Klettern, Skitouren, Flach- bis Alpinwandern

Monat: März 2022

Wilde Gipfel III: Rotondogebiet

11.3.-13.3. ; Wilde-Gipfel-Tourenwochenende mit Mischa und Christa.

11.3., Aufstieg zur Rotondohütte von Realp. Wind aus Süd, sehr stark und kalt. In der Hütte angekommen, machen wir erstmal Kaffee-Kuchen-Pause; irgendwann lüftet sich die Wolkendecke; wir besteigen am späteren Nachmittag das einfache Rottällihorn. Schön und unerwartet.

Endlich da: die Rotondohütte. Nicht sichtbar: Starker Wind, Kälte
Blick vom Rottällihorn nach Süden auf das Grosse Leckihorn (r.)


Nachtessen und früh „Schlafen“. Der Wind rüttelt die ganze Nacht an der Hütte; am Morgen ist alles voller Rauhreif.

12.3.. Es sieht nach einem Hüttentag aus: dichter Nebel, wenig Sicht; gemütlicher Zmorge; Spielen. Dann entsteht das Bedürfnis, sich die Füsse zu vertreten. Wir packen die Sachen und uns warm ein und laufen los Richtung Leckipass. Je weiter hinten, desto klarer und windärmer. Plötzlich rückt das Grosse Leckihorn doch noch in Griffweite. Attaque! Hoch zum Pass, Steigeisen montieren; Ski deponieren. Auf dem Sommerwanderweg bis zum Gipfelkreuz. Gelegentlich geben Lücken in den Wolken den Blick frei auf die umwerfend schöne Umgebung. Hammer. Und kaum Wind auf dem Gipfel, wer hätte das gedacht. Beim Abstieg voll euphorisiert. Wir holen die Skis, kurze Picknickpause; Abfahrt über die Ostflanke des Leckihorns. Man hätte auch noch weiter hochsteigen können. Schnee ist etwas gepresst, aber gar nicht mal schlecht.

Durch diese hohle Gasse gehts auf den Leckipass.
Die Muttenhörner (Stotziges und Grosses) wären auch toll.
Picknick mit Sicht auf die „Grosstat“ des Vortages.

Zurück zur Hütte. Spielen, Gammeln, Trinken, Essen.

13.3. Über Nacht hat es aufgerissen. Man sieht fast den gesamten Gipfelkranz rund ums Witenwasserental. Aufstehen um 6 Uhr. Packen, Frühstücken, Aufbruch um 7.20 Uhr Richtung Witenwasserenpass über den Gletscher, der gut zu begehen ist. Keine Spalten sichtbar. Wir tragen nur das Gstältli, den Karabinerklimbim und Reepschnüre am Gurt. Seil bleibt im Rucksack. Auf dem Pass giftig kalt. Abfellen, runterfahren; auf 2550 m Halt, anfellen, hochsteigen zum Muttenpass, der auf den neuen Skiroutenkarten nicht mehr eingezeichnet ist, weiss ich wieso. Der Pass ist auf der Südseite zwar etwas holprig und Fussaufstieg von rund 20 Hm nötig, aber nach Norden einmalig schöne Abfahrt über den Muttengletscher. Nach kurzer Pause fahren wir ab. Herrlich, so viel Platz auf dem Gletscher, Spaltengefahr ist wohl recht klein. Unten wieder anfellen, Pause, Aufstieg zum Dreieren, hoch zum Stotzigen Firsten, kleine Überschreitung zum Skigipfel.

Witenwasserenstock, der Pass und die Leckihörner rechts davon.
Vom Muttenpass auf den Gletscher und Abfahrt in Richtung Stotzigen Firsten.
Vom Stotzigen Firsten schweift der Blick ins Urserental.

Abfahrt nach Realp, steil, verfahren, aber ok. In Realp Beizenhalt, Pommes essen, uh guet. Um 15.05 auf den Zug.

Ausrüstung:

Der Rucksack war ziemlich schwer, nebst der Skitourenstandardausrüstung kam auch die Hochtourenausrüstung gemäss SAC-Merkblatt (ohne Helm) mit:

40m-Gletscherseil

Sitzgurt

3 Schraubkarabiner

2 Schnappkarabiner (für Gardabremse)

2 dünne Reepschnüre für Selbstaufstieg

1 Reepschnur 5 mm, lang

2 Bandschlingen (60 und 120 cm)

2 Eisschrauben

Pickel

Alu-Steigeisen von Camp

Stotzige Höger

6.3., Skitour mit Christoph auf den Hochgamatsch (nicht ganz bis zum Gipfel) und den steilen Hochfinsler.

Vom Parkplatz Parmort (2’746’895.000, 1’212’971.000) geht es erst ein Stück einem Waldweg entlang, dann über offene Hänge nach Schwarzenberg – Mädemsvorsäss – Hintersäss hoch (Schlüsselstelle, wenn lawinentechnisch nicht so optimal) zum Chammhüttli. Von dort noch ein Stück hoch und unterhalb des Hochgamatsch wenige hundert Meter querend und hochziehen auf P. 2297 – auf den Gipfel gehen wir nicht. Abfellen und steil südlich abfahren zu P. 2162. Auffellen und dann steile Spur mit kleinsten Schrittli bewältigt, auf den Gipfel des Hochfinslers. Abfahrt entlang Aufstiegsroute; auf P. 2140 (mit Steinmann) zuhaltend , links halten und dann eine steile Einfahrt seitlich abrutschend (ca 60 HM) auf die Schönplanggen, wo noch ein paar schöne Schwünge im schönen Pulver möglich sind. Ab Hintersäss entlang der Aufstiegsroute abfahren. Sulzig wird es nicht, zu kalt die Bise. So rattert es dann ziemlich bis wir unten ankommen.

Zvieri im Bäsebeizli am Chapfensee.

Hochfinsler

2422 m
ZS-
1600 hm


Couloir- und Pulvertour auf den Läged Windgällen

28.2., Tour mit Thomas auf den Läged Windgällen, von Hotel Schwarzenbach, Bisisthal, aus.
Super Pulver von oben bis unten, weite Hänge, wo man sich noch eine eigene Variante zurechtlegen konnte. Herrlich. Die Kälte übers Wochenende hat den Schnee konserviert.
Um auf den Gipfel zu kommen, muss man ein steiles Couloir hoch, ca 80 HM. Ich habe beide Male Steigeisen getragen und den Pickel genutzt. Es war genug weicher Trittschnee vorhanden, da hätte man nicht zwingend Steigeisen gebraucht. Im Abstieg lagen grosse Teile des Chängels im Schatten und der Schnee begann oberflächlich zu gefrieren. Wer früh am Morgen oder später am Nachmittag hoch geht, ist aber mit Steigeisen besser bedient. Thomas fährt seitlich rutschend ab. Das wäre mir zu heikel gewesen. Der Runout des Couloirs ist ziemlich gross.

Läged Windgällen

  • 2573 m
  • 1650 HM
  • S-

Fjäll auf dem Berg

23.2., Tour mit Oli und Nadia auf den Aernergalen, von Fürgangen aus. Die Tour startet mit einem Wackler: Überquerung der Hängebrücke nach Mühlebach, dort durch das Dörfli zum eigentlichen Anfangspunkt. Dann durch den Wald hoch zur Chäserstatt, über der Waldgrenze flacht der „Berg“ ab und wird zu einem langezogenen Rücken, den man wohl so auch auf der Hardanger Vidda antreffen könnte. Ausblick in die hohen Berge hingegen ist schon wallisspezifisch. Das Finsteraarhorn, Bietschhorn, die Mischabelgruppe, alles da am Horizont. Mittagsrast beim urchigen Kreuz nahe bei Punkt 2483. Auf den eigentlich „Gipfel“ zog es uns nicht. Das sieht verdächtig nach viel Stockeinsatz aus, wenn man mal da hinten ist…
Abfahrt über Aufstiegsroute und Waldstrasse zurück nach Mühlebach.

© 2024 Borst am Berg

Theme von Anders NorénHoch ↑