Von Hühnern, Pferdemist und Klimawandel
13.03.2012 von
Was haben glückliche Freiland-Hühner und meterhoher Pferdemist mit dem Klimawandel zu tun? Ich erkläre es Ihnen.
Nehmen wir zum Beispiel ein glückliches Freiland-Huhn auf einem Schweizer Bauernhof. Der Bauer gibt dem Huhn viel Auslauf, füttert es täglich, pflegt es nach bestem Wissen und Gewissen, schützt es vor seinen Feinden wie Füchsen und Greifvögeln – kurzum, der Bauer ist der grösste Wohltäter für das Federvieh, und man kann sich vorstellen, dass die Hühner dies auch so empfinden. Und dann kommt just dieser Bauer an einem Tag wie jedem anderen, nimmt das Huhn und schlachtet es. Für das glückliche Huhn eine unerwartete und schreckliche Wendung.
So ein Mist
Oder denken wir an Pferdemist. In New York gab es um das Jahr 1900 etwa 100’000 Pferde, welche als Zugtiere für den Personen- und Warentransport unentbehrlich waren. Diese Tiere produzierten täglich etwa 1’350 Tonnen Mist, der von den Strassen entfernt werden musste – mit stark steigender Tendenz aufgrund des Wirtschaftswachstums. Es gab Schätzungen, wonach es zunehmend unmöglich werden würde, den Pferdemist zeitnah von den Strassen zu entfernen. Man erwartete, dass bei gleichbleibendem Wirtschaftswachstum um 1950 alle Strassen der Stadt von einer zirka drei Meter dicken Schicht von Pferdemist bedeckt sein würden. So konnte es offensichtlich nicht weitergehen, aber die Städteplaner waren ratlos. Doch das Pferdemist-Problem löste sich überraschend in Luft auf dank der Erfindung des Automobils.
Unerwartete Entwicklungen im Wald
Betrachten wir nun noch den Wald. Im Wald zeichnen sich an verschiedenen Stellen Entwicklungen ab, die kaum jemand erwartete, die aber drastische Konsequenzen mit sich bringen. So beispielsweise das durch die Erwärmung ermöglichte Vordringen des Käfers «Mountain Pine Beetle» in die boreale Zone in Nordamerika. Er hat in den letzten Jahren riesige Landschaften leergefressen und kann sich nun den Weg bis in die Kiefernplantagen von Florida bahnen. Mit der Erwärmung verbunden sind zudem das Aussterben emblematischer Baumarten wie der «Whitebark Pine» in den Rocky Mountains oder das trockenheitsbedingte Absterben von mehr als 10’000 Quadratkilometern Wald in den südwestlichen USA in den Jahren 2002/2003.
Risikowahrnehmung
Bloss: Diese einschneidenden, unerwarteten Veränderungen im Wald werden von der Öffentlichkeit weltweit kaum wahrgenommen und haben deshalb geringste Auswirkungen auf den Klima-Diskurs – ganz anders als die Havarie in Fukushima, die sich in diesen Tagen zum ersten Mal jährt, und die sehr viel Bewegung in die Energie-Debatte gebracht hat. Solange «nur» die Natur betroffen ist, reagiert die Politik kaum. Ja, was braucht es denn noch, bis die Politiker endlich ein griffiges Nachfolge-Abkommen zum Kyoto-Protokoll verabschieden?
Hände in den Schoss legen?
Sollen wir unsere Bemühungen zur «Rettung des Klimas» einstellen, weil wir es erstens sowieso nicht schaffen und weil zweitens wie beim Pferdemist ohnehin alles anders kommt, als wir jetzt denken? Nein, denn ganz so naiv wie das Huhn ist die Wissenschaft bei aller Unsicherheit über die Zukunft nicht. Ich hoffe aber tatsächlich darauf, dass unvorhersehbare Entwicklungen – seien es technologische Durchbrüche oder schlimmstenfalls auch Umweltkatastrophen – der Menschheit helfen werden, die Klimaerwärmung endlich ernst zu nehmen und doch noch zu einem effektiven Klimaschutz zu kommen.
Zum AutorHarald Bugmann ist Professor für Waldökologie an der ETH Zürich. Persönliches Zitat und Biografie
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Kommentare (18) >Alle Kommentare aufklappen>Alle Kommentare zuklappen
@ Kommentar von Roger Meier. 15.03.2012, 14:17
„zum Huhnproblem: nur weil ich nicht alle Öko-Märchen glaube, heisst das noch lange nicht, dass man Tiere quälen soll. Schade, dass die Batteriehaltung in der EU noch nicht überall verboten wurde, wusste ich nicht.“
Wie soll ich sagen, typisch EU!? Oeffentlich Wasser predigen
aber heimlich Wein trinken.
Vielleicht haben wir ja doch eine gemeinsame Basis?
Und es fehlt nur ein Austausch ueber das was wir unter
„die Wissenschaft“ (wenn man von Individuen redet)
bzw
der wissenschaftlichen Methode um zu Erkenntnissen mit
Unsicherheiten zu kommen
und was man damit machen soll.
@ Roger Meier:
>“Overwhelming evidence still suggests that anthropogenic emissions of CFCs
>and halons are…”
>also nur suggest, also einfach mal so eine dumpfe Vermutung dass es die CFC
>sind. Kennen wir.
Lieber Herr Meier,
eine stärkere Aussage als „overwhelming evidence suggests…“ werden sie von Wissenschaftlern NIE bekommen!
Warum? Leider, leider können wir nichts beweisen (Popper’sches Wissenschaftsverständnis: ein einziges Gegenbeispiel reicht, um eine Theorie zu falsifizieren, aber noch so viele Positiv-Beispiele reichen nicht, um sie zu „beweisen“, denn auch nach 1000 Positiv-Beispielen kann dieses blöde eine Gegenbeispiel auftreten, das alles zunichte macht, siehe die kürzliche Hype um die Widerlegung der Relativitätstheorie wegen zu schneller Elementarteilchen).
Das bedeutet umgekehrt natürlich nicht, dass wir nichts wissen, wie manche obernaiven Politiker manchmal an Radio oder Fernsehen verbreiten („über das Klima wissen wir nichts, einfach nichts“, Zitat eines wohl besser anonym bleibenden Nationalrats).
Also: es ist genau das Gegenteil von dem wahr, was Sie suggerieren („dumpfe Vermutung“).
Freundliche Grüsse,
Harald Bugmann
„Also, warum sind wir als Wissenschaftler eigentlich so aengstlich
die politische Bedeutung unserer Erkenntnisse zu diskutieren?“
hier ist ein gar nicht ängstlich und spricht offen über seine Visionen der Zukunft:
„One human engineering strategy you mention is a kind of pharmacologically induced meat intolerance“
„Your paper also discusses the use of human engineering to make humans smaller. Why would this be a powerful technique in the fight against climate change?
Well one of the things that we noticed is that human ecological footprints are partly correlated with size“
„you also discuss the pharmacological enhancement of empathy and altruism, because empathy and altruism tend to be highly correlated with positive attitudes toward the environment“
„what we really care about is some kind of fixed allocation of greenhouse gas emissions per family. If that’s the case, given certain fixed allocations of greenhouse gas emissions, human engineering could give families the choice between two medium sized children, or three small sized children.“
„We figured that if everyone had cat eyes, you wouldn’t need so much lighting, and so you could reduce global energy usage considerably. Maybe even by a shocking percentage.“
Eigentlich muss man dazu gar nichts mehr sagen. Der Anfang vom Ende.
Ozonloch: die Messungen vor ’85 sind eh für die Tonne.
James Lovelock after Climategate:
“I have seen this happen before, of course. We should have been warned by the CFC/ozone affair because the corruption of science in that was so bad that something like 80% of the measurements being made during that time were either faked, or incompetently done.”
und:
„Overwhelming evidence still suggests that anthropogenic emissions of CFCs and halons are…“
also nur suggest, also einfach mal so eine dumpfe Vermutung dass es die CFC sind. Kennen wir.
zum Huhnproblem: nur weil ich nicht alle Öko-Märchen glaube, heisst das noch lange nicht, dass man Tiere quälen soll. Schade, dass die Batteriehaltung in der EU noch nicht überall verboten wurde, wusste ich nicht.
Herr Meier,
„Das Loch war meiner Meinung nach schon immer dort. Wen stört das?“
Ignoranze 1. Klasse! Aber gut wenn Sie es zugeben!
http://www.cpc.ncep.noaa.gov/products/stratosphere/winter_bulletins/sh_07/Fig_3.gif
Warum sind sie eigentlich gegen Batterie Huehner?
„oder das Ozonloch als Problem zu erkennen“
Das Loch war meiner Meinung nach schon immer dort. Wen stört das?
Was ist als Folge der Ozonloch-Hysterie passiert? Effiziente Kältemittel wurden verboten, was zu einem erhöhten Verbrauch nicht erneuerbaren Energien führte.
„und DDT zu verbannen“
DDT ist DIE Waffe gegen Malaria, resp. war. Die Anzahl Menschen, die unnötig an Malaria gestorben sind, wird gewaltig sein.
Man kann es drehen und wenden wie man will:
Öko-Phobien&Komplexe = gegen Effizienz = schlecht
Herr Meier,
und noch was zum Thema
@Kommentar von Roger Meier. 13.03.2012, 10:14
„Das ist so eine Geschichte wie die mit den glücklichen Hühnern: wie schütze ich am besten das Huhn vor Greifvögeln und Krankheiten?“
Interessant wie sich ihre Aussage mit .. deckt:
10.7.1974 Im vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (Ministerium) in Auftrag gegebenen „Gutachten über tierschutzgerechte Haltung von Nutzgeflügel in neuzeitlichen Haltungssystemen“ wird u.a. festgestellt:
„Der als nachteilig empfundenen Bewegungseinschränkung der Tiere steht bei diesen Haltungsystemen aber zweifelsohne auch eine Reihe von Vorteilen gegenüber. Ganzjähriger Schutz der Tiere vor den Unbilden der Witterung, … und Schutz der Tiere vor ihren natürlichen Feinden.“
Der Rest des Artikels und der Geschichte ist auch interessant
http://www.huehner-info.de/infos/hs_doku_batteriehaltung.php
Das alles ist natuerlich eine Schande!
immerhin: die Schweiz hat gezeigt es geht auch anders!
„Eine Ausnahme stellt die Schweiz dar, wo diese Art der Hühnerhaltung bereits 1994 abgeschafft wurde. In Österreich sind Legebatterien in bestimmten Bundesländern verboten worden. Einfuhrverbote aus anderen Ländern gibt es allerdings nicht.“
http://www.helles-koepfchen.de/massentierhaltung_leben_fuer_den_tod_teil3.html
Herr Meier,
Verstehe ich es richtig dass Sie die Kaefig Haltung von Huehnern
etc ablehnen?
Warum nur, liberal oekonomisch macht das sicher Sinn?
noch ein Nachtrag aus dem Artikel (guten Appetit
mit Eiern aus Frankreich und Deutschland)
„Deutschland hat die EU-Regelung bereits vor zwei Jahren umgesetzt und die sogenannte Kleingruppenhaltung eingeführt. Diese bietet zwar den Hühnern ein paar Zentimeter mehr Platz als der EU-Normkäfig, ist aber mit etwa 800 Quadratzentimetern aus Sicht des Tierschutzbundes keine deutliche Verbesserung für die Tiere, da die Fläche nur etwas größer als ein DIN A4-Blatt ist. In den bisherigen Käfigen hatte ein Huhn 550 Quadratzentimeter Platz, die EU-Norm sieht 750 cm2 vor.“
Herr Meier,
danke fuer den Nature link.
Kannte ich bisher nicht (der Blog ist doch zu was gut!).
aber von einem Hoax zu sprechen ist eine seltsame
Aussage..
am Ende von Nature Artikel steht genau das Gegenteil!
„Nothing currently suggests that the role of CFCs must be called into question, Rex stresses. “Overwhelming evidence still suggests that anthropogenic emissions of CFCs and halons are the reason for the ozone loss. But we would be on much firmer ground if we could write down the correct chemical reactions.“
und im Artikel drinnen:
„The result was a shock: at least 60% of ozone destruction at the poles seems to be due to an unknown mechanism, Rex told a meeting of stratosphere researchers in Bremen, Germany, last week.“
wo ist ihr Problem (bzw der Hoax?)
@Kommentar von Roger Meier. 13.03.2012, 14:17
„die Hühner in Europa leben längst nicht mehr im Batterie-Käfig – sondern vernünftig in Bodenhaltung im Stall“
in der Schweiz vielleicht.. aber in Europa?
http://www.eu-koordination.de/umweltnews/news/tierschutz/1239-trotz-verbots-immer-noch-huehner-im-kaefig
Nach Angaben der Kommission sind in zwölf EU-Ländern Hühnerhöfe mit Käfighaltung noch nicht umgerüstet, darunter Frankreich, das zu den größten Eierproduzenten Europas gehört.
Herr Bugmann,
(ok, verstehe nur das IPCC..)
schade, leider gehen sie nicht auf Rowland ein.
und auf das generelle Problem Wissenschaft und
Energie und Umweltproblematik.
Aber, hier dann meine Frage Waldsterben 1.0
War es nicht gut den Katalysator und den sauren Regen
einzudaemmen, oder das Ozonloch als Problem zu erkennen
oder Asbest und DDT zu verbannen etc?
Also, warum sind wir als Wissenschaftler eigentlich so aengstlich
die politische Bedeutung unserer Erkenntnisse zu diskutieren?
Es war nicht immer so
20 years ago.. wie viele Kollegen wuerden diesen Brief heute
unterschreiben? Oder verbreiten?
http://www.ucsusa.org/about/1992-world-scientists.html
Dieses Jahr gibt es Rio + 20
und wo ist „die Wissenschaft“?
Sehr geehrter Herr Prof. Bugmann,
einverstanden, „Es ist trivial zu sagen, dass sich das Klima immer geändert hat“ – aber nicht weniger wahr. Die Verwendung des Begriffs „Klimawandel“ erfordert deshalb eine Unterscheidung hinsichtlich ihrer Ursachen: natürlich oder von Menschen gemacht.
Dass diese Unterscheidung häufig unterbleibt und jede auffällige Entwicklung DEM „Klimawandel“ oder AGW, d. h. einer von Menschen verursachten Klimaänderung zugeordnet wird, mag aus der Sicht von Ökoaktivisten erwünscht sein, überzeugend ist es nicht.
„Erdrückende Indizien“:
Ich stimme Ihnen zu, dass der Mensch das Klima mit verändert.
Ihrer Aussage „dass die derzeitige Klimaerwärmung vom Menschen verursacht ist“ ist aber schwierig beizupflichten, weil Sie einen natürlichen Beitrag, egal welchen Umfangs, zu dieser Erwärmung offenbar nicht in Erwägung ziehen. Es gibt ihn zweifellos.
Weshalb sonst wäre z. B. die globale Mitteltemperatur um die Mitte des 19. Jh und von 1910-1945 (+ 0.6°) angestiegen?
Seit über 12 Jahren stagniert sie. Laut den „erdrückenden Indizien“ bzw. den IPCC-Modellen müsste sie mehr oder weniger linear ansteigen. Sie tut es nicht.
Über die natürlichen bzw. menschlichen Beiträge zu der seit 1850 beobachteten Erwärmung von ca. 0.7° wird weiterhin gestritten.
Auch für die Käferepidemie in den USA kann nicht einfach DER „Klimawandel“ verantwortlich gemacht werden. Natürliche und andere Ursachen gehören in die Gesamtbetrachtung. Sie schlicht auszublenden, kann der Klärung des Problems so wenig zuträglich sein wie umgekehrt das Bestreiten jedes menschlichen Einflusses.
Deshalb verdienen auch die übrigen Ursachen, darunter die natürlichen, eine Berücksichtigung. Sollte am Ende die AGW-Erklärung als einzige übrig bleiben, oder die anderen Ursachen klar an Bedeutung dominieren, OK.
Die Trivialdiagnose „Klimawandel“ allerdings überzeugt mit Blick auf die Hintergründe der Käferepidemie nicht.
@Dittmar
die Hühner in Europa leben längst nicht mehr im Batterie-Käfig – sondern vernünftig in Bodenhaltung im Stall
ich weiss, wieso der Rowland keine Beachtung mehr bekommt: Diese ganze Ozonloch-Geschichte hat sich ebenfalls als Hoax herausgestellt:
Liebe Blogger,
@Roger Meier („oh my god“): Nein, nicht Waldsterben 2.0, ich habe Waldsterben 1.0 als Maturand miterlebt und glaube viel daraus gelernt zu haben, wie man es eben NICHT machen soll. Ich behaupte ja nicht, dass alle Wälder der Welt wegen des Klimawandels absterben werden; aber wegen Waldsterben 1.0 unter den Teppich zu kehren, dass es temperatur- und trockenheitsbedingte massive Veränderungen in Waldökosystemen gibt, wäre dann doch etwas viel Selbstzensur.
@Michael Dittmar: Ich bin borniert genug zu glauben, dass das IPCC in Bezug auf Fragen des Klimawandels als „die Wissenschaft“ gelten kann, wobei mir bewusst ist, dass es NIE eine „unité de doctrine“ in der Wissenschaft geben kann, geben wird oder geben darf. Aber es wäre auch seltsam, wenn man die von einem Grossteil der WissenschaftlerInnen, welche in diesem Bereich tätig sind, geteilten Ansichten als „eine Ansicht unter vielen“ ansehen würde – wie die „Klimakritiker“ dies wider besseres Wissen gern tun.
@Peter Bühler: Es ist trivial zu sagen, dass sich das Klima immer geändert hat. „Klima“ ist eine sehr nützliche statistische Definition der WMO und kein Naturphänomen. Damit können Sie natürlich gleich alles vom Tisch wischen… Ich erkläre Ihnen hier nicht weiter, dass es erdrückende Indizien (ja, keine Beweise, aber „die Wissenschaft“ beweist nun mal eben gar nichts) gibt, dass die derzeitige Klimaerwärmung vom Menschen verursacht ist und eine Grössenordnung und Geschwindigkeit hat, welche im Hinblick auf die Bereitstellung von Ökosystemgütern und -dienstleistungen FÜR DIE MENSCHHEIT problematisch wird (nicht für die Natur per se, deshalb eben kein „Waldsterben 2.0“, oh my god). Ich habe selber geforscht zu den 10’000 km2 Waldsterben in den SW USA und halte an meiner Darstellung fest.
Mit freundlichen Grüssen,
Harald Bugmann
Was der böse „Klimawandel“ alles anrichtet …
Frage: gab es mal eine Zeit OHNE Klimawandel?
Eine Zeit ohne Abfolge von Dürre-, Kälte-, Wärme- und Niederschlagsperioden?
Die Vorstellung, eine solche „Goldene Klima-Epoche“ habe vor dem Beginn des Industriezeitalters geherrscht, ist nachweislich falsch.
Mit Verlaub und was den mountain pine beetle anbelangt, taugt der denkbar schlecht als Kronzeuge für eine anthropogen verursachte Klimaerwärmung.
Die Käferpopulation breitet sich – ähnlich wie jene der Maikäfer – seit jeher periodisch und explosionsartig aus, bevorzugt während trockener Perioden mit milden Wintern.
Es gab solche evtl. zyklische Epidemien z. B. auch in den warmen und trockenen 30er- und 40er-Jahren, siehe hier …
http://news.google.com/newspapers?id=jg8yAAAAIBAJ&sjid=AuQFAAAAIBAJ&pg=5474,5485819
oder hier …
http://news.google.com/newspapers?id=TNtXAAAAIBAJ&sjid=yvUDAAAAIBAJ&pg=7213,2077960
Verantwortlich für die jüngste Verbreitungswelle ist zudem auch die Forstwirtschaft (!) und der Zustand der betroffenen, z. T. überalterten Wälder.
Daneben begünstigt die Unterdrückung von Wildfeuern den Käfervormarsch.
http://www.appinsys.com/globalwarming/PineBeetle.htm
Abschliessend sei die Frage erlaubt, weshalb Naturphänomena wie das vorliegende ausschliesslich durch die AGW-Brille betrachtet werden und nicht auch die natürlichen Ursachen und Hintergründe zur Erklärung beigezogen werden.
Über die Gewichtung der Ursachen mag man sich streiten, aber einen wesentlichen Teil davon gar nicht erst zu erwähnen oder im Vorhinein auszuschliessen, geht entschieden zu weit.
Sehr geehrter Herr Professor Bugmann,
da gebe ich ihnen recht: Es braucht ein Klima-Fukushima und zudem klar erkennbare Alternativen zu den fossilen Brenn- und Treibstoffen, damit ein Umdenken stattfindet.
Leider genügen aktuelle Umweltkatastrophen wie das Abfressen der borealen Wälder durch den «Mountain Pine Beetle» kaum.
1. Weil diese Katastrophe nur wenige Menschen betrifft
2. Weil die Attributierung dieses Problems zum Klimawandel lange nicht alle überzeugt.
Klar erkennbare Alternativen zu den fossilen Brenn- und Treibstoffen gibt es offensichtlch nocht nicht, denn Kohle ist immer noch die günstigste Energiequelle. Vor allem für Länder, die über grosse Reserven verfügen (China, Indien).
Die vielgelobten Erneuerbaren Energien funktionieren heute nur in einem grossräumigen Energie- und Netzverbund und nur wenige Nationen sind überhaupt in der Lage eine solche Infrastruktur aufzubauen und zuverlässig zu betrieben und noch weniger sind bereit dies auch zu tun. In den OECD-Ländern beispielsweise sind Hochspannungsmaste alles andere als beliebt.
Es kommt allerdings auf die Prioritäten an. Wenn man den Klimawandel als schwerwiegendes Problem erkennen würde, wäre der Aufbau von grossräumigen Stromnetzverbunden sicher möglich und die Anwohner würden/müssten solche Leitungen in Kauf nehmen.
Dass der Klimawandel mehr als zukünftiges Schreckgespenst und nicht als aktuelles Problem gesehen wird, hat auch mit der Schwierigkeit zu tun, aktuelle Umweltveränderungen wie die die Zerstörung der borealen Wälder durch den «Mountain Pine Beetle» eindeutig der Klimaerwärmung zuzuordnen. Es wäre ganz anders, wenn jeder vom «Mountain Pine Beetle» zerstörte Baum klar erkennbar die Inschrift „Tod wegen Klimawandel“ tragen würde.
Herr Bugmann,
„Nein, denn ganz so naiv wie das Huhn ist die Wissenschaft bei aller Unsicherheit über die Zukunft nicht.“
Wer ist „die Wissenschaft“?
Leute wie Einstein oder Rowland (der gerade gestorben ist)? Fuer die NZZ bis jetzt keine Meldung wert..
Oder die die uns allen immer wieder erklaeren
es gibt „genug“ Energieressourcen und genug dies und genug
das?
Oder die Teller, Dr. Strangeloves etc?
zu Rowland (wir verdanken ihm sehr viel.. wo bleibt der Nachruf
an der ETH.. auf diesem Blog?)
http://www.physorg.com/news/2012-03-nobel-scientist-thinning-ozone-dies.html
Their prediction caught enormous attention and was strongly challenged partly because CFC’s non-toxic properties were thought to be environmentally safe. Their work gained widespread recognition more than a decade later with the discovery of the ozone hole over Earth’s polar regions and leaders of nations worldwide began to act to ban or curb usage of the chemicals.
„It was to turn out that they had even underestimated the risk,“ a Nobel committee said in its award citation for Rowland, Molina and Crutzen.
Molina said his former mentor never shied from defending his work or advocating a ban on CFC.
„He showed me that if we believe in the science … we should speak out when we feel it’s important for society to change,“ Molina told the Associated Press.
His work on ozone depletion made Rowland a prominent voice for scientists concerned about global warming.
„Isn’t it a responsibility of scientists, if you believe that you have found something that can affect the environment, isn’t it your responsibility to do something about it, enough so that action actually takes place?“ Rowland said at a White House climate change roundtable in 1997.
„If not us, who? If not now, when?“ he asked.
Herr Meier,
klar, essen Sie ihre „freien Huehner in den Legebatterien“
nur munter weiter.
Was stoert es wenn die voller Hormone, Antibiotika etc
sind. Wenn stoert schon der Rinderwahnsinn?
Ist doch alles Bloedsinn diese Warnungen..
noch etwas Asbest zum Hamburger?
Oh my God, Waldsterben 2.0 …..
Im Gegensatz zum Pferdemist-Problem scheint das als Zombi-Problem noch ein bisschen rumzugeistern und die Leute zu erschrecken.
Das ist so eine Geschichte wie die mit den glücklichen Hühnern: wie schütze ich am besten das Huhn vor Greifvögeln und Krankheiten?
In dem ich es NICHT rauslasse sondern im Stall DRINLASSE!
Aber trotzdem meinen die Leute, das Huhn ist glücklicher draussen…
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