Klettern, Skitouren, Flach- bis Alpinwandern

Monat: August 2016

Greina Alta – eine Mäandertour

Erster Tag, 19.8. T3

Hüttenaufstieg von Curaglia zur Medelser Hütte. Auf halbem Weg beginnt es intensiv zu regnen. Ziemlich nass kommen wir in der Hütte an.

Zweiter Tag T4

Abstieg von der Medelser Hütte bei ziemlich dickem Nebel, der sich alsbald lichtet und den Blick freigibt auf einen mäandrierenden Bergbach, der vom Lavaz-Gletscher gespiesen wird. Aufstieg entlang der blau-weiss markierten Route über Geröll bis zur Gletscherzunge. Auf dem Schnee hoch bis zur Mittelmoräne, über diese hinweg kraxelnd zu ihrem oberen Rand und von da wieder auf den Schnee. Die Auflage ist dünn geworden, an einigen Stellen kommt Blankeis zum Vorschein, das wir umgehen müssen, da wir ohne Steigeisen unterwegs sind. Am oberen Ende Ausstieg auf festen Boden. Auf der Fuorcla da Lavaz giftig kalter Wind; aber schön. Denn es reisst dramatisch auf, die Sicht geht rüber zum Pizzo Coroi. Steinböcke tummeln sich um den Knubbel rechts des Passes, kapitale Böcke mit grossen Hörnern!

Dritter Tag T3, teilweise T4 (Schlussaufstieg vor dem Passo Soreda)

Von der Motterasciohütte teilweise recht steiler Abstieg zum Luzzone-Stausee. Kurzes Stück auf dem Uferweg bis zur Abzweigung ins Val Scaradra. Erst zieht sich der Weg ins Tal hinein, dann erstmals steil auf die Terrasse der Alpe Scaradra di Sopra. Von da erst ziemlich steil, am Ende sehr steil zum Passo Soreda, durch viel loses Geröll und vorbei an Steine auslösenden Steinböcken. Auf dem Pass tolle Aus- und Weitsicht. Ich gehe noch auf die Platten am Fuss des Pizzo Cassinello, von wo man das Monte Rosa Massiv und die Berner Alpen sieht.

Abstieg ins Tal des mäandrierenden Valser Rheins, und flussaufwärts weiter bis zur Läntahütte. Auch dieser Abstieg ist nicht ohne, die Schlüsselstelle ist schattig, feucht und steil. Früher trieben Bauern ihr Vieh vom Graubünden ins Tessin, das scheint heute undenkbar.

Vierter Tag T3

Über das Furgettli hinab zum Zervreilasee und diesem folgend bis Berghaus Zervreila. Ebenfalls sehr schöne Etappe mit wunderbarem Blick auf das Zervreilahorn und dessen verlockende Kletterwände. Postauto nach Ilanz und leider Heimreise antreten. Das war genial.

Qualen an der Galengrat-Verschneidung

SAC-Klettertour in die Galengrat-Verschneidung am Sonntag, 7.8.

Am Samstag Anfahrt und Hüttenzustieg. Was wenn der Nebel trotz bester Prognose nicht weichen will? Bis 14 Uhr sitzen wir in der Sidelenhütte. Danach brechen wir zum Hannibalturm auf; Einstieg in die Route „Conquest of Paradise“, einklettern mit Mirjam. Nach 3 teilweise nassen Seillängen seilen wir aus zeitlichen Gründen ab. Das Hanibänkli wird auf die lange Bank geschoben. Nur Mario und Jürgen sind schnell genug unterwegs und schaffen es. Dafür verpassen sie die Hälfte des Znachts, der schon um 18.30 serviert wird.

Am Sonntag Grand Beau! Schon in der Nacht kündigte sich ein Bombentag an, die Milchstrasse war so deutlich wie selten zu sehen. Frühstück um sieben, Abmarsch um 8 Uhr, am Hannibalturm vorbei, den Gletscher hoch bis zum Einstieg der Galengrat-Verschneidung. Um 9.30 steigen Mario und Mirjam als erste ein, dann folgen Dani und Lucio, zuletzt Jürgen und ich.

Die erste Seillänge ist auf dem Papier die schwierigste (6a), allerdings liegt noch so viel Schnee, dass der unterste Haken einen halben Meter unter uns ist. Jürgen meistert diese relativ locker. SL2 ist 5c+, vor allem die kleine Querung vom Stand weg ist knifflig, auch, weil der Fels noch rutschig und nass ist. Danach wird es moderater – ausser die 4b. Diese ist nur die ersten paar Meter 4b, danach eher 5b und der erste Haken steckt sehr weit weg vom Stand. Zackenschlingen helfen Jürgen, die Contenance zu wahren.

Nach einer Geh-SL folgen 4 SL, die wirklich sehr schön sind, insbesondere die beiden Ausstiegslängen in der Verschneidung. Als wir dort ankommen, bahnt sich das Schmelzwasser seinen Weg über die Route. Alles wird nass, auch die Stränge – nach 5,5 h sind wir am Ausstieg.

Die Verschneidung und ich: Die Schlusslängen sind die schönsten. (Bild: Mario Högger)

Die Verschneidung und ich: Die Schlusslängen sind die schönsten. (Bild: Mario Högger)

 

Dann die Abseilerei. Auch kein Zuckerschlecken. Wir gehen links weg, hin zur Abseilstelle über der Route Lunar Impulse/GGV. Das dauert und ist nicht frei von Pannen und Pleiten, vor allem ist das eine Seil, an dem wir abseilen, mittendrin erschreckend dünn, der Mantel ist gerissen, man hängt am buchstäblichen seidenen Faden.

Erst um 17.30 Uhr sind wir zurück am Einstieg. Dann zurück in die Hütte, zur kleinen Stärkung, Abstieg zur Passstrasse und Heimfahrt. Um 22 Uhr zurück in Winterthur.

Galengrat-Verschneidung

  • 5b obl.; 11 SL
  • Absicherung so…so (teilweise neuere Haken, aber nach wie vor eher spärlich gesetzt; alle Stände gebohrt); zusätzlich absicherbar mit 3-4 Friends oder Cams 0.5-2 und Zackenschlingen; Keile eher weniger gut brauchbar
  • Zustieg über den Gletscher; je nach Ausaperung unter Umständen anseilen und Steigeisen nötig
  • 330 m
  • Kletterzeit 5-6 h

Abseilen: Entweder über die Route Lunar Impulse/unterer Teil GGV  oder über die neue Abseilstelle RECHTS des Ausstiegs, ca 40 m dem Grat folgen zu einer mit einem Steinmann und Farbspray markierten Stelle (gem. Topo in der Sidelenhütte). Dort kann man viel schneller auf den Gletscher abseilen als über Lunar Impulse/GGV. Allerdings muss man Bergschuhe, ev Steigeisen ev Pickel mitnehmen, da man danach auf steilen Schneefeldern eine Felsnase zurück zum Einstieg umrunden muss.

3×3000 und Gequetschte im Engadin

Familienferien in der Jugi St. Moritz, idealer Ausgangspunkt für Bike und Hike Touren im Oberengadin.

 

17.7. Munt Pers von Diavolezza Talstation (1200 HM)

19.7. Piz Chüern; von Furtschellas aus, Abstieg nach Sils

22.7. Piz Nair ab Bergstation Signalbahn (1000 HM, 2:07)

24.7. Piz Mezdi, ab Jugi, mit Bike bis Punkt 2050, von da zu Fuss (total 1:50 h bis Gipfel auf 2995 m)

25.7. Piz Ot ab Bergstation Marguns (2:15 h) und zurück; Abfahrt ins Tal mit Trottis

 

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