ETH-Klimablog - Klimaforschung - Geht dem Meer der Schnauf aus?

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Geht dem Meer der Schnauf aus?

31.01.2012 von

In allen tropischen und subtropischen Ozeanen existieren Zonen mit reduziertem Sauerstoffgehalt. Diese werden Sauerstoffminimumzonen oder auch Todeszonen genannt; denn Fische, Krabben und Weichtiere können in diesen Regionen kaum atmen und überleben. Bedingt durch den gegenwärtigen CO₂-Anstieg in der Atmosphäre und der damit verbundenen Temperaturerwärmung erwarten Forscher eine generelle Abnahme des Sauerstoffgehalts im Ozean. Dies könnte zu einer Ausdehnung der Todeszonen führen.

Steigt die Temperatur, sinkt der Sauerstoffgehalt

Ins Meerwasser gelangt der Sauerstoff auf verschiedene Weise; in erster Linie über den Gasaustausch der Meeresoberfläche mit der Atmosphäre. Weiter entsteht das lebenswichtige Gas aufgrund der Photosynthese durch Phytoplankton in der sonnendurchfluteten obersten Wasserschicht. Verbraucht wird Sauerstoff durch die Atmung der Organismen und durch bakterielle Oxidation absinkender organischer Materie.

Wärmere Temperaturen in den obersten Wasserschichten stören dieses empfindliche Gleichgewicht, denn die Menge an Sauerstoff, die das Meereswasser von der Atmosphäre aufnehmen kann, ist abhängig von der Wassertemperatur. Je wärmer die Temperaturen sind, desto weniger Sauerstoff wird aufgenommen. Unter steigenden Temperaturen wird zudem der vorhandene Sauerstoff schneller aufgebraucht. Als Folge ergeht es gewissen Ozeanregionen ähnlich, wie wenn wir im Aquarium die Sauerstoffzufuhr langsam zudrehen bis wir nur noch ganz wenige oder keine Blasen mehr im Wasser sehen. Die Folgen sind fatal für die Lebewesen.

In den Ozeanen liegen die heutigen Todeszonen neben Meeresregionen, die sehr viel Leben beherbergen. Dehnen sich die Todeszonen aus, so schrumpft der Lebensraum insbesondere für die grossen Fische des offenen Meeres. Ganze Nahrungsnetze drohen zu verarmen. Die biologische Vielfalt in den Meeren dürfte sinken, was auch die Fischerei vor ernste Probleme stellen dürfte.

Ein Blick in die Vergangenheit gibt Aufschluss

Breiten sich die Todeszonen aufgrund der globalen Klimaerwärmung in Zukunft wirklich aus? Klimamodelle liefern zu dieser Frage noch keine eindeutigen Vorhersagen. Auch gibt es zeitlich und räumlich gesehen zu wenige Messungen des Sauerstoffgehalts, um daraus einen Trend abzuleiten. Ein Blick weiter zurück in die Vergangenheit bringt dagegen Licht ins Dunkle¹.

Wir haben Sauerstoffdaten aus mehr als 120 Sedimentbohrkernen aus allen Ozeanen ausgewertet. Aufgrund dieser Analyse haben wir rekonstruiert, wie sich weltweit der Sauerstoffgehalt der Ozeane in den vergangenen 20‘000 Jahren verändert hat. Unsere Beobachtungen zeigen, dass sich der Anstieg der weltweiten atmosphärischen Durchschnittstemperatur von rund drei Grad Celsius, am Ende der letzten Eiszeit massiv auf den Sauerstoffgehalt der Meere ausgewirkt hat. Als Folge des Temperaturanstiegs ist der Sauerstoffgehalt vieler Ozeanregionen dramatisch gesunken und sauerstoffarme Meereszonen haben sich ausgedehnt.

Optimistische Klimaszenarien sagen eine ähnlich grosse Temperaturerwärmung bis Ende dieses Jahrhunderts voraus. Obwohl unsere Analysen keine direkten Analogieschlüsse für die zukünftige Entwicklung der Todeszonen zulassen, gehen wir davon aus, dass die aktuelle rasche Erwärmung des Klimas zu einem ähnlichen Phänomen führen könnte wie am Ende der letzten Eiszeit.

Da die Ozeane ein sehr komplexes System sind, bleiben Tendenzen oft durch natürliche Schwankungen über mehrere Jahrzehnte hinweg verschleiert und nur schwer erkennbar. Bisher war es deshalb schwierig zu prognostizieren, wie sich der gelöste Sauerstoffgehalt der Ozeane langfristig entwickeln wird. Unsere Analyse stärkt die Vermutung, dass der Sauerstoffgehalt im Ozean empfindlich auf die vorgesehene Klimaerwärmung reagieren wird, was für mich Anlass zur Sorge ist.

.

¹Zur Studie: Jaccard and Galbraith 2011. Large climate-driven changes of oceanic oxygen concentrations during the last deglaciation. Nature Geoscience (Studie >hier)

Zum Autor

Dr. Samuel Jaccard ist Oberassistent und Dozent an der Professur für Klimageologie am Geologischen Institut der ETH Zürich.





Kommentare (18) >Alle Kommentare aufklappen>Alle Kommentare zuklappen

Hoi Martin,

„Dein Alleinstellungsmerkmal besteht wohl darin, dass du glaubst, wir müssten uns alle auf eine materiell viel ärmere (Energie!) Zukunft einstellen und das sei sogar gut.“

Na ja zu „gut“ sagen wir das mal so:
Es muss keine Katastrophe werden und mit Glueck
rettet es uns vor Tippingpoints beim Klimawandel.

Uebrigens Herr Blaser schreibt auf Seite 3

„Bei aller Sympathie fuer die Kernenergie, sie hat nicht das Potential die Luecke (von Oel und Gas) rechtzeitig zu schliessen“

und etwas weiter unten (wenn der Welt die Energie ausgeht)
„Dann bekommt Malthus doch recht“

auf die Frage Hoffnung bei der Nutzung von neuen Energiequellen:

„Man darf nicht zu technikglauebig sein“ und
an Kernfusion glaubt er nicht.

Energiesparen und Waermepumpen? (passt in den Neuen Blog Beitrag)

„eine Illusion .. “

etc

@Kommentar von Michael Dittmar. 09.02.2012, 9:37

Hoi Michael,

Herr Blaser hat ja in dem Weltwoche-Interview die Ansicht vertreten, Öl und andere fossile Brennstoffe seien schwierig zu ersetzen und sobald sie knapp würden, drohe uns ein Szenario ähnlich dem, das vom Club of Rome vorausgesagt wurde (Kollaps). Und Wind+Sonnenkraftwerke könnten uns kaum davor bewahren.

Hier deckt sich seine Meinung also weitgehend mit Deiner. Im Unterschied zu dir, glaubt er aber, dass ein Weiterbetrieb und Ersatz der AKW’s durch die nächste AKW-Generation uns dieses Schicksal ersparen könnte.

Im übrigen vertritt er die Ansicht, die ETH-Experten, die sie in der Öffentlichkeit zu Energiefragen äussern, seien vom rechten Weg abgekommen, das heisst sie verkauften Spekulationen über unsere Energiezukunft als wissenschaftlich abgedeckte Zukunftsszenarien.
Auch hier gibt es eine gewisse Übereinstimmung mit deinen Ansichten.

Dein Alleinstellungsmerkmal besteht wohl darin, dass du glaubst, wir müssten uns alle auf eine materiell viel ärmere Zukunft einstellen und das sei sogar gut.

Peter et al,
Hier ist doch mal was zum Nachdenken und aus der Weltwoche
(manchmal schon erstaunlich was die Zensur passiert
wenn man nur co2 kritisch ist.. aber man lese und staune
selber..: Leider nur gegen Geld..
aber die Zeitung liegt doch bestimmt irgendwo rum

http://www.weltwoche.ch/weiche/hinweisgesperrt.html?hidID=543754
Physiker der Nation
Energiepolitik von Fehlinformationen bestimt.
Fakten zählten beim Atomaustieg nichts mehr,sagt der
.. auf der Seite 3 und 4 wird dann im klartext geredet!
“Ja, ich bin ganz auf der Linie des Club of Rome”
Pech .. wenn manche den Artikel bis zum Ende schaffen!
(da kann man die politisch korrekten Ungereimtheiten eines
alten Mannes am Anfang ganz gerne vergessen!)

Fuer alle Kernenergiefans ..CO2 (UN) Glaeubigen
und Techno-Fixer

Realitaet und Wirklichkeit:
(aus einer politisch korrekten Zeitung!)

http://www.ftd.de/politik/europa/:ausnahmesituation-deutschland-zapft-die-kaltreserve-an/60166088.html

Der Witz steht am Ende (und jetzt die Preisfrage..
fuer Leute die nur in Geld rechnen koennen,
was ist nun der Preis von Strom aus KKW’s bzw Solar/Wind
und Kohle?)

Der Preis für kurzfristige Lieferungen schoss in Frankreich auf rund 360 Euro pro Megawattstunde hoch. Das Normalniveau liegt bei 50 Euro. Auch in Deutschland stieg der Börsenpreis, allerdings nur auf rund 76 Euro. Auf diesem Niveau lohnt sich auch der Betrieb von weniger effizienten Kohle- und Gaskraftwerken.
Mehr zum Thema
Energiewende RWE prophezeit Flaute für Offshore-Windanlagen
Energieversorgung Stromnetze trotzen Kälte
Unerwartete Einnahmelöcher Für Energiewende fehlt das Geld
Mehr zu: Energiewende, stromversorgung
Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) feierte das Ereignis am MIttwoch im Bundestag: „Die Energiewende hat den ersten Härtetest bestanden“, sagte er. Die Stromexporte und den derzeit niedrigen deutschen Börsenstrompreis bezeichnete er als „Erfolg der Koalition“.

Peter,

„Dein Papier wurde schon deshalb nicht ernst genommen“

bist du dir sicher?

„ weil du ihm Szenarien strenger Winter zugrunde gelegt hast, – “

nein, falsch kalte Wintertage! So wie diese Woche
oder praktisch immer 1-2 Wochen pro Winter sind mal extrem
kalt. Ganz normal und normale Schwankungen.
Bisher war dieser Winter extrem warm.
Unter dem Strich wird abgerechnet! smile

„dabei dürfte es die nach der reinen Lehre ja schon längst nicht mehr geben ; -)“

obwohl diese Aussage ganz lustig ist, und solche reinen Lehren
garantiert falsch sind.. dein Problem ist

du glaubst solche Aussagen bei den Klimaforschern und
Anhaengern der CO2 Hypothese zu finden.

Da liegst du aber ganz falsch.

Selbst die Idee eines abklingenden Golfstroms durch die
Klimaerwaermung ist weit verbreitet ..
und das Resultat –> kaeltere Winter in Europa!

aber egal..

Kassandra konnte auch mit dem Fluch leben (und sterben).
Was stoert es mich?

Man freut sich halt nur wenn man es lange vorher schon dokumentiert hatte. Vielleicht erinnert sich ja mal jemand daran.

Und in dem Sinne:

http://ihp-lx2.ethz.ch/energy21/januar262012.pdf

@ Dittmar

Dein Papier wurde schon deshalb nicht ernst genommen, weil du ihm Szenarien strenger Winter zugrunde gelegt hast, – dabei dürfte es die nach der reinen Lehre ja schon längst nicht mehr geben ; -)

Vielleicht sollte man mal die Besetzung der Verwaltungsräte unserer Energieunternehmen thematisieren, Gremien, die für die Strategie zuständig sind oder sich dafür zuständig halten.
Zu viele Politiker vielleicht, die mehr ihren weltanschaulichen Ahnungen als dem technischen Sachverstand folgen?

Hier ein paar Einsichten zu brüchigen Illusionen bzw. „Zersägten Jungfrauen“ …

http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/die_zersaegte_jungfrau

Zitat: „Die Bürger der Nachbarländer – die Schweiz eingeschlossen – dürfen die deutsche Illusionsnummer – Hokus Pokus Fidibus – deshalb künftig mit höheren Strompreisen mitfinanzieren“

Wir vernehmen es mit Begeisterung und freuen uns, endlich auch selber über Illusionisten zu verfügen …

http://blogs.ethz.ch/klimablog/2012/02/07/eine-sichere-und-saubere-energieversorgung-fur-alle

Peter,

deine schnell „Schuesse“ und Tiefschlaege beiseite.

Hier kannst du im original lesen was ich vor ein paar Jahren
zum Thema Stromluecke geschrieben habe.
(klar die Heizung mit Strom in Frankreich ist im Moment das
Hauptproblem.. dank baseload Ueberkapazitaet hat
man den Franzosen das verkauft.. und jetzt kommt die Rechnung!)

Nicht meine Schuld wenn man auf simple Logik nicht hoeren
will!

http://arxiv.org/pdf/0803.4421v1.pdf

The rich countries of Western Europe and its citizens benefited during at least the last 30 years from an extraordinary stable electricity grid. This stability was achieved by the european grid system and a large flexible and reliable spare power plant capacity. This system allowed a continuous demand growth during the past 10-20 years of up to a few % per year. However, partially due to this overcapacity, no new large power plants have been completed during the past 10-15 years. The obvious consequence is that the reliable spare capacity has been reduced and that a further yearly demand growth of 1-2% for electric energy can only be achieved if new power plants will be constructed soon.

@ Dittmar

Die herbeigeredete Katastrophe scheint endlich einzutreten, nicht durch den Klimawandel, nicht durch Peak Oil und auch nicht durch „unseren Lebensstil“, – sondern ganz einfach durch übereilte politische Entscheide, falsche Versprechungen, irrige Vorstellungen und Erwartungen.

Deinem Link zur NZZ ist zu entnehmen …

„Das Schweizer Stromnetz sei am Limit“ (Rudolf Baumann, Swissgrid) und „In den letzten Jahren hat der Stromverbrauch zugenommen, ohne dass das Netz ausgebaut wurde“ und – so Swissgrid-Chef Graf – „Wir müssen die Bewilligungsverfahren massiv straffen und dürfen dabei auch vor Enteignungen nicht zurückschrecken“

Vermutlich nicht zur Sprache bringen möchtest du, worauf die Misere hauptsächlich zurückzuführen ist …
– darauf, dass zahlreiche Franzosen mit Strom heizen, in einem kalten Winter entsprechend mehr
– dass Deutschland eine Reihe von KKWs stillgelegt hat und nun überall mehr Strom einkauft, – egal wie der produziert wird, nota bene.
– auf das überforderte, internationale Verbundnetz. Überfordert deshalb, weil es auf der Grundlage jahrzehntelanger Erfahrungen entwickelt wurde, aber für politische Kapriolen eben so wenig ausgelegt ist wie für schwankende EE-Einspeisungen.

Deutschland verbrennt derzeit Kohle oder lässt verbrennen, was das Zeug hält, um den Strombedarf zu decken. Dass die Meiler nicht nach Bedarf hoch- oder runtergefahren werden können, tut ein Übriges zur Umwelt-Bilanz: mehr Dreck als an- und runtergefahrene Kohlekraftwerke erzeugen höchstens Kreuzfahrtschiffe.

Mit einer nachhaltigen Energieversorgung hat das alles wenig zu tun, mit politischem Missmanagement und Illusionen dagegen fast alles.

„Enteignungen“: gute Idee, am besten beginnt man damit bei den kurzsichtigen Verursachern der hausgemachten Knappheit, ihren leichtsinnigen Anhängern und den naiven Vollzugshelfern, die ohne Not die Unabhängigkeit der CH-Stromversorgung aufs Spiel setzen.

Der vom 29.1.2012 ist ja noch besser:

http://www.blick.ch/news/wirtschaft/stellen-sie-sich-vor-in-der-schweiz-wuerde-tagelang-der-strom-ausfallen-id1743249.html

Herr Palmer, ziehen sie sich schon mal warm an!

Buehler et al,

selbst die NZZ..
http://www.nzz.ch/nachrichten/politik/schweiz/schweiz_droht_stromausfall_1.14795363.html

in Le Monde steht es dann so:

PAS DE RISQUE DE COUPURE D’ÉLECTRICITÉ

Le ministre de l’économie François Baroin a assuré dimanche qu’il n’y avait pas actuellement de difficulté en termes d’approvisionnement en électricité. „A l’heure où je vous parle, nous n’avons pas de difficultés. Nous avons de la marge“, a-t-il déclaré lors du Grand Rendez-Vous Europe1-I-Télé-Le Parisien-Aujourd’hui en France.

Aufmerksame Leser wundern sich ueber
„die Stunde“ (um welche Uhrzeit er das wohl gesagt hat..)

aber fuer die Experten sind es dann schon
Sekunden.. smile

„Pour l’instant, c’est sous contrôle“, a-t-il ajouté en renvoyant également aux propos du PDG d’EDF Henri Proglio qui a assuré que son groupe ferait face „sans problème“ au pic de consommation d’électricité provoqué par la vague de froid intense.

aber, Herr Palmer, falls sie noch mit lesen ..

Wir haben doch gar kein Problem! oder

@Kommentar von Peter Bühler. 04.02.2012, 17:38

„Was weisst du eigentlich davon, was ich tue?“

Ich vermute nichts ausser unwissenschaftliche Bloggs zu lesen
und zu kopieren!

„Tourette-Rückfall in Sachen “Klimawandel Leugner”?“

???? Fuehlst du dich angesprochen???
Antworte lieber auf
$Kommentar von Michael Dittmar. 04.02.2012, 13:37
(bei Fischlin!)

„Denkst du an Menschen, welche die Realität ..“
der Physik des CO2 als Treibhausgas ignorieren!

aber jetzt kommen wir zum Thema:
(Nachhaltigkeit und unser Lebensstil!)
„die Energieversorgung stellt auch ein echtes Problem dar“
(“Peak Oil”: kein weiterer Kommentar.)

Na, erklaere das Problem mal ohne Peak Oil
(oder mit!)

@ Dittmar

Was weisst du eigentlich davon, was ich tue?
Und ja, das Leben ist voller Überraschungen.

Was aber soll dieser Tourette-Rückfall in Sachen „Klimawandel Leugner“?

Denkst du an Menschen, welche die Realität eines kontinuierlichen Klimawandels leugnen? oder an diejenigen, welche die natürliche Klimavariabilität klein oder ganz weg rechnen, um den menschlichen Beitrag (AGW) um so bedeutender darzustellen?

Gut, die Energieversorgung stellt auch ein echtes Problem dar, aber eine Hauruck-Dekarbonisierung wird es bestimmt nicht lösen. Sie wird allenfalls eine (nicht unerwünschte) Folge der Lösung bilden.

„Peak Oil“: kein weiterer Kommentar.

„Durcheinander zu den Klimadaten“?!
Nach allem, was du dazu bisher verbreitet hast, ist das doch wohl eher dein Ressort. Ich will es dir keinesfalls streitig machen ; -)

„Todeszonen“: erinnerst du dich noch an „coral bleaching“, an „dramatic sea level rise“ das versinkende Tuvalu?

http://www.abc.net.au/mediawatch/transcripts/1125_journal2.pdf

http://www.worldclimatereport.com/index.php/2011/04/07/sea-level-rise-still-slowing-down

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3053361

Die Sorge von Herrn Jaccard um den Sauerstoffgehalt wird mit der tatsächlichen Klimaentwicklung zu- oder abnehmen. Es sieht so aus, als könne er sich erst mal entspannen. Im Vordergrund stehen heute dringendere Probleme, die – du scheinst einverstanden – tatsächlich der Behandlung bedürfen.

Peter,

du schaffst es immer wieder mich zu ueberraschen.
Jetzt tust du so als ob du der grosse Kaempfer fuer den
Erhalt der Meere bist.

Wirfst mir vor meine Kraft gegen die Klimawandel Leugner
zu verschwenden (dabei sage ich schon lange gerade
das Energie Problem (peaks everything)
und nicht das CO2 Problem entscheidet.

Aber was soll’s, in Zukunft wird man deine Kommentare
zum Peak oil etc lesen koennen und der Titanic die mit
den Eisbergen kollidiert die nicht schnell genug schmelzen wollen
etc..

also prima, wie abgesprochen du hoerst auf dein durcheinander
zu den Klimadaten zu verbreiten und wir reden
ueber die jetzigen Probleme der Todeszonen etc.

@ Dittmar

„ausserhalb der Box zu denken“?!

Du erinnerst mich an den Mann, der sich im Finstern um eine Litfass-Säule rumtastet – und zum aus seiner Sicht logischen Schluss gelangt, er müsse zweifellos eingesperrt sein.

Immerhin fällt es dir nun ein, dich von der (IPCC-)Plakat-Säule abzuwenden und einen Blick auf die Wirklichkeit und die echten Probleme zu werfen. Die sind in der Tat bedeutend genug, um uns beschäftigt zu halten. Wasser- und Luftverschmutzung, Rücksichtslosigkeit und Missmanagement bei der Nutzung von Meeresressourcen gehören dazu.

Kopf in den Sand stecken und jammern, der „Homo Sapiens werde auch noch die letzten Bereiche des Meeres zerstören“, gilt nicht.
Tu was, statt dich weiter auf der bequemen und billigen AGW-Empörung auszuruhen!

Eben diese letztere hat nun lange genug die Kräfte und Mittel gebunden, die an anderer Stelle weit dringender benötigt werden.

Komisch,

„Unsere Analyse stärkt die Vermutung, dass der Sauerstoffgehalt im Ozean empfindlich auf die vorgesehene Klimaerwärmung reagieren wird, was für mich Anlass zur Sorge ist.“

sowohl der Autor als auch die Kommentare vermeiden
das eigentliche Problem der Todeszonen zu erkennen.
Warum brauchen wir noch den Klimawandel um
Angst vor unserer industriellen Zivilisation zu haben?

Hier wuerde ich allen global warming Zweiflern gerne zustimmen,
aber selbst Peter Buehler der in anderem Zusammenhang
das Problem bemerkt hat zeigt seine Unfaehigkeit(?)
ausserhalb der Box zu denken.

Wir Homo Sapiens schaffen es, dank der Wissenschaft
auch noch die letzten Bereiche des Meeres zu zerstoeren.

http://wwf.ixtract.de/

Nicht nur Ueberfischung sondern Verschmutzung
fuehrt zu Todeszonen.
Wer es nicht glauben will:
Hier eine schoene Karte!

http://news.nationalgeographic.com/news/bigphotos/14793409.html

Aber sicher, und warum genau haben die Fauna und Flora im Meer die Warmzeiten der letzten Tausenden Jahre überlebt:
http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Holocene_Temperature_Variations_German.png&filetimestamp=20100719233812
Diese Frage habe ich schon bei den angeblich kurz vor dem Aussterben stehenden Eisbären gestellt. Natürlich keine Reaktion darauf.

Und noch was:
Dutzende von Toten aus klimatischen Gründen. Zu warm etwa? Nein. Allerneuste und bahnbrechende Beobachtungen der Forschung haben herausgefunden, dass eher Kälte gefährlich ist:
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,812329,00.html

Die Arbeit unterstellt einen „Anstieg der weltweiten atmosphärischen Durchschnittstemperatur von rund drei Grad Celsius, am Ende der letzten Eiszeit“.

Abgesehen davon, dass wir uns immer noch in einer Eiszeit (Känozoikum) befinden, ist das zu bescheiden angesetzt.
Nach dem Abklingen der Weichsel-Kaltzeit stiegen im Präboreal (9610 -8690 v. Chr) die Temperaturen um 6° C!
Europa war um 7000 v. Chr. eisfrei, die Alpengletscher verschwanden.

Interessant ist es, diese Temperaturentwicklung mit dem CO2-Atmosphärenanteil in der gleichen Zeitperiode zu vergleichen.
Die Forschungsergebnisse dazu sind widersprüchlich …

http://www.sciencemag.org/content/286/5446/1815.full

Während ein Teil der Arbeiten einen nahezu gleich bleibenden CO2-Atmosphärenanteil von 260-280 ppmv bis zum Beginn des industriellen Zeitalters postuliert, finden andere in der Zeit um 9000 v. Chr. einen scharfen Anstieg auf bis zu 330 ppmv.
Heute gilt ein Max. von 300 ppmv als unbestritten.

Fest steht, dass die Erwärmung einer steigenden Freisetzung von CO2 vorausgegangen ist. Die höhere CO2-Konzentration bildete demnach Folge und nicht Ursache der Erwärmung, für die – a rather inconvenient truth – die Sonne verantwortlich zeichnete.

Eine davon abweichende Theorie postuliert in (Rück)Anwendung der IPCC-Klimamodelle eine verstärkende Wärmewirkung des freigesetzten CO2s und Methans durch positive Feedbacks.
Eben diese postulierte zusätzliche Wärmewirkung von Feedbacks lässt sich heute – bei höherem CO2-Atmosphärenanteil – eben so wenig belegen wie eine aktuelle Erwärmung der Meere.

Mit anderen Worten: bei einer Erwärmung verändert sich in der Tat der Sauerstoffanteil in den Meeren. Bloss: vor ca. 11’000 Jahren haben sich Natur und Menschen selbst an einen raschen Anstieg von 6° C angepasst.

Besser deshalb, den (leicht reisserischen) Titel mit einem Fragezeichen zu versehen.

Dieser Artikel zeigt wieder einmal, wie wenig wir Menschen eigentlich über unseren Planeten wissen. Die Todeszonen im Ozean haben mit der Erwärmung seit dem Ende der Eiszeit scheinbar bereits zugenommen und könnten mit der weiteren Erwärmung weiter zunehmen. Doch möglicherweise hat die Artenvielfalt seit dem Kälte-Maximum der letzten Kaltphase unseres Eiszeitalters trotzdem zugenommen, schreibt doch Dr. Jaccard: … liegen die heutigen Todeszonen neben Meeresregionen, die sehr viel Leben beherbergen.

Ich ziehe aus diesem Blogbeitrag zusammen mit vielen anderen Quellen den Schluss, dass uns eine anhaltende Klimaerwärmung, wie sie ja von den Klimatologen aufgrund zunehmender Mengen von Treibhausgasen erwartet wird, noch in vielerleit Hinsicht überraschen wird. Möglicherweise sind die entscheidenden Folgen einer anhaltenden Klimaerwärmung gar nicht Dürren, sondern z.B. Veränderungen in den Ozeanen. Verändern sich Klimata überall auf der Erde hat das sicher grosse Konsequenzen, denn das Klima bestimmt die Art und Zahl der Lebewesen, die an einem Ort leben und bestimmt auch die Vegetation. Eine Anpassung an solchermassen geänderte Lebensverhältnisse könnte eine Migration von Lebewesen (auch von Menschen) hin zu Zonen sein, an die sie gewöhnt sind. Das wäre wohl eine Wanderung vom Süden in den Norden. Auch Ozeanbewohner könnte es vom Süden in den Norden ziehen.

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