Verwirrende Energieetikette
26.03.2013 von
Kürzlich besuchten wir von der Stiftung für Konsumentenschutz SKS stichprobenartig einige Elektronikfachgeschäfte. Wir wollten wissen, mit welchen Argumenten die Geschäfte ihre Produkte bewerben. Zugegeben: Dieser Blick in die Verkaufsregale für elektronische Haushaltgeräte ist nicht repräsentativ – und doch lassen sich einige Muster erkennen.
Bereits beim Betreten der Geschäfte wurde uns klar: Die Geschäfte heben lediglich ein Wettbewerbselement hervor: den Preis. In auffälliger Art weisen Schilder auf Aktions- und Schnäppchenpreise hin. Als Käufer bekommt man oftmals bereits beim Betreten des Geschäfts den Eindruck vermittelt, man sei im Preisparadies angekommen.
Vordergründig heben sich Staubsauger, Kaffeemaschine oder Gefrierschrank nur über den Preis unter ihresgleichen ab. Auf einen zweiten Blick erkennt der Käufer, dass es funktionale und ästhetische Unterschiede gibt. Erst auf den dritten Blick – wenn überhaupt Informationen dazu vorhanden sind! – wird klar, dass die Geräte unterschiedlich viel Strom benötigen.
Energieetiketten schaffen Verwirrung
Das Bundesamt für Energie schreibt auf seiner Website zu den Energieetiketten, dass sich beim Kauf eines neuen Geräts auch der Blick auf die Energieetikette lohne, damit man über die langfristig anfallenden Stromkosten im Bilde sei. Dennoch fällt dieses Element beim Kauf kaum ins Gewicht. Zum einen sind nicht alle Haushaltgeräte mit einer Energieetikette ausgezeichnet, zum anderen wurde die Energieetikette unterdessen leider ins Abseits manövriert: Es ist verwirrend, dass für Waschmaschinen, Kühl- und Gefriergeräte oder Geschirrspüler die Klassierungen A+++ bis D existieren, für Backöfen, Wäschetrockner und Kaffeemaschinen jedoch die Unterscheidung von A bis G gemacht wird.
Ein «A-Gerät» – im Volksmund Synonym für das energieeffizienteste Gerät – ist also nicht in jedem Fall das energieeffizienteste Gerät, es könnten ja auch noch A+, A++ und A+++ existieren. Damit hält ein «A-Gerät» nicht immer, was die Konsumentinnen und Konsumenten von ihm erwarten.

Zwei unterschiedliche Arten von Energieetiketten bei nebeneinanderstehenden Gefriergeräten.
Dass die siebenstufige Unterteilung in Energieklassen zudem auch eine Farce sein kann, wissen vermutlich die wenigsten Kaufinteressierten: Bei Kühl- und Gefriergeräten stehen in der Regel nur noch Geräte der beiden obersten Energieklassen A+++ und A++ zum Verkaufen bereit. Die anderen Geräte mit den tieferen Klassen dürfen unterdessen weder in unser Land eingeführt noch in der Schweiz produziert werden. Die fünf unteren Klassierungen sind also überflüssig und täuschen daher sogar die schweizerische Kundschaft.
Empfinden Anbieter Energieetikette als lästige Pflicht?
Bei unserem Blick in die Verkaufsregale wird klar, dass der Information in Form der Energieetikette mehr schlecht als recht nachgekommen wird: So fehlt beispielsweise bei Geräten jegliche Information zum Energieverbrauch, obschon diese dort vorgeschrieben wäre. Oder: Es werden für die gleichen Geräte unterschiedliche Klassierungssysteme verwendet, was sich auf die Verständlichkeit nicht eben förderlich auswirkt:
Es scheint, dass die Anbieter die gesetzlichen Vorgaben widerwillig, lückenhaft und ohne Begeisterung umsetzen, da das Stromsparen bisher kein Wettbewerbselement für einen Kaufentscheid darstellt. Es zeigt sich damit leider, dass dem Stromspar-Argument beim Kauf keine Bedeutung zukommt.
Richtige Kaufentscheide fällen können dank umfassender Information
Mit dem Einsatz der energieeffizientesten Geräte könnte in einem Haushalt rund die Hälfte des Stromverbrauchs eingespart werden Daher ist es zwingend, dass den Konsumentinnen und Konsumenten zusammen mit den Preisinformationen genügend und verständliche Informationen zu stromsparenden Geräten zur Verfügung gestellt werden. Zudem braucht es auch strengere Vorschriften, damit nur noch Best-Geräte in die Verkaufsregale gestellt werden dürfen. Auch lange Übergangszeiten zum Abverkauf von Stromschleudern darf es nicht mehr geben.
Zugegeben, der Einsatz eines energieeffizienten Gerätes bleibt heute quasi ohne Wirkung auf das Haushaltportemonnaie, da Strom so billig ist. Auch in diesem Bereich gibt es dringenden Handlungsbedarf – stromsparendes Verhalten müsste sich endlich auch im Geldbeutel bemerkbar machen.
Zur AutorinGastautorin Sara Stalder ist Geschäftsleiterin der Stiftung für Konsumentenschutz SKS.
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Ein weiterer Punkt: die Elektrogeräte werden immer größer und luxoriöser, benötigen also mehr Leistung, sodass der Vorteil energeieffinzeinter Technik teilweise wieder verloren geht. Beispiel? Waschmaschinen fassten vor 20 Jahren standardmäßig 5 kg Wäsche. Damit kamen z. B. vierköpfige Familien klar, so auch unsere. Heute liegt der Standard bei einem Fassungsvermögen von 7 – 8 kg, obwohl die Haushalte immer kleiner werden. Natürlich gibt es die in A +++ und sie verfügen über einen elektronischen Schnickschnack, der die Nicht-Auslastung misst und dann weniger Wasser einlaufen lässt. Die größere Trommel muss sich dann mit den paar Wäschestücken aus einem Zwei-Personen-Haushalt trotzdem drehen. Der gesamte Materialeinsatz für die modernen Hightech-Waschmaschinen ist natürlich größer als früher.
Beste Grüße
ML Beck
Es ist offensichtlich, dass die Energiefrage nicht von Konsumenten – schutz gelöst wird. Die Energieklassen sind letztlich nichts anderes als kosmetischer Etikettenschwindel. Die ETH sollte eine Bildungs- und Forschungs-Institution sein. Umso bedauerlicher und dekadenter ist es, dass die Physiker mittlerweilen schon seit Jahrzehnten an einem Durchbruch der Supraleitung, i.e. verlustfreien Stromtransport ohne Reibungsverlust bei Tagestemperaturen – herumdoktern, ohne brauchbare zielführende Resultate. Als Sofortmassnahme drängt sich ein Austritt vom Bolognaprozess auf. Zudem sollten die Wissenschafter tunlichst aufhören, sich ständig auf einer irgendwie gearteten
Metaebene aufzuhalten.
@Kommentar von Ben Palmer. 01.04.2013, 11:15
In ihrem Kommentar geht es letztlich um die grundsätzliche Ausrichtung des Konsumentenschutzes. Für sie scheint die natürliche Aufgabe des Konsumentenschutzes der Schutz vor zu hohen Preisen zu sein.
Die auf der Website des SKS formulierten Ziele des SKS erwähnen aber Preise nicht einmal. Vielmehr liest man:
„Bereits im Parlament und in der Gesetzgebung müssen die Rechte der Konsumentinnen und Konsumenten gegenüber den Ansprüchen und Forderungen der Wirtschaft die Waage halten. Die Stiftung für Konsumentenschutz versteht sich als Lobbyistin und Anwältin der Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten und verhandelt mit der Wirtschaft auf Augenhöhe.“
Erst unter der Themenliste (Hochpreisinsel, Lebensmittel, Gesundheit, Energie / Umwelt, Wettbewerb, Telekommunikation, Fernsehen / Musik, Verträge) findet man tatsächlich an erster Stelle das Hochpreisinselproblem. Doch das Thema Energie/Umwelt, welches auch in dieser Liste auftaucht, kollidiert möglicherweise mit dem Kampf gegen die Hochpreise. Allerdings nicht zwingendend: Gerade wenn es um Elektrogeräte geht, kann der höhere Preis für ein energieeffizienteres Gerät in vielen Fällen über die Verminderung des Stromverbrauchs wieder kompensiert werden. Geht es allerdings um die Strompreise in der Schweiz (Zitat: „was unternimmt die SKS gegen die Energiepreiserhöhungen“) so muss man sich fragen, ob nicht der Preisüberwacher dafür zuständig ist.In jüngster Zeit – seit 2008 – scheint der SKS für Stromeffizienz und entsprechende Deklarationen auf Verkaufsgütern einzutreten. Zudem macht er sich für ein Tarifmodell stark, das Stromsparen belohnt.
@Martin Holzmann: „Die Autorin möchte alles tun was in ihrer Macht steht um den Stromverbrauch in der Schweiz zu senken.“
In der Tat. Dabei übersieht man allerdings gerne das Naheliegende, weil man es nicht Anderen in die Schuhe schieben kann. Die Autorin ist Vorsitzende einer Organisation, die nichts Essenzielles produziert. Sie beschäftigt etwa ein Dutzend Mitarbeiter, belegt komfortable, geheizte und beleuchtete Büroräume in denen PCs mit Druckern und einem weltweiten Netzwerk verbunden sind. Unter den „Bewohnern“ dürften sich auch einige Handybenutzer befinden. Der Output der Organisation besteht aus Publikationen im Internet, gedruckten Publikationen, TV-Auftritten. Alles Aktivitäten, die direkt und indirekt Energie und natürliche Ressourcen einsetzen.
Aber brauchen wir wirklich einen solchen SKS, wäre es nicht sinnvoller, diese Energie einzusparen? Alle Geräte, die die SKS einsetzt, mögen A+++ sein, aber sie konsumieren Energie, die man ohne Verlust an Lebensqualität einsparen könnte.
Nein, mir geht es nicht darum, unsere Lebensweise auf diejenige des 19. Jahrhunderts zurück zuschrauben, im Gegenteil. Ich bin nicht gegen sachliche Information über Energiekonsum. Wenn allerdings der Zeigefinger erhoben wird, dann interessiere ich mich für die Hand, den Menschen und die Organisation, um deren Zeigefinger es sich handelt. Wer andere belehren will, sollte sich zuerst fragen, ob er selbst seinen eigenen Prinzipien nachlebt; dazu gehört auch, seine eigenen Aktivitäten in einem weiteren Umfeld zu hinterfragen.
A propos Konsumentenschutz: was unternimmt die SKS gegen die Energiepreiserhöhungen, die auf fehlgeleitete Politik und auf immer höhere staatliche Strafgebühren zurückzuführen sind?
Sind wir Neandertaler, brauchen wir eine schwer durchschaubare A,B,C – Hilfe ? Besser wären klare, verbindliche, EINKLAGBARE Angaben in physikalischen Einheiten, dann kann man selber beurteilen was passt. Ausserdem würde der Blick auf ganze Systeme mehr bringen. Zum Beispiel: platzieren Sie ihren Kühlschrank nicht über dem Backofen – da nützt das beste Label nix. Offerieren Sie Ihrem VER-Mieter die Beteiligung an einer energtischen Renovationsinvestition oder vermeiden Sie einen weiten Pendlerweg – da sparen Sie dann in Grössenordnungen mehr Energie.
Top Down Motivationsterror (Lenkungsmassnahmen) und schöne, teure Brochüren können physikalische Gegebenheiten und individuelle Motivation (bottom – up) nicht übertreffen.
Die Stossrichtung dieses Beitrags geht in die gleiche Richtung wie schon der Vorgängerbeitrag Stromsparen: von der Kür zur Pflicht: Die Autorin möchte alles tun was in ihrer Macht steht um den Stromverbrauch in der Schweiz zu senken. Diesem Ziel, welches im Vorgängerbeitrag so formuliert wurde (Zitat)
„In der neuen Energiestrategie muss dem Stromsparen die grösste Beachtung geschenkt werden: Allein mittels Effizienzmassnahmen könnte schliesslich in 20 Jahren auf die Stromproduktion von mehr als vier Kernkraftwerken in der Grösse Mühleberg verzichtet werden. Unverantwortlich, wer solche Potenziale nicht bis auf die letzte Kilowattstunde ausnutzt!“
steht nun konkret die Verwirrende Energieetikette im Wege.
Allerdings, das dürfte wohl allen klar sein – und wurde hier auch schon in Kommentaren erwähnt -, steht dem Ziel der Stromverbrauchssenkung durch Einkauf von nur noch maximal stromeffizienten Geräten, vor allem einer im Weg: Der Konsument. Für ihn ist die Stromeffizienz möglicherweise ein untergeordnetes Kriterium um sich für oder gegen den Haarfön XY oder die Haushaltsleuchte XZ zu entscheiden.
Konsumentenschutz durch Label, Etiketten und umfassende Information ist letztlich nur eine schwache Form der Kauflenkung. Das Potenzial mag gross sein („Mit dem Einsatz der energieeffizientesten Geräte könnte in einem Haushalt rund die Hälfte des Stromverbrauchs eingespart werden“) doch es ist eben nur ein Potenzial und wird sicher nie völlig umgesetzt. Die Erfahrung mit vielen Versuchen zur Senkung des Stromverbrauchs im In- und Ausland haben bis jetzt immer nur ergeben, dass diese Versuche zwar Wirkung haben, aber nicht zu einer Reduktion des Stromverbrauchs führen, sondern dazu, dass der Stromverbrauch pro Kopf nicht mehr weiter steigt. Dies auch in der Schweiz zu erreichen, wäre bereits ein grosser Erfolg.
Ben Palmer hat Recht: die Mündigkeit der Konsumenten steht an erster Stelle. Aufgabe des Konsumentenschutzes ist es, diese Mündigkeit mit den erforderlichen Informationen zu stärken und täuschende, unseriöse Produktangebote zu entlarven, ggf. zu verhindern, wenn Gesetze missachtet werden.
Die Androhung von Zwangsmassnahmen und künstlichen Preiserhöhungen dagegen kann nicht Teil einer Strategie der Aufklärung sein, schon gar nicht unter dem diffusen Vorwand des „Klimaschutzes“, hinter dem sich nichts anderes verbirgt als eine weltanschaulich verbrämte Umverteilung hin zu Industrien, die ohne Subventionen im Markt nicht bestehen und deren „klimaschützende“ Wirkung zweifelhaft ist.
Konsumenten können unabhängig von Klimaargumenten von einer aus zahlreichen Gründen wünschbaren, verbesserten Energieeffienz überzeugt werden, – wenn sich ihre Entscheidungen auch im Geldbeutel bemerkbar machen. Angeregt sei z. B. eine Schrottprämie für den Ersatz von Küchen- und Haushaltgeräten, die älter als 5 oder 10 Jahre sind, durch neue, den Topstandards entsprechende Produkte? Die aus den dafür eingesetzten Mitteln resultierenden Effizienzgewinne wären mit Blick auf die Energiebilanz weit wirksamer als etwa der Bau von Solar- oder Windkraftanlagen.
Ein entsprechender Einsatz des SKS FÜR statt GEGEN die Konsumenten hätte eine Reihe nicht unerwünschter Nebenwirkungen. Die indirekte Förderung von Arbeitsplätzen bei jenen Unternehmen z. B., die die effizientesten Geräte anbieten. Ein guter Teil von ihnen ist (noch) in der Schweiz angesiedelt …
„Die fünf unteren Klassierungen sind also überflüssig und täuschen daher sogar die schweizerische Kundschaft.“
Dass diese Klassen immer noch in der Etikettenverordnung enthalten sind, kann man wohl kaum dem Handel vorwerfen. Umso besser, wenn die unteren Klassen gar nicht mehr auf den Markt gelangen. Die SKS müsste sich darüber freuen statt zu kritisieren. Effizienter (A++) Konsumentenschutz besteht sicher nicht darin, Produzenten und Anbieter von Waren unter Dauerbeschuss zu nehmen und ihnen alles Übel in die Schuhe zu schieben. Konsumenten sind im Rahmen der Angebote des Marktes frei, zu wählen, was ihnen, an ihren eigenen Kriterien gemessen, zusagt.
Ich kann diese Beurteilung von Sara Stadler nicht nachvollziehen. Das erste, was beim Besuch eines Elektrogeräte-Grosshandels auffällt, sind dieses Etiketten. Ob diese Etiketten beim Kaufentscheid eine Rolle spielen, bleibt dem Konsumenten überlassen. Zu glauben, dass diese Etikette die einzige und entscheidende Rolle spielt, ist ein Wunschtraum. Denn sonst würden ja nur noch Geräte mit der besten Note verkauft.
Energieeffizienz ist wohl kaum einfach als „niedrigster Energieverbrauch“ zu definieren.
Aber unter Konsumentenschutz (und Klimaschutz) verstehe ich etwas anderes als die subliminale Manipulation des Konsumentenverhaltens aufgrund eines einzigen Kriteriums.
Verwirrrend?!?
Erstaunlich ist zunächst, dass sich eine „Konsumentenschützerin“ für höhere Energiepreise einsetzt.
Die Konsumentinnen und Konsumenten werden es mit Interesse zur Kenntnis nehmen.
Schaut man sich den Strompreis näher an, zeigen sich – von den üppig abgegoltenen VR-Mandaten von ehemaligen PolitikerInnen einmal abgesehen – Kostenanteile, die mit den reinen Produktions- und Lieferkosten wenig zu tun haben …
„Anteile an erneuerbaren Energien“
„Kommunale und kantonale Abgaben und Gebühren. Darunter fallen z.B. Konzessionsabgaben oder lokalpolitische Energieabgaben“
„Bundesabgabe zur Förderung der erneuerbaren Energien (kostendeckende Einspeisevergütung KEV)
Die Durchsetzung einer klaren und gesetzeskonformen Warendeklaration zählt unbestritten zu den KS-Aufgaben. Schwierig zu vermitteln dagegen, dass fragwürdige Abgaben, staatlich regulierte Warensortimente oder gar künstliche Erhöhungen des Strompreises eine Unterstützung durch den Konsumentenschutz erfahren.
Aus der Satzung der SKS: „Die Stiftung für Konsumentenschutz vertritt seit 1964 engagiert und unabhängig die Interessen der Konsumentinnen und Konsumenten gegenüber der Wirtschaft und den Anbietern“
Steht da irgendwo etwas von einem Engagement für höhere Energiepreise oder eine Bevorzugung von EE-Anbietern?
Strom sparen macht Sinn, wenn man dadurch den Bau von neuen Gaskraftwerken und die Verschandelung des hintersten Alpentals mit Windturbinen verhindern kann.
Doch für den Einzelhaushalt spielt der Strompreis keine entscheidende Rolle. Deshalb werden auch noch so gute Energieetiketten kaum etwas daran ändern, dass der Stromverbrauch von neu erstandenen Elektrogeräten eine untergeordnete Rolle spielt.
Es gibt mindestens 2 Steuerungsmöglichkeiten mit grosser Lenkungswirkung um dem abzuhelfen
1) Elektrogeräte mit schlechter Effizienz kommen gar nicht mehr in den Verkauf
2) Es gibt einen progressiven Stromtarif für Haushalte. Wer doppelt so viel Strom braucht zahlt nicht doppelt sondern gleich 4 oder 8 Mal mehr als derjenige, der unter dem Durchschnittsverbrauch liegt.
Ich finde es toll, dass jemand Kompetenter über die Energieetiketten und den verwirrenden „Salat“ informiert.
Das riesige Energieeffizienz Potential, wichtig im Hinblick auf den Atomausstieg, kann noch viel intensiver ausgeschöpft werden durch „Energy-doctors“, wie sie in Kalifornien durch David Freemann eingesetzt wurden: Berater von Elektrizitätswerken, die den Haushalten zeigen, wo effizientere Geräte auf dem Markt sind (siehe Top ten z.B.) und wie schnell sich dies auszahlt). Sie brauchen also El.-Messgeräte und einfache Investitionsrechnungs-Kenntnisse.
Auch wenn die El.-werke dadurch weniger Strom verkaufen, sollten sie diesen Weg seriös in Betracht ziehen, zu unserer aller Vorteil !!
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