25.7. Die Schafbergkante hat uns schon lange angelächelt, lange Zeit immer nur aus dem Buch, oder dann beim Vorbeigehen aus anderer Perspektive. Am Sonntag stimmt nun alles, Claudia hat Zeit, ich habe Zeit, das Wetter ist ideal angesagt. Und so ist es denn auch, und das haben auch all die Anderen so gedacht und deshalb merken wir schon in der Gamplütbahn, die um 8.24 Uhr losfährt. Viele Kletterer haben das gleiche Ziel, und so verlieren wir keine Zeit, stürmen los, die Strasse Richtung Alp Fros hinaus, dann den Trampelpfad links den Wald hoch, durchs Geröll in den Einschnitt und über Schrofen hoch zum Einstieg. Wir sind die zweite Seilschaft, zum Glück. Und können bald einsteigen. Schon nach einer Seillänge wird klar: Da hat sich ein veritabler Stau gebildet. Einige kehren um.

Die zweite Seillänge hat es in sich, die nächste Seilschaft hinter uns hat schon aufgeschlossen. Claudia kämpft sich durch den Riss zur rechten Seite. Abgesichert ist das nicht so toll.

Danach zieht sich der Tatzelwurm auseinander, erst bei der 2. Schlüsselstelle, der 5c+-Länge staut es sich wieder.

Nach der letzten offiziellen Seillänge gehen wir weiter zum Gipfelpunkt 1908. Keine schöne Sache, durch die Botanik und Legföhren, bröseliges Gestein. Es zieht sich. Der Gipfel will nicht kommen. Besser wären wir am laufenden Seil gegangen. Aber dann endlich: Da ist er, nichts Spektakuläres.

Das Ende der Kante erreicht: Punkt 1908 der Schafbergkante, mit Blick nach NE.

Das Ende der Kante erreicht: Punkt 1908 der Schafbergkante, mit Blick nach NE.

Lange geniessen wir den Erfolg nicht. Der Himmel hat sich überzogen. In der Ferne schauts nach Regen aus. Wir seilen 8 Meter ab. Dann links über ein Grasband zur zweiten Abseilstelle. Danke an die netten und geduldigen Aargauer Kletterer, die ihr Seil grad drinlassen. Das macht alles schneller.

Abstieg dann über Alp Gamplüt. Nein, das Bähnli fährt um 17.45 nicht mehr, nein das Retourbillet ist nicht mehr gültig. Seid halt zu spät. Aber ich lasse es noch mal laufen und ihr könnt ein Einfachbillett lösen. Oder ein Trottinet mieten für 15 Stutz. Und wenn man das alles nur daneben und kleinlich findet? Dann bleibt einem ein auch nicht allzu langer Fussabstieg nach Wildhaus. Schon sehr nett, der Wirt vom Gamplüt. Den merk ich mir…

Einstieg: 9.30 Uhr

Gipfel erreicht: 16:30

So ca. 12 SL, 5c+ (5a p.a.)

Höchster Punkt 1908 m.ü.M

Material: Schlingen, Keile, 12 Expressen; 50 m Einfachseil würde reichen, wir hatten DS 50 m