Die Klima- und Nachhaltigkeitsdebatte braucht nachhaltigen Schub
15.05.2012 von
Vor mehr als dreissig Jahren hat eine Handvoll Wissenschaftler, unter ihnen auch die beiden renommierten Schweizer Umweltforscher Hans Oeschger und Werner Stumm, darauf hingewiesen, dass der Mensch durch seinen verschwenderischen Umgang mit natürlichen Ressourcen ein irreversibles, globales geochemisches Experiment mit unabsehbaren Folgen in die Wege leitet.
Einsame Rufer in der Wüste
Ihre brisanten Warnungen fanden jedoch ausser bei einer kleinen Wissenschaftsgemeinde kaum Gehör, geschweige denn hatten sie gesellschaftspolitische Konsequenzen. Man hatte offensichtlich zu jener Zeit auch in der Schweiz wichtigere Sorgen, als sich mit langfristigen globalen Veränderungen auf diesem Planeten zu beschäftigen. Dies obschon die Wissenschaftler plausible und nachvollziehbare Argumente ins Feld führten und den Dialog mit der Gesellschaft gesucht hatten. So sagte damals Hans Oeschger: «Das Schlimmste wäre es, wenn es in den nächsten 5 bis 10 Jahren ernstzunehmende Veränderungen geben würde und wir Forscher nichts dagegen tun könnten und nicht den Mut hätten, früh genug auf solche Entwicklungen hinzuweisen.»
Wie steht’s um die Nachhaltigkeitsdebatte heute?
Unterdessen haben sich die Wissenschaften, die sich mit Klima- und Nachhaltigkeitsthemen beschäftigen, weltweit etabliert. Mit dem Weltklimarat (IPCC) verfügen sie auch über ein gewichtiges politisches Sprachrohr. Und sie haben alle eine gemeinsame, klare und für viele auch unbequeme Botschaft, die im Grunde genommen die gleiche ist wie diejenige von Hans Oeschger und Werner Stumm. Nur ist sie jetzt um ein Vielfaches besser abgestützt, massiv verstärkt und mit der höchsten Dringlichkeitsstufe versehen. Trotzdem: Es scheint uns Wissenschaftlern nicht zu gelingen, diese Botschaft auch in der Schweiz nachhaltig in die Politik, die Wirtschaft und in eine breite Öffentlichkeit zu tragen. Im Gegenteil: Die Themen Klimawandel und Nachhaltigkeit verschwinden langsam wieder aus den Schlagzeilen und aus den Köpfen. Finanzkrise, starker Schweizer Franken, Steuerstreit, Migration und politische Ränkespiele beherrschen die Aktualität. Auch die gegenwärtige Energiedebatte strotzt nicht unbedingt von ganzheitlichem Denken. Und: Bezüglich Klimawandel haben im Moment vor allem jene selbsternannten Experten medialen Aufwind, die unter der Affiche «Klimaschwindel» oder ähnlicher populistischer Schlagworte «bequeme» Botschaften verbreiten und behaupten: «Alles gar nicht wahr!» oder «Alles nur halb so schlimm!» Fatal, wenn das so weitergeht!
Wir sind alle in der Pflicht!
Die Zahl der gegenwärtig in der Schweiz im Klima- und Nachhaltigkeitsbereich arbeitenden Wissenschaftler ist beeindruckend gross. Die Zahl derjenigen, die sich aktiv in die Gesellschaft einbringen, dagegen immer noch viel zu klein. Und diese wenigen laufen Gefahr, sich bei ihrer aufreibenden Mission langsam zu verbrauchen. Höchste Zeit, dass auch der Rest von uns den Elfenbeinturm verlässt und sich, wo immer möglich, in einen konstruktiven Dialog mit Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit begibt. Und so auch hilft, das etwas verlorengegangene Vertrauen in die Wissenschaft wieder herzustellen.
Die Lösung der grossen anstehenden Probleme braucht uns Wissenschaftler als zuverlässige Partner. Wir müssen bereit sein, Verantwortung zu übernehmen. Die Klima- und Nachhaltigkeitsdebatte muss deshalb auch von uns wieder angekurbelt werden. Die im Juni stattfindende «Rio+20 Konferenz» bietet einen idealen Anlass dafür. Wir können es uns nicht leisten, nochmals dreissig Jahre tatenlos vorübergehen zu lassen.
Zum AutorRené Schwarzenbach ist emeritierter Professor für Umweltchemie. Gegenwärtig ist er Delegierter für Nachhaltigkeit der ETH Zürich.
Kommentare (63) >Alle Kommentare aufklappen>Alle Kommentare zuklappen
Sehr geehrter Herr Professor Schwarzenbach,
Das 2°C-Ziel, welches einer maximalen atmosphärsichen CO2-Konzentration von 450 ppm entspricht, ist bereits nicht mehr erreichbar, denn die CO2-Emissionen nehmen weltweit zu und nicht ab und Kohle erreicht einen immer höheren Anteil an der Energienutzung – trotz Kyoto-Protokoll. Dieses läuft Ende 2012 aus, wird aber wohl verlängert wobei nach dem Austritt von Kanada, Japan und Russland von den Kyoto-Vertragsstaaten nur noch 15% der weltweiten CO2-Emissionen abgedeckt werden.
Ein Kyoto-Nachfolgeprotokoll wird die Schwellenländer China und Indien frühestens 2020 einbeziehen.
Klimaschutz gab und gibt es also noch gar nicht. Aus folgenden Gründen:
– Fossile Rohstoffe sind immer noch die günstigsten und am einfachsten und schnellsten entwickelbaren Energierohstoffe
– Die Ersatzenergien sind ungenügend entwickelt worden:
— Nukleare F&E-Programme sind schon in den letzten Jahzehnten eingefroren und nicht ausgebaut wordne
— Erneuerbare Energien zeigen ein atemberaubendes Wachstum, sind aber kaum in Gesamtenergiekonzepte und -netze eingebaut. Die hohen Infrastrukturkosten und -anforderungen machen sie zudem für die Schwellen- und Entwicklungsländer problematisch
– Es gibt weltweit gesehen keinen Preis auf Kohlenstoff (CO2-Emissionen sind gratis)
– Es gibt keine Uno-Behörde analog zur internationalen Atomenergiebehörde, aber zuständig für fossile Rohstoffe anstatt Uran und ausgestattet mit dem Auftrag, CO2-Emissionen und fossile Kraftwerke zu inspizieren und zu ächten und nichtfossile Energien zu fördern.
Diese im Endeffekt völlige Missachtung des Klimaschutzes beruht auf einem inhärenten Interessenkonflikt zwischen Klimazielen und dem Interesse die fossilen Energien weiterhin und sogar immer stärker zu nutzen.
Der erste Punkt zur Umkehr wäre ein Bewusstwerden dieses Interessenkonflikts. Der zweite Punkt wären weltweit wirksame Programme um wegzukommen von Kohle,Öl und Gas.
Sehr geehrter Herr Professor Schwarzenbach,
Nach der Meinung des Leiters nachhaltige Entwicklung beim Bund, Daniel Wachter, ist das Thema Nachhaltigkeit in der Schweiz breit verankert und man muss geradezu nach Bereichen suchen, in denen dieses Thema nicht berücksichtigt wird (siehe Kommentar von Martin Holzherr. 29.05.2012, 8:25)
Ganz anders steht es aber um die Klimawandelthematik. Dort sind wir tatsächlich noch mitten in der Debatte und viele haben sogar diese ad acta gelegt, weil es für sie schlicht kein Thema und kein Problem ist. Meiner Einschätzung nach weiss nicht einmal die Hälfte der Professoren der ETH was die Klimawissenschaftler genau aussagen und was sich für Konsequenzen ergeben, wenn die Schweiz und die ganze Welt das 2°C- oder auch 3°C-Ziel erreichen will. Im wesentlichen nämlich, dass wir schon bald vollkommen auf fossile Rohstoffe verzichten müssen.
Das Hauptproblem sehe ich aber darin, Klimaschutzmassnahmen mit den Entwicklungsbedürfnissen der Schwellen- und Entwicklungsländer, ja selbst mit dem Wachstum z.B. in der Schweiz in Einklang zu bringen. Fast so wichtig sind aber die Werte und Ideologien, die mit den gepredigten Massnahmen oft mitverkauft werden. Im Spiegel 24/2012 widmet sich das Essay Steinzeit-Ökologen diesem Thema und es behauptet, dass Vokabeln wie „Vorsorge“ und „Nachhaltigkeit“ im Grün-Sprech Verzicht und Fortschrittsfeindlichkeit bedeuten und zur Fehleinschätzung führten, (Zitat) dass die fortschrittshungrigen Staaten bereit sein werden, auf Wachstum zu verzichten, wenn wir nur lange genug auf sie einreden und genügend Druck aufbauen
Der Autor plädiert für die Vereinbarkeit von Wachstum und Klimaschutz und findet es nicht nötig, (Zitat)eine Art Öko-Diktatur zu errichten, wie es etwa der von der Bundeskanzlerin Angela Merkel eingesetzte Wissenschaftliche Beirat für Globale Umweltveränderungen nahelegt.
Nun ja, es ist ein Problem – und kein einfaches.
… und ihren Heiligenschein abgeben. Der Weg zum Ziel ist ebenso wichtig wie das Ziel. Ohne ständiges, kritisches Hinterfragen (besonders auch durch andere Personen) macht die Wissenschaft keine Fortschritte, sondern verfestigt persönliche Ansichten.
Bezüglich Klimawandel haben im Moment vor allem jene selbsternannten Experten medial Aufwind, die unter der Affiche «Klimaschwindel» oder ähnlicher populistischer Schlagworte «bequeme» Botschaften verbreiten …“
„Die Lösung der grossen anstehenden Probleme braucht uns Wissenschaftler als zuverlässige Partner.“
Diese beiden Statements sind gerade jetzt, nach der Publikation der Studie von Gergis et al. mit dem Hockey Stick von der Südhalbkugel, wieder aktuell.
Prof. Schwarzenbach versteht unter „Wissenschaftler“ einen Kreis auserwählter, von einer unsichtbaren Macht mit einem Ausnahmestatus versehenen Menschen. Das Aufnahmekriterium in diesen Kreis scheint die bedingungslose Annahme aller im Sinne des IPCC sprechenden Studien zu sein und auf jegliches kritische Hinterfragen zu verzichten.
Im Fall der Gergis-Studie zeigt sich, dass auch „Wissenschaftler“ irren können und dass kritisches Hinterfragen untrennbar ist vom Konzept Wissenschaft. Da haben selbsternannte Experten die Studie kritisch analysiert, um zu verstehen, wie die Ergebnisse zustandegekommen sind. Ein durchaus legitimes Unterfangen. nicht wahr? Sie haben in einer öffentlichen Diskussion Zweifel an der Methode geäussert. Wenige Tage danach wurde die bereits in einer Peer-Review und von den Editoren des Journals abgesegnete Studie wieder zurückgezogen.
Ein durchaus respektables Vorgehen, DAS ist Wissenschaft. Und kein Wissenschaftler oder Experte ist gegen Fehler gefeit.
Ohne den natürlichen Drang der selbsternannten Experten, die Wissenschaft zu verstehen und nachvollziehen zu können, wäre diese Studie im IPCC AR5 als neuer Hockey Stick in Stein gemeisselt, die Fehler in der Studie nie aufgedeckt worden.
Die Story von Gergis et al. ist in http://climateaudit.org/2012/06/08/gergis-et-al-put-on-hold/ und vorangehenden Artikeln aufgezeichnet.
Wissenschaftler erst und nur dann als zuverlässige Partner akzeptiert werden, wenn sie von ihrem Piedestal heruntersteigen und ihren…
Sehr geehrter Herr Professor Schwarzenbach,
die Beobachtungen, die sie in folgenden Sätzen ausdrücken, trifft es ziemlich genau:
Die Themen Klimawandel und Nachhaltigkeit verschwinden langsam wieder aus den Schlagzeilen und aus den Köpfen. Finanzkrise, starker Schweizer Franken, Steuerstreit, Migration und politische Ränkespiele beherrschen die Aktualität. Auch die gegenwärtige Energiedebatte strotzt nicht unbedingt von ganzheitlichem Denken.
Meiner Ansicht nach lässt sich aber nicht vermeiden, dass Dinge, die sich so lange hinziehen wie eben der Klimawandel und die Massnahmen, die dazu gehören, nicht ständig im Zentrum der Aufmerksamkeit sind. Nicht einmal der Irak-Krieg wurde ständig medial begleitet. Allerdings gibt es mehr als nur Gewöhnung an den Klimaprozess, sondern wie sie richtig schreiben auch zunehmend Leute wie du und ich, die am Klimawandel zweifeln und das ganze für eine Erfindung halten. Dazu später.
Doch trotz fehlender Aufmerksamkeit laufen ja EU-weit Anstrengungen, die eigenen CO2-Emissionen zu reduzieren und das 20%-Reduktionsziel bis 2020 scheint erreicht zu werden – allerdings vor allem wegen dem geringen Wirtschaftswachstum.
Zudem sind die Treibhausgasreduktionen sind in der EU langfristig geplant und zeigen sich in vielen Bereichen, sehr prominent z.B. bei den CO2-Emissionslimiten für Neufahrzeuge, wo jetzt 130 gr CO2 gelten, aber schon 2020 95 gr CO2 /km angepeilt werden.
Ein Grund dafür, dass immer mehr Menschen sich zu Klimaskeptikern entwickeln ist sicher die lange Zeitdauer bis es zu spürbaren Klimaänderungen kommt. Momentan nimmt die Temperatur pro Jahrzehnt nur etwa 0.12°C zu und einige mögen sich gar nicht mehr an das Klima vor 30 Jahren erinnern, so dass sich für sie subjektiv nur wenig ändert. Natürlich werden die Leute heute auf die zunehmenden Extremwetter aufmerksam gemacht, aber Extreme gab es auch früher. Ohne Erlebnis gibt es aber (subjektiv) kein Problem, auch kein Klimaproblem.
Hier zwei Geschichten, von denen die erste die meisten für glaubwürdiger halten als die zweite. Mit Ausnahme von Michael Dittmar, der die zweite für gar nicht so absurd hält.
Aus Smart Planet: Storytelling our energy future
I want to tell you two stories.
The first is this: You were born into an exceptional culture of enormous wealth. If you work hard and take advantage of the inherent genius and innovativeness of that culture, you can become wealthy, secure, happy, and comfortable. And if they work hard, your children can have even more wealth than you did.
Here’s the second: Right now, you are living at the absolute historical peak of human wealth. In terms of the energy you consume, the variety of foods and beverages available to you, and the amount of physical labor you don’t have to do every day, you are vastly more wealthy than any generation before you. Your children will be much poorer than you, will have far fewer options about what they can eat and drink and do with their free time, and will have to do a lot more physical labor. Their children will have even harder lives, and so on into the future, as wealth per capita declines for the next several hundred years.
Now: Which story do you think is more true?
@Kommentar von Ben Palmer. 30.05.2012, 2:30
Besten Dank für die Nachfrage betreffend dem von mir angenommenen Zusammenhang zwischen GDP, CO2-Emissionen, CO2-Intensität und dem 2°C-Ziel.
Um unfruchtbaren Diskussionen aus dem Weg zu gehen, erledigen wir zuerst das Einfache: Mit dem 2°C-Ziel meine ich, dass die atmosphärische CO2-Konzentration 450 ppm (jetzt gerade 394 ppm) schon bald erreicht, jedoch nicht wesentlich überschreitet und danach absinkt.
Das GDP (WeltBruttoinlandprodukt) misst die akkumulierte Wirtschaftsleistung. Die Wirtschaft kann auch wachsen, wenn die Bevölkerung nicht wächst. Da es heute aber Wirtschaftssubjekte braucht um die Wirtschaft am Laufen zu halten, nimmt im allgemeinen auch die Wirtschaftsleistung zu, wenn es mehr Wirtschaftende (also Leute) gibt. Es wäre natürlich auch möglich dass die Weltwirtschaft sogar schrumpft trotz Zunahme der Bevölkerung. Ein Grund könnte Ressourcenmangel sein. Die meisten Prognosen gehen jedoch schlicht von einer Fortsetzung des heuigen Trendwachstums von 3-4% Weltwirtschaftswachstum pro Jahr aus und das tue auch ich. Hauptquelle des Wachstums sind die aufstrebenden und sich entwickelnden Länder und diese – nehme ich an – reproduzieren eine ähnliche Welt und Wirtschaft, die wir hier schon haben mit Autos, Flugreisen, Häusern etc. Mit heutiger Technik würde demensprechend mehr CO2 emittiert werden, ausser die Carbonintensität geht um die in der Graphik gezeigten Faktoren zurück.
Michael Dittmar, einer der Hauptkommentatoren hier, nimmt übrigens an, dass das Wirtschaftswachstum wegen Ressourcenerschöpfung schon bald zu einem brutalen Halt kommt und die Wirtschaft anschliessend um 3 bis 6% pro Jahr schrumpft. Darum sieht er auch Chancen, dass wir sogar das ambitiöse 350 ppm Ziel, welches von James Hansen und anderen gefordert wird, ohne weiteres erreichen können und es auch erreichen werden – wenn auch nicht freiwillig.
„Nachhaltigkeit und Reduktion von CO2-Emissionen ist besonders schwierig, wenn die Wirtschaft wächst.“
Solange die „Wirtschaft“ nicht erneuerbare Dinge wie Oel, Gas, Kohle, Uran nutzt, ist sie nicht nachhaltig.
und selbst erneuerbare Quellen wie „Baeume“ wenn sie schneller
verbrannt werden als sie wachsen sind nicht nachhaltig.
Ein Wachstum im Verbrauch macht das ganze nur schlimmer!
Entsprechend wird die „Natur“ das fuer uns regeln.
Sobald die „Baeume“ weg sind wird es schwierig weiter wie bisher
zu machen. Egal wie viel Geld wir angeblich auf dem Konto haben.
Herr Holzherr, ich schätze zwar Ihre Beiträge im Allgemeinen wegen ihrer Sachlichket, aber hier schlagen Sie Purzelbäume mit Zahlen und Annahmen.
Sie zeigen Assoziationen auf und suggerieren, dass es sich um kausale Zusammenhänge handelt. Zwischen dem GDP (Gross domestic product) und den CO2-Emissionen mag es zwar eine historische Korrelation geben, die ist aber nicht zwingend kausal. Das GDP umfasst nicht nur die Produktion von Gütern sondern auch das Erbringen von Dienstleistungen; inwiefern emittieren Dienstleistungen CO2?
Das GDP nimmt mit der Bevölkerungszahl zu und ab, man könnte also auch das GDP durch die Bevölkerungszahl ersetzen und käme dann zu ähnlichen Ergebnissen. Was also ist die grundlegende Variable?
Besonders gewagt halte ich die Konstruktion des direkten Zusammenhangs zwischen der Carbon Intensity und dem 2°C Ziel. Zwischen der C-Intensity und der „globalen“ Temperatur liegt eine schier unermessliche Anzahl von bekannten und unbekannten, natürlichen und anthropogenen, Einflussfaktoren unbekannter Wirkung und Wirkungskraft, dass mir das wie Hokus Pokus (oder Voodoo) -Wissenschaft vorkommt. Es sei denn, es kann mir jemand die quantitativen Zusammenhänge aufzeigen.
Nachhaltigkeit und Reduktion von CO2-Emissionen ist besonders schwierig, wenn die Wirtschaft wächst. Das heutige 3 bis 4%-ige Weltwirtschaftswachstum beruht vorwiegend auf dem Nachvollziehen von Wachstumspfaden, die wir hier schon beschritten haben und die fast sicher mit einer Zunahme der CO2-Emissionen einhergehen.
Die hier verlinkte Graphik zeigt wie sich die CO2-Intensität unter verschiedenen Annahmen zur Bevölkerungsentwicklung und zum Wirtschaftswachstum verbessern müsste, damit im Jahre 2050 das 2°-Ziel erreicht wird. Falls der durchschnittliche Wohlstand von dann 9 Milliarden Menschen im Jahre 2050 demjenigen der EU im Jahre 2007 entsprechen soll, müsste die CO2-Intensität um 95 bis 98 Prozent reduziert werden, das heisst es dürfte nur noch ein 20igstel so viel CO2 emittiert werden wie heute um ein bestimmtes Produkt herzustellen. Das ist schier unmöglich ausser man findet neue Technologien, die sich radikal von den heutigen unterscheiden und kein CO2 mehr emittieren. Doch finden genügt nicht, man müsste auch weltweit die alten CO2-intensiven Technologien durch die neuen CO2-armen ersetzen.
Es braucht also noch ein paar Wunder. Unmögliches wird bekanntlich sofort erledigt, aber Wunder dauern etwas länger.
Hoi Martin,
„Sieht doch gar nicht so schlecht aus! ?“
na ja, wenn ich deine Zusammenfassung mit dem Beginn
vergleiche:
„Zusammenfassung des Interviews: Weltweit gesehen steht es nach Ansicht des CH-Leiters nachhaltige Entwicklung schlecht um die Nachhaltigkeit, die Schweiz aber steht mit ihren Nachhaltigkeitsbemühungen ganz weit oben ausser dass sie zuviel nicht-nachhaltige Güter importiert und konsumiert.“
NZZ: Herr Wachter, in welchen Bereichen handelt die Schweiz nachhaltig?
Wachter: Es ist fast leichter zu sagen, wo es keine Aktivitäten der Nachhaltigkeit gibt.
Selbst wenn die Schweiz Weltmeister von allen Laendern
bei „am wenigsten nicht nachhaltig“ waere…
dann waere sie immer noch nicht nachhaltig.
Wie es so schoen geschrieben ist:
50% der „Nahrung und Konsum“ kommt aus dem Ausland…
dank billigem Transport ..
100% des Oels wird importiert.. sobald das Oel teuer wird
ist es vorbei mit dem billigem Import und wir muessen
lernen uns mehr und mehr selber und nachhaltig zu versorgen..
wenn nicht.. ja dann faellte eben auch der letzte Baum!
Hoi Michael,
Es mag sein, dass sich nur wenige Prozent der CH-Bevölkerung mit Nachhaltigkeit beschäftigen, so dass deine Aussage „nur wenige machen sich Gedanken ueber die Bedeutung des
Wortes“ zutrifft, doch es gibt in CH auch sich professionell um Nachhaltigkeit Kümmernde.
In der NZZ vom 29.5.2012 äussert sich Daniel Wachter, der Leiter nachhaltige Entwicklung beim Bund folgendermassen:
NZZ: Herr Wachter, in welchen Bereichen handelt die Schweiz nachhaltig?
Wachter: Es ist fast leichter zu sagen, wo es keine Aktivitäten der Nachhaltigkeit gibt.
….
NZZ: Wie steht die Schweiz im internationalen Vergleich da?
Wachter: Indizes zeigen, dass die Schweiz bei der nachhaltigen Entwicklung top ist oder sich in den obersten fünf Rängen befindet.
NZZ: Wo sehen sie Mängel?
Wachter: Die Schweiz lagert die Belastungen ins Ausland aus.
…
NZZ: Ist wirtschaftliches Wachstum mit Nachhaltigkeit vereinbar?
Wachter: Das ist die Schlüsselfrage Der Bundesrat will sowohl Wachstum wie auch Nachhaltigkeit. Mittelfristig ist das Potenzail, das Wachstum und den Resourcenverbrauch voneinander zu entkoppeln, sehr gross – rein technisch gesehen.
…
NZZ: Und welche Hoffnungen haben Sie? [in Bezug auf Rio]
Wachter: Es wäre dringend, dass in Rio etwas Griffiges herauskommen würde. Der Handlungsbedarf liegt auf der Hand. Der Verlust an biologishcer Vielfalt ist ungebremst, enbenso ungebremst wachsen die Treibhausgasemissionen. Und das Zeitfenster, in dem wir idealerweise handeln sollten, schliesst sich langsam.
Zusammenfassung des Interviews: Weltweit gesehen steht es nach Ansicht des CH-Leiters nachhaltige Entwicklung schlecht um die Nachhaltigkeit, die Schweiz aber steht mit ihren Nachhaltigkeitsbemühungen ganz weit oben ausser dass sie zuviel nicht-nachhaltige Güter importiert und konsumiert.
Sieht doch gar nicht so schlecht aus! ?
hoi Martin,
leider denke ich du bist voller Illusionen zum Thema Nachhaltigkeit!
ich wuerde sogar behaupten fast niemand lebt heute nachhaltig
und nur wenige machen sich Gedanken ueber die Bedeutung des
Wortes.
Ich schlage mal vor eine Liste zu erstellen von allem
was heute in der Schweiz nicht nachhaltig ist.
danach sehen wir mal wie wir mehr nachhaltig leben koennten!
Eine Wiederaufnahme der Klima- und Nachhaltigkeitsdebatte im alten Stil mit Vorträgen in Mehrzweckhallen und Referenten, die vor Schulklassen stehen (wie Drogenbeauftragter, Verkehrspolizist, HIV-und Seuchenaufklärer) wäre das Eingeständnis, dass ein Neustart nötig ist und dass man immer noch ganz am Anfang steht.
Das ist sicher nicht der Fall. Heute geht es mehr darum, Nachhaltigkeit und Leben ohne CO2-Emissionen praktisch umzusetzen. Mit den richtigen Formen könnte man viel und viele erreichen. Zusätzlich zum jährlichen nationalen Wettbewerb „Jugend forscht“ könnte man einen Wettbewerb in ähnlichem Stil aber mit anderem Themenschwerpunkt lancieren und ihm etwa den Titel geben „Jugend lebt nachhaltig“ oder „Jugend gestaltet die Welt nachhaltig“. Da Nachhaltigkeit und Klimaschutz ja etwas langfristiges ist wäre auch ein Titel wie „Jugend entwirft die Schweiz von morgen“ eine gute Wahl.
Nachhaltigkeit ist heute sowieso in vielen Disziplinen schon ein Thema. Sicher in der Architektur und in der Gebäudetechnik, aber auch in der Stadt- und Quartierplanung. Die Projekte, die es dort gibt, müssten nur noch besser unter die Leute gebracht werden.
Dazu könnte man die neuen social media nutzen mit Bürgerbeteiligung im Internet und crowdsourcing/crowdfunding von Projekten. Scheinbar hat noch kaum jemand das Thema crowdsourcing für das Thema Nachhaltigkeit entdeckt. Keines der Praxisbeispiele hier hat etwas mit Nachhaltigkeit zu tun, statt dessen geht es darum Filme, Games und social-media-Projekte zu finanzieren. Aber das muss ja nicht so bleiben!
(Fortsetzung vom vorherigen Kommentar)
Mit dieser Verallgemeinerung bin ich natürlich unfair, denn ich meine damit nicht alle Klimawissenschaftler. Meiner Ansicht nach handelt es sich um einen sehr engen Kreis, der die Klimawissenschaft in Verruf gebracht hat. Aber dieser kleine Kreis bekam moralische Rückendeckung von einer weltweiten Organisation, deren erklärtes Ziel es ist, die globale Erwärmung abzuwenden, koste es was es wolle. Und dieser kleine Kreis bekam als Belohnung fast unbeschränkte finanzielle Mittel, was unweigerlich Trittbrettfahrer angezogen hat.
Gerade in den letzten Tagen haben sich Vermutungen verdichtet, dass Temperaturrekonstuktionen anhand von „Kirschbäumen“ aus dem Ural durchgeführt wurden: http://tallbloke.wordpress.com/2012/05/16/6355/
Die Yamal-Story: http://climateaudit.org/2012/05/06/yamal-foi-sheds
„Es scheint uns Wissenschaftlern nicht zu gelingen, diese Botschaft auch in der Schweiz nachhaltig in die Politik, die Wirtschaft und in eine breite Öffentlichkeit zu tragen.“
„Ihr“ Wissenschaftler solltet es doch Sie es doch einmal auf der Basis dieser drei Prinzipien der rationalen Kommunikation versuchen:
Offenheit
Ehrlichkeit
Sachlichkeit
Hans von Storch sieht das ähnlich:
When discussing the issue of science-society interaction on climate change, I usually present these theses:
– Science-policy/public interaction is not an issue of the linear model of „knowledge speaks to power“.
– The problem is not that the public is stupid or uneducated.
– Scientists have failed to respond to legitimate public questions and has instead requested. “Trust us, we are scientists”.
– The problem is that the scientific knowledge is confronted on the „explanation marked“ with other forms of knowledge. Scientific knowledge does not necessarily “win” this competition.
– Non-sustainable claims-making by climate change (stealth) advocates to the public has lead to fatigue.
– Overselling goes with loss of “capital” of science, namely public trust.
Danke für den wichtigen Input – das zentrale Dilema unserer Wissensgesellschaft.
Ein Versuch diesem Thema den nötigen zentralen Raum in unserer Geselschaft einzuräumen und gemeinsam Wege für einen wirksamen Klimaschutz zu suchen, findet mitten in Zürich vom 3. bis 10 Juni statt im Klimacamp (www.klimacamp.ch).
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen sich zu beteiligen. Wie Wäre es mit einem Vortrag von Ihnen herr Professor Schwarzenbach an einem Abend oder am Sonntag 10.Juni?
@K. Ragaller: „Sie zitieren eine Arbeit von Stephen Schneider, deren Ergebnisse er später korrigieren musste. “
Es ist ihm hoch anzurechnen, dass er den Mut hatte, seine eigene Hypothese öffentlich zu korrigieren, wenn auch unter dem Druck der Evidenz. Umso schlimmer, dass er glaubte, seine wissenschaftliche Autorität zu politischen Zwecken einsetzen zu müssen.
Andere Wissenschaftler sind resistenter.
M. Mann wehrte sich mit Händen und Füssen dagegen, Einblick in seine wissenschaftlichen Grundlagen zu gewähren. Es bedurfte einiger Statistikexperten und eines ungewollten Einblicks in seine Daten, um seinen Hockey Stick zu diskreditieren. Er hat sich meines Wissens nie öffentlich dazu bekannt.
K. Briffa hat seine bisherigen Studien auf der Annahme aufgebaut, dass Bäume zur Temperaturrekonstruktion geeignet sind. Den Beweis dazu hat er bisher nicht erbracht, dafür hat er die Bäume, die nicht in sein Konzept passten, aus seinen Studien eliminiert.
http://climateaudit.org/2012/05/15/new-data-from-hantemirov/
E. Steig hat sich mit seiner Temperaturrekonstruktion der Antarktik infolge mangelnder Statistikerfahrung verstiegen. Mit alternativen Berechnungsmethoden konfrontiert, reagierte er mit gehässigen Invektiven gegen die „Denier“.
All diesen Fällen ist gemeinsam, dass sich eine Clique von Wissenschaftlern kraft ihrer Bekanntheit und Autorität (als Klimaexperten?) einmauern und auf alles schiessen, was von ausserhalb kommt, was auch klar in manchen der internen Emails zum Ausdruck kommt.
Steven McIntyre:
„Although I find it hard to believe that [Gavin] Schmidt is unfamiliar with the past incidents that gave rise to suspicion that adverse results and data have been withheld or not reported, I’ll review a couple of important ones.“
http://climateaudit.org/2012/05/16/schmidts-conspiracy-theory/
Herr Palmer,
@Kommentar von Ben Palmer. 22.05.2012, 18:35
„Intelligenz zeichnet ..“
Auf ne Art schreiben sie etwas ueber „die wissenschaftliche Methode“ ..
und wir denken vermutlich eh an aehnliche Dinge..
also lassen wir es dabei und vielleicht reflektieren wir noch ueber
den Wikipedia Artikel und insbesondere die weiter fuehrende
Literatur zum Thema.
http://de.wikipedia.org/wiki/Intelligenz
Was wollen Sie mit:
……………….
„Diese Erkenntnis ist Grundlage unseres Rechtssystems: jeder Angeklagte hat ein Anrecht auf eine Verteidigung. Diese Art des Vorgehens ist auch in der Wissenschaft üblich: man formuliert eine Hypothese und gibt anderen Wissenschaftlern oder Fachleuten die Gelegenheit, die Hypothese zu falsifizieren.“
…………………
sagen?
Ich kenne im wesentlichen 3 Argumentationsrichtungen
zum Thema CO2 Problem mit gewissen Variationen
a) alles kein Problem CO2 ist ok
b) den IPCC Ansatz: ein grosses Problem aber
wir machen ausser diskutieren eh nichts..
c) Das Potential eines CO2 Problems schon mit 390 ppm
ist gewaltig und wir „wandern“ ueber einen grossen gefrorenen See mit duennen und schmelzendem Eis…
Der Einbruch ist nur eine Frage der Zeit, aber
auf diesem Weg gibt es etliche andere Tretminen
(wie Peak Oil.. und das Ende der billigen Energie etc etc)
„In beiden(den drei!) Fällen bemühen sich (hoffentlich) intelligente Menschen, daraus ihre Schlüsse zu ziehen.“
Mein Schluss waere „STOP“
fuer Stop, Think, Observe and Plan
Was ist ihr Schluss?
ps
zu:
„Wenn ich allerdings von einem Wissenschaftler höre, dass man gegebenenfalls Lügen soll, um den “Richter” zu überzeugen, dann hat er jede Glaubwürdigkeit verspielt. Für immer.“
im Prinzip einverstanden!
(das fuer „immer“ vielleicht relativiert..
sagen wir fuer immer sehr sehr skeptisch.. )
Herr Palmer,
Sie zitieren eine Arbeit von Stephen Schneider, deren Ergebnisse er später korrigieren musste. Diese Publikation aus dem Jahr 1971 war zu diesem Zeitpunkt eine Pionierarbeit über den Einfluss der Aerosole. Man beobachtete damals eine starke Zunahme von sichtbarem Dunst und fragte sich welchen Einfluss das auf das Klima haben könnte. In der Arbeit von Schneider und Rasool wurde ein erstes noch rudimentäres Modell erstellt, das noch in verschiedener Hinsicht fehlerhaft war – ein völlig normaler Vorgang in der Wissenschaft. Die übrigen Forschungsverdienste von Schneider kann man in „The Discovery of Global Warming“ von Spencer R. Weart nachlesen.
@ Prof. Ragaller
Ben Palmer und Martin Holzherr haben in ihren vorangehenden Posts eigentlich genug und bedenkenswertes gesagt. Wenn ich mich erneut äussere, dann um den kleinen Disput von mir her abzuschliessen, den ich mit Ihnen über eine Folge mehrerer Beiträge geführt habe.
Wenn Sie feststellen, Happer sei kein Klimaforscher, nähme mich Wunder, wer – wenn nicht Leute seines Kaliber – ausserhalb eines kleinen Kreises von (teilweise selbsternannten) Experten von der Sache überhaupt etwas verstehen sollte. Die Politiker etwa? Herr Pachauri, der gelernte Eisenbahningenieur? Herr Gore?
Nachdem Sie sich auf Autoritäten berufen, könnte ich Ihnen in Erwiderung der zitierten Arbeit von Knutti/Hegerl Spencer/Braswell nennen, oder Spencer/Christy, Lindzen/Choi, Pielke usw. usf.
Sie wiederum würden mir erwidern, sämtliche der genannten Arbeiten seien widerlegt (durch Trenberth, Thorne, Santer, Salomon, oder gar durch John Cook und Gavin Schmidt).
Worauf ich Sie wieder auf neue Arbeiten und Repliken auf Kritik z. B. durch Lindzen/Choi hinweise usw. usf.
Ein Spiel ohne Ende, an dem mir nur eines wesentlich erscheint: es gibt den angeblichen Konsens nicht, ganz im Gegenteil. Die Wissenschaft ist unter dem mit anmassender Autorität erklärten IPCC-Anspruch auf die Deutungshoheit nicht erstickt. Zum Glück, darf man ergänzen, denn viel hat dazu nicht gefehlt.
Die Oeschger-Medaille an Michael Mann? der Ehrendoktortitel der ETH Lausanne an Al Gore? James Hansen 2012 als Vortragsgast an der ETH Zürich? Die akademische Nachwelt wird darüber nicht weniger den Kopf schütteln, als sie dies, in Teilen wenigstens, bereits heute tut.
Und nein, die Vorlesung eines Mannes, der folgendes zu Protokoll gab, würde ich nicht empfehlen: „To capture the public imagination, we have to offer up some scary scenarios, make simplified dramatic statements and little mention of any doubts one might have“
M. Dittmar und K. Ragaller hatten in untenstehenden Kommentaren den Wert des Vortrags von Happer in Frage gestellt oder ihm Unwissenschaftlichkeit vorgeworfen. Mir hat der Vortrag vor Augen geführt, dass Klimawandel schon immer grossen Schwanken unterworfen war und dass wir über die Ursachen und Prozesse noch lange nicht alles wissen. Er hat auch gezeigt, dass eigentlich alle Klimavariationen, die man heute exklusiv dem CO2 zuschreibt, schon in der vorindustriellen Zeit vorkamen.
Was mich an der Klimadebatte stört, ist die Tatsache, dass man sich, aufgestachelt durch Hansen und anschliessend durch die tendenziösen Studien von Mann, Briffa et al. darauf versteift, nur in CO2 den Klimatreiber zu sehen. Einige Wissenschaftler haben, wohl angespornt durch grosszügige Forschungsgelder oder aus ideologischen und egoistischen Motivationen heraus, die Wissenschaft verlassen um den „Kampf“ auf politischer oder zwischenmenschlicher Ebene zu führen. Andere Meinungen, skeptische Einwände oder Hinweise auf mangelnde Übereinstimmung mit Observationen wurden als Denialism abgetan. Damit ist nur jenen gedient, die aus der Klimaforschung Profit ziehen.
Deshalb gefällt mir der Vorschlag von Martin Holzherr ausgezeichnet: „Anthropogener Klimawandel als physikalische Theorie wie jede andere“.
@Dittmar:
„Intelligenz zeichnet sich angeblich auch dadurch aus Schluesse
aus Indizien zu ziehen und damit die unangenehmen Konsequenzen
zu verhindern/zu lindern.“
Intelligenz zeichnet sich sicher (nicht nur angeblich) dadurch aus, Schlüsse aus Indizien zu ziehen, nachdem man die Indizien auf ihre Stichhaltigkeit und Plausibilität überprüft, sich Gegenargumente angehört und nach eventuell fehlenden oder unterdrückten Indizien gesucht hat.
Diese Erkenntnis ist Grundlage unseres Rechtssystems: jeder Angeklagte hat ein Anrecht auf eine Verteidigung. Diese Art des Vorgehens ist auch in der Wissenschaft üblich: man formuliert eine Hypothese und gibt anderen Wissenschaftlern oder Fachleuten die Gelegenheit, die Hypothese zu falsifizieren.
In beiden Fällen bemühen sich (hoffentlich) intelligente Menschen, daraus ihre Schlüsse zu ziehen.
Wenn ich allerdings von einem Wissenschaftler höre, dass man gegebenenfalls Lügen soll, um den „Richter“ zu überzeugen, dann hat er jede Glaubwürdigkeit verspielt. Für immer.
Herr Holzherr,
die IPCC assessment reports sind genau die von Ihnen vorgeschlagene „gewichtete Liste von Fakten und Forschungsergebnissen“ – unter Berücksichtigung auch kontroverser Ergebnisse.
@all:
Anthropogener Klimawandel als physikalische Theorie wie jede andere
Schon früh wurde der Begriff Konsensus eingeführt um die Glaubhaftigkeit des postulierten anthropogenen Klimawandels zu untermauern. Es gibt natürlich viele Wissenschaftler, die nicht am Konsensus teilhaben: Nur wenige Klimawissenschaftler aber umso mehr aus anderen Fachgebieten. Und es gibt Wissenschaftler, die ihre Meinung geändert haben.
Befriedigender als ein Konsensus wäre eine gewichteteListe von Fakten und Forschungsergebnissen, die für einen anthropogenene Klimawandel sprechen und eine ebensolche Liste von Ergebnissen, die eher gegen eine grossen Einfluss des Menschen spricht.
Noch besser wäre eine Liste von nötigen Beobachtungen, hinreichenden Messungen, die zur Bestätigung oder Widerlegung führen könnten.
In der Physik ist das sonst das normale Vorgehen. Wenn jemand eine Theorie aufstellt überlegen sich hunderte von Phyiskern wie man die Theorie bestätigen oder widerlegen könnte.
Leider ist das in der Klimawissenschaft weit schwieriger. Dennoch sollte man meiner Meinung nach einen ähnlichen Ansatz mindestens anstreben.
Vor allem aber ist in der Öffentlichkeit wenig bekannt über solche Listen, die es sicher doch gibt.
@Klaus Ragaller, zu den akademischen Auszeichnungen:
„To capture the public imagination, we have to offer up some scary scenarios, make simplified dramatic statements and little mention of any doubts one might have.
Each of us has to decide the right balance between being effective, and being honest.“
Dr Stephen Schneider ( in interview for „Discover“ magagzine, Oct 1989)
Und in: Schneider S. & Rasool S., „Atmospheric Carbon Dioxide and Aerosols – Effects of Large Increases on Global Climate“, Science, vol.173, 9 July 1971, p.138-141
„We report here on the first results of a calculation in which separate estimates were made of the effects on global temperature of large increases in the amount of CO2 and dust in the atmosphere. It is found that even an increase by a factor of 8 in the amount of CO2, which is highly unlikely in the next several thousand years, will produce an increase in the surface temperature of less than 2 deg. K.
However, the effect on surface temperature of an increase in the aerosol content of the atmosphere is found to be quite significant. An increase by a factor of 4 in the equilibrium dust concentration in the global atmosphere, which cannot be ruled out as a possibility within the next century, could decrease the mean surface temperature by as much as 3.5 deg. K. If sustained over a period of several years, such a temperature decrease could be sufficient to trigger an ice age!“
Einige Jahre später hatte Schneider dann einen Rückzieher gemacht und seine Aussagen moderiert.
Wer einmal lügt (und dafür auch noch eine Rechtfertigung anbietet) …
Kommentar von Ben Palmer. 21.05.2012, 23:23
„@Dittmar: “Was soll es beweisen wenn ein IPCC kritisches Colloq.
gegeben wird..?”
Gar nichts. Genau so wenig we mein Kirchenbesuch am letzten Sonntag nicht beweist, dass Gott existiert.“
ok!
“Die Aussage die ich erkenne ist: Wir brauchen mehr Daten.”
Gut erkannt!
Danke! .. muss es wirklich zu einem Chernobyl kommen
um zu erkennen das es ein Problem gibt?
Intelligenz zeichnet sich angeblich auch dadurch aus Schluesse
aus Indizien zu ziehen und damit die unangenehmen Konsequenzen
zu verhindern/zu lindern.
****
“Welches Risiko akzpetieren sie.”
Um die Frage zu beantworten, müssten Sie mir schon etwas mehr über das Risiko, die Wahrscheinlichkeit, dass es mich betrifft, und die für mich relevanten.Konsequenzen sagen.
****
Ok, sagen wir eine Kernschmelze in Fessenheim
(oder Beznau?) mit einer Wahrscheinlichkeit von 1%/Jahr?
Wuerden sie so eine Anlage akzeptieren?
Ich nicht.
…
„Ich akzeptiere z.B. das Risiko, dem Weltuntergang am 21. Dez. gelassen ins Auge zu sehen.“
ich auch .. smile
Herr Bühler,
Die akademischen Auszeichnungen von Happer beziehen sich auf seine Forschungsarbeiten in Atomphysik und Optik, er ist kein Klimaforscher. Wenn Sie Autoritäten in der Klimaforschung anhand von fachlichen Auszeichnungen suchen, können Sie z.B. die Gewinner der Oeschger-Medaille nehmen (vor kurzem anlässlich der European Geosciences Union Conference an Michael Mann verliehen) oder die zu Übersichtsvorträgen eingeladenen Forscher an der jährlichen AGU Herbsttagung (die Vorträge kann man auf Videos anhören z.B. die Stephen Schneider Lecture) oder die eingeladenen Übersichtsartikel in den renommierten wissenschaftlichen Zeitschriften (z.B. die vielzitierte Arbeit von Knutti und Hegerl http://www.iac.ethz.ch/people/knuttir/papers/knutti08natgeo.pdf ).
alles „natuerliche“ und nachhaltige Variationen.. wirklich?
Buehler et all,
wer uebernimmt die Verantwortung und welche Konsequenzen
zieht ihr?
(und ja, was sagen unsere politisch korrekten Modelle
+2 Grad dazu?)
Here comes Methan..
http://www.bbc.co.uk/news/science-environment-18120093
„Local sampling showed that some of these are releasing the ancient methane, perhaps from natural gas or coal deposits underneath the lakes, whereas others are emitting much younger gas, presumably formed through decay of plant material in the lakes.“
und
„The Arctic is the fastest warming region on the planet, and has many methane sources that will increase as the temperature rises,“ commented Prof Euan Nisbet from Royal Holloway, University of London, who is also involved in Arctic methane research.
„This is yet another serious concern: the warming will feed the warming.“
@Dittmar: „Was soll es beweisen wenn ein IPCC kritisches Colloq.
gegeben wird..?“
Gar nichts. Genau so wenig we mein Kirchenbesuch am letzten Sonntag nicht beweist, dass Gott existiert.
„Die Aussage die ich erkenne ist: Wir brauchen mehr Daten.“
Gut erkannt!
„Welches Risiko akzpetieren sie.“
Um die Frage zu beantworten, müssten Sie mir schon etwas mehr über das Risiko, die Wahrscheinlichkeit, dass es mich betrifft, und die für mich relevanten.Konsequenzen sagen.
Ich akzeptiere z.B. das Risiko, dem Weltuntergang am 21. Dez. gelassen ins Auge zu sehen.
Peter,
interessant..
du nimmst dir heraus jeden Wissenschaftler (egal wie viele Titel)
der dir nicht genehme Ergebnisse verkuendet zu kritisieren,
aber andere duerfen das nicht.
@ Prof. Ragaller
Ich hatte Ihnen eine Fortsetzung der Douglass/Santer-Debatte verlinkt. Sie beurteilen sie pauschal – „auch zu der weiteren Runde Ihrer Zitate gibt es Widerlegungen und Fehlernachweise“ – ohne präzisere Angaben und beschäftigen sich stattdessen mit der Vorlesung von William Happer, die Ihnen offensichtlich missfällt …
„Ein Physiker, der ein solches Missverständnis absichtlich schürt, handelt in höchstem Mass unprofessionell und unverantwortlich“
Der Mann, den Sie hier abkanzeln, ist Cyrus Fogg Professor für Physik an der Princeton University, langjähriges Mitglied von JASON, ein Gremium von Wissenschaftlern, das die US-Regierung in Fragen von Wissenschaft und Technologie berät. Er wurde zum Alfred P. Sloan Fellow ernannt, erhielt mehrere Auszeichnungen, darunter den Alexander von Humboldt Award, den Herbert P. Broida Preis, den Davisson-Germer Preis und den Thomas Alva Edison Patent Award.
Schwer vorstellbar, dass ein Wissensnchaftler, der laut Ihrem Urteil „in höchstem Mass unprofessionell und unverantwortlich handelt“, solche Meriten erlangt und dabei zahlreiche hochkarätige Ernennungsgremien zu überzeugen vermag.
Einmal mehr: ad hominem-Attacken, wenn in der Sache selber kein Boden zu gewinnen ist.
In der Sache äusserte sich Prof. Happer kürzlich im Wall Street Journal wie folgt …
http://online.wsj.com/article/SB10001424052702304636404577291352882984274.html
Herr Palmer,
was ist die Message von dem Talk?
(Viele Diagramme, einige sehr interessant andere weniger..)
Was soll es beweisen wenn ein IPCC kritisches Colloq.
gegeben wird..?
Die Aussage die ich erkenne ist: Wir brauchen mehr Daten
Welches Risiko akzpetieren sie.
Koennten Sie nicht einfach die „Message“ zusammenfassen?
In der Frage und Antwort Session sind die Aussagen recht
mager..
@Peter Bühler,
auch zu der weiteren Runde Ihrer Zitate gibt es Widerlegungen und Fehlernachweise. Ein ganz krasses Beispiel ist das von Ihnen zitierte Video. Jeder mit elementarsten naturwissenschaftlichen Kenntnissen kann sich selber überzeugen, dass dieser Vortrag von Happer voller Unterstellungen, Desinformationen, Fehlern und Unkenntnis des Forschungsstandes ist. Dass CO2 natürlich vorkommt, nicht giftig ist, dass es in der Erdgeschichte Phasen mit höheren Temperaturen gab – all das entschärft nicht unser aktuelles CO2 Problem. Ein Physiker, der ein solches Missverständnis absichtlich schürt, handelt in höchstem Mass unprofessionell und unverantwortlich.
@Peter Bühler: Danke für den Link zu http://digitalassets.lib.berkeley.edu/physicscoll/ucb/video/col.streaming.11-01-10.mov.
Zur Abwechslung einmal „real world/real life“ statt Modelle.
Herr Palmer (Teil 2)
„Dann können Sie wieder schreiben, dass 10 Mio Menschen an Ressourcenmangel sterben oder gar nicht geboren werden.
Ich sehe nicht wie Sie das verhindern wollen, ausser dass Sie eine “anthropogene” Verknappung der Ressourcen zeitlich vorziehen (also bevor die Natur zum Zug kommt) und damit die selben Folgen provozieren: das Bevölkerungswachstum wird gebremst oder ganz gestoppt.“
Ich sage ja nur: Wir haben eventuell die Wahl
entweder sind wir tatsaechlich was wir gerne behaupten:
Homo Sapiens
oder eben
Homo nicht so Sapiens.
Meiner Vermutung nach deutet alles auf „nicht so Sapiens“ hin.
Dann wird die Natur das Problem in der Tat und weltweit regeln.
Deshalb ist es eben besser sich auf den Niedergang
(bzw den Winter!) vorzubereiten.
Sind wir in der Schweiz mehr Sapiens als sonst wo?
Vielleicht!
„ Und dabei werden Millionen über die Klippen springen müssen. Ist es das, was Sie Ihrer nachfolgenden Generation als Erbe hinterlassen wollen?“
Ich bin nur so etwas wie Beobachter. Was sie erklaeren
ist wohl das was uns allen bevorsteht.
Also Homo Sapiens koennte man das vielleicht erkennen.
Aber wie es uns die Kassandra Geschichte lehrt:
Wir koennen die Zukunft erkennen, aber nicht verhindern.
„Werden Sie mitspringen oder werden Sie das anderen überlassen?“
Wir sitzen alle im gleichen Boot mit zu wenig Rettungsbooten.
Was schlagen Sie vor?
Hallo Herr Palmer,
@Kommentar von Ben Palmer. 20.05.2012, 4:11
„Was verstehen Sie unter “Wachstum” ..
Schneller, weiter, hoeher..
entsprechend mehr Verbrauch an Energierohstoffen und an anderen..
(trotz besserer Effizienz und Recycling).
Was ist daran schlecht? Nun wenn man davon abhaengig ist
und ewiges Wachstum nicht moeglich ist, dann ist unser
Leben nicht Nachhaltig. Was passiert sobald Wachstum
unmoeglich ist? Schauen wir einfach nach Griechenland.
„Sie können sich Ihren PC nur deshalb leisten, weil die Wirtschaft gewachsen ist (d.h. Sie haben aus diesem von Ihnen verdammten Wirtschaftssystem mehr abgeschöpft, als Sie für das Überleben brauchen).“
Richtig! Wir sind alle „Suechtig“ nach billiger Energie und was man
damit machen kann. Wir sind uns auch einig, ohne billige Energie
kein CERN etc.
Und jetzt?
und was wenn die Ressourcen von Oel etc tatsaechlich
endlich sind und wir uns auf den langsamen Ausstieg
(-3% pro Jahr) vorbereiten.
Auch richtig der Alkoholiker sollte lieber sofort aufhoeren.
„Wachstum, sogar ewiges Wachstum, ist in der Natur ubiquitär. Kein Grashalm, keine Maus, kein Mensch ohne Wachstum. Und was nicht mehr wächst, wird durch Nachwachsendes ersetzt.“
Wirklich? Schauen wir uns den Jahreszyklus an und was
danach kommt.
Sicher, es gibt auch Beispiele fuer „einmalige“ Zyklen.
Zum Beispiel die Nutzung von Oel!
„ Wieviel nachwächst, wird u.a. durch die Umweltbedingungen und die verfügbaren Ressourcen bestimmt.
Die Anzahl der Menschen wächst, solange der Mensch durch intensivere Nutzung und Techologien die verfügbaren und produzierbaren lebensnotwendigen Ressourcen vermehren kann…
Wenn das nicht möglich ist, muss folglich das Wachstum der Bevölkerung oder die Bevölkerungszahl abnehmen. So funktioniert die Natur, damit müssen wir leben.Sehen Sie das auch so?
Ja, genau! Was ist also die Folge von Peak Oil?
Es verwundert schon, wenn die „Klima- und Nachhaltigkeitsdebatte“ heute einen nachhaltigen Schub braucht – wenn doch schon vor 30 Jahren davor gewarnt wurde, dass der Mensch ein (Zitat)„irreversibles, globales geochemisches Experiment mit unabsehbaren Folgen in die Wege leite
Sind wir also 30 Jahre später immer noch am gleichen Punkt? Definitiv nein. Noch nie wurde soviel über Alternativen zu den fossilen Energien geforscht und das durchaus mit zwar vorläufigen, aber vielversprechenden Forschungsresultaten. Noch nie wurde so viel darüber diskutiert und SO VIEL VERSPROCHEN.
Es hapert nicht bei den Ansätzen, sonderm beim Grand Design und beim Umschwenken auf einer Ebene, die über den persönlich gewählten Lifestyle hinausgeht. Es gibt noch keinen New Deal, der uns in eine andere Richtung führt. Um die Nachhaltigkeits-Trias mit Nachhaltigkeit im ökologischen, sozialen und finanziellem/ökonomischen Bereich steht es in der Praxis sehr schlecht (Euro-Krise, Wachstum soll alle Probleme lösen).
Momentan sind wir in einer Phase der überzogenen Erwartungen und der nicht eingehaltenen Versprechen, beides Zeichen davon, dass viele die Lage und die Möglichkeiten nicht richtig einschätzen können. So wurde hier behauptet Kohlendioxid-Ausstoss: 40% weniger wären möglich und das bis 2020, wo doch bei Verlängerung des jetztigen Trends nicht einmal 20% drinliegen. 40% CO2-Reduktion bis 2020 würde bedeuten: Kein neues Haus erhält noch eine Gas- oder Ölheizung und Neuwagen stossen deutlich weniger CO2 aus als in der EU vorgeschrieben. Wer zuviel verspricht ist meist entweder ein Schwindler oder er ist inkompetent und schätzt die Lage und die Möglichkeiten falsch ein.
Auch von der Energiewende haben sich viele mehr versprochen. Die Realität heisst dann einfach Gaskraftwerke anstatt AKW.
@ Prof Ragaller
„der Hinweis auf Fehler ist wichtiger Bestandteil einer ernsthaften wissenschaftlichen Debatte – und ein entscheidender Unterschied zu Glaubensbekenntnissen“
Ich teile diese Auffassung voll und ganz, weshalb die Santer vs. Douglass-Debatte auch eine nähere Betrachtung verdient.
Santer verwendete 2008 aus (nicht ganz) unerfindlichen Gründen ausschliesslich Daten bis Ende Dezember 1999, d.h. bis zum Ende der Erwärmungsphase Ausgangs des 20. Jh.
Die Arbeit von Douglass nutzte Daten bis 2004.
Legt man dem methodologischen Ansatz von Santer die Daten bis 2007/2008 zugrunde (oder weiter bis heute) ergibt sich ein anderes Bild, das die Arbeit von Douglass nicht in der ursprünglichen Methodik aber in den Ergebnissen rehabilitiert …
„Using data up to the end of 2007 (as available to S08) or to the end of 2008 and applying exactly the same methodology as S08 results in a statistically significant difference between the ensemble (model) mean trend and UAH observations“
s. auch
@M. Dittmar: „unser Wirtschaftssystem brauch ewiges Wachstum“
Was verstehen Sie unter „Wachstum“ und was ist daran so schlecht? Sie können sich Ihren PC nur deshalb leisten, weil die Wirtschaft gewachsen ist (d.h. Sie haben aus diesem von Ihnen verdammten Wirtschaftssystem mehr abgeschöpft, als Sie für das Überleben brauchen).
Wachstum, sogar ewiges Wachstum, ist in der Natur ubiquitär. Kein Grashalm, keine Maus, kein Mensch ohne Wachstum. Und was nicht mehr wächst, wird durch Nachwachsendes ersetzt. Wieviel nachwächst, wird u.a. durch die Umweltbedingungen und die verfügbaren Ressourcen bestimmt.
Die Anzahl der Menschen wächst, solange der Mensch durch intensivere Nutzung und Techologien die verfügbaren und produzierbaren lebensnotwendigen Ressourcen vermehren kann. Gewisse Ressourcen lassen sich allerdings naturgegeben nicht vermehren, es muss also früher oder später Ersatz gefunden werden. Wenn das nicht möglich ist, muss folglich das Wachstum der Bevölkerung oder die Bevölkerungszahl abnehmen. So funktioniert die Natur, damit müssen wir leben.Sehen Sie das auch so?
Dann können Sie wieder schreiben, dass 10 Mio Menschen an Ressourcenmangel sterben oder gar nicht geboren werden.
Ich sehe nicht wie Sie das verhindern wollen, ausser dass Sie eine „anthropogene“ Verknappung der Ressourcen zeitlich vorziehen (also bevor die Natur zum Zug kommt) und damit die selben Folgen provozieren: das Bevölkerungswachstum wird gebremst oder ganz gestoppt. Und dabei werden Millionen über die Klippen springen müssen. Ist es das, was Sie Ihrer nachfolgenden Generation als Erbe hinterlassen wollen? Werden Sie mitspringen oder werden Sie das anderen überlassen?
@Peter Bühler: „Schon mal erwähnt: deine Sorge um die “nachfolgenden Generationen” wäre deutlich glaubhafter, wenn sie sich der Not der gegenwärtig lebenden Generationen mit derselben Inbrunst widmete.“
Dem kann ich nur zustimmen. Dieser Hinweis auf „zukünftige Generationen“ wird in der Klimadebatte als emotionales Druckmittel eingesetzt. Es ist geradezu obszön, den 10 Millionen hungerleidenden Menschen, den Millionen, die in bewaffneten Konflikten, durch Malaria oder durch Naturkatastrophen umkommen, beim Sterben zuzusehen und gleichzeitig ein Hilfsprogramm für virtuelle zukünftige Notleider zu diskutieren.
Haben sich etwa die vergangenen Generationen um unsere Generation Sorgen gemacht.und wenn ja, in welcher Form?
Hingegen können unsere zukünftigen Generationen von den Errungenschaften ihrer Vorgänger profitieren: bessere medizinische Versorgung, höhere Lebenserwartung, bessere Ausbildung, weniger Arbeit bei gleichzeitig höherem „Gewinn“ (auch in Form von mehr individueller Freizeit und Lebensqualität), höhere Produktivität in der Nahrungsmittelerzeugung, usw. All dies wurde erst durch die Verfügbarkeit von Energie überhaupt möglich. Man kann also der gegenwärtigen und den vergangenen Generationen nicht den Vorwurf machen, sie hätten kein wertvolles Erbe hinterlassen (auch wenn hinter diesen Errungenschaften vorwiegend egoistische Motivationen und nicht die Sorge um zukünftige Generationen stehen).
Herr Palmer,
stimmen sie mir etwa zu?
Unbegrenztes Wachstum auf einem endlichen Planeten
ist unmoeglich und
unser Wirtschaftssystem brauch ewiges Wachstum.
Sobald das zu Ende ist, ist es auch vorbei mit „lustig“.
(mit unserer Freiheit etc.. genau was wir jetzt in Griechenland
life sehen.. )
„Die Klima- und Nachhaltigkeitsdebatte braucht nachhaltigen Schub“.
„Höchste Zeit, dass auch der Rest von uns den Elfenbeinturm verlässt und sich, wo immer möglich, in einen konstruktiven Dialog mit Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit begibt.“
Schub ist gut! Die USA allein haben in den letzten 4 Jahren 80 Mia $ in Schubkraft investiert (http://joannenova.com.au/2012/05/us-government-only-spent-70-billion-on-climate-since-2008/). Wieviel mehr braucht es? Schiebt man überhaupt in die richtige Richtung?
„Und so auch hilft, das etwas verlorengegangene Vertrauen in die Wissenschaft wieder herzustellen.“
Das kann nur die Wissenschaft selbst, die das Vertrauen durch unfundierten Alarmismus und den Bau ihres eigenen Elfenbeinturms verspielt hat, statt einen konstruktiven Dialog zu suchen.
@ Dittmar
Du solltest zwischendurch einfach mal den Atem anhalten (CO2-Gehalt: 40’000 ppm !) und dich mit den physikalischen Grundlagen auseinandersetzen.
Hier eine sehens- oder hörenswerte Vorlesung zum Thema …
http://digitalassets.lib.berkeley.edu/physicscoll/ucb/video/col.streaming.11-01-10.mov
Hunger:
Millionen hungern wegen der indirekten Folgen des Kyoto-Protokolls und der massiv gestiegenen Preise für Grundnahrungsmittel.
Europäer und Amerikaner konsumieren die von zahlreichen Menschen existentiell benötigten Kalorien in Form von „Ökotreibstoffen“ und wähnen sich dabei als „Klimaretter“ moralisch auch noch auf der „guten Seite“.
Schon mal erwähnt: deine Sorge um die „nachfolgenden Generationen“ wäre deutlich glaubhafter, wenn sie sich der Not der gegenwärtig lebenden Generationen mit derselben Inbrunst widmete.
Unterentwicklung ist DAS Thema auf der Agenda, komplex, schwierig zu meistern, anstrengend, ermüdend und frustrierend.
Kein Wunder, geben viele Menschen lieber eindimensionalen und linearen Weltbetrachtungen den Vorzug, die perfekt ihrer Mentalität und ihren Bedürfnissen entsprechen …
Herr Bühler,
der Hinweis auf Fehler ist wichtiger Bestandteil einer ernsthaften wissenschaftlichen Debatte – und ein entscheidender Unterschied zu Glaubensbekenntnissen. Die entsprechenden Referenzen sind leicht zu finden (z.B. Consistency of modelled and observed temperature trends in the tropical troposphere. International Journal of Climatology, 28, 1703-1722. DOI: 10.1002/joc.1756).
In den von Ihnen zitierten Blogbeiträgen wird die zunehmende Wärmespeicherung in den Ozeanen bestätigt: „We conclude that energy storage is continuing to increase in the sub-surface ocean“.
@Michael Dittmar. 18.05.2012, 16:08
„jedes Jahr verhungern rund 10 Millionen Menschen,
rund 1 Milliarde hat nicht genug zu essen etc.“
Es ist ganz offensichtlich, dass diese zu bedauernden Menschen Ihre Kommentare in diesem Blog nicht lesen, sonst wüssten sie, dass
– es nicht nachhaltig sein kann, immer mehr Menschen auf einem beschränkten Raum unterzubringen, der weniger Ressourcen zur Verfügung hat, als für das Überleben notwendig wären
– Wachstum, auch der Bevölkerungszahl, nicht nachhaltig sein kann
– jeder zusätzliche Mensch durch seinen direkten und indirekten CO2-Ausstoss das Klima auf seinen Tipping-Point zutreibt und dass sie damit ihre Überlebenschancen weiter verringern
@ Prof. Ragaller
Sehr geehrter Herr Prof. Raggaler,
Sie notieren „Douglass hat im übrigen eine lange Vorgeschichte mit nachgewiesenen Fehlern in seinen Arbeiten“.
Solche Sätze erinnern fatal an die Sorte subtiler akademischer Brunnenvergiftung, welche die Debatte seit längerem prägt und wie ich sie von Ihnen, einem engagierten und an neuen Forschungsergebnissen interessierten Wissenschaftler, nicht erwartet hätte. Überlassen wir dieses Terrain doch den Marktschreiern von RealClimate, Skeptical Science, EIKE etc.
Wo genau haben Douglass et al. geirrt, was unterlag der Korrektur und was ist der Stand heute, würde man gern erfahren, aber mit dem kleinen „Foul“ scheint das unerheblich zu sein.
Geirrt hat sich mit Bestimmtheit Herr Trenberth, berühmt oder berüchtigt für den Satz „The fact is that we can’t account for the lack of warming at the moment and it is a travesty that we can’t” – der in der Folge die vermisste (laut Hypothese sich zwingend aufbauende) Wärme in immer tieferen Ozeanschichten vermutet.
Allerdings müsste sie, bevor sie dort auftritt, erst mal die oberen Schichten durchqueren, wo sie u. a. durch die ARGO-Sonden gemessen und entdeckt würde.
Ihre Annahme, dass „die Energiebilanz der Erde nicht im Gleichgewicht ist“, lässt sich aus den Argo-Messungen eben gerade NICHT ableiten. Die interessante Debatte dazu …
http://judithcurry.com/2012/01/24/missing-heat-isnt-missing-after-all
Herr Bühler,
der Wärmeinhalt der oberen 2000 m steigt kontinuierlich an, wie man aus Bild 2 der NOAA Daten sieht: http://www.nodc.noaa.gov/OC5/3M_HEAT_CONTENT/index.html . Der Wärmeinhalt der oberen 700 m (in Bild 1 gezeigt) zeigt Zeitperioden von ein paar Jahren mit niedrigeren und auch höheren Anstiegsraten, was leicht erklärbar ist als Auswirkung von Meeresströmungen wie El Nino. Die von Ihnen zitierte Arbeit erfasst nur die 700m und einen relativ kurzen Zeitraum, das Ergebnis ist also keine Überraschung – auch wenn es von den Autoren so dargestellt wird. Douglass hat im übrigen eine lange Vorgeschichte mit nachgewiesenen Fehlern in seinen Arbeiten.
@Kommentar von Peter Bühler. 18.05.2012, 9:19
Hm, interessant deine Liste
Warum erwaehnst du die Weltwirtschaftskrise Herbst 2008
und dessen Folgen nicht? Den Kollaps der Sowjetunion, Chernobyl, die Oelkriege, die Wasser-Kriege oder Fukushima?
Oder Seveso, Asbest, PCB’s Dioxine, ..
oder einfach nur:
jedes Jahr verhungern rund 10 Millionen Menschen,
rund 1 Milliarde hat nicht genug zu essen etc.
dein Zitat von B. Russell ist excellent,
aber schauen wir doch mal an was die „Experten“
alles so erklaeren..
von der Fusion immer in 50 Jahren bis zum harmlosen
Zigaretten rauchen..
Wissenschaftler finden sich leider immer genug.
Du hast schon Recht, das 2 Grad Ziel ist absurd
aber politisch korrekt .. wir machen einfach weiter wie bisher
und wenn es dann doch +3 Grad oder +6 Grad sind, Pech.
Dagegen waere Aufgabe von uns eben zu sagen
die Wahrscheinlichkeit mit dem CO2 von 390 ppm und mehr
alles durcheinander zu bringen, die Pole schmelzen zu lassen
etc etc betraegt 5% zum Beispiel..
Die Politik und Buehler et al muessen dann erklaeren ob sie das
Risiko fuer nachfolgenden Generationen akzeptieren..
Leute die laenger planen als 4 Jahre bzw nicht nur an
ihre eigenen Vorteile denken sondern auch an kommende
Generationen werden dann schon richtiger waehlen und handeln.
Noch ein Nachtrag wegen Platzmangels:
“Die Zahl der gegenwärtig in der Schweiz im Klima- und Nachhaltigkeitsbereich arbeitenden Wissenschaftler ist beeindruckend gross.”
Sind das die NICHT selbsternannten Klimaexperten? Nach welchen Kriterien wurden sie ernannt? Oder genügt es, einen entsprechenden Job zu ergattern um im hehren Kreis aufgenommen zu werden?
Warum gibt es unter diesen Experten niemand, der sich mit den Widersprüchen und Unklarheiten in der gängigen Klimawissenschaft befasst? Warum mussten die Mängel in Michael Manns Statistiken von einem selbsternannten Experten aufgedeckt werden?
Warum hat keiner der ernannten Experten die Frage geklärt, ob Bäume verlässliche Thermometer sind, warum musste das ein selbsternannter Experte tun?
Warum handelt es sich bei vielen „selbsternannten“, aber auf ihrem Fachgebiet ausgewiesenen, Experten um Menschen, die (bereits) ausserhalb des Berufslebens stehen, also nicht mehr von Forschungsgeldern abhängig sind?
Leider haben Sie, Herr Prof. Schwarzenbach, uns nur die eine Seite der Medaille gezeigt. Bias?
„Bezüglich Klimawandel haben im Moment vor allem jene selbsternannten Experten medialen Aufwind, die unter der Affiche «Klimaschwindel» oder ähnlicher populistischer Schlagworte «bequeme» Botschaften verbreiten und behaupten: «Alles gar nicht wahr!» oder «Alles nur halb so schlimm!»“
Und jene selbsternannten Experten, die unter der Affiche „Weltuntergang“ Panik verbreiten? Siehe diesbezüglich meinen vorherigen Kommentar.
Der Begriff „selbsternannte Experten“ irritiert mich. Sind Sie und Ihre Kollegen von der ETH und anderen wissenschaftlichen Instituten nicht auch selbsternannte Experten? Gibt es eine Institution, die Klimaexperten habilitiert?
Die „Klimawissenschaft“, wenn es so eine denn gibt, besteht aus einer Unzahl von einzelnen Disziplinen: Mathematik, Chemie, Physik, Geologie, Biologe, Dendrologie, Meteorologie, Paläontologie, Geobiologie, Ozeanographie, Glaziologie, Radiologie … Kaum vorstellbar, dass ein Menschen allein alle diese Diziplinen nicht nur beherrscht sondern auch disziplinübergreifend integriert.
Wer hat Michel Mann und seine Kollegen von der University of East Anglia (Briffa, Jones) zu Klimaexperten ernannt, wenn sie offenbar weder in Dendrologie noch Statistik ausgewiesene Experten sind?
„Die Zahl der gegenwärtig in der Schweiz im Klima- und Nachhaltigkeitsbereich arbeitenden Wissenschaftler ist beeindruckend gross.“
Sind das die NICHT selbsternannten Klimaexperten? Nach welchen Kriterien wurden sie ernannt? Oder genügt es, einen entsprechenden Job zu ergattern um im hehren Kreis aufgenommen zu werden?
—
„Is the present cohort of emerging climate scientists a self-selecting set based on a pre-existing belief in the seriousness of man-made climate change?“
http://www.australianclimatemadness.com/2012/05/are-climate-scientists-a-self-selecting-set-of-climate-activists/
—
Herr Prof. Schwarzenbach,
Sie beklagen sich, dass anscheinend das Interesse an der Klimadebatte in Politik, Wirtschaft am Schwinden ist, „obschon die Wissenschaftler plausible und nachvollziehbare Argumente ins Feld führten und den Dialog mit der Gesellschaft gesucht hatten.“
Was waren denn diese nachvollziehbaren Argumente? Ertrinkende Eisbären, demnächst verschwindende Gletscher (Himalaja), bereits verschwundene Gletscher (Kilimandjaro), „Klimaextreme“ wie Überschwemmungen in Pakistan und Australien oder Hitzewelle in Russland, rasant schwindende Fauna (Biodiversität), Negation der Mittelalterlichen Warmzeit, Hockeystick, …
Wer im vollbesetzten Kino „Feuer“ schreit, kann nur einmal hoffen, zu sehen wie schnell sich das Kino leert.
Natürlich spielen dabei die Massenmedien eine Rolle, aber hinter den Pressemitteilungen stehen in der Regel irgendwelche wissenschaftlichen Publikationen von Wissenschaftlern. Sind das nun die „selbsternannten“ Experten, die Sie meinen, der sind das nur nützliche Idioten, die man gewähren lässt, weil sie vermeintlich der Sache dienen?
Die Wissenschaftsgemeinde jedenfalls hat sich bisher nicht dagegen gewehrt, dass sich Trittbettfahrer missbräuchlich ihrer Sache bemächtigt.
„Die Zahl der gegenwärtig in der Schweiz im Klima- und Nachhaltigkeitsbereich arbeitenden Wissenschaftler ist beeindruckend gross.“
Das allein ist mitnichten ein Qualitätsausweis. Es gibt ja auch jede Menge Jobs in diesem Bereich, die von der öffentlichen Hand oder interessierten Kreisen reich dotiert werden. Das Angebot regelt die Nachfrage … aber es trennt nicht die Spreu vom Weizen.
@ Dittmar
Du wirst nicht müde Katastrophen anzukündigen, wo keine sich abzeichnen, während andere stattfinden, die mit dem Verzicht auf fossile Energieträger und illusionäre 2°-Ziele nicht zu verhindern sind.
Um ein paar aus der jüngsten Geschichte aufzuführen: Flutkatastrophen in Pakistan, Japan, Indonesien, Australien, Erdbeben in Haiti und Japan, Hitze und Trockenheit in Russland und im Süden der USA.
Auch nach ausführlicher wissenschaftlicher Debatte und zahlreichen Studien: für keines dieser Ereignisse konnte ein anthropogenes Klimasignal nachgewiesen werden.
Die Menscheit hat alle Hände voll zu tun, mit solchen und weiteren Katastrophen fertig zu werden und ihre Auswirkugen zu lindern, aber Leute wie du möchten stattdessen akademische Probleme zwar untauglichen aber politisch motivierten Lösungen zugeführt sehen.
Probleme, die als solche noch nicht einmal die Hürde von hypothetischen Erwägungen zur realen Beobachtung überspringen und um deren Relevanz inzwischen allein in den Elfenbeintürmen gestritten wird, während der grösste Teil der Menscheit sich mit sehr realen Problem konfrontiert sieht: Trinkwasser, Nahrung, medizinische Versorgung, Energie, Bildung, Infrastruktur, politische Rechte etc.
Erfolgreiche Anpassung an den unvermeidlichen weil natürlichen Klimawandel ist eine Errungenschaft von Entwicklung, wie u. a. die Beispiele Holland und Schweiz zeigen. Unterentwicklung bedeutet weitgehendes Ausgeliefertsein.
Glaubt irgend jemand ernsthaft, mit der Verfolgung von 2°-Zielen, den Transferzahlungen aus CO2-Abgaben an dubiose NGOs, mehrheitlich korrupte Regimes und deren Eliten würde auch nur eines der genannten, dringenden Probleme gelöst? Oder gar das Interglazial an seiner Entfaltung gehindert?
“I am compelled to fear that science will be used to promote the power of dominant groups rather than to make men happy.” (Bertrand Russell, Icarus, or the Future of Science)
@ Prof. Raggaller
Energiebilanz OHC (Ocean Heat Content)
Die nähere Untersuchung der ARGO-Daten bestätigt Ihre Annahme nicht …
„Since 2002 the implied radiation imbalance is close to zero“
„Using only 2003- 2008 data, we find COOLING not warming. This result does not support the existence of a large frequently-cited positive computed radiative imbalance“
http://www.pas.rochester.edu/~douglass/papers/PLA_21192_proofs_plusFigs1_2.pdf
http://www.pas.rochester.edu/~douglass/papers/KD_InPress_final.pdf
Herr Schneider,
@Kommentar von Alex Schneider. 16.05.2012, 6:14
„Der Begriff “Nachhaltigkeit” wird heute für alles und jedes verwendet und meines Erachtens missbraucht. Der Begriff stammt aus der Ökologie und soll auch nur für die ökologische Nachhaltigkeit verwendet werden. Was soll der Begriff “wirtschaftliche Nachhaltigkeit”? Wirtschaftliches Wachstum ist nur in ganz wenigen Fällen ökologisch nachhaltig.“
Ich stimme mit ihnen ueberein.
Wir sollten als Wissenschaftler als erstes mal zusammen stellen was heute nicht nachhaltig ist.
Zum Beispiel die Nutzung von Oel kann gar nicht nachhaltig sein.
(unsere Muell Produktion schon..).
Genauso wenig wie Dinge die von weit her in die Schweiz transportiert werden (mit Oel) .. wie Nahrungsmittel
50% rund unseres Bedarfs ..
mit so einer Liste koennte man entsprechend recht einfach entscheiden ob Massnahmen uns
mehr oder weniger nachhaltig machen!
also sprechen wir ab jetzt vom Ziel:
„Entwicklung zur Nachhaltigkeit“!
Herr Bühler,
das Klima folgt den Differentialgleichungen der Massen-, Impuls- und Energieerhaltung. Die von Ihnen angezweifelten „Modelle“ sind nichts anderes als die Integration dieser Gleichungen unter bestimmten Anfangs- und Randbedingungen mit zweckmässigen Näherungen. Auf diesem Vorgehen beruht der Erfolg der physikalischen Aussagen in allen Bereichen, vom Brückenbau bis zur Berechnung von Strömungsmaschinen, Flugzeugen oder dem Wetter. Warum sollte das beim Klima nicht gelten?
Dass die Energiebilanz der Erde nicht im Gleichgewicht ist, folgt z,B. aus den Argo-Messungen http://www.nodc.noaa.gov/OC5/3M_HEAT_CONTENT/index.html Dafür braucht es noch keine Modellierungen. Diese liefern jedoch die Erklärung und quantitative Bestätigung für das Ungleichgewicht.
Der Begriff „Nachhaltigkeit“ wird heute für alles und jedes verwendet und meines Erachtens missbraucht. Der Begriff stammt aus der Ökologie und soll auch nur für die ökologische Nachhaltigkeit verwendet werden. Was soll der Begriff „wirtschaftliche Nachhaltigkeit“? Wirtschaftliches Wachstum ist nur in ganz wenigen Fällen ökologisch nachhaltig.
Sehr geehrter Herr Professor Schwarzenbach,
Solange die Debatten (Klima, Nachhaltigkeit) noch anhalten und die Wenigen, die sich dafür engagieren, (Zitat)Gefahr laufen, sich bei ihrer aufreibenden Mission langsam zu verbrauchen, solange sind wir von echter Nachhaltigkeit und echtem Klimaschutz noch weit entfernt.
Das entscheidende Ingredienz, das fehlt, um die Debatte zu beenden und die Arbeit zu beginnen, ist die fehlende Dringlichkeit. Es sind eben nur Wenige, die Gefahr vor allem im Bereich Klima und Nachhaltigkeit heraufziehen sehen während für die Mehrheit der Schweizer und europäischen Bevölkerung das nur ein Thema und eine Gefahr unter anderen ist.
Es gibt aber eine Kombination von Faktoren, die einen Übergang zu nachhaltigeren und klimaschonenderen Wirtschafts- und Lebensweisen stark erleichtern würde, nämlich
1) Nachhaltige und klimaschonende Technologien sind reichlich vorhanden und kompetitiv zu herkömmlichen Techniken
2) Die Auswirkungen von fehlender Nachhaltigkeit und steigenden Treibhausgaskonzentrationen werden für die meisten deutlich sichtbar
Ohne überzeugende Ersatztechnologien ist ein Ausstieg aus den fossilen Energien schwierig zu vermitteln, denn es würde Wohlstandseinbussen bedeuten und die Überzeugung, dass mehr Wachstum und mehr Wohlstand notwendig sind ist eine der wenigen Glaubensbekenntnisse, das Parteien sämtlicher Couleur und reiche sowie arme Länder teilen.
Ich bin selber optimistisch was beide Punkte angeht: Wir werden schon in den nächsten Jahren und Jahrzehnten die Auswirkungen fehlender Nachhaltigkeit und steigender Treibhauskonzentrationen zu spüren bekommen und auch die Techologien, die es braucht um umzuschwenken werden verbessert. Dass auch in 50 Jahren noch überall rauchende Kamine und rücksichtslose Ressourcenverschwendung vorherrschen scheint mir unwahrscheinlich. Andererseits sind wir immer noch ganz am Anfang eines grundlegenden Wandels.
Peter,
was hast du gegen Modelle?
bzw gegen wissenschaftliche Hypothesen
die man ueberpruefen kann
(vieles weil du selber keine formulieren kannst!)
ansonsten
nur weil „wir“ Erdbeben nicht vorhersehen koennen,
muessen wir nicht die Ideen der Kontinentalverschiebung
aufgeben.
Genau so wenig muessen wir absurde Ideen
des ewigen Wachstums in die Ideenwelt der Wissenschaft
einbauen nur weil niemand den Weg nach unten ins Tal
kennt!
Brauchst du noch andere Beispiele?
Max Planck hat mal gesagt:
„Die Wahrheit triumphiert nie, ihre Gegner sterben nur aus.“
„Die Zahl der gegenwärtig in der Schweiz im Klima- und Nachhaltigkeitsbereich arbeitenden Wissenschaftler ist beeindruckend gross“
Es war in der Tat und zu den Zeiten vor 30 Jahren nicht so einfach einen Job in den erwähnten Gebieten zu finden, wie es das heute ist.
Ein bemerkenswerter Klimawandel zumindest an der Arbeitsfront des Fachgebietes. Die Chancen auf Beschäftigung und Forschungsgelder steigen zusätzlich, wenn die Kandidaten mit dem Mainstream schwimmen und willig die Botschaft einer gefährlichen, nie zuvor gesehenen und von Menschen verursachten Klimaerwärmung verbreiten.
Was tut es da zur Sache, dass selbst Arbeiten, die am Oeschger Institut publiziert wurden, z. B. der Einschätzung „nie zuvor gesehen“ widersprechen und Erwärmungsphasen belegen, die jene gegen Ende des 20. Jh übertreffen?
Was spielen Fakten überhaupt eine Rolle, wenn namhafte Skeptiker als „denyier“ und „selbsternannte Experten“ disqualifiziert werden? Der Beifall der Claqueure aller möglicher Interessenprovenienz lässt da nicht auf sich warten.
Aber wo sind neben weltanschaulichen Bekenntnissen die Fakten wirklich?
Irgend eine Arbeit, ein Forschungsergebnis, das in der Erwärmung der Atmosphäre nach dem Abklingen einer Kleinen Eiszeit, in der Entwicklung von Wettereignissen, dem Anstieg des Meeresspiegels usw. unzweifelhaft ein anthropogenes Signal belegt – und sich NICHT auf Modelle stützt?
Irgendwo ein Modell, das die vergangene Klimaentwicklung abbildet und verlässliche Szenarien für die künftige Entwicklung ermöglicht. Ein Modell, das an der realen Klimaentwicklung der letzten 15 Jahre nicht gescheitert ist?
Und wo ist das wissenschaftliche Prinzip der Skepsis geblieben, wenn AGW-Dogmatismus die Debatte bestimmt? Wenn Skeptiker nur als Störefriede des „Konsenses“ wahrgenommen werden, letzterer mit Gewissheit keine Kategorie kritischer Wissenschaft.
Sehr geehrter Herr Professor Schwarzenbach,
Klima- und Nachhaltigkeitsthemen werden heute von vielen im verhaltensethischen Bereich angesiedelt: Ähnlich wie man nicht der Fressucht oder Sexsucht verfallen sollte, gilt es Mass zu halten, zu sparen wo es nur geht und Leben und Einkauf „grün“ zu gestalten. Hin und wieder erlaubt man sich aber doch eine Sünde wie derjenige, der Fleisch liebt, aber sich aus ethischen Gründen zurückhält. Als lässliche Klimasünde gibt es dann vielleicht einen CO2-kompensierten (oder auch unkompensierten) Ferienflug in die Malediven. Das war schon früher so: Was der Pfarrer am Sonntag predigt, das ist am Mittwoch wieder vergessen.
Wenn aber die Einschätzung der Klimaforscher stimmen, so braucht es mehr als eine Zurückhaltung beim CO2-„Konsum“. Es braucht schlicht einen Verzicht auf die CO2-Produktion, ähnlich wie ein Produkt, das sich als krebserregend herausgestellt hat, vollkommen von den Verkaufsflächen verschwindet, so dürfen schon bald CO2-Emissionen gar nicht mehr im Angebot sein.
Solange CO2-Emissionen aber als unvermeidlich gelten um zu Wohlstand zu kommen, wird das ein schwieriges Unterfangen. Es braucht also Lösungen wie man Wohnen, Arbeiten und sich Fortbewegen kann wie man sich das wünscht, nur eben ohne CO2-Emissionen.
Zudem genügt es nicht, wenn einige Länder sich in diese Richtung bewegen. Die Klimaerwärmung ist ein echt globales Problem. Anstrengungen einzelner „klimaüberzeugter“ Länder können positiv wirken, wenn sie andere zur Übernahme dieser Praxis bewegen. Letztlich aber wäre es das beste, wenn CO2-Emissionen weltweit etwas kosten würden.
Das Kyoto-Protokoll zeigt exemplarisch, wie man das CO2-Emissionsproblem nicht lösen kann: nämlich durch eine Koalition der „Willigen“. Es braucht statt dessen die Koalition aller. Seit Inkrafttreten dieses Protokolls sind die CO2-Emissionen nämlich noch stärker angestiegen als zuvor.
Guten Tag Herr Schwarzenbach,
Ich stimme Ihnen voll zu. Fragt sich nur warum das folgende
noch immer stimmt und warum die „meisten“ wenn ueberhaupt erst am Ende der „Karriere“ anfangen aktiv zu werden
(und warum die kritischen Stimmen nach denen wir rufen
immer wieder in die Isolierung gebracht werden).
Was laeuft wohl grundlegend falsch im Wissenschaftsbetrieb?
„Die Zahl derjenigen, die sich aktiv in die Gesellschaft einbringen, dagegen immer noch viel zu klein. Und diese wenigen laufen Gefahr, sich bei ihrer aufreibenden Mission langsam zu verbrauchen. Höchste Zeit, dass auch der Rest von uns den Elfenbeinturm verlässt und sich, wo immer möglich, in einen konstruktiven Dialog mit Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit begibt.“
Wir alle sind in der Pflicht, dies gilt umso mehr, als wir uns inzwischen auch mit sehr vielen und guten Lehrmitteln über den aktuellen Stand der Klimaforschung informieren können. Den InitiantInnen dieses Blogs gebührt grosse Anerkennung für die Gelegenheit, nicht nur aktuelle Informationen von Forschern aus erster Hand zu erhalten, sondern auch deren Antworten auf Fragen zu bekommen. Es gibt Zusammenfassungen und Lehrbücher in allen denkbaren Vertiefungsgraden. Eine sehr anschauliche interaktive Einführung in die Grundlagen finde ich http://www.pics.uvic.ca/insights/index.php .
Am Ende der einzelnen Kapitel kann man das eigene Verständnis anhand eines Fragen/Antworten-Teils überprüfen, ein guter Schutz vor Selbstüberschätzung.
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