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Und nochmals Shanghai

Der Kreis schliesst sich. Nun wo meine Reise zu Ende geht, sitze ich wieder in der Abflughalle mit Blick auf das Flugzeug mit dem Schweizerkreuz auf der Schwanzflosse. Etwas heimatliche Gefühle werden wach, wenn auch nicht so stark wie bei anderen Heimflügen. Zusammen mit einem Freund sein Land zu bereisen ist ein Privileg und macht es einem viel schneller angenehm. So haben wir beinahe jedes Mal herrlich gegessen. Die Pekingente bleibt mir in Erinnerung, aber auch die Dumplings zum Frühstück in Hefei, die verschiedenen Arten von Tofu (und ja, Tofu kann sehr gut sein – habe am letzten Abend den Teller leergegessen). Probleme im Hotel oder anderswo waren dank seiner Sprachkompetenz rasch gelöst. China ist sowieso nicht so einfach zu bereisen, wenn man nicht bloss die touristischen Dinge sehen will. Und genau danach war mir. Was touristisch ausgeschlachtet wird ist hoffnungslos überlaufen. Die Menschendichte ist hoch, zu hoch für meinen Geschmack. Dazu sind die Chinesen Drängler, so nett sie zu Ausländern auch immer sind. Aber etwas mehr Langmut wäre ihnen zu wünschen: Auf Spazierwegen oder auf den Strassen würde manche Freundlichkeit dazu führen, dass alle schneller vorankommen würden.

Gestern schaute ich mir noch die Stadt an, d.h. zuerst ging ich ins Shanghai Science and Technology Museum. Es ist der totale Gegensatz zum Naturhistorischen Museum in Wien (siehe meinen Eintrag vom 4.7.09) und, ja, auch wenn die Ausstellungen in Shanghai interaktiv sind und sehr viele Leute anziehen (das Museum war voll), gefällt mir das in Wien viel besser. Denn die in Shanghai gebotenen Informationen sind zwar unterhaltsam, aber eine vertiefte Auseinandersetzung bleibt aus. Man hat einfach keine Vertiefungsmöglichkeit. In Wien hat es eine Fülle von Exponaten, die in mir die Neugier wecken und Fragen aufwerfen. Hier aber geschah nichts. Dafür war alles gut aufbereitet. Und gut dargestellt. Und gut aufbereitet. Einfache Häppchen. Eben, ab dem dritten Exponat wiederholt sich die Sache.

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