sag mir wer deine freunde sind und ich sag dir, wer du bist

das hauptthema der vorträge, die ich heute besuchte, war der schutz der privatsphäre, insbesondere in sogenannten sozialen netzwerken wie flickr oder myspace.

die web-konferenz in madrid wurde diesen morgen mit der keynote von alfred spector von google eröffnet. er sah vier teilbereiche, welche in naher zukunft im vordergrund stehen werden: die suche nach text, sprache, bild und video. dabei könnte sich nach seiner meinung spracheingabe bei der suche zur killer-applikation für die spracherkennung entwickeln. ich hoffe sehr, er behält recht, denn brauchbare spracheingabe ist etwas, das ich gerne noch erleben möchte. erst vor kurzem sind GPS geräte mit spracheingabe auf den markt gekommen, aber diese leiden genau unter den problemen, die alfred spector als schlüsselprobleme aufgeführt hatte: sie haben mühe, worte zu erkennen, die nicht genau wie vorgesehen ausgesprochen werden (unterschiedliche dialekte) und sie können hintergrundgeräusche nicht herausfiltern.

anschliessend folgte ein podiumsgespräch zum thema web science. teilnehmer waren tim berners-lee (W3C), mike brodie (Verizon US) und ricardo baeza-yates (Yahoo! Research). dabei wurde diskutiert, was genau web science umfasst und welches die wichtigsten problem sind, welche untersucht und idealerweise gelöst werden sollten. web science wurde als interdisziplinäre wissenschaft gesehen, wobei ökonomie, soziologie und mathematik als haupt-komponenten angesehen wurden. als grösstes problem wurde der zwiespalt zwischen vertrauen und schutz der privatsphäre genannt.

am nachmittag hatte ich vorträge vorallem zum thema sicherheit und schutz der privatsphäre besucht. es wurde unter anderem gezeigt, welche möglichkeiten bestehen, auf grund der wenigen in sozialen netzwerken publizierten daten mittels ausgeklügelten statistischen methoden deutlich mehr informationen über einzelne personen in erfahrung zu bringen, als sich diese bewusst sind.

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1 comment on «sag mir wer deine freunde sind und ich sag dir, wer du bist»

  1. Das Web hat unsere Welt verändert und darauf sind alle möglichen beim Web involvierten Akteure stolz. Die Veränderungen sind so dramatisch, dass jetzt diskutiert wird, wie ein interdisziplinäres Forschungsfeld WebSciende aussehen soll. Alles mögliche soll da hineinfliessen, aber ganz offensichtlich nicht Fragen der gesellschaftlichen Veränderungen und der Verantwortung, welche wahrgenommen werden müsste. Wenn Eltern ihren Kindern im Web nicht mehr folgen können, soll das nicht eine Frage von Webscience sein, das kann Soziologen oder Psychologen überlassen werden. Dem kann ich mich nicht anschliessen und die Aussage, dass die Erfinder des Fernsehens sich auch nicht darum gekümmert hätten, welche gesellschaftlichen Veränderungen dadurch ausgelöst wurden, nur ein hinkender Vergleich. Zumindest habe ich im Zusammenhang mit der Erfindung des Fernsehens nie gehört, dass ein Wissenschaftszweig TVScience angedacht wurde. Also lassen wir das doch auch für WebScience bleiben oder wenn wir WebScience brauchen, schliessen wir auch Fragen der gesellschaftlichen Veränderungen ein, für welche die Erfindung des Webs auch verantwortlich ist.

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