Borst am Berg

Klettern, Skitouren, Flach- bis Alpinwandern

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Mattstock – noch eine Kombi

13.6. Statt unserem ewigen Langzeitverschiebeprojekt Schafbergkante nehmen Claudia und ich aus wetterprognostischen Gründen (es ist ein kräht-der-hahn-auf-dem-mist-Wetter angesagt) den Mattstock vor. Route: Südostwand (5a, 5a, 4c, 5a, 5a).

Die erste SL ist eine Reibungssache, die zweite mit der wohl schönsten Stelle der Route, einer sich aufsteilenden Platte, die schön geklettert werden kann. Die 4c ist einfach, die 5a darauf ist im oberen Teil schwieriger.

mattstock

Yeah, wunderschöne Kletterstelle in der zweiten Seillänge der Route Südostwand, Mattstock. Bild: Claudia Hoffmann

Die letzte Seillänge wird durch die letzte der Route En andere Weg (5c) ersetzt. Hätte man sich besser mal auf den Plaisir verlassen, der die Absicherung mit so…so angibt. Die war wirklich so … so: So alle 7 Meter steckt so etwas wie ein Bohrhaken, 2 davon arg verrostet, einer gehört wohl nicht mehr zu der Seillänge, sondern zur 5a von SE-Wand oder sonst einer Route, die in einem Punkt zusammenlaufen; egal, irgendwie mogle ich mich da hoch zum Stand auf der Gratkante. Würde ich geradeaus weiterklettern, wäre der letzte Haken der Stand, und das traue ich mich in den flachen Rillen mit den reingerieselten rutschigen Tannennadeln dann doch nicht.

Runter geht’s flott über die Abseilpiste, mit dem 50 m DS gehts doppelt so schnell, bekannte Tatsache. Für Leute mit ES heisst es: sieben Mal fädeln, sieben Mal Seil abziehen, sieben Mal einhängen… Nach dem Abstieg reicht es noch für einen Kafi und einen Möhl bei der Bergstation des Sesselliftes, mit letzter Talfahrt um 16.45 Uhr gondelt man gemütlich und knieschonend nach Amden zurück.

Plattenwald – auf die harte Tour

11.6. Kletternachmittag im Plattenwald oberhalb Näfels (GL). Topo findet sich auf der Website der Kletterschule Yoyo oder in der TopoDB.

Für Benji war’s super, obwohl die erste Route ein Chaos war, ein Mischmasch aus Projekt, einer bestehenden Route und einer nicht vorgesehenen Querung. Danach lief’s ihm gut. Zu guter Letzt eine 7c (X-pression, lang und schön, für die, dies können)

Mein Ausbeute hingegen mager: eine 5c zum Anfang (war aber m.M.n. einfacher), dann eine 6a+ (Schwertfisch) entlang eines Risses mit grossen schönen Griffen, leider macht mein Kopf nicht mit. Ganz schlimm dann der Alte Riss (6a+), beim dritten Plättli hauts mich raus, der Rest ein Kampf und Krampf, bis ich endlich oben bin vergehen gefühlte Stunden. Das wars.

Gegen 18.45 UHr Abbruch der Übung. Ein Gewitter zieht auf, die ersten schweren Tropfen fallen. Wir schaffen es trocken ins Auto.

Bilanz: 3 Routen „geklettert“, von Mücken leer gesaugt und einer Zecke am Bein erwischt. Es gibt bessere Tage.

Fähnligipfel – zartbittere Kombi

31.5. Von der Stauberen (erreichbar mit Bähnli von Frümsen im Rheintal, immer zur vollen Stunde, ab 7 bis 22 Uhr; Abmarsch um 08.40 Uhr) über Bollewees (Einkehrhalt) zum Einstieg der Route Zartbitter, dem vermeintlichen, wie sich herausstellt. Wir beginnen nämlich mit der Ostkante (5a, 4a), beim zweiten Stand realisieren wir unseren Irrtum und queren über ein inoffizielles, nicht im Führer verzeichnetes Bändchen zum Einstig von Zartbitter, die mit einer 6a+ beginnt. Die +-Stelle, eine steile, fast griff- und trittlose Platte/flache Wasserrille, liegt am Ende der Seillänge kurz vor dem Stand. Danach folgt eine 5c+, die ich aber wohl über eine 4a umgangen habe, aber das Topo in Plaisir Ost war da nicht so eindeutig, auf jeden Fall war die Absicherung dürftig und der Seilzug wegen den zahlreichen Ecken happig.

faehnligipfel

Fast wie ein Fjord: Der Fälensee, weit unterhalb des Fähnligipfels

Schliesslich eine lange 5c, teilweise zwischen Kieferngestrüpp hindurch, eine 5c+ auf Platte bis zu einem Steilaufschwung, der auf scharfen Wasserrillen endet. Zum Gipfel leichte Kletterei im 3. und 4. Grad, Route etwas free style, da nicht ganz klar, wo sie durchzieht. Um 15 Uhr oben, längere Pause. Um 16 Uhr seilen wir über Abseilpiste ab (4x), um 17 Uhr wieder am Einstieg bei Schuhen und Rucksäcken. Von da 1:50 h Wanderung zurück zur Stauberen, wo wir um 18.50 Uhr eintreffen, gerade  rechtzeitig für das 19 Uhr Bähnli hinab ins Rheintal.

Ein langer Tag, Zeit für Zustieg nicht zu unterschätzen, egal ob von Brülisau oder der Stauberen – es dauert seine Zeit, bis man am Einstieg ist! Besser in der Hundsteinhütte übernachten und die An/Abreise auf zwei Tage verteilen.

Tössbergland-Doppelpack

Am Samstag (16.5.) schöne Runde von Steg – Hörnli – Alp Ergeten – Hulftegg – Roten – Steg. Hörnli-Runde etwas länger gemacht, indem wir unterhalb des Gipfels die NW-Wand passierten und dann auf dem Grüezigratweg hoch gingen, dann vom Gipfel auf die falsche Seite abgestiegen sind und auf der Nordseite wieder auf den Grüezigratweg hinüber wechselten. (3,5 h, T2; einzig die Querung unterhalb Hörnli durch steilen Hang)

toessberge

Blick zur Schindelegg von unterhalb des Halbrütispitz.

Am Sonntag von Atzmännig Schutt – Oberau – Schwammegg – Rotstein – Tweralpspitz (1332 m) – Chrüzegg – Chümibarren (1314 m) – Rossegg (1254 m) – Schindelegg (1266 m) – Schnebelhorn (1292 m) – Tierhag – Stralegg – Steg (4,5 h, T2).

Basódino – Abbruch im Nebel

Tour auf den Basódino vom 18./19.4.

Anfahrt nach All’Aqua im Bedrettotal. Tour über den Passo San Giacomo zum Rifugio Maria Luisa. Wetter soso lala, relativ warm und etwas wolkig, aber an sich gut.
Die Querung vom Passo bis zur Hütte ist mühsam und anstrengend, der Schnee klebrig und zäh, rutscht aber in den steileren Hangpartien schon bei geringer Belastung ab.
Am Abend sternenklar, rasch kalt. Rasch überfriert der Sulz. Vorfreude auf den Gipfeltag.

19.4.
„Sagt mal, ist das eigentlich Nebel?“ Ein Blick aus dem Fenster bestätigt es: Tatsächlich liegt die Landschaft in der Milchsuppe, Sichtweite unter 30 Meter. Der Hüttenfuchs wartet vor dem Fenster geduldig auf Essensreste. Wir warten nicht ganz so geduldig auf Wetterbesserung. Die nicht eintritt. Und trotzdem ziehen wir dann los. Quer durch den Nebel. Wo ist oben, wo unten? Wo müssen wir hin? Alle drei Minuten Blick aufs Smartphone, das sich zum Navi gewandelt hat.
Wir schaffen es in die steile Rinne hoch zur Kastelllücke. Hoch bis zur Lücke, hinten etwas runter, dann wird es allen mulmig. Die Sicht ist noch immer schlecht. Zurück zum Pass. Die deutsche Gruppe schliesst auf. Niemand geht weiter. Wir warten zwei Stunden und um 12.30 entscheiden wir, die Tour abzubrechen.
Retour zum Passo San Giacomo auf der rechten Seite. Abfahrt ins Bedrettotal ist dann besser als erwartet. Recht schöner Sulz, einige beeindruckende Lawinenzüge mit beindicken Lärchen drin, die der Schnee einfach abgerissen hat.

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