20 Jahre Jubiläum Urs Gubler

12.5 + 7.5 Jahre beim Bund! Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum an Urs!

Zu meinem 20-jährigen Dienstjubiläum zählen auch noch die rund 12.5 Jahre Anstellung beim Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie (MeteoSchweiz), denn bei der ETH arbeite ich erst seit Oktober 2015.

Nun aber alles der Reihe nach.

Wetter ist immer und überall

Nach der Sekundarschule habe ich bei den Elektrizitätswerken des Kantons Zürich eine Lehre als Elektromonteur abgeschlossen.

Nach der Lehrzeit hatte ich genügend Geld gespart, um das Delta Flugbrevet zu machen und war bei passendem Flugwetter meist irgendwo zwischen Rigi und Alpstein in der Luft.

Das Thema Wetter hat mich schon immer interessiert, denn es hat beim motorlosen Fliegen einen grossen Stellenwert. Thermische Aufwinde ermöglichen stundenlange Flüge auch über weite Distanzen. Als MeteoSchweiz im Jahre 1989 (damals hiess MeteoSchweiz noch «Schweizerische Meteorologische Anstalt» ) eine Ausbildung zum Meteorologischen Assistenten ausschrieb, habe ich mich beworben und durfte im Frühling 1990 damit starten. Während und nach der Ausbildung war ich am Flughafen Zürich stationiert. Zu den Arbeiten gehörten das Beobachten und Codieren des Flughafen Wetters sowie die persönliche Beratung der Piloten und Airline Dispatcher am Briefing Schalter im Operation Center oder per Telefon.

Der Wandel – Client Server und Internet

Wir Wetterfrösche haben damals mit einem zentralen BS2000 System von Siemens gearbeitet, wir hatten also nur einen Terminal Bildschirm zur Verfügung. Die meteorologischen Daten konnte man blitzschnell über die Tastatureingabe von Kürzeln oder über die Funktionstasten abrufen.

Ab 1992 wurde das zentrale Siemens System durch eine SUN Client Server Architektur abgelöst. Wir erhielten am Flughafen einen lokalen Datenserver, arbeiteten mit SUN-Workstations unter Solaris OpenWindows und klickten neu zur Programmausführung mit der Computermaus auf Programmfenster und Knöpfe, was für eine Revolution.

Die Abfrage der meteorologischen Daten dauerte plötzlich um Faktoren länger. Das dieser «Fortschritt» zu Beginn nicht auf breite Akzeptanz stiess, ist verständlich.

Das Interessante daran war, dass jede Workstation einen Zugang zum Internet hatte. Plötzlich konnte man meteorologische Daten via Gopher und FTP ganz einfach und weltweit beschaffen. Und dann erschien im Jahr 1993 der erste Webbrowser Namens Mosaic, wir waren begeistert. Die wenigen Webadressen wurden als Geheimtipp gehandelt. Suchmaschinen wie AltaVista oder später Google gab es noch nicht.

Die umfangreiche Hard- und Software am Flughafen musste auch betreut werden. Mit grossem Interesse besuchte ich Fachkurse und konnte damit die stetig wachsenden Systemadministrations Aufgaben übernehmen.

Mitte der neunziger Jahre erhielten die Piloten TAMSI Self-Briefing Terminals, damit sank die Nachfrage nach persönlichen Wetter Briefings stetig.

So habe ich mich im Jahr 1998 dazu entschlossen, zur Zürcher Kantonalbank und zu 100% in die IT zu wechseln.

Analog – Digital

Bei der ZKB arbeitete ich in einem kleinen Team, das den Zahlungsverkehr betreut hat.

Im Wesentlichen ging es darum, die Daten der von den Bankkunden eingesandten Einzahlungsscheine zu digitalisieren und ins zentrale Zahlungssystem einzusteuern.  

Was einfach tönt, war ein riesiger Aufwand. Hunderttausende von Einzahlungsscheinen, viele noch per Handschrift ausgefüllt! mussten jeweils gescannt werden. Alles, was die OCR-Systeme nicht automatisch erkannt haben, musste vom Personal der Abteilung «Nachbearbeitung» manuell vervollständigt werden. Wir betreuten einen ganzen Zoo von Hard- und Software. Windows 3.1, Windows NT, OS2, AIX, Informix, Oracle auf IBM Power Server und X86 PCs.

Während den 4 Jahren bei der ZKB habe ich den eidgenössischen Fachausweis zum Informatiker mit Fachrichtung «Service Management» erlangt.

Zurück zum Wetter

Nach einer grossen Reorganisation bei der ZKB bin ich im Jahre 2002 wieder zu MeteoSchweiz zurückgekehrt. Diesmal in die IT-Abteilung.

Ich war zuständig für die Planung, Installation, Konfiguration und den Betrieb der Block- und Filespeicher, das Speichernetzwerk, das Daten Backup und die Solaris Server.

Die Highlights meiner gut 12-jährigen IT-Karriere bei MeteoSchweiz waren u. a. der Aufbau eines temporären Wetterbüros für die Ski WM 2003 in St. Moritz und der Umzug des Rechenzentrums vom Zürichberg ins Rechenzentrum von Schutz und Rettung Zürich am Flughafen.

… und schlussendlich zur ETH

Nach einer Standortbestimmung im Frühling 2015 folgte eine 4-monatige Auszeit. Ich bin quer durch die Schweiz gewandert und habe mich nebenbei nach neuen Herausforderungen umgesehen. Zum Schluss musste ich mich entscheiden zwischen einem Job bei einer grösseren Bank oder der ETH. Die Bankenwelt kannte ich ja schon, deshalb habe ich mich für die ETH entschieden und arbeite mittlerweile seit Herbst 2015 im Speicherteam der ID.

Im Jahr 2016 haben wir IBM Spectrumscale NAS Systeme beschafft. Nach der Installation und Konfiguration an den Standorten RZ und HIT waren wir über 2 Jahre damit beschäftigt, die Kundendaten möglichst ohne Unterbruch von den alten IBM Sonas bzw. EMC VNX Systemen auf die neuen Spectrumscale Systeme zu migrieren. Bei diesen Aufgaben durfte ich mit zahlreichen Fachpersonen auch ausserhalb der ID zusammenarbeiten.

Ende April 2019, gegen Schluss der NAS-Migrationsarbeiten, habe ich mir mit Ferienabbau und unbezahltem Urlaub während 5 Monaten einen ganz besonderen Lebenstraum erfüllt.

Ich bin mit Rucksack und Zelt den Pacific Crest Trail gewandert. Der PCT ist ein 4300 km langer Wanderweg an der amerikanischen Westküste. Er führt, meist weit weg von der Zivilisation, von der mexikanischen Grenze durch die Mojave Wüste, über die Berge der High Sierra und über die Kaskaden bis nach Kanada.

Bereichert mit wunderbaren Erlebnissen und 15 kg leichter an Gewicht bin ich im Herbst 2019 wieder ins Büro zurückgekehrt, gerade rechtzeitig bevor Corona so einiges verändert hat.

Zurzeit arbeite ich 80%, 2 Tage in der Woche im Büro OCT und den Rest im Homeoffice. Wenn man Corona etwas Positives abgewinnen kann, dann ist es die Tatsache, dass Homeoffice mittlerweile eine breite Akzeptanz hat. Die aktuellen Arbeiten bestehen vorwiegend aus Betriebsaufgaben für unsere NAS- und polybox Services. Dabei kann ich immer wieder aus der rund 30-jährigen IT-Erfahrung schöpfen.

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