Klettern, Skitouren, Flach- bis Alpinwandern

Schlagwort: Gletscherschwund

Fünfmal 3000 im Jenatschgebiet

Sa, 25.6. – mit dem Postauto ab Chur bis La Veduta. Aufstieg zum Piz Surgonda via Fuorcla Alva. Abstieg vom Ostgipfel, Querung unterhalb des Gipfelkamms südseitig, Aufstieg zum Westgipfel. Abstieg zur Fuorcla d’Agnel. Ruppig. Kleiner Wiederaufstieg zur Fuorcla nötig. Besser auf dem Grat bleiben und durch die Felsen absteigen. Übernachtung in der Jenatschhütte.

Piz Platta in Sichtweite – Aussicht vom Ostigipfel des Piz Surgonda.


So, 26.6. – Piz d’Agnel und Tschima da Flix, von der Fuorcla da Flix aus. Beide sind leicht zu begehen, kaum je ausgesetzt. Abstieg auf der gleichen Route, etwas abgekürzt übers Geröll, kurzer Steigeisentest auf dem Vadret. Zweite Übernachtung in der Jenatschhütte.

Tschima da Flix


Mo, 27.6. Überschreitung Piz Traunter Ovas -Fuorcla Margun – Fuorcla Alva – Mout Cotschen (2864 m)- La Veduta – Bivio.

Blick vom Gipfel des Piz Traunter Ovas zum Piz-Surgonda-Doppelgipfel.

50. Dreitausender: Steil auf den Gross Düssi

Tour auf den Gross Düssi ab Bristen, Talstation Golzern.

13.9. Anreise am Mittag, mit MTB über Forst/Alpstrasse bis zur Alp Guferen. Zu Fuss auf die Hinterbalmhütte bei drückender Hitze. Ankunft ca 16.50, wir hatten einige Verhauer in der Anfahrt (schon auf der Autobahn begann die schwarze Serie).

14.9. Tagwache um 5 Uhr, losmarschiert um 06.10 Uhr. Auf Weg zur Hüfihütte, nach Lämmerenbach rechts abgezweigt und weitgehend weglos bis zum Einstieg in das Couloir. Hier der oberste Teil mit Steigeisen, nach ca 100 Hm wieder abgezogen, aber Firm war hart. Danach folgt man den roten, ausgebleichten Pfeilen über Schrofengelände bis man an die Schlüsselstelle kommt. Hier ein Smiley am Felsen – ja, über die ca 3 m hohe Felsstufe muss man kommen (II), Tritte und Griffe sind gut, oben auf der Kante kann man bäuchlings liegen und die Beine nachziehen. Danach ein blockiger einfach zu begehender Grat. Seilsicherung ist nicht nötig, aber wohl auch nicht so einfach machbar (höchstens kurzes Seil). Kurzes horizontales Gratstück, dann steile, schuttige Gipfelflanke bis auf kleinen Sattel, von da auf Grat auf den Gipfel. Wegspuren überall vorhanden.

Abstieg hat es in sich: Zuerst über den Grat bis zur Scharte, von da weiter über den Chli Düssi – Überklettern des Gipfelgrats, braucht etwas Überwindung ist aber besser als in die rechte Flanke auszuweichen – da gehts steil runter. Nach dem Gipfelchen Abstieg über Platten, keine Sicherungspunkte zu finden, ziemlich exponiert. Volle Konzentration erforderlich.

Danach führt der Weg noch ein relativ kurzes Stück hin zu einem prominenten Steinmann, von dort geht es über steiles Schrofengelände ziemlich gerade runter, undeutliche Wegspuren – über den weiteren Grat abzuklettern ist keine Variante. Also sehr vorsichtiger Abstieg über die Schrofen, den Wegspuren nach, ca 50 Hm weiter unten zieht die Spur dann links rüber und man erkennt den Grat – wirklich keine Option für den Abstieg. Schliesslich erreicht man die Stelle mit dem Fixseil, es ist eher rechts, nahe einem Einschnitt, von dem man auf die Aufstiegshalde sieht. Das Fixseil ist kurz, alt, hält nur an einem Schlaghaken – bitte keine ruckartigen Bewegungen!

Danach über Steinstufen auf den Gletscherrest, hier links haltend auf das nächste Grätli zu, Abstieg über eben dieses und dann über ein Joch wieder rechtshaltend absteigend Richtung Tschingelsee, über einen Rücken bis zum grossen Steinmann, der von weitem zu sehen ist.

Hier eine Rast.

Dann Schlussabstieg ins Tal zum Bach, uh steil, mehrere hundert Hm, Knieschlotteri inklusive. Nach Hinterbalm dann dem Wanderweg entlang. Nach rund 8:30 kommen wir dort an. Kafee, Lebkuchen, Saurer Most.

Und dann noch einmal absteigen, bis Alp Guferen, wo die MTBs warten. Talabfahrt via Wanderweg. Zu Beginn hat es keine Wanderer, plötzlich ganz viele. Was machen all die Leute an einem normalen Montag hier?

Vielseitiges Triftgebiet

1.8. Aufstieg zur Windegghütte, Klettern im Klettergarten Chetteliwäg (2 Routen: 4b 5b+, 5b 5c). Übernachtung in der Windegghütte.

2.8. Aufstieg zur Trifthütte während einer Regenpause zwischen 9.30 und 13.30 Uhr. Am Nachmittag sehr viel Niederschlag. Dennoch ist die Hütte zum Bersten voll.

3.8. Leichte Hochtour auf das Steinhüshoren (3120 m) statt Kristallgrat – die Bedingungen sind nicht gut genug für eine Gratkletterei; Abstieg über Sacklimi zur Windegghütte und ganz ins Tal (-2300 HM), weil ich keine Reservation für die Triftbahn hatte und bei dem Andrang auch als Standbypassagier mit sehr langen Wartezeiten zu rechnen gehabt hätte.

Ein Mächtiger und Prächtiger

Der Uri Rotstock vom Chlitalfirn aus – das Eis ist unter dem Schutt versteckt.

Uri Rotstock-Runde von und zurück zur Musenalp via Sassigrat. Wunderbare Runde mit mächtigen Kalkwänden, prächtigem rostroten Gipfel und einem schwindenden Gletscher, der Kalkterrassen offen gelegt hat, die ein Bergbauunternehmen nicht schöner in den Boden graben kann. Auch Gletschersicht ist reichlich vorhanden. Aber sie leiden und warm war es auch und immer noch, ausser auf dem Gipfel, da zog ein kühler Wind von Nordwest, als Bote des nahenden, hoffentlich nahenden Herbstes.

Mit Mobility von Altdorf – Isenthal – Hinter Chlosterberg (dort gleich vor Beginn der kostenpflichtigen Strasse parkiert), zu Fuss bis Talstation der Seilbahn zur Musenalp.

Hoch mit der Bahn (fährt alle halbe Stunde oder wenn voll). Start um 9:10 Uhr, via Firnblätz – Stelli bis zur Weggabelung auf 1980 m. Dort steil in engen Kehren rechts hangaufwärts. Eine Felsstufe ist mit Drahtseil gesichert. Der Fels war teilweise nass und etwas rutschig.

Auf 2300 m erreicht man das schuttbedeckte und flache Vorfeld des Chlitaler Firns. Ab hier ist die Route bis zum Sattel unterhalb des Gipfels sehr gut markiert und führt durch eine wilde Schutt-, Fels- und Terrassenlandschaft, die der Gletscher in den letzten Jahrzehnten freigegeben hat. Achtung bei schlechter Sicht oder Schnee, zum Teil klaffen mehrere Meter tiefe Gletschertöpfe in den Kalkplatten.

Nach rund drei Stunden kurz nach zwölf Uhr erreiche ich den Gipfel.

Abstieg über den steilen Bergweg, der einen plattigen Abschnitt mit Stahlseilsicherung enthält. Auf dem normalen Bergweg schliesslich via Sassigrat zurück zur Musenalp, wo ich um 15:10 eintreffe. Um 15:30 Uhr runter mit der Bahn und entlang der Fahrstrasse das kurze Stück zurück zum Parkplatz.

Uri Rotstock

2929 m
T4
1600 HM
5,75 h

© 2024 Borst am Berg

Theme von Anders NorénHoch ↑