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Die Klima-Erwärmung steht nicht still!

04.10.2013 von

iStock_000006550532Small_teaserEtwas voreilig reagieren viele Politiker auf die Schlagzeile, der Klimawandel stehe still. Ein genauerer Blick auf den UN-Klimabericht wäre ratsam.

 

Kaum hat die NZZ am Sonntag auf der ersten Seite getitelt «Der Klimawandel steht still», äussern sich gewisse Schweizer Politiker bestärkt und erfreut. «Ich wusste es ja schon immer, die Temperaturen schwanken seit Menschengedenken», ruft mir ein SVP-Kollege triumphierend entgegen. Nationalrat Christian Wasserfallen, FDP, spricht gar gegenüber dem Tages-Anzeiger von einer Hysterie, von der sich die Schweizer Politik habe anstecken lassen.

Sind die Klimawarnungen etwa dem Waldsterbe-Hype gleichzusetzen? Ich empfehle meinen Kollegen, doch etwas genauer hinzuschauen. Der zweite Titel zum ausführlichen NZZ-Artikel lautet schon etwas vorsichtiger: «Klimawandel macht eine Pause». Fakt ist: Die Erwärmung wurde nicht gestoppt, sie hat sich nur verlangsamt. In den letzten 15 Jahren war die Temperaturzunahme etwa noch ein Drittel so schnell wie in den 30 Jahren zuvor. Die Messreihen zeigen aber eines deutlich: Die Durchschnittstemperaturen der Erde sind seit 1850 stetig angestiegen. Die 2000er Jahre waren das wärmste Jahrzehnt seit Messbeginn, 0.4 bis 0.5 °C wärmer als 1961 bis 1990.

Die Erwärmung ist eindeutig

Im Grossen und Ganzen bestätigt der fünfte IPCC-Bericht die Befunde des vorherigen. Revolutionäre Änderungen gibt es keine. Der neue Bericht hält klipp und klar fest: «Die Erwärmung ist eindeutig». Diese Erwärmung ist nicht einfach ein ludus naturae (Spiel der Natur), wie die Menschen des Mittelalters die Entstehung von Naturphänomenen bezeichneten. Die internationale Forschergemeinschaft ist sich einig: mit 95 prozentiger Gewissheit wird die gegenwärtige Erwärmung hauptsächlich durch den Menschen verursacht. Dies ist doch ein sehr gefestigtes Resultat des fünften Sachstandberichts.

Auch der Einfluss der Treibhausgase auf die langfristige Erwärmung ist unbestritten. Möglicherweise wird deren Einfluss zum Teil etwas überschätzt. Sollte dies der Fall sein, ändert das aber nichts an der Tatsache, dass die anthropogenen Klimagase, an vorderster Stelle CO2, die Atmosphäre aufheizen.

Gründe für die seit 1998 beobachtete verlangsamte Temperaturzunahme hängen wahrscheinlich mit internen Schwankungen im Klimasystem, vermehrtem Vulkanismus und / oder mit der Abnahme der Sonnenaktivitäten im gegenwärtigen Elfjahreszyklus zusammen.

Die Politik bleibt gefordert

Wenn wir das Zwei-Grad-Ziel erreichen wollen, bleibt uns einfach ein wenig mehr Zeit, das Ziel an und für sich bleibt trotzdem noch sehr ambitioniert. Die Beschränkung des Klimawandels erfordert nach wie vor eine beträchtliche und dauerhafte Reduktion der Treibhausgas-Emissionen.

Die Politik bleibt gefordert. Die Staaten der Erde sind gut beraten, nach wie vor rasch griffige CO2-Reduktionsmassnahmen zu beschliessen und umzusetzen. Der Klimawandel steht nicht still. Er schreitet voran. Der Meeresspiegel stieg von 1901 bis 2010 um 19 Zentimeter an. Er kann sich bis 2100 um 30 bis 100 Zentimeter anheben (gegenüber dem Stand von 1995). Dies bringt etliche flache Küstengebiete in bedrohliche Situationen. Die wegschmelzenden Gletscher werden das Landschaftsbild verändern, auch in der Schweiz. Zunehmende heftige Niederschlagsereignisse und längere Trockenperioden werden – immer wieder – grosse Schäden verursachen.

Die Politik ist gut beraten, rasch zu handeln und sich nicht durch die Klimaskeptiker verunsichern zu lassen. Die Temperaturen steigen und werden die Lebensbedingungen auf der Erde langfristig verändern. Für einige wird dies neue Chancen bringen, viele werden aber darunter leiden, vor allem künftige Generationen.

 

Zur Autorin:

Gastautorin Dr. Kathy Riklin ist Nationalrätin der CVP und Präsidentin des OcCC, des beratenden Organs für Fragen der Klimaänderung des Bundes.





Kommentare (15) >Alle Kommentare aufklappen>Alle Kommentare zuklappen

Lieber Herr Holzherr, wir, Sie und ich, werden uns wohl niemals auf eine gemeinsame Linie einigen können, da wir beide auf Spekulationen angewiesen sind, was die zukünftige Entwicklung betrifft. Diese Spekulationen sind mit Sicherheit gefärbt durch Confirmation Bias, selektive Wahrnehmung, Unwissen über den Umfang unseres (Un-)Wissens, persönliche Überzeugung. Fast zu jedem Argument, das Sie oder ich vorbringen, lässt sich ein ebenso glaubhaftes, wissenschaftlich fundiertes Gegenargument finden, fast zu jeder Studie lässt sich die Glaubhaftigkeit der wissenschaftlichen Methode, der Interpretation der Ergebnisse oder der Autoren in Zweifel ziehen. In dieser Hinsicht sind wir beide Skeptiker; nicht Klimaskeptiker, wie Frau Riklin hier urteilt, sondern Skeptiker gegenüber wissenschaftlichen Hypothesen, die immer noch auf ihre Bestätigung oder Falsifikation warten.

Der Titel „Die Klima-Erwärmung steht nicht still!“ ist etwas trotzig formuliert, doch obige Aussage – die ich hier zitiere – trifft zu: “ Die Erwärmung wurde nicht gestoppt , sie hat sich nur verlangsamt. In den letzten 15 Jahren war die Temperaturzunahme etwa noch ein Drittel so schnell wie in den 30 Jahren zuvor.“

Die Wärmezufuhr muss sich während dem jetztigen Erwärmungshiatus der Oberflächentemperaturen nicht einmal geändert haben! Die Annahme, die Erde erwärme sich wie ein Zimmer im Winter wenn man die Heizung anstellt, ist angesichts der unterschiedlichen Wärmereservoire – wie den Ozeanen – und den Meeres- und Windströmungssystemen, etwas naiv. Änderungen von El Niño-Southern Oscillation und andere Wellen- und Strömungsphänome sind bekannte Ursachen für langperiodische klimatische Oszillationen der durchschnittlichen Meeres- und Atmosphärentemperaturen und der Niederschlagsmengen.

Solche quasiperiodischen Klima-Oszillationen gehören zum wenig verstandenen Teil des Klimas. Die schon von mir erwähnte Judith Curry hat gerade eine Studie veröffentlicht, mit der Behauptung: ‚Stadium waves‘ could explain lull in global warming. Ihre mit statistischen Methoden aus dem Klimaverlauf seit 1900 herausgefilterten „Stadiumwellen“ seien eine Erklärung für den jetztigen Erwärmungsstillstand, der noch bis in die 2030er Jahre anhalten könne.

Etwas ist aber sicher: Der rapid steigende CO2-Gehalt der Luft führt zu einem immer stärkeren Strahlungsantrieb was Ozeane und Atmosphäre zusammengenommen immer stärker erwärmen muss. Der Hiatus könnte deshalb kürzer ausfallen als von Judith Curry vorausgesagt.

@Kommentar von Bernd Palmer. 09.10.2013, 17:57

Sehr geehtrer Herr Palmer,

Die Modelle als Klimasimulationen mögen im zeitlichen Verlauf falsche Prognosen ergeben, die „Kräfte“ aber (der Strahlungsantrieb), die das Klima beeinflussen – wie Sonneneinstrahlung und Abstrahlung von Wärme – sind von den Klimawissenschaftlern qualitativ richtig modelliert.

Mit folgendem Gleichnis will ich die erkenntnismässige Situation der Klimawissenschaft versinnbildlichen: Wenn sie einen Kochtopf übers Feuer stellen, wird das Wasser darin irgendwann zu kochen beginnen. Da können sie sicher sein. Wann und wo die ersten Dampfblasen aufsteigen ist aber sehr schwierig zu sagen. Genau dieselbe Schwierigkeit haben die Klimasimulationen (die Modelle). Wie sich das Klimageschehen über kurze Zeiträume entwickelt ist sehr schwierig zu sagen. Ganz anders verhält es sich mit dem langfristigen Horizont: Genau so wie wir wissen, dass das Wasser im Kochtopf über dem Feuer irgendwann kocht, wissen wir, das die Erde sich immer mehr erwärmt.

Hoffen wir nur, dass die Erde nicht auch irgendwann kocht wie im obigen Gleichnis.

Noch eine Bemerkung zum Strahlungsantrieb. Sie schreiben: „Wurde in AR5 das radiative Forcing nicht gerade neu eingeschätzt?“
In der Kurzzusammenfassung des neuen Weltklimaberichts liest man dazu: „Total radiative forcing is positive, and has led
to an uptake of energy by the climate system. The
largest contribution to total radiative forcing is caused by the increase in the atmospheric concentration of CO2 since 1750“

Auffallend ist das Fehlen einer Zahlenangabe. Stefan Rahmstorf schätzt den Strahlungsantrieb auf heute 2 Watt / Quadratmeter. Doch die aktuellen Messungen sind mit einer grossen Unsicherheit behaftet. Sicher dagegen ist, dass der Strahlungsantrieb mit steigenden Treibhausgasen ansteigt und damit das Ungleichgewicht Einstrahlung/Abstrahlung erhöht, was die Erde erwärmt. Die CO2-Emissionen müssen also gestoppt werden.

Sehr geehrter Herr Holzherr,
sehr hohe Evidenz dafür geschaffen, dass unter allen bekannten Faktoren</b, die den Wärmehaushalt der Erde beeinflussen

Hervorhebungen von mir. Trotzdem stimmen die Modelle nicht mit der Realität überein? trotzdem werden von AR zu AR neue Fakten aufgedeckt und vorher als sicher bezeichnetes Wissen neu beurteilt? Trotzdem hat sich Wärme in den Ozeanen verstecken können und man weiss nicht, wie sie dahin gekommen ist? Trotzdem ist die Rolle der Wolken mit Unsicherheiten behaftet?
http://blogs.ethz.ch/klimablog/2013/09/27/wolken-und-aerosole-weiterhin-die-grossten-unsicherheitsfaktoren-in-klimamodellen/

Beim heutigen Verständnis des Klimas kommen nur die gestiegenen Treibhausgase als Erklärung für die Erwärmung in Frage.
The science is settled, aber offensichtlich doch nicht uneingeschränkt.

“Human influence on the climate system is clear.“
Das bezweifelt niemand, aber wir wollen wissen wie gross dieser Einfluss ist.
„This is evident from the increasing greenhouse gas concentrations in the atmosphere, positive radiative forcing, observed warming, and understanding of the climate system”

Wurde in AR5 das radiative Forcing nicht gerade neu eingeschätzt? Sie machen den selben Fehler, den Sie mir in einem anderen Kommentar unterstellt hatten: wenn zwei Kurven parallel verlaufen, ergibt das noch keinen kausalen Zusammenhang, vor allem nicht nur in einer Richtung.

@Kommentar von Peter Bühler. 08.10.2013, 11:21

Sehr geehrter Herr Bühler,
Judith Curry als (Zitat Wikipedia)„chair of the School of Earth and Atmospheric Sciences at the Georgia Institute of Technology“ schlägt schon ungewöhnlich aggressive Töne gegenüber dem IPCC und den dort engagierten Wissenschaftlern an, wenn sie zulässt, dass man ihren Beitrag in der Financial Post folgendermassen übertitelt:
„Kill the IPCC: After decades and billions spent, the climate body still fails to prove humans behind warming“.

Zu dieser ihrer Hauptaussage, dass der IPCC immer noch nicht bewiesen habe, dass der Mensch hinter der Erderwärmung der letzten 100 Jahre stecke, lässt sich folgendes sagen:
1) Beweise sind in den Naturwissenschaften die Ausnahme. Eine hohe Evidenz ist in der Regel das äusserste was die Wissenschaft erreichen kann.
2) Die Klimawissenschaftler haben eine sehr hohe Evidenz dafür geschaffen, dass unter allen bekannten Faktoren, die den Wärmehaushalt der Erde beeinflussen (Sonneneinstrahlung, Albedo, Aerosole+Bewölkung, Treibhausgase) nur die zunehmenden Treibhausgase die Erwärmung während dem 20. Jarhhundert erklären können.

Wenn in der Kurzfassung des jüngsten IPCC-Berichts steht:
„Human influence on the climate system is clear. This is evident from the increasing greenhouse gas concentrations in the atmosphere, positive radiative forcing, observed warming, and
understanding of the climate system“

so bedeutet das verkürzt: Beim heutigen Verständnis des Klimas kommen nur die gestiegenen Treibhausgase als Erklärung für die Erwärmung in Frage.

Wer trotzdem – wie Judith Curry – behauptet, es sei unklar warum die Temperaturen gestiegen seien, behauptet deshalb letztlich, dass die Wissenschaft wichtige Faktoren, die das Klima bestimmen, heute noch nicht kenne. Dafür gibt es aber keine Hinweise, auch nicht von Judith Curry.

@ Holzherr

Da haben Sie sich eine tolle Kronzeugin ausgesucht … Jennifer Francis, mit Al Gores Real Climate Project verbunden, Klimaaktivistin und Autorin von umstrittenen Thesen betr. Klima- und Wetterentwicklung, die in dem von Ihnen verlinkten Artikel ausschliesslich Leute zu Wort kommen lässt, die ihre Weltanschauung und ihre CO2-Obsessionen vorbehaltlos teilen, darunter u. a. auch Michael Mann, der Urheber des famosen Hockeysticks.

Vielleicht schauen Sie sich mal bei anderen Quellen um.

Bei Roger Pielke jr. z. B. …
http://rogerpielkejr.blogspot.de/2013/10/coverage-of-extreme-events-in-ipcc-ar5.html

Oder bei Judy Curry …
http://opinion.financialpost.com/2013/09/30/ipcc-climate-global-warming

http://judithcurry.com/2013/09/28/ipcc-diagnosis-permanent-paradigm-paralysis

Don J. Easterbrook …
http://wattsupwiththat.com/2013/10/03/the-2013-ipcc-ar5-report-facts-vs-fictions

Rupert Darwall …
http://online.wsj.com/article/SB10001424052702303464504579106993839343868.html?mod=WSJ_Opinion_LEFTTopBucket#

Meeresspiegel: unterscheiden Sie bitte zwischen Fakten und Spekulationen. Die Fakten sprechen für einen kontinuierlichen aber eher undramatischen Anstieg. Von 1900 bis 2000 ergaben sich: 1.7 mm/Jahr. Eine Beschleunigung dieser Zunahme ist nicht zu beobachten.

Liebe Frau Riklin

Die Botschaft des IPCC Berichtes ist erschreckend. Wenn man erschrickt, muss man überprüfen, ob die Angst angebracht ist. Ich denke, das ist sie. Die Erderwärmung ist ein schwerwiegendes Problem.

Ihre Partei ist nach Fukushima erschrocken. Leider hat man sich nicht die Zeit genommen, um sorgfältig abzuklären, ob die Angst angebracht ist, sondern in Panik Beschlüsse gefasst. Die CVP geht jetzt einen Weg, der im Bau von Gaskraftwerken enden wird. Das ist ein Fehler.

@Kommentar von Peter Bühler. 07.10.2013, 13:17

Sehr geehrter Herr Bühler,

„Auch der neue Bericht stösst bei führenden Klimawissenschaftlern auf Kritik“ schreiben sie zum Spiegel-Online Aritkel Widersprüchliche Prognosen. Die Haupteinwände „führender Klimawissenschaftler“ scheinen sich aber mehr auf den Optimismus, Konservativismus oder den mangelnden Erkenntnisgewinn zu beziehen.

Der Artikel Top Climate Scientists Assess Latest Report from U.N. Panel gibt diese Einschätzungen wieder. Hier eine Zusammenfassung:
Jennifer Francis: Der aktuelle Weltklimabericht bestärkt die Aussagen der früheren Berichte
Michael Mann: Der Weltklimabericht ist zu konservativ, die untere Grenze der CO2-Sensitivität hätte nicht erniedrigt werden müssen, der Bericht unterschätzt den Meeresspiegelanstieg
Jane C.S.Long: Der Weltklimabericht verstärkt die Warnungen nur inkrementell und ist zu wenig handlungsorientiert
Mark Pagani: die Erniedrigung der unteren Grenze der CO2-Sensitität (auf 1.5°C) war ungerechtfertigt
Kevin Trenberth: Neu sind die Angaben der mit dem 2°C-Ziel vereinbaren kumulativen CO2-Emissionen und der Hinvweis auf die Irreversibilität des Temperatur-, Meeresspiegel- und Meerestemperaturanstiegs. Falsch war der Verzicht auf Warnungen vor Erhöhung des Hurrikan-,Tornado- und Dürren-Risikos.
Gavin Schmidt: Die Assoziation des Strahlungsantriebs mit den Emissionen ist eine Verbesserung und macht den Bericht politikrelevanter.
Anders Levermann: Es fehlt eine Angabe des maximalen Meeresspiegelanstiegs, was für den Deichbau wichtig wäre. Statt dessen wird ein Anstieg von 52 bis 98 cm angegeben, aber vermerkt, dass ein möglicher Kollaps meernaher antarktischer Eisschilde den Anstieg um mehrere Dezimeter erhöhen könnte.

Teil 2
Der Satz „Die Politik ist gut beraten, rasch zu handeln und sich nicht durch die Klimaskeptiker verunsichern zu lassen“ ist auch ein Zeichen von Angst, Angst davor, dass politische Entscheidungen in Frage gestellt werden könnten. Alle Macht liegt in der politischen Verankerung des IPCC, Wissenschaftler ausserhalb dieser Gemeinschaft haben nur die Macht ihres Geistes und ihres Wortes, und die gelten nichts, wenn man nicht im „Club“ ist. Der Satz ist eine Aufforderung, schnell Entscheidungen zu treffen, bevor es sich die Wissenschaft noch anders überlegt.

Man kann nicht übersehen, dass sich das OcCC in einem potenziellen Interessenkonflikt befindet:
„Das Beratende Organ fur Fragen der Klimaanderung (OcCC) hat den Auftrag, Empfehlungen zu Fragen des Klimas und der Klimaanderungen zu Handen von Politik und Verwaltung zu formulieren. Es wurde 1996 vom Eidg. Departement des Innern (EDI) und vom Eidg. Departement fur Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) eingesetzt.“
1996 wusste man noch kaum etwas über die Komplexität des Klimasystems, aber man wusste schon, dass der Mensch für eine kommende Erwärmung hauptverantwortlich ist.

In einem Editorial des OcCC von 2007 ist zu lesen: „Heute können die vorliegenden Beweise nicht mehr ignoriert werden: Die globale Erwärmung ist vom Menschen gemacht. Climate Change ist für alle Erdbewohner zu einem Problem des 21. Jahrhunderts geworden. Der IPCC Bericht berechnet verschiedene Szenarien bis zum Jahr 2100 und darüber hinaus – dann werden die jetzt
ergriffenen Massnahmen deutliche Klimawirkung zeigen.“ Die Diagnose ist bereits gefällt, es geht nur noch darum, die richtige Arznei zu verordnen. Jeglicher Zweifel an der Diagnose könnte die Behandlung in Frage stellen. Das Mandat des OcCC steht und fällt mit der Annahme, dass der Mensch katastrophale Schäden anrichtet.

Teil 1
„Die Politik ist gut beraten, rasch zu handeln und sich nicht durch die Klimaskeptiker verunsichern zu lassen.“
Klimaskeptiker? Niemand stellt das Klima in Zweifel! Niemand wird bestreiten, dass menschliche Aktivitäten Auswirkungen auf unseren Lebensraum hat. Es ist äusserst bedauerlich, dass hier in abschätziger Weise der Begriff „Klimaskeptiker“ in den Ring geworfen wird, dazu noch von einer dem Bund (BAFU) angegliederten, aus öffentlichen Mitteln finanzierten Institution (OcCC). Offenbar wird hier mit dem Finger auf diejenigen „Skeptiker“ gezeigt, die ausserhalb der IPCC-Gemeinschaft stehen. Das IPCC ist aber keine wissenschaftliche sondern eine politische Institution, die sich der Wissenschaft bedient. Dasselbe gilt für die OcCC. Offenbar sind die Würfel bereits gefallen, es gibt nichts mehr zu diskutieren.

Spätestens seit Descartes und der europäischen Aufklärung gelten das rationale Denken, der kritische Zweifel und das methodische Hinterfragen als wissenschaftliche Tugenden. Man müsste also davon ausgehen können, dass sich alle seriösen Wissenschaftler dieser Tugend verschrieben haben, unabhängig davon, welcher Gemeinschaft sie verbunden sind. Berechtigte Fragen und Zweifel einfach beiseite zu schieben, mag zwar politisch opportun sein, wissenschaftlich ist es in keinem Fall.

Der Satz „Die Politik ist gut beraten, rasch zu handeln und sich nicht durch die Klimaskeptiker verunsichern zu lassen“ klingt wie ein Glaubensbekenntnis und eine Warnung an Skeptiker: „the science is settled“. Er erhebt Anspruch auf die absolute Wahrheit. Wenn die Wissenschaft wirklich das Thema Klima abschliessend geklärt hätte, wie es seit Jahren suggeriert wird, bräuchten wir keine weiteren Assessment Reports (AR), die jeweils vorangegangene ARs aufgrund von Zweifeln(!) und neueren Erkenntnissen korrigieren und erweitern. Dann wären Unsicherheiten über die Rolle der Ozeane und Wolken bereits ausgeräumt.

Ein von Politikern bestellter Bericht zur Rechtfertigung politisch motivierter Ziele, dessen Schlussfassung unter erheblichem politischen Einfluss stand. Man verkündet neu eine „95 prozentige Gewissheit“, dabei sind seit dem letzten Bericht zum Anteil natürlicher und anthropogener Ursachen an der Erwärmung mehr Fragen offen, als Antworten gefunden wurden. Die Modelle liegen inzwischen völlig neben der realen, seit über 15 Jahren pausierenden Temperaturentwicklung, aber das mag man weder beim IPCC offen einräumen, noch bei den schweizerischen Klimaalarmisten.

Weiterhin ist beliebig entweder von „Klimawandel“ (unbestritten) oder von (menschlich verursachter) „Klimaerwärmung“ die Rede, als handelte es sich dabei um dieselbe Sache.

Angeblich drohen „Zunehmende heftige Niederschlagsereignisse und längere Trockenperioden“, dabei sind gerade diese nicht festzustellen, wie im SREX-Bericht zu lesen steht.
Angstmacherei wie gehabt, wo z. B. sind die im vorherigen Bericht prognostizierten Mio von Klimaflüchtlingen? Wo die geschmolzenen Polkappen? Die zunehmenden kriegerischen Konflikte? die Ernteausfälle? Das massenhafte Artensterben?

Auch der neue Bericht stösst bei führenden Klimawissenschaftlern auf Kritik … http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/vorhersagen-im-5-ipcc-bericht-2013-kritik-am-uno-klimareport-a-926348.html

„Alles Klimaskeptiker“?! (was immer das Wort bedeuten soll)

Dass es seit der Kleinen Eiszeit etwas wärmer geworden ist, ist ein Segen für die Menschheit. Davon abgesehen leben wir im kühlsten Jahrtausend seit dem Ende der letzten Eiszeit vor ca. 12’500 Jahren.

Höchste Zeit für eine Wende, wie sie Kanada und Australien bereits eingeleitet haben, während in der Schweiz weiterhin für eine teure, unsinnige und – wie das Beispiel Deutschland zeigt – wirkungslose CO-Reduktionspolitik getrommelt wird.

Viele Stichwörter, aber alles sind nur Auswirkungen:
Erwärmung, Klimawandel, Temperaturzunahme, Waldsterben, Meereshöhe-Zunahme. Aber: Was sind die Ursachen?
Na dann „googeln“ Sie mal „Gründe der Erderwärmung“?
Was finden Sie? = etwa 8 von 10 Treffern heissen „Ueberbevölkerungs-Explosion“.
Und wo findet die statt? etwa bei uns?
Nein, eher etwas mehr südlich und südöstlich, Dort heissen die Auswirkungen z.Bsp. „Arabischer Frühling“ oder „Migrationswanderung“ oder „Terroristen“ oder „Revolutionäre“ und ähnliche beschönigende Ausdrücke.
Jetzt fehlt nur noch eine Lösung:
Geburten-Reduktion währe eine Möglichkeit.

Mit den Aussagen von Kathy Riklin gehe ich vollständig einig. Higegen habe ich grösste Mühe, wenn nun die Schweizer Politiker wirklich in Hysterie und Weltrettungswahn verfallen und meinen, aus dem Klimareport weitere Vorschriften, Beschränkungen, Abgaben und Subventionen generieren zu müssen. Ich meine:

– Wenn doch die Schweizer nur endlich wieder bescheiden würden und einsehen täten, dass sie gerade mal ein Promille der Weltbevölkerung ausmachen, die CH.-Beiträge zu Klimawandel und Umweltschutz völlig wirkungslos und mehr als nur marginal bleiben!
– Wenn doch die Schweizer nur endlich wieder vernünftig würden und einsehen täten, dass die Schweiz weltweit jetzt schon den höchsten Standard an Umweltschutz und zugehörigen Vorschriften hat und es keine weiteren Schritte-Beschränkungen-Vorschriften-Steuern-Verbote mehr erträgt!

Sehr geehrte Frau Riklin,

Zustimmung zu (Zitat):“ Die Staaten der Erde sind gut beraten, nach wie vor rasch griffige CO2-Reduktionsmassnahmen zu beschliessen und umzusetzen. Der Klimawandel steht nicht still. Er schreitet voran. „

Auf Kohle, Öl und Gas, die dominierenden heutigen Energiequellen zu verzichten ist allerdings eine Aufgabe, die alles übersteigt, was die Menschheit je als gemeinsame Verpflichtung angenommen hat. Nicht nur ist (Zitat) „Diese Erwärmung nicht einfach ein ludus naturae“ auch die Aufgabe sie zu stoppen ist kein Kinderspiel. Das Vorsorgeprinzip wird nicht genügen, alle von der Notwendigkeit einer Abkehr vom flüssigen Gold und den andern fossilen Bodenschätzen zu überzeugen und eine Erwärmungspause die allzu lange anhält wird auch die Bemühungen dämpfen, etwas zu unternehmen.

Meiner Überzeugung nach werden nicht herkulische Kraftanstrengungen und Subventionen noch nie gekannten Ausmasses den Umbruch bringen, sondern es wird der richtige Blick für die zu ergreifenden Chancen sein, der entscheidet. Die Alternativen zu Kohle, Öl und Erdgas werden attraktiver werden, weil sich die Technologie verbessert. Dabei wird die Kooperation über Landesgrenzen hinweg nicht nur für das Aushandeln von Klimaverträgen eine wichtige Rolle spielen, sondern auch für den optimalen Einsatz von Technologien, die die fossilen Energien ersetzen können. Gerade dann, wenn Erneuerbare Energien die Alternative zu den fossilen Energien sind, wird ihr grenzüberschreitender Einsatz über Erfolg oder Misserfolg entscheiden. Denn eine zuverlässige und kostengünstige Energiequelle sind Sonne und Wind nur, wenn ihre Produktionsschwankungen ausgeglichen werden und Solar- und Windkraftwerke zudem dort stehen wo die Sonne am meisten scheint und der Wind am stärksten bläst. Die Schweiz könnte mit ihren Pumpspeichern zwar noch eine autarke Lösung anstreben, Europa aber ist bereits auf Zusammenarbeit angewiesen. Ja, die ganze Welt muss zusammenarbeiten.

Mit Aufmerksamkeit habe ich diesen Kommentar gelesen. So sehe ich es auch. Dankbar kann man sein, wenn eine Kathy Riklin, auch Nationalrätin der CVP, sich für so etwas einsetzt. Einfach dieser Klimaerwärmung eine spezielle Beachtung schenken. Gestern kam es auch im Fernsehen. Und was mich anging in meinem Alter, so hiess es, betrifft dies alles ja nicht mehr. Nur die nächste Generation wäre es. Also sage ich jetzt Millionen Fach, dass wir alles zu tun haben, dass auch diese Generation es verdient ein Leben in Würde zu haben. Danke sage ich noch einmal für diesen Artikel, ich meine der Kathy Riklin.

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