanzierung von technologischen Infrastrukturen. Zudem sind sie für die Bereiche Forschungsethik und Tierschutz sowie die Departements-Evaluationen zuständig.
Der Stab Forschung, unter der Leitung des Vizepräsidenten für Forschung, ist in vier Stabsgruppen organisiert:
- Forschungsinitiativen & -infrastrukturen
- Forschungsethik & Tierschutz
- Grants Office
- EU GrantsAccess
Kompetitive Forschungsförderung
Die kompetitive Forschungsförderung an der ETH ermöglicht Forschenden die Prüfung und Entwicklung neuer Ideen sowie die Anziehung junger Talente. Diese Förderung schafft eine dynamische Umgebung, in der innovative Forschung und bahnbrechende Durchbrüche in verschiedenen Fachbereichen möglich sind. Durch diesen Ansatz zieht die ETH talentierte Forscherinnen und Forscher aus aller Welt an, welche ihr Potenzial entfalten und zur Spitzenleistung beitragen möchten.
ID Applications
Das Portfolio der ID Applications (ID APPS) umfasst eine breite Palette von Leistungen, die darauf ausgerichtet sind, die IT-Anforderungen der ETH Zürich zu erfüllen. Dazu gehören die Konzeption, Realisierung und Weiterentwicklung verschiedener Systeme. Darüber hinaus bieten sie umfangreiche Unterstützung bei softwarebezogenen Projekten für die Schulleitung, Departemente und zentrale Organe. Ihre Expertise erstreckt sich von der SW-Systemarchitektur über die Systemintegration bis hin zur Applikations- und Schnittstellenentwicklung. Darüber ist sie in der Lage, komplette IT-Projekte zu planen und durchzuführen.
Forschungsanträge
Der Bearbeitungsprozess von Forschungsanträgen ist ein komplexer Vorgang, der sowohl interne als auch externe Gutachterinnen und Gutachter erfordert. Jedoch gestaltet sich dieser Prozess oft umständlich aufgrund bestehender IT-Infrastrukturen, die mit vielen Medienbrüchen verbunden sind. Zudem nimmt das Antragsvolumen stetig zu, während die Prozesse der einzelnen Förderprogramme nicht vereinheitlicht sind.
Zusammenarbeit ID & Stab Forschung
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, hat die ETH Zürich das Digitalisierungsprojekt eResearch ins Leben gerufen. Hier kommen die Informatikdienste ins Spiel, welche die technische Umsetzung begleiten.
Das Hauptziel dieses Projekts ist es, die Digitalisierung und Vereinheitlichung der Prozesse voranzutreiben und Schnittstellen zu bestehenden Infrastrukturen, wie die Personendatenbank und SAP, zu bilden. Mit eResearch sollte eine zukunftsfähige Plattform geschaffen werden, die den wachsenden Anforderungen an die Forschungsförderung gerecht wird. Durch die Digitalisierung und Vereinheitlichung der Prozesse war das Bestreben, Forschenden und die Administration, einerseits eine einheitliche und benutzerfreundliche Eingabeplattform zur Verfügung zu stellen und anderseits eine optimierte Verwaltung der Anträge zu ermöglichen.
Die ersten Etappen des Online-Grants-Portals eResearch wurde durch den Stab Forschung und die Informatikdienste erfolgreich abgeschlossen. Als Teil dieser Initiative wurde die Standardsoftware Symplectic Grants Tracker eingeführt, Die Förderinstrumente ETH Grants, ETH Fellows, ETH Career Seeds, Branco Weiss Fellowships, Latsis Prize und Latsis Symposium sind bereits aufgeschaltet. In den kommenden Monaten werden weitere Förderinstrumente in eResearch integriert.
Durch die Implementierung der Symplectic Grant Tracker-Software und den Einsatz weiterer digitaler Lösungen (Integration nach SAP und Tableau) strebt die ETH eine effizientere und konsistentere Bearbeitung von Forschungsanträgen an. Diese Digitalisierung ermöglicht eine nahtlose Zusammenarbeit zwischen internen und externen Gutachtenden sowie eine verbesserte Verwaltung und Überwachung des gesamten Antragsprozesses.
Kürzester Projektantrag
Die Story des vermutlich kürzesten Projektantrags in der Geschichte der Forschung ist mittlerweile weit verbreitet:
Otto Heinrich Warburg (8. Oktober 1883) war ein deutscher Biochemiker, Arzt und Physiologe. 1931 erhielt er für «die Entdeckung der Natur und der Funktion des Atmungsferments» den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin.
Bereits zehn Jahre vor Otto Warburgs Nobelpreisverleihung bat er seine Sekretärin lediglich um das Notieren der folgenden wenigen Worte:
Warburg unterzeichnete den Antrag und schickte ihn an die Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft, die das Geld prompt und ohne weitere Fragen bewilligte.
Die Ironie dabei war, dass Warburg nur wenige Monate später nicht einmal ein Brot für die 10’000 Mark kaufen konnte, da die Hyperinflation im Dezember 1922 das Geld rasch entwertete.
Offensichtlich hatten die Forschungsförderer zu Warburgs Zeiten noch Vertrauen in ihre Wissenschaftler. Zumindest in diejenigen, die bereits bewiesen hatten, dass ihre Projektideen in der Regel fundiert waren. Als einer der herausragenden Forscher seiner Zeit genoss Warburg auch bei den Mittelverwaltern der Weimarer Republik Ansehen. Keiner von ihnen zweifelte offenbar daran, dass Warburg das Geld sinnvoll nutzen würde – selbst ohne genaue Kenntnis des Forschungsgegenstands.
Gekürzt aus Quelle https://www.laborjournal.de/blog/?tag=otto-warburg
Qualitätssicherung versus «Vertrauen ist gut»
Heutzutage gilt: «Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser» und deshalb sind die Forschungsanträge natürlich viel ausführlicher. Die neue Software gewährleistet eine sichere und standardisierte Qualitätssicherung der Eingabe- und Überprüfungsprozesse. Dadurch werden vielversprechende Projekte besser unterstützt und finanzielle Mittel effizienter investiert. Auch regulatorische Aufgaben lassen sich nun wesentlich einfacher bewältigen.
Kontakt
- Werner Schnedl, Informatikdienste, ID Applications (ID APPS)
- Dr. Martine Vernooij, Stab Forschung, Grants Office, Bereich VP Forschung
Werner Schnedl und Simone Papa, von links, mit dem wohl kürzesten Projektantrag
Posted on
in News, Passwort, Applikationen, Software, Arbeitsplätze, Support