tag 3 an der WWW2011: do more with less

ich vermute, insider wissen, aus welcher ecke der informatik dieser satz stammt. heute ging es an der web-konferenz genau um dieses thema.
„do more with less“ ist das motto der cloud computing anbieter, zumindest von einem der anbieter. heute haben IBM, Microsoft und Google ihre vorstellungen von cloud computing, aber auch ihre entsprechenden produkte präsentiert. einig war man sich bei den drei begriffen “Iaas” (Infrasturcture as a Service), “PaaS” (Platform as a Service) und “SaaS” (Software as a Service), aber auch die beschreibungen der dienstleistungen und produkte waren sehr ähnlich. “IaaS” bedeutet nichts anderes als virtualisierte systeme, wie wir sie als dienstleistung der systemedienste längst kennen. in unserem fall ist es einfach eine “private cloud”, weil wir die dienstleistung inhouse und “nur” für den eigenbedarf anbieten.

bei “PaaS” mietet man nicht nur die infrastruktur, sondern auch das betriebssystem und allenfalls weitere dienste wie webserver, datenbanken etc. dazu. darauf baut man dann die eigenen anwendungen auf, muss sich aber nicht um dinge wie ausfallsicherheit, loadbalancing usw. kümmern, vorausgesetzt natürlich, diese dienstleistungen sind bestandteil des vertrages. ein beispiel dafür ist Microsoft Azure.

bei “PaaS” wird eine pallette von services angeboten, die man benutzen kann. dabei muss man sich nach dem angebot des anbieters richten. bei Google nennt sich das App Engine, es gibt zur zeit einen entwicklungskit für Java und Python, wobei nicht alle klassen zur verfügung stehen. bei Microsoft gibt es angebote wie Office 365 oder Sharepoint Online.

nun kann man sich fragen, was hat das thema cloud computing an einer web-konferenz zu suchen ? die antwort ist einfach: der bevorzugte zugang zu den diensten aus der cloud ist der web-browser. und an dieser stelle kommt auch das thema a11y wieder zum zug: auch hier gilt es, die aus der cloud angebotenen dienste möglichst barrierefrei zu gestalten.

ein anderes thema, das ganz besonders hier in indien sehr aktuell ist, sind sogenannte voice sites. dahinter steckt die überlegung, dass nur etwa 7% der bevölkerung einen computer mit internet-zugang haben, aber fast alle besitzen ein mobiltelefon. ähnliches gilt für zahlreiche andere schwellenländer, insbesondere in afrika. man möchte der bevölkerung zugang zu informationen gewähren, aber eben über mobiltelefone. die information wird dabei nicht in geschriebener, sondern in akustischer form angeboten, was dem grossen teil der bevölkerung entgegen kommt, die nicht lesen kann. um eine voice site einzurichten, ruft man auf eine bestimmte nummer an, wählt ein geeignetes template aus und beantwortet anschliessend eine reihe von vorgegebenen fragen. dadurch wird die angebotene dienstleistung oder information beschrieben, wobei der anrufer via telefontasten gewissen auswahlen treffen kann. dabei wird von der einfachstmöglichen tastatur ausgegangen, so dass das angebot zum beispiel auch von einer telefonkabine aus genutzt werden kann. es gibt auch “links”, also verweise auf andere voice sites. zum einen können handwerker und bauern so ihre angebote kommunizieren, zum anderen können informationen wie angaben zur wasserqualität, krankheiten bei tieren und pflanzen oder hilfe zur produktionssteigerung abgerufen werden. ein entsprechendes system wurde von kurzem testweise in betrieb genommen und erfreut sich offenbar sehr grosser beliebtheit.

reto ambühler, www2011 @ hyderabad, indien

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