Klettern, Skitouren, Flach- bis Alpinwandern

Monat: Juni 2018

Verlegenheitslösung Schibenstoll

25.6. Bergwanderung auf den Schibenstoll von Alp Selamatt aus. Ja, so ist das eben manchmal im Toggenburg. Rundum ist es trocken, aber da hinten im Tal um den Säntis hängen die Wolken drin und regnen sich aus. Was die Pläne, an der Schattenwand zu klettern, zunichte macht. Also gut, dann halt wandern. Auf den Schibenstoll, wieso nicht, da war ich noch nicht. Regina und ich machen es auf die angenehme Art: hoch mit der Bahn bis Selamatt, dann gemütlich entlang dem markierten Bergweg auf den Gipfel. Das Gräs ist nass, die Hosenstösse auch bald, die Schuhe ebenso, zum Glück ist Goretex drin. Auf dem Gipfel das gleiche Bild wie schon auf der Pigne d’Arolla, dem Schwarzhorn, dem Kamor, dem Finsteraarhorn … alles ist in Nebel gehüllt, es nieselt, kühler Wind. Nach einem Zmittag aus dem Rucksack treten wir den Rückweg auf der gleichen Route an.

Eigentlich noch ein witziger Churfirst: Auf dem Weg zum Schibenstoll.

Schibenstoll

2234 m

T3

800 HM

Vier Güpf im Tössbergland

Eine Verlegenheitstour im Tössbergland – von Wald über Farneren auf den Schwarzenberg, Höchhand, Halbrütispitz und Chrüzegg. Damit habe ich nun alle einigermassen hohen Gipfel des Tössberglands abgegrast. Viel mehr ist da nicht mehr zu machen, ausser vielleicht den Tössstock.

Das schlechte Wetter zieht schnell heran. Ich entscheide mich für den Abstieg nach Atzmännig. Auf den letzten 500 Meter beginnt es zu regnen, wie ich in der Beiz ankomme zu schütten. Nach einer Stunde ist der Spuk vorbei. Die Verbindung Atzmännig – Wald – Steg – Winterthur ist ziemlich laaaaaangsam. Aber lieber als viermal Umsteigen via Stettbach oder so was…

Die Route lässt sich hier studieren:

https://map.schweizmobil.ch/?lang=de&showLogin=true&bgLayer=pk&season=summer&resolution=5&E=2715245&N=1238692&trackId=4474078

Schwarzenberg 1293m

Höchhand 1314m

Halbrütispitz 1275m

Chrüzegg 1313m

Aus der Traum, neue Träume

Touren- und Kletterwoche vom 26.5.-2.6.

Auf dem Programm stand der Mont Blanc. Leider machte uns das unsichere, unbeständige Wetter einen Strich durch die Rechnung. Kommt dazu, dass es viel zu warm war und eine Seilbahn von Chamonix auf die Plan d’Aiguelle, die uns hätte in den Schnee bringen sollen, nicht lief. Das war dann nur noch das Tüpfelchen auf dem I, denn 1300 HM Skitragen bei zweifelhaften Aussichten auf einen Gipfelerfolg klang nicht nach einer verlockenden Aussicht.

Sa, 26.5. Mit dem VW-Bus nach Arolla. Übernachtung auf einem Parkplatz. Zwei Feldhasen leisten uns beim Nachtessen Gesellschaft.

So, 27.5. Wir warten den Durchzug einer Regenfront ab und marschieren relativ spät ab für den Aufstieg zur Cabane des Vignettes, wo wir nach Mittag ankommen. Wir installieren uns im Winterraum, das Ganze ist recht gemütlich. Lesen und Schlafen und Essen ist das Programm. Gegen Abend frischt der Wind auf, Schnee in der Nacht.

Mo, 28.5. Das Schneegestöber und schlechte Sicht halten an bis ca 10 Uhr. Dann klart es rasch auf, der Wind bleibt. Wir packen die Chance für einen Gipfelanstieg auf die Pigne d’Arolla. Auf rund 3500 m sind wir aber doch wieder in Wolken gehüllt. Nur mit dem Navi finden wir den Gipfel, nur dank Navi kommen wir wieder runter. Der Neuschnee ist eine Pampe, nass und klebrig. Auf dem Sattel nahe der Hütte machen wir kurz Rast, dann Abfahrt Richtung Arolla. Die letzten Höhenmeter und Kilometer machen wir zu Fuss. Wir verabschieden uns von Arolla und ziehen zum Simplon. Dort soll es laut Wetterbericht besser sein als weiter westlich. Zu dem Zeitpunkt ist uns klar: Das mit dem Mont Blanc wird wohl nichts, denn die Wetterprognosen sind für die ganze Woche in etwa gleich. Und dermassen zirkeln wollen wir nicht. Übernachtung auf einem öffentlichen Parkplatz nahe der Passhöhe.

Di, 29.5. Es regnet, und zwar länger als die Prognose hoffen lässt. Wieder später Aufbruch in Richtung Breithorn-Monte Leone. Umkehr auf rund 3100 m. Der Schnee ist nass, schwer. Vom Breithorn zieht eine frische Lawine herunter, die wir queren. Und die Wolke gibt keinen Moment Sicht auf den Gipfel frei. Retour zum Pass, wo es schon wieder zu regnen beginnt. Frustriert warten wir im Bus, bis sich was regt. Dann definitiver Entscheid, gegen Mont Blanc, gegen das weitere Skitouren, dafür ab über den Simplon ins Tessin. Wir quartieren uns auf dem Camping Piccolo Paradiso in Avegno ein. Nachtessen im Resti Stazione im Dorf.

Mi, 30.5. Klettern geht auch nicht. In Ponte Brolla wird bis zum 8.6. der Fels gereinigt, damit keinem ein Stein auf den Kopf fällt. Gemma halt nach Arcegno, kurz nach elf Uhr sind wir dort, und es ist ziemlich warm und drückend. Wir klettern: 5c, 5c+, 5c+, 6a+, dann Beratung, und zack, beginnt es wieder zu regnen. Allerdings nur kurz, aber wir brechen die Übung ab.

Do, 31.5. Weiterfahrt an den Comersee nach Lecco, Galbiate. Wir klettern im dortigen Klettergarten, ein ehemaliger Steinbruch: 5c, 5c, 6a+, 6b, 6a, 5c Am Abend weiter nach Abbadia Lariana, Camping voll, weiter nach Mandello del Lario, Camping Continental noch verfügbar, auch hübsch, aber etwas laut, da Restaurant-Terrasse gerade oberhalb voll besetzt ist mit leicht angetrunkenen Deutschen. Fleisch vom Grill. Genial.

Fr, 1.6. Weiterfahrt nach Albonico und Route Via Marmotta in Placca an der Cima delle Dune. 12 SL, wovon 3 5c sind, zwei sind sehr leicht (2c, 3a). Landschaftlich sehr schön, sehr einsam, sehr ruhig. Etwas inhomogen und eher samthandschuhbewertet als hammerhart. Weiterfahrt nach Chiavenna und Übernachtung auf dem Camping Acquafraggia des legendären Bergführers Guido Lisignoli.

Sa, 2.6. Klettern in Aqua Fraggia; 4 SL (5a, 5c+, 5c, 4a). Heimfahrt über das Oberengadin.

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