Es gehört abgeschafft. Ganz einfach. Ganz klar. Hier ein bisschen Geschichte, entnommen aus dem Tagesanzeiger. Ansonsten geht es hier zum Beweis.
- Am Ursprung des Schweizerischen Bankgeheimnisses stand eine Verhaftung in Paris: Die Polizei nimmt 1932 zwei hohe Vertreter der Basler Handelsbank fest und beschlagnahmt Verzeichnisse von französischen Kunden
- Die Reaktion auf den Vorfall: Das Schweizer Parlament erlässt 1934 das Bankengesetz ohne Gegenstimme
- Seither profitierten immer wieder auch Potentaten von der Verschwiegenheit der Schweizer Bankiers, so auch Hitlers Vize-Kanzler Franz von Papen.
- Aufbruchstimmung nach dem Zweiten Weltkrieg. Für das Bankgeheimnis bedeutete es eine Kehrtwende. Gemeinsam machten die Alliierten Druck.
- Im Washingtoner Abkommen 1946 verpflichtet sich die Schweiz zur Zusammenarbeit mit den USA. Bundesrat Ernst Nobs spricht im Bundeshaus über den Vertrag mit den Alliierten
- Nationalratspräsident Robert Grimm (1881-1958, SP) analysierte den Deal: «Macht stand gegen Recht und Recht gegen Macht.
- Bundesrat Max Petitpierre (links im Bild bei einem Staatsbesuch mit Fürst Rainier von Monaco und seiner Ehefrau Grace Kelly) stellte pragmatisch fest: «Wir brauchen Freunde in der Welt. Donquijotismus können wir uns nicht leisten.
- Der erste grosse Skandal: Die Geheimpolizei von Spaniens Diktator Franco entdeckt 1958 eine Liste mit Konten von Landsleuten bei Schweizer Banken. Die Kunden werden verhaftet und gefoltert.
- Im selben Jahr beschuldigt Washington die Schweiz der Kollaboration mit der UdSSR. 1962 lenkt Bern ein: Die Meldepflicht für herrenlose Vermögen aus dem Zweiten Weltkrieg wird eingeführt.
- Der New Yorker Staatsanwalt Robert Morgenthau bezeichnet in den 1960er Jahren die Schweiz als ein Eldorado für die amerikanische Mafia.
- Auch Präsident Richard Nixon übte zunehmend Druck auf das Bankgeheimnis aus.
- Mitte der 1980er Jahre fliegt die Pizza-Connection auf. New Yorker Mafiosi hatten Drogengeld bei Schweizer Banken gewaschen. Mafiaboss Gaetano Badalamenti erhält eine lebenslange Haftstrafe.
- Bundesrat Roger Bonvin verteidigte bereits Ende der 1960er-Jahre das Bankgeheimnis. Er betonte, dass gerade die ausländischen Übertreibungen den Mythos des Bankgeheimnisses geschafft haben.
- Die bösen Kunden: Diktator Ferdinand Marcos von den Philippinen.
- Der zairische Präsident Mobutu Sese Seko hatte ebenfalls sein Sparbüchlein in der Schweiz.
- Der nigerianische Präsident General Sani Abacha eröffnete ebenso sein Konto in der Schweiz.
- Heute betonen die Schweizer Banken, dass sie keine Potentatengelder mehr annähmen. Die Mehrheit der Schweizer Bevölkerung stand stets hinter dem Bankgeheimnis. Der Finanzplatzpatriotismus leidet erst mit der heutigen Krise.
- Die Film- und Buchindustrie trug zusätzlich zum Mythos bei. Selbst James Bond stiess auf die unüberwindbare schweizerische Mauer des Schweigens.
- Mitte der 1990er Jahre gerät der Bankenplatz erneut unter Druck aus den USA: Die Schweiz muss weitere Listen von nachrichtenlosen Konten aus der Zeit des Nationalsozialismus publizieren.
- Verbale Kraftausdrücke der Regierung: Bundesrat Willi Ritschard bezeichnete das Bankgeheiminis als «unantastbar wie eine Klosterfrau».
- Für Bundesrat Kaspar Villiger ist das Bankgeheimnis nicht verhandelbar.
- Noch 2008 befindet Bundesrat Merz, dass sich die Gegner am Bankgeheimnis die Zähne ausbeissen würden.