Über das Projekt

Kontext

Die Katze (Felis catus) ist die einzige domestizierte Art in der Familie der Felidae. Mit über 1,6 Millionen Einwohnern ist die Katze das häufigste Haustier in der Schweiz. Der Zugang von Hauskatzen ins Freie wird von vielen Katzenbesitzern als wesentlich für ihr Wohlergehen angesehen, was zu einer hohen Anzahl von freilaufenden Katzen führt. Darüber hinaus leben Tausende von streunenden Katzen auf Bauernhöfen und in Industriegebieten in der Schweiz. Katzen erweisen sich als effiziente Jäger und können in hohen Dichten eine Bedrohung für die lokale Tierwelt darstellen. Das Raubtierverhalten von Katzen ist ein Thema, das in Wissenschaft und Gesellschaft heftig diskutiert wird. Obwohl allgemein angenommen wird, dass Katzen kleine Säugetiere und Vögel jagen, ist wenig über die tatsächliche Vielfalt der von ihnen gefressenen Beutetiere bekannt, insbesondere in städtischen Gebieten.

Das ZüriCats Citizen-Science-Projekt, entwickelt vom Laboratory of Food Systems Biotechnology an der ETH Zürich, möchte eine Gemeinschaft aus Katzenbesitzer*innen, Tierärzt*innen, Tierschutzorganisationen und weiteren Interessierten aufbauen, die sich für das Wohl der Tiere engagieren.
In dieser Gemeinschaft werden Themen rund um freilebende Katzen in der Schweiz diskutiert und wissenschaftliche Erkenntnisse über deren Einfluss auf die Wildtiere sowie mögliche Risiken für die Gesundheit und das Wohlbefinden Ihrer Hauskatze gesammelt und geteilt.

Einbindung von Citizen Scientists

Die Erkenntnisse über die Art und Vielfalt der Arten in der Katzennahrung sowie über die Bedeutung der Wechselwirkungen zwischen Ernährung und Pathogenen für die Katzengesundheit werden an die Bevölkerung zurückgegeben, die bei der Diskussion und Interpretation der Ergebnisse eine zentrale Rolle spielen wird. Dieser partizipative Ansatz ist entscheidend für den Erfolg dieses Pilotprojekts und wird den Weg für eine Ausweitung des ZüriCats-Projekts über die Region Zürich hinaus ebnen.

Die Gruppe wird das Pilotprojekt mitgestalten, in dem die Ernährung von Katzen aus dem Raum Zürich (Hauskatzen vs. Freigänger) mittels Sequenzierung von DNA-Spuren aus Beutetieren im Katzenkot untersucht wird. Dieselben Proben werden verwendet, um die Prävalenz von Krankheitserregern/Parasiten (da Katzen häufig mit einer Vielzahl von Wildtieren in Kontakt kommen) und die Darmmikrobiota von Katzen zu untersuchen, eine Gemeinschaft von Mikroben, die für die Gesundheit der Katze wichtig sind. Die Gruppe wird zusammenarbeiten, um diese „Kernziele“ mit zusätzlichen Daten-„Schichten“ und Methoden anzureichern, um sicherzustellen, dass die Projektkomplexität mit den Interessen und Zielen der Bürgerwissenschaftler und Forscher in Einklang steht.