Am vergangenen Samstag, 12.9., Abstecher auf die Chelenalphütte am Südfuss des Sustenhorns. Wir spekulieren auf Föhn und Wärme und Sonne, aber schon bei der Ankunft auf der Göscheneralp bläst der Wind kalt von Süden her und die Wolkenwalze drückt ins Tal hinüber.

Wir wandern: vom Restau unterhalb der Staumauer durch die Moorlandschaft in Richtung Seeende. Vom Seeende ins Chelenalptal hinein, auf dem blau-weissen Pfad durch das Gletschervorfeld des Chelengletschers, der sich weit weit auf seine Felsterrasse zurückgezogen hat. An einem Findling hat jemand die Jahreszahl 1982 aufgemalt. Dort war die Gletscherzunge beim letzten Vorstoss. Seither schmilzt er ab. Alle Gletscher der Umgebung bieten einen traurigen Anblick – sie sind geschrumpft. Geschwunden.

Alles nur noch Stumpen: Die Gletscherwelt von der Chelenalphütte aus, Blick nach Süd.

Alles nur noch Stumpen: Die Gletscherwelt von der Chelenalphütte aus, Blick nach Süd.

Nach 2:45 h reiner Gehzeit erreichen wir die Hütte. Wule und ich klettern im Hüttenklettergarten zwei Routen: Lockewonder (5c) und Bergschuefrässer (5c+). Schöner Felsen, selten begangen; einige Bohrhaken sind rostig.

In der Nacht nimmt der Föhnsturm an Stärke zu. Am Morgen regnet es – horizontal. Wir steigen nach dem Zmorge ins Tal ab und kehren zurück.