Blick vom Breithorn Westgipfel nach Osten zum MIttelgipfel, Lyskamm in der Verlängerung, links die Monte Rosa Gruppe, rechts Castor-Pollux.

Blick vom Breithorn Westgipfel nach Osten zum MIttelgipfel, Lyskamm in der Verlängerung, links die Monte Rosa Gruppe, rechts Castor-Pollux.

  1. Tag, 24.6.

Anreise von Winterthur nach Visp nach Zermatt. In Bern steigen eigenartige Menschen in bunten Kostümen zu. Holdudeladio in Brig, eidgenössisch. Fast ändern wir das Programm, als der Schacher Seppli intoniert wird zwischen Spiez und Visp.

In Zermatt besteigt das BergsteigerInnenrudel die Gornergratbahn. Allzu dynamisch dürfen wir in der Sardinenbüchse nicht sein. Andere Sardinen fühlen sich bedrängt. Sie sind ja sehr dynamisch, sagt der Mann zu Maya. Metatext: Nehmen Sie sich gefälligst zusammen und zappelnse hier nich so rum.

Vom Rotenboden wandern wir zum Grenzgletscher zur Eisausbildung, Steigeisenlaufen, Seiltechnik und und und, Firnkurs mit Höhenfieber nichts dagegen. Und Anschauungsunterricht an vier jungen Osteuropäern. Mit Turnschuhen in die Steigeisen – das ist irgendwie bewunderswert (doof), aber dann noch mit 20-Kilopack und dem Selbstbildnissteckli in der Hand, in Shorts und T-Shirts über das Eis – Weltklasse!

Gegen Nachmittag zurück zum Rotenboden und runter nach Zermatt. Einchecken im Hotel und stillen der Shoppingwut für die einen und des Schlafbedürfnisses für den Hilfsrührer.

Beim Znacht holen sich ein paar eine ansteckende Krankheit auf den Teller – Pest, Ruhr oder wie hiess das noch mal? Aja, Gelbsucht. Eine Walliser Spezialität.

  1. Tag , 25.6.

Regen, unglaublich, dass es das noch gibt. Und so geht Komfort-Höhenbergsteigen: Um 7 aufstehen, um halb acht ans Frühstücksbüffee (das haben asiatische Pauschaltouris schon abgegrast). Mit der Bahn um 9 aufs Kleine Matterhorn. Schlappe 350 Höhenmeter später Gipfelgratulationen.

Die Damen künden während der Bahnfahrt an, das WC zum letzten Mal vor dem Gipfelsturm stürmen zu wollen, worauf Thomas und Nebenrührer P. eine Bisinäss-Idee haben: das allererste Wurfgebüsch der Menschheitsgeschichte für baumlose Gletscherebenen und Wüsten. Slogan: Ihr dringendes Bedürfnis ist unser sofortiges Anliegen. Erhältlich als Sommermodell mit Laubmuster oder als Schneemahde. Auf die Winterausführung (Busch nach Blattwurf) wird verzichtet, weil zu viel Durchblick gewährend.

Nach einer Stunde Wartezeit klart das Wetter auf. Wir ziehen los, besteigen erst den Mittelgipfel des Breithorns, von da ziehen wir auf den Westgipfel weiter. Die Bedingungen sind gut. Nach gut 4 Stunden sind wir um 15 Uhr zurück in der Seilbahnstation – gerade rechtzeitig für eine Ethnologiestudie, sprich Inderview. Unseren neu erworbenen Sprachkenntnissen (Hindi) ist es zu verdanken, dass wir geschmeidig ins Tal zurückkehren.

Nach kurzer Pause auf dem Hotel-Rasen fahren wir nach Hause. Dank familiärer Konäkschns zu Europas berühmtester Gelateria im Raum Bern bringt uns Lea wunderbares Gelati aufs Perron: Pfefferminz- und Mangosorbet. Vielen Dank für die Stärkung!

Um 21.30 Uhr Abschied unter Tränen in Winterthur und  dem Versprechen, die Sprach- und Bergsteigerkenntnisse bei nächster Gelegenheit zu vertiefen (vielleicht nehmen wir dann Chinesisch oder Japanisch).

Breithorn – Westgipfel

  • 4164 m
  • L

Breithorn – Mittelgipfel

  • 4159 m
  • L

Zeitbedarf für diese Runde ca 4 h

breithorn5

Auf dem Weg zum Mittelgipfel