Klettern, Skitouren, Flach- bis Alpinwandern

Monat: April 2017

Traumtour in die Waschküche

Warum die Tour Wöschchuchi-Tour heisst, kann ich nicht nachvollziehen – vielleicht weil alles blütenweiss ist, als wenn die Landschaft mit Weisser Riese gewaschen worden wär?

Wir haben die Tour auch ohne diesen seltsamen Namen genossen, denn sie bietet alles, wofür man als Skitourengänger lebt: Schöne grosszügige Landschaft, vielseitiger Aufstieg, Hochtourenabschluss mit Pickel und Steigeisen auf den Gipfel, Abfahrt im Pulver (zu den Jöriseen), noch ein Aufstieg, dieses mal steil bis zu 35° auf das Jörihorn, Spannende Überschreitung eben dieses Gipfels, dank viel Trittschnee gut machbar, und schliesslich Abfahrt in bestem Sulz zurück zur Passstrasse und zum Winterparkplatz Tschuggen.

 

Rückblick vom Jörihorn auf zuvor Geleistetes: Bildmitte hinten das Flüela Wisshorn mit dem schönen Gipfelgrat.

Rückblick vom Jörihorn auf zuvor Geleistetes: Bildmitte hinten das Flüela Wisshorn mit dem schönen Gipfelgrat.

 

Flüela Wisshorn
WS+
3085 m

Jörihorn
WS+
2844 m

Zeitbedarf: ca 6 h
HM total: 1550

Routenbeschrieb findet sich hier.

Rauf auf die 4000er

Am Osterwochenende klappt es endlich mit der Umsetzung hochfliegender Pläne: Wetter passt, Platz in der proppenvollen Britanniahütte, Lawinengefahr auf gering, das Strahlhorn anvisiert, Alphubel oder Allalinhorn als Bonus in Aussicht.

Am Freitag, 14.4., gemütlich über Felskinn in die Britannia traversiert, das Wetter ist prächtig.

Am Samstag, 15.4., ist um 4:45 Uhr Tagwache. Frühstück gibts ab 5 Uhr. Um 6 Uhr ein Riesen Tohuwabohu, bis alle die Hütte verlassen haben. Eine Völkerwanderung ist im Gang, die meisten ziehen in Richtung Strahlhorn los. Einige Wenige zweigen ab zum Allalinpass ab, um das Rimpfischhorn zu besteigen. Wir mit dem Strom weiter.

Die schwierigste Stelle ist die steile Flanke vor dem Adlerpass. Danach und davor ist es wirklich harmlos. Der Gipfel nichtsdestotrotz wunderschön, mit atemberaubender Aussicht auf die hochalpine Walliser Bergwelt mit Weisshorn, Matterhorn, und und.

Pano-Strahlhorn-Monte-Rosa-m

Monte Rosa-Gruppe mit Dufourspitze, dann Lyskamm, Castor, Pollux, Breithorn

Die Abfahrt ist mässig, auf dem Gipfelrücken hart aber glatt, ergo schön zu fahren, ab Adlerpass ein hartes Waschbrett mit gefrorenen Spurrillen, abwechselnd mit Windharst. Erst auf dem Hohlaubgletscher wird der Schnee weicher, die Aussentemperatur ist wärmer. Gegenaufstieg zur Britanniahütte in gemächlichem Tempo.

16.4. Tour auf den Alphubel. Am Morgen wunderschöne Lichtstimmung, die Bedingungen sehen gut aus, ergo machen wir uns an den Aufstieg, queren erst zum Felskinn, nehmen den Tunnel zur Metro Alpin und zweigen vor dem Metroeingang ab. Nach dem Tunnel erste Abfahrt auf der Piste bis 2880 m. Von da erst einer weiteren Piste entlang aufsteigen, dann Querung bis zum Pistenrand (unter dem Längflue-Skilift durch), wo der eigentliche Aufstieg beginnt.

Das wird eine zähe Sache. Auf rund 3600 m kehrt Willy um. Beinkrämpfe plagen ihn. Thomas und ich gehen weiter, Auf 3800 m habe ich wieder Atemnot. Die Sicht wird immer schlechter. Trotzdem gehen wir weiter, durch das steile Stück in flachen Kehren. 80 HM unterhalb des Gipfels brauche ich weiteren Energienachschub. Dann die letzten Schritte, endlich oben. Dicker Nebel, kalter Wind – kein erhabener Ausblick. Egal, ich bin stolz, diesen Rüttler geschafft zu haben.

gifpelheld

Durchgezogen, trotz widriger Umstände

Die Abfahrt ist gelinge gesagt scheisse. Die Sicht ist schlecht, die Spur verweht, zum Glück gibt es noch Tourengänger im Aufstieg, das gibt Anhaltspunkte, wo wir durchfahren können. Den Letzten beissen dann wohl die Hunde.

Wir erreichen unfallfrei den Pistenrand, und fahren schliesslich bis ins Dorf ab. 2500 HM minus. Um 14.30 Uhr sind wir unten.

 

 

Vom Doubs nach Delémont

Am Doubs bei La Charbonnière

Am Doubs bei La Charbonnière

Zweitages-Wanderung von Bollement, einer schnuckligen kleinen Bahnstation, über St. Brais an den Doubs – St.Ursanne. Übernachtung im Hotel Le Chandelier (eher Auberge im Stil einer Jugendherberge als ein Hotel, aber sauber und nett bewirtet).
Zeitbedarf: 4 h; 160 HM auffi, 500 HM ahi.

Am Sonntag von Saint-Ursanne nach Delémont entlang der Weitwander-Route 41. Schöne Strecke, abwechslungsreich, leider die letzten Kilometer auf Teer. Die Subventionsfranken für die Bergzone 1-Flurgenossenschaften müssen ja auch mal irgendwo verbaut werden. Zeitbedarf: 5-6 h, ca 600 HM.

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