Borst am Berg

Klettern, Skitouren, Flach- bis Alpinwandern

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Über 9 Pässe von Zernez nach Poschiavo

1. Tag

Zernez Ivraina – Cluozza-Hütte – Fuorcla Val Sassa – Val Müschauns – Val Trupchun – Parkhütte Varusch. 8 h; 1700 HM obsi, 1100 HM nidsi.

Abmarsch um 7.15 beim Ivraina, einer einfachen Unterkunft ausgangs Zernez. Aufstieg durch Wald, in der Morgenkühle, bis Bellavista, wo die Vue nicht so grossartig ist wie der Name vermuten lässt. Alte grosse Föhren entlang des Weges. Abstieg zum Bach (-300 hm), Gegenaufstieg zur Cluozza-Hütte, wo wir nach 2:15 ankommen und einen Apfelkuchen mit Kafi zu uns nehmen.

Um 10.15 Uhr gehts weiter zum Flüsschen, wo der Weg zum Piz Quattervals abzweigt. Wir folgen dem Fluss. Der Wasserstand zeigt deutlich an, dass letzte Nacht ein Gewitter niederging. Wir folgen dann dem rechten Nebenbach (also dem linken, flussabwärts geschaut) hinein in ein Tal des Schotters. Auf schwacher Spur und entlang gelegentlicher Steinmännchen bis zur Fuorcla Val Sassa (das Steilste kommt zum Schluss). Das dauerte doch 3 h ab der Hütte. Wir sind ziemlich erledigt. Wir haben 1700 hm in den Beinen!

Nach einer 45minütigen Pass-Rast Abstieg durch ziemlich wildes, vielfältig gestaltetes Tal. Bei einem Bacheinschnitt helfen Stahlseile über die schwierigsten Passagen hinweg. In der Führerliteratur sind diese Seile nicht erwähnt. Danach gehts im steilen Zickzack abwärts, ehe das Tal flach ausläuft und ins Val Trupchun einmündet. Um 16.20 Uhr kommen wir in der Parkhütte Varusch an. Essen: soso. Geniessbar. Trockene Poulebeine, verkohlte Costini. Bett: kurz, nur für Zwerge. Preise: exorbitant, der Marschtee kostet 7 Fr., die Flasche Mineral 1,5 l 11 Fr. Dusche wäre gratis, Tüechli-Benutzung hingegen 10 Fr!

Durch die Schotterwüste des Val Sassa.

Durch die Schotterwüste des Val Sassa.

2. Tag

Parkhütte – Val Trupchun – Fuorcla Trupchun – Valle del Saliente – Valle di Federia – Agriturismo Federia (vormals Rif. Mortarec); 7 h; 1300 HM obsi, 1100 nidsi.

Hirschparadies Val Trupchun.

Hirschparadies Val Trupchun.

3. Tag

Agriturismo Federia – Passo di Federia (2899 m, höchster Punkt des Treks) – Val Chamuera – Fuorcla Chamuera – Val Minor – La Stretta – Fuorcla di Livigno. Autofahrt nach Livigno. Übernachtung in Albergo Forcola.

Auf dem Passo Federia.

Auf dem Passo Federia.

4. Tag

Albergo – Valle di Campo – Passo – Roan – Val Mera – Rif. Saoseo. Baden im See.

Schwemmebene von Roan, Valle Mera

Schwemmebene von Roan, Valle Mera

5. Tag

Rif. Saoseo – Passo di Viola – Rifugio Viola – Rifugio Federico Dosdé.

pano9-m

6. Tag

Rif. Dosdé – Passe Dosdé – Lago Negro – Valle xxx – Passo Vermolera – Malghera – Rif. Malghera.

pano12-m

7. Tag

Rif. Malghera – Passo di Malghera – Poschiavo. Heimreise mit Zug.

Endlich die Schafbergkante

25.7. Die Schafbergkante hat uns schon lange angelächelt, lange Zeit immer nur aus dem Buch, oder dann beim Vorbeigehen aus anderer Perspektive. Am Sonntag stimmt nun alles, Claudia hat Zeit, ich habe Zeit, das Wetter ist ideal angesagt. Und so ist es denn auch, und das haben auch all die Anderen so gedacht und deshalb merken wir schon in der Gamplütbahn, die um 8.24 Uhr losfährt. Viele Kletterer haben das gleiche Ziel, und so verlieren wir keine Zeit, stürmen los, die Strasse Richtung Alp Fros hinaus, dann den Trampelpfad links den Wald hoch, durchs Geröll in den Einschnitt und über Schrofen hoch zum Einstieg. Wir sind die zweite Seilschaft, zum Glück. Und können bald einsteigen. Schon nach einer Seillänge wird klar: Da hat sich ein veritabler Stau gebildet. Einige kehren um.

Die zweite Seillänge hat es in sich, die nächste Seilschaft hinter uns hat schon aufgeschlossen. Claudia kämpft sich durch den Riss zur rechten Seite. Abgesichert ist das nicht so toll.

Danach zieht sich der Tatzelwurm auseinander, erst bei der 2. Schlüsselstelle, der 5c+-Länge staut es sich wieder.

Nach der letzten offiziellen Seillänge gehen wir weiter zum Gipfelpunkt 1908. Keine schöne Sache, durch die Botanik und Legföhren, bröseliges Gestein. Es zieht sich. Der Gipfel will nicht kommen. Besser wären wir am laufenden Seil gegangen. Aber dann endlich: Da ist er, nichts Spektakuläres.

Das Ende der Kante erreicht: Punkt 1908 der Schafbergkante, mit Blick nach NE.

Das Ende der Kante erreicht: Punkt 1908 der Schafbergkante, mit Blick nach NE.

Lange geniessen wir den Erfolg nicht. Der Himmel hat sich überzogen. In der Ferne schauts nach Regen aus. Wir seilen 8 Meter ab. Dann links über ein Grasband zur zweiten Abseilstelle. Danke an die netten und geduldigen Aargauer Kletterer, die ihr Seil grad drinlassen. Das macht alles schneller.

Abstieg dann über Alp Gamplüt. Nein, das Bähnli fährt um 17.45 nicht mehr, nein das Retourbillet ist nicht mehr gültig. Seid halt zu spät. Aber ich lasse es noch mal laufen und ihr könnt ein Einfachbillett lösen. Oder ein Trottinet mieten für 15 Stutz. Und wenn man das alles nur daneben und kleinlich findet? Dann bleibt einem ein auch nicht allzu langer Fussabstieg nach Wildhaus. Schon sehr nett, der Wirt vom Gamplüt. Den merk ich mir…

Einstieg: 9.30 Uhr

Gipfel erreicht: 16:30

So ca. 12 SL, 5c+ (5a p.a.)

Höchster Punkt 1908 m.ü.M

Material: Schlingen, Keile, 12 Expressen; 50 m Einfachseil würde reichen, wir hatten DS 50 m

Und noch ein Gmüdderhuufe

14.7.2015, Von Adelboden, Post, über den Gsür-Weg zum Albristhorn, runter über den Sattligrat, zur Bergstation Sillerebühl und mit Gondel bis Adelboden.

Albristhorn

2762 m

T3+

Albigna-Hütte – Ausbildung Tourenleiter I

Tag 1
Anreise, Einführung und Theorie

Tag 2
Ausbildung: Eis- und Firn-Verankerungen. Knoten. Seilverkürzung. Gehen am kurzen Seil. Gehen am halblangen/laufenden Seil. Anseilen auf Gletscher. Seilschaft.
Parcours im Steileis einer Gletscherspalte.
Standplatzbau Fels.
Abseilen

Tag 3
Anwendungstour Cima del Cantun und Cima di Castello. 3.45 Uhr Tagwache. Aufbruch 4.30 uhr. 5.5 h bis Gipfel. Gratklettern zum Passo (3c) Steilfirnquerung (S). 2 Sl bis auf Gipfelfirnfeld (4c), clean. Querung rüber zur Madonnenstatue. Abstieg über Firn und Gletscher. Gesamtzeit 12.5 h.

Tag 4
Ausbildung: Flaschenzug, Boulder-Quergang einrichten mit Fixseil. Selbstaufstieg am Seil. Anwendungstour Torre dal Päl. Leider in der falschen Route eingestiegen, ein Materialkarabiner versenkt, statt 5b die 3c-Schlussseillänge gemacht. Ein bisschen verkorkst, das Ganze. Am Abend noch einmal Quergang klettern und Abbau des Fixseils.

Tag 5
Tour Punta Albigna via Westkante (Clean Climb, 4b), die vor der schönen Kante in die Via Steiger einmündet. Auf dieser Route bis zum Gipfel. Abseilen über Abseilpiste. Abstieg dank Schneefeldern sehr erträglich. Kühlendes Bad im Bach auf der Schwemmebene.

Tag 6
Plaisirtour Fiamma via sud. (8 SL, 5c+). Fiamma separat (5c+) im Nachstieg. Abstieg mit einer Abseilstelle. Kurz oberhalb der Staumauer setzt Regen ein – der einzige Sprutz, den wir abbekommen. Auf dem Rückweg zur Hütte ist es schon wieder trocken; Schlussbeurteilung und anschliessender Abschiedsapero. Beim Nachtessen geht ein heftiges Gewitter mit Hagel nieder.

Tag 7
Heimreise…

Ausblick auf die Blockgrattour zur Cima di Castello (Hintergrund links) und auf die Bergeller Berge.

Ausblick auf die Blockgrattour zur Cima di Castello (Hintergrund links) und auf die Bergeller Berge.

Gauschla – dem Regen entronnen

Gestern (18.6.) den nicht-optimalen Wettervorhersagen zum Trotz auf die Gauschla gewandert. Der Nachbar des Alvier sieht aus der Ferne schier uneinnehmbar ein, aber aus der Nähe betrachtet ist er doch ziemlich harmlos. Das gefährlichste ist die Mutteviehherde auf halbem Weg, die umgeht man am besten grossräumig, was zu einigem Querfeldeingehen führt.

Das schöne daran: Man kann sich seinen Weg selbst suchen, bis man auf dem Sattel oberhalb der Gemsegg steht und von da führt ein markierter Bergweg bis auf den Gipfel. Das Beste ist aber der kleine kurze Grat, der zu einem Nebengipfelchen führt. Da gibts einen Moment lang grad echli weiche Knie, auf beiden Seiten gehts ordentlich runter, da liegt kein Stolpern drin.

Blick von der Gauschla zum Alvier.

Blick von der Gauschla zum Alvier.

Auf dem Weg nach unten – halb abfahrend auf Schneefeldern, die in den Mulden liegen, kippt das Wetter. Zeitweise wirds feucht, der Regen hört wieder auf. So kommen wir trockenen Fusses zum Hotel Alvier und mit der Selbstbedienungsseilbahn nach Oberschan.

Gauschla

  • 2310 m
  • Hotel Alvier – Alp Stofel – Flidaböden – Matschuns – Gipfel – retour
  • T4
  • 5,5 h
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