eröffnung, security und next generation search

heute wurde die 21. Web-konferenz in lyon offiziell eröffnet.

während den ersten beiden tagen stehen jeweils workshops und tutorials auf dem programm, so dass die konferenz erst am mittwoch offiziell eröffnet wird, so war es auch dieses jahr. im riesigen amphitheater des modernen konferenzzentrums, welches 3000 leuten platz bietet, warteten wir gespannt auf die eröffnungszeremonie. gérard collomb – mayor von lyon und senator – schilderte uns die vorzüge der stadt lyon, welche sich das bescheidene ziel gesetzt hat, „the world capital of the Web“ zu werden, siehe auch en.lyon-webcapital.org. es wurde auch erwähnt, dass hier an der konferenz eine WiFi-infrastruktur aufgebaut wurde, welche 2500 gleichzeitige verbindungen ermöglicht. tatsächlich gibt es an der connectivity nichts auszusetzen.

weil die erste keynote ausfiel, hatte ich gelegenheit, mich ausgiebig mit den beiden kollegen von der uni zürich zu unterhalten. dort plant man zwar nicht gerade einen Web-relaunch wie an der ETHZ, aber es wird zur zeit ein neues CMS evaluiert. im gegensatz zu uns will man aber bei der UZH die informations-struktur nicht ändern und beabsichtigt deshalb, den kunden eine migration auf knopfdruck anzubieten. wir werden gespannt beobachten, ob es denn kollegen gelingt, dieses hochgesteckte ziel zu erreichen. vorerst läuft aber die ausschreibung für das CMS, es wird sehr interessant sein zu sehen, für welches produkt man sich an der UZH entscheidet.

nach der kaffeepause betrat tim berners lee die bühne und gab eine sehr spannende präsentation, welche er mit der bemerkung einleitete, er werde immer wieder von studierenden angefragt, wenn es darum gehen, einen erfinder zu präsentieren. schliesslich sei er einer der wenigen erfinder, die noch leben würden … tim forderte die entwickler-gemeinschaft auf, keine native apps für mobiletelefone zu entwickeln, sondern ausschliesslich web apps, welche den standards des W3C entsprechen würden. im weiteren plädierte er unter anderem für ein offenes und allgemein zugängliches Internet.

nach dem mittagessen besuchte ich vorträge zum thema sicherheit. es wurden die gefahren diskutiert, welche von browser APIs ausgehen, insbesondere bei mobilen geräten. so können geo-locations für stalking oder physische attacken missbraucht werden. kameras und mikrofone könnten benutzt werden, um personen auszuspionieren. manipulationen von alarmfunktionen können zumindest unangenehme situationen verursachen und das auslesen von fingerprint-reader kann für unerwünschtes tracking missbraucht werden. verschlimmert werden kann die situation noch dadurch, dass diese missbräuchlich gesammelten daten in zusammenhang gebracht werden und damit auf das verhalten einzelner personen schliessen lassen. als gegenmassnahmen wurde vorgeschlagen, dass APIs ihre möglichkeiten nur in gewissen, vom benutzer definierten situationen offenlegen und nur soviele informationen wie unbedingt nötig preisgeben.

einen äusserst interessanten ausblick auf die zukunft der suchmaschinen gab anschliessend ein mitarbeiter von Google, allerdings handelt es sich bei i-search um ein EU-projekt, siehe http://www.isearch-project.eu/isearch/. unter dem begriff „multi-modal search“ geht es darum, eine suchmaschine zu bauen, die nicht nur „multi-modalen output“ liefert, also neben text z.b. auch bilder und videos, wie wir das heute schon kennen, sondern zehn verschiedene input möglichkeiten anzubieten. diese sind natürlich text, dann aber auch töne, bilder, videos, rythmen, 3D objekte, zeichnungen, emotionen, soziale zeichen und geo-locations. gewisse funktionen kennen wir heute schon, z.b. gibt es apps, die einen song erkennen, wenn man einige sekunden das mikrofon einschaltet oder andere, die gebäude erkennen, wenn man die kamera darauf richtet. mit i-search soll man aber zum beispiel auch nach „trauriger klaviermusik“ suchen können. eine erste implementation findet man unter isearch.ai.fh-erfurt.de – ich habe jedoch keine brauchbaren suchresultate hinbekommen.

nach der konferenz habe ich das trockene wetter genutzt, um wie schon gestern in nahen park zu joggen, bevor ich mich dann nach dem nachtessen an den compi setzte und diesen blog-eintrag tippte.

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