ETH-Klimablog - Energie - Läuft bei Ihnen immer noch die Heizung?

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Läuft bei Ihnen immer noch die Heizung?

03.05.2010 von

Im Rahmen der europäischen Solartage finden in 16 Ländern rund 7000 Veranstaltungen statt. Auch die Schweiz ist mit von der Partie: Vom 7.-14. Mai 2010 gibt es an rund 180 Orten im ganzen Land attraktive Anlässe, darunter Besichtigungen von Anlagen, Tage der offenen Tür bei Anbietern und Infoveranstaltungen. Eine gute Gelegenheit, um Fragen rund um die Produktion von Wärme und Strom aus der Sonne zu klären! Die wichtigsten Tipps zur Solarenergie habe ich hier für Sie zusammengestellt:

Die Frühlingssonne effizient nutzen

Wer Sonnenkollektoren auf dem Dach hat, kann seine Heizung jetzt getrost in den Winterschlaf schicken. Auch wenn wieder eine Kältewelle kommt – im Speicher ist genügend Energie aus den sonnigen Tagen eingelagert, um für angenehme Wärme im Haus zu sorgen. Eine solche Sonnenheizung – natürlich liefert sie auch das Brauchwarmwasser – umfasst im gut isolierten Einfamilienhaus eine Kollektorfläche von etwa 10 Quadratmetern und einen 1000 Liter-Speicher.

Solares Warmwasser

Auch mit halb so viel Kollektoren lässt sich die Sonnenwärme nutzen: Eine 5-Quadratmeter-Anlage liefert übers Jahr rund 70 Prozent des Warmwasserbedarfs. Im Mehrfamilienhaus rechnet man mit 0,5 bis 1 Quadratmeter Kollektorfläche pro Bewohner. Diese Anwendungsmöglichkeit ist wirtschaftlich besonders interessant.

Einfache Technik

Solarthermische Anlagen sind nicht zu verwechseln mit Strom produzierenden Photovoltaikanlagen. Kernstück ist ein Kollektor auf dem Dach, der von einem Wasser-Glykolgemisch durchflossen wird. Diese Flüssigkeit wird durch die Sonne erwärmt und gibt anschliessend die Wärme über einen Wärmetauscher an den Speicher ab.

Kaum genutztes Potenzial

Die bisher in der Schweiz installierten 700’000 Quadratmeter Kollektoren (rund 65’000 Anlagen) decken erst knapp ein halbes Prozent unseres Wärmebedarfs. Österreich hat bereits einen mehr als doppelt so hohen Anteil und möchte bis 2020 zehn Prozent des Wärmebedarfs mit der Sonne abdecken. Nicht nur in Wohngebäuden, sondern auch im Bereich des gewerblichen Wärme- und Kältebedarfs. Auch in der Schweiz könnte die Solarwärme einen massgeblichen Beitrag zu weniger Abhängigkeit von Öl und Gas leisten.

Voraussetzungen so gut wie noch nie

Dank der Teilzweckbindung der CO₂-Abgabe gibt es ab diesem Jahr in allen Kantonen Förderbeiträge für Sonnenkollektoren. Dadurch verringern sich die Investitionskosten um durchschnittlich 20 Prozent. In fast allen Kantonen kann zudem ein Steuerabzug geltend gemacht werden. Unter dem Strich kostet die solare Warmwasseranlage im Einfamilienhaus meist weniger als 10’000 Fr. und liefert nach der Installation während 25 Jahren kostenlose Energie, unabhängig von schwankenden Ölpreisen!

Links

Veranstaltungskalender «Tage der Sonne» unter www.tagedersonne.ch

Europäische Solartage: www.solardays.eu

Zum Autor

Gastautor David Stickelberger ist Geschäftsführer von Swissolar, dem Fachverband für Sonnenenergie.

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Kommentare (35) >Alle Kommentare aufklappen>Alle Kommentare zuklappen

Sehr schöne Diskussionen über erneuerbare Energien hier auf dieser Seite. Auch immer noch aktuell, obwohl schon ein paar Monate alt. Leider gilt nach wie vor, richtig Strom und Leistung kommt nur aus Atomkraftwerken. http://www.energyprofi.com/jo/Umwelt-News/allianz-stopp-atom-gegen-neue-akw-in-der-schweiz.html
Wenn wunderst, haben doch auch nur die Energiekonzerne richtig Geld. Der Rest besteht doch nur aus Erdenbürgern, die nichts zu sagen haben. Fukushima hat doch gezeigt, Atomkraftwerke laufen auch ohne Deckel…

@Kommentar von Ben Kempel. 13.07.2011, 10:33

Sehr geehrter Herr Kempel,

ich halte wenig von nationalen Solareinspeisevergütungen, denn

1) Heutige Solarzellen sind prinzipbedingt zu teuer und Solareinspeisevergütungen verbilligen über den Masseneffekt nur die Fertigung, nicht aber die Forschung in gänzlich neue, viel bessere Solartechnologien
2) Solarpanel auf dem Hausdach sind sowieso viel teurer als Freiflächenanlagen und da Strom erschwinglich bleiben muss sollte immer die billigere Technologie gefördert werden und nicht die teurere wie das die gestaffelten Einspeisetariffe machen.

Sinnvoll wäre dagegen eine Einspeisevergütung, die in ganz Europa gelten würde und überall gleich gross wäre. Zum Beispiel 20 Cents für eine Kilowattstunde Sonnenstrom. Dann würden Solarpanels dort eingesetzt, wo es am meisten Sonne hat und es gäbe in Spanien mehr Solarpanels als in Deutschland. Dies ist sogar sinnvoll, denn Energiesysteme mit einem grossen Anteil unregelmässig anfallender Energie (Sonne+Wind) funktionieren heutzutage am besten bei grossräumiger Vernetzung: Ganz Europa müsste ein Stromnetz grosser Übertragungskapazität erhalten um Produktionsschwankungen auszugleichen. Genau solche europaweiten Netze sind ein Kernelement des Energieplanes Roadmap 2050, siehe auch hier.

Die Leute haben es in der Schweiz noch gut mit den Förderbeiträgen für CO2 Abgaben. Hier in Deutschland werden sie nämlich bald gekürzt (Quelle: http://www.solaranlagen-photovoltaik.net/)!!!
Würde mich über eine kleine Diskussionsrunde hier in den Kommentaren über das für und wieder der Förderungskürzungen freuen!

Viele Grüße
Ben

Hier mein Beitrag zur Diskussion betreffend Klimasensitivität und -mitigation:

Klimasensitivität, negative Feedbacks, Wolken

Das IPCC-Dogma war bisher, eine Erderwärmung durch einen äusseren Einfluss verstärke sich selbst – über eine höheren Wasserdampfgehalt der Luft und ein Abschmelzen von Eisflächen.
Erst die verstärkte Wärmeabstrahlung der erhitzten Erde stoppe diese „galoppierende Erwärmung“.

Umstritten war jedoch immer schon die Rolle der Wolken. Die meisten Klimamodelle gehen davon aus, dass in einer wärmeren Umgebung Wolken aufgelöst werden und sich so die Erwärmung wiederum selbst verstärkt. Roy Spencer und einige andere behaupten nun aber, Satellitenbeobachtungen zeigten eine Zunahme von kühlenden Wolken, wenn es wärmer wird.
Spencer errechnet +0.6°C Erwärmung bei verdoppeltem CO2 – weit weniger als in allen IPCC-Klimamodellen.

Roy Spencer’s Arbeiten und Schlussfolgerungen sind zuerst einmal Hypothesen. Diese Hypothesen müssen durch andere Forscher erhärtet oder widerlegt werden. Im übrigen ist ein durch Fachleute begutachteter Artikel (wie von ihm und vielen anderen) immer erst der Beginn und kaum je das Ende einer möglicherweise fruchtbaren Auseinandersetzung.

Persönlich glaube ich, dass Treibhausgaszunahmen selbst bei einem negativem Wolkenfeedback das Klima nachhaltig ändern können, wenn auch vielleicht anders als von den meisten erwartet (es wird z.B. nicht mehr so kalt wie früher).

Klimamitigation, Abkehr von Öl/Gas/Kohle, Zertifikatehandel

Entwaldung und Verbrennung von Öl, Gas und Kohle verursachen den CO2-Anstieg. Nur die Abkehr von den fossilen Brenn- und Treibstoffen kann den CO2-Ausstoss auf vorindustrielles Niveau zurückführen. Selber sehe ich die Ausmusterung von CO2-intensiven Technologien auf bestimmte Stichdaten hin als Lösungsmöglichkeit, James Hansen propagiert eine CO2-Steuer und die IPCC favorisiert den Zertifikatehandel. Die Erwartungen der Befürworter des Zertifikatehandels
sind meiner Ansicht nach überrissen und die Kosten des Umstiegs werden um Grössenordnungen unterschätzt.

Zitat 1 aus Last Exit Copenhagen von Stefan Rahmstorf (Spetkrum der Wissenschaft 12/09):
„Stern (Anmerkung: der Klimaökonom Niklaus Stern) vergleicht den Effekt auf die Verbraucher mit einer einprozentigen Erhöhung der Mehrwertsteuer. Die meisten Menschen würden das kaum bemerken“

Mit dem Effekt meint Niklaus Stern den Effekt des Ausstiegs aus Öl, Gas und Kohle. Auch Ökonomen bezweifeln diese Stern’sche Einschätzung. Der Ausstieg aus der Fossilität würde die ökonomischen Grundlagen von Ländern wie Saudi-Arabien, Venezuela, Russland, Iran und Irak zerstören. Viele Leute – sogar hiesige Blogteilnehmer – glauben gar, dass schon Kriege um Öl geführt wurden und Stern behauptet, die Abkehr von Öl, Gas und Kohle sei Pipifax. Viele Peak-Oil-Theoretiker sehen gar einen langanhaltenden ökonomischen Abstieg als Ergebnis einer Öl-/Gas-Verknappung.

Zitat 2 aus Last Exit Copenhagen von Stefan Rahmstorf (Spetkrum der Wissenschaft 12/09):
„Bei CO2-Preisen von 10 bis 30 Euro pro Tonne ergäben sich Finanztransfers von 30 bis 90 Milliarden Euro jährlich in ärmere Länder. Die Zahlungen wären an die Bedingung geknüpft, dass die Empfänger die Gelder zum Klimaschutz einsetzen. Für die 1.5 Milliarden Menschen in den reichen Industriestaaten brächte dies nur eine Belastung von 20 bis 60 Euro pro Kopf und Jahr mit sich.“

Wie man sich erinnern kann, erhielten die Griechen die Kredite für Investitione in ihre Wirtschaft und die Entwicklungsländer sollen nun „Klimakredite“ erhalten – man muss das Bewährte überall anwenden, da hat Rahmstorf schon recht.

Stefan Rahmstorf schreibt in Last Exit Copenhagen auch noch, dass das CO2-Budget Deutschlands schon bald aufgebraucht sei und der anschliessende Geldtransfer in die Entwicklungs- und Schwellenländer für eine CO2-arme Wirtschaftsentwicklung dort sorgen werde.

Ist es nicht vielmehr so: wenn nicht einmal Deutschland glaubt, auf seine geplanten 26 Kohlekraftwerke verzichten zu können, wie kann dann Indien oder China ohne diese einfachen Technologien auskommen – selbst wenn in Indien und China alles billiger ist, selbst CO2-freie Technologien.

Müsste nicht Deutschland vorangehen und zuerst selbst aus der Fossilität aussteigen?

Fazit: Früher oder später müssen wir alle sowieso aus der Fossilität aussteigen und man sollte sich darauf vorbereiten. Heute jedenfalls wäre der Ausstieg nicht für ein Butterbrot zu erhalten, auch wenn das gewisse Leute behaupten.

@ Dittmar

CLOUD: erst mal abwarten.

Hier ein paar jüngere Studien zur Klimasensitivität und zu den IPCC-Modellen …

http://www.drroyspencer.com/2010/05/strong-negative-feedback-from-the-latest-ceres-radiation-budget-measurements-over-the-global-oceans/

http://www.leif.org/EOS/2009GL039628-pip.pdf

Sieht ganz so aus, als bestünde aus klimatischen Erwägungen kein Grund zur Eile für Investitionen in noch nicht ausgereifte Technologien.
Sobald wirtschaftlichere und effizientere Lösungen vorliegen, werden sie mit Blick auf die Energiesituation – und unabhängig von der Klimaentwicklung – ihre Berechtigung und den Durchbruch auf den Märkten finden.

Kurz, nur bedingt ein Feld für die Politik, vielmehr aber eines für R&D und innovative Entwickler und Investoren.

Die LED-Technologie setzt sich heute – mit enormem Nutzen – auch ohne staatliche Fürsorge durch, über 130 Jahren nach der Entdeckung und nach gut 50 Jahren der Entwicklung …

hi Peter,

> Grund zur Panik?
nein wieso denn Panik? Es geht doch nur um die Frage ob die Sonnenflecken irgend einen Einfuss haben.. und ja bis jetzt scheinen sie eher keinen zu haben.. und dabei haben wir so ein schoenes Minimum.. (wieder ein Cloud Experiment das nur viel Geld kostet .. und keine Antworten geben wird.. hat mir der Sprecher uebrigens mal privat aus versehen gesagt..)

ansonsten, die Reduktion beim CO2 kommt doch ganz freiwillig wenn die Dominos so einer nach dem anderen fallen und jetzt sogar die USA reduzieren!
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,693362,00.html

zu:
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Wann präsentierst du endlich die kombinierte Solarkollektoren/Uran-238-Kleinreaktor-Anlage mit Windows-Betriebssystem für EFHs vor?
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ach wie soll ich sagen .. ich bin die naechsten Jahre noch mit der Higgs Suche beschaeftigt.

und eher nur sowas wie ein halber Theoretiker

michael

@ Dittmar

Hi Michael,

danke für den Link – funktioniert aber so nicht …
Einfach auf http://discover.itsc.uah.edu/amsutemps verkürzen und unten links den gewünschten Graph wählen.

Um die Temperaturentwicklung richtig einzuordnen: der lineare Trend seit 1979 beträgt +0.14° C pro Dekade. Die gegenwärtige leichte Erwärmung ist wie 97/98 auf den El Nino-Einfluss zurückzuführen. Grund zur Panik?

Wann präsentierst du endlich die kombinierte Solarkollektoren/Uran-238-Kleinreaktor-Anlage mit Windows-Betriebssystem für EFHs vor?

Hallo Peter,
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Unabhängig von den Kosten wird Michael den Pferdefuss bei den eingesetzten, nicht ganz unproblematischen Materialien entdecken
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tja, leider kann ich nicht mehr viel hinzu fuegen.. smile

aber vielleicht hier etwas zu aktuellen Temp. Daten und den Trends.. 2010 scheint bis jetzt alle Wuensche von Peter und anderen CO2 Skeptikern zu erfuellen… (auch fuer andere eine ganz spannende Seite fuer daten..)

http://discover.itsc.uah.edu/amsutemps/execute.csh?amsutemps

Das sind doch mal gute Nachrichten. Immerhin der Versuch, mit heutiger Technik etwas halbwegs Sinnvolles zu konstruieren.

„… es ist aber eine Lösung für reiche Länder und reiche Kunden.“

Noch sind wir das – ich meine vor der vollständigen Zwangs-Dekarbonisierung – und könn(t)en es uns z.T. wenigstens leisten.

Ein günstigerer Batteriepreis von > 500 Euro/kWh und eine höhere PV-Effizienz (http://www.solaranlagen-portal.de/wordpress/mehrschichtsolarzelle-mit-hohem-wirkungsgrad) würden die Sache interessanter machen.

Dass die Konsumenten für innovative Technik – ganz ohne staatlichen Zwang – bereit sind, mehr Geld springen zu lassen, zeigen daneben zahlreiche Beispiele.

Unabhängig von den Kosten wird Michael den Pferdefuss bei den eingesetzten, nicht ganz unproblematischen Materialien entdecken – und beim durchschnittlichen schweizerischen Gesamtenergieverbrauch von ca. 22’000 kWh /Person/Jahr bzw. 6000 Watt pro Tag.

Mit den besten der derzeit auf dem Markt verfügbaren Zellen bräuchte man ca. 40 – 50 m2 Solarfläche, um die entsprechende Leistung zu erzielen – plus die entsprechenden Speicher.

Hier geht es um Sonnenkollektoren und diese speichern die gewonnene Energie in Warmwasserspeichern. Damit ist die Situation viel besser als bei Photovoltaikanlagen, die den Überschuss in das Netz einspeisen.

Noch besser als Sonnenkollektoren mit Warmwasserspeicher wären aber Photovoltaikanlagen mit Stromspeicher. Momentan ist das mehr etwas für Hobbyisten, weil schlicht zu teuer, aber es gibt schon Versuche gewisser Hersteller eine Komplettlösung PV-Anlage+Batterie anzubieten (siehe http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,692721,00.html)

Beurteilung: PV+Batterie könnte in 20 Jahren hier verbreitet sein (eventuell im Kontext der Elektromobilität), es ist aber eine Lösung für reiche Länder und reiche Kunden.

@Klaus Ragaller

„Seine Schlussfolgerungen sind ausserdem im Widerspruch zu der Vielzahl von Messungen und Rechnungen, die zur Klimasensitivität von 3 Grad bei Verdopplung des CO2 führen.“

Die Klimasensitivität hängt vom Klimazustand ab. Zitat James Hansen:
„Climate sensitivity to natural and anthropogenic climate forcings is a function of the climate state and time scale“

Dies bedeutet: Die Klimasensitivität, die für den Übergang von einer Kaltzeit zu einer Warmzeit (während unserer Eiszeit) bestimmt wurde, gilt genau für diesen Übergang, nicht aber unbedingt für unser gegenwärtiges Klima. Wir befinden uns in einem
anderen Klimazustand und viele Parameter sind jetzt anders, beispielsweise die durchschnittliche Luftfeuchtigkeit. Zudem hat der Mensch die Landoberfläche (und ihr Albedo) verändert, was wiederum die Klimasensitivität beeinflusst.

Fazit: CO2 ist ein Treibhausgas, dessen Wirkung vom Klimazustand abhängt. Mir sind keine Bestimmungen der Klimasensitivität für unseren gegenwärtigen Klimazustand bekannt. Die Annahme, die Klimasensitivität heute sei die gleiche wie zu Beginn einer der Warmphasen, ist eine Annahme – mehr nicht.

@ Ragaller

Perfider und unsachlicher Diffamierungsversuch. Roy Spencer ist nicht Anhänger der Kreationisten und als ehemaliger NASA-Forscher wird er auch kaum für ein Erdalter von rund 6000 Jahren plädieren. Er setzt sich aber nach eigenem Bekunden mit Intelligent Design auseinander. Damit ist er auch unter Physikern keineswegs allein. Wenn man vernimmt, was z. B. Stephen Hawking über Aliens äussert …

Zur Klimaphysik: wenn Sie statt realclimate eine glaubwürdigere und aktuellere Quelle zur Widerlegung seiner Thesen, insbesondere seines neuen Buches verlinken könnten?
Taminos 3-Teiler in realclimate wurde in Spencer Replik „A Brief Comment on “Spencer’s Folly” arg zerzaust: „Tamino’s analytical solution does not exist in the time-varying case, and so his holier-than-thou critique is irrelevant to what I have presented.“
http://icecap.us/index.php/go/they-said-it/P104/

Messungen und Rechnungen: dazu habe ich u. a. gestern Daten verlinkt (Beitrag von 15.21 h). Ansteigender CO2-Anteil, stagnierende oder sinkende Temperaturen. Sie können sie gerne widerlegen.

Eisbohrkerne: Link im Nachbarblog „Anpassungsstrategie“, u.a. im Beitrag 04.05.2010, 9:35 h

„Die Berechnung des Einflusses der Wolken ist noch mit Unsicherheiten behaftet“
Und wie! Mit anderen Worten, es gibt reichlich viel Unwissen, wo „Konsens“- oder „science is settled“-Parolen ausgegeben werden.

Kurz, wo ist die Evidenz der alarmistischen Prognosen, wo bleibt die CO2-forcierte Wärme?

@Klaus Ragaller
Danke für die Informationen über Roy Spencer. Wenn er Kreationist ist, schränkt das für mich seine wissenschaftliche Glaubwürdigkeit stark ein. Allerdings scheint er im Bereich Auswertung von Satellitendaten seriös zu arbeiten.

Nur teilweise einverstanden bin ich aber mit folgendem Satz:

“ Seine Schlussfolgerungen sind ausserdem im Widerspruch zu der Vielzahl von Messungen und Rechnungen, die zur Klimasensitivität von 3 Grad bei Verdopplung des CO2 führen. Z.B. die aus Eisbohrkernen gemessenen durch CO2 verursachten Temperaturschwankungen während der Eiszeitzyklen.“

Begründung:

Die Berechnung der Klimasensitivität aus Eiszeitzyklen umfasst mehrere hundert Jahre, in denen die Temperatur und die CO2-Konzentration langsam gestiegen sind.

Heute aber steigt die CO2-Konzentration sehr rasch. Die meisten Klimaforscher nehmen an, dass dies auch zu einem schnellen Temperaturanstieg führen muss. Sie nehmen also eine enge Korrelation von CO2-Konzentration und momentaner globaler Temperatur an und gestehen eventuell eine geringe Verzögerung zu.

Meiner Ansicht nach könnte aber die Temperaturerhöhung mit erst mit einer starken Verzögerung eintreten – nämlich über einen Albedoeffekt.

Roy Spencer’s Annahme einer starken negativen Wolkenrückkoppelung könnte zutreffen und die Temperaturerhöhung zuerst begrenzen. Diese negative Rückkoppelung wirkt aber vor allem in den Tropen und Subtropen, wo es eine starke Wolkenbildung gibt. Der Treibhauseffekt von CO2 würde aber dennoch die Temperaturen in den polnahen Gebieten erhöhen und über eine vollständige Sommereisschmelze schliesslich zu einer grösseren Absorption von Sonnenstrahlung führen (Albedoeffekt). Dies allerdings erst in einigen Jahrzehnten, in der Zwischenzeit würde die globale Durchschnitts-Temperatur nur wenig steigen, weil sich mehr kühlende Wolken in den Tropen und Subtropen bilden.

Was ich hier dargestellt habe ist zugegebenermassen Spekulation. Doch mein Bauchgefühl sagt mir, dass die Korrelation zwischen CO2-Konzentration und globaler Durcschnittstemperatur nicht so einfach ist, wie viele annehmen.

Roy Spencer wird hier mehrmals zitiert. Welche Beweise führt er an für seine Behauptungen einer stark abschwächenden Rückkopplung durch Wolken? Seine Versuche einer physikalischen Untermauerung wurden von Klimaforschern ausführlich immer wieder beantwortet und als fehlerhaft widerlegt (z.B. http://www.realclimate.org/wiki/index.php?title=Roy_Spencer). Seine Schlussfolgerungen sind ausserdem im Widerspruch zu der Vielzahl von Messungen und Rechnungen, die zur Klimasensitivität von 3 Grad bei Verdopplung des CO2 führen. Z.B. die aus Eisbohrkernen gemessenen durch CO2 verursachten Temperaturschwankungen während der Eiszeitzyklen. Bei diesem von den Störungen der Erdbahn ausgelösten „Experiment“ am kompletten System ist der Einfluss der Wolken natürlich einbezogen. Die Messungen sind auch so genau, dass die Unsicherheit bei der Klimasensitivität nur plus/minus 0.5 Grad beträgt(http://www.columbia.edu/~jeh1/2008/TargetCO2_20080407.pdf)
Die Berechnung des Einflusses der Wolken ist noch mit Unsicherheiten behaftet, die von den Klimamodellierern angegebene Unsicherheit für die Klimasensitivität von -1/+2 Grad rührt hauptsächlich davon her.
Hinter all diesen hier nur kurz erwähnten Zusammenhängen stecken nachprüfbare (und auch nachgeprüfte) wissenschaftliche Arbeiten. Der Einfluss der Wolken ist – im Gegensatz zu Behauptungen von Spencer – weiterhin Gegenstand intensiver Forschungen, z.B. auch hier an der ETH von Frau Prof. Lohmann.
Als Anhänger der Kreationisten missachtet Spencer die Erkenntnisse der Evolutionsbiologie. Auch das zeigt – darin liegt die Verbindung zur Klimadiskussion – seine unprofessionelle Einstellung zur wissenschaftlichen Methodik.

@ Martin Holzherr

Berechtigter Ordnungsruf. Bloss, ich leide wohl kaum an paranoiden Wahnvorstellungen, wenn ich feststelle, dass der IPCC-Prozess massgeblich und zum Schaden der Wissenschaft von einer politischen Agenda bestimmt wurde. Die Belege dafür sind erdrückend. Lesen Sie bitte, was Spencer dazu äussert.
Die Umkehr oder Abkehr wird sich entsprechend schwierig gestalten.

Hey Tim,

für deutlich erhöhte F&E Investitionen u. a. in Sachen Energie plädiere ich doch schon die ganze Zeit. Dass mir der unten vertretene Ansatz PV/H2-Speicher besonders sympathisch ist, wohl aufgrund meiner neoliberalen-nationalistischen Wollfärbung ; – ) bzw. weil er eine autarke netzunabhängige Versorgung verspricht – soll die Forschung keineswegs allein auf diesen Lösungsweg beschränken.

Im Übrigen: du stellst schon wieder die Systemfrage… stehen nach deinem Dafürhalten die Bürger- und Eigentumsrechte zur Debatte bzw. einer Problemlösung im Weg?

In der Frage wozu die UNO gegründet wurde, könnte man sich evtl. einigen. Was sie dagegen tatsächlich leistet …

Ganz nach deinem Wunsch etwas näher zum thread bw. zu den Grundlagen, mit denen „Zwangsmassnahmen“ gerechtfertigt werden …

Hier sind die Fakten zu steigendem CO2-Anteil und Temperaturentwicklung …
http://icecap.us/images/uploads/Correlation_Last_Decade.pdf

Dazu der Kern der AGW-These …
http://www.ipcc.ch/graphics/ar4-wg1/jpg/faq-1-1-fig-1.jpg

Trenberth, einer der Autoren des für den IPCC-Bericht massgeblichen Beitrags, ist inzwischen auf der Suche nach der fehlenden Wärme (s. Links im Nachbarblog „Marktmechanismen“, Beitrag vom 25.04.2010, 21:09)

Spencers Buch ist erschienen. Hier sein Interview dazu (Text und Video)…
http://newsmax.com/InsideCover/roy-spencer-climate-change/2010/04/26/id/356933

Während der SPIEGEL sich mit der Klimatologenszene beschäftigt, reichlich milde, wie mir scheint, aber für SPIEGEL-Verhältnisse schon fast kritisch (7 Seiten)…

„Auf Wissenschaftler, die simple Antworten versprechen, sollten Politiker nicht mehr hören.“

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,688175,00.html

@Peter Bühler und Tim Schloendorn

Ihr beide schwadroniert über Macht- und Herrschaftsverhältnisse.

Peter Bühler sieht eine anmassende zukünftige Elite von Planbürokraten am Werk, Tim Schloendorn sieht das Willürliche aller gegenwärtigen Machtverhältnisse („diese sind nur Konvention“) und weiss nocht nicht „Welcher Mix davon (wovon?) zur Lösung eines Problems geeignet ist“

Das sind Chimären, denn solange die souveränen Nationalstaaten und allenfalls lockeren Staatenbündnisse bestimmen, was passiert, gibt es weder die Gefahr eines neuen Weltsozialismus (dies zu Peter Bühler) und auch nicht seine Möglichkeiten (dies zu Tim Schloendorn).

Indien und China haben ja in Kopenhagen vordemonstriert, was passiert, wenn sich bedeutende Staaten querlegen.
Das wird bei der nächsten Klimakonferenz genau so gelten – und natürlich auch in allen anderen Fragen, die die Menschheit betreffen.

Deshalb bin ich mir ziemlich sicher, dass in der Klimafrage – aber auch bei vielen anderen globalen Problemen – erst etwas passiert, wenn sich ein starker Konsens ausgebildet hat.

Ein herbeigewünschter/herbeigesehnter Konsens genügt nicht, es muss ein Konsens sein, der auf dem Erkennen von Notwendigkeiten beruht.
Sogar in der Klimawissenschaft selbst wurzelt der Konsens wahrscheinlich noch zu wenig tief, erst recht fehlt der Konsens in der Staatengemeinschaft, wenn es um Massnahmen geht.

Interessante Entwicklung:
Peter fordert massive F&E Investitionen in PV & Energiespeicher – und rennt damit bei allen verhassten „Klimadogmatikern“ offene Türen ein…
Wie wäre es die öffentlichen Forschungsausgaben für Nuklearforschung (und Subvention) mit denen für PV auszutauschen?

Beim neueren Peter-Eintrag scheint der Zusammenhang zum Kontext gerade einen Spaziergang zu machen… Dennoch:
Solange die Leute in ihren verschiedenen Wohnungen miteinander Handeln lassen sie sich nunmal nicht einfach in Ruhe. Und die UN wurde übrigens gegründet um zu verhindern dass sie sich andauernd die Köpfe einschlagen – Eine andere Art der „freien Interaktion“.
Erkläre mir doch mal wie eine Markt-Evolution funktionieren soll, ohne das jemand mit Gewalt Eigentumsrechte durchsetzt… Ebenso problematisch und Gewalt-dominiert sind „Bürgerrechte“ in Nationalstaaten. Auch diese sind nur Konvention und keinesfalls naturgegeben.
Eigentums- und Bürgerrechte sind nur eins von vielen Instrumenten Menschen dazu zu bringen sich kooperativ zu verhalten (statt sich die Köpfe einzuschlagen) – aber auch sie bedürfen radikalen Zwangsmassnahmen zur Durchsetzung, ebenso wie all deine verhassten Fördermassnahmen & Abgaben. Welcher Mix davon zur Lösung eines Problems geeignet ist lässt sich nicht pauschal sagen – der neoliberalen-nationalistischen Tradition zum Trotz.

Willkommen in der Welt der pluralistischen policy analysis!

„Beispiel Griechenland – und die spannende Frage wie: warum sind Solarkollektoren in China soviel billiger?“

WG-Zynismus mal beiseite: zu den herausragendsten , Errungenschaften der Jugendkultur (HipHop,/Rap) zählen die Zeichen von „Respect“ oder „Peace“ – Respekt vor dem Anderssein, unterschiedlichen Kulturen, Hautfarben, individuellen Überzeugungen, Lebenshaltungen etc. – eine bemerkenswerte Leistung unmittelbar an der Front der multikulturellen Begegnungen.

Betrachtet man die menschliche Gemeinschaft, das Weltdorf, scheint exakt dieser Respekt einem Teil seiner Mitglieder/Teilhaber zunehmend abhanden zu kommen.
In einem offenen „Welthaus“ würden im gegenseitigen Respekt und in jeder Wohnung unterschiedliche Haushalte unter einem gemeinsamen Dach geführt. Es würde verschieden gekocht, Zeit verbracht, Musik gehört, gespart oder verprasst – kurz und in jeweils eigener Verantwortung – unterschiedlich gelebt. Dabei dürfte man eine allmähliche Durchdringung bzw. die zwanglose Durchsetzung unterschiedlicher Errungenschaften annehmen.

Exakt das Gegenteil hat sich etabliert: den kulturell und mental unterschiedlichen Haushalten wird eine gemeinsame (Schulden)Kasse und eine einheitliche Lebensführung in engen Toleranzschranken oder Hausordnungen verpasst und übergestülpt. Zuständig für deren Kontrolle sind die Blockwarte des Gutmeinens (u. a. der „Währungshüter“ und des virulenten Klimatismus), des staatliche Fürsorge überstrapazierenden „Vorsorgeprinzips“ und zahlreicher weiterer Vorkehrungen zur Einschränkung unabhängiger Entscheidungen. Die Erwartungen und die Delegation der Verantwortung an die Hohepriester der frohen Botschaft wachsen dabei ins schier Unermessliche.

Dass die Freiheit des Einzelnen ende, wo sie die Freiheit des anderen tangiere, wird mit Vorliebe, geheucheltem Bedauern und dem Hinweis auf das allgemeine Wohl und eine egalitäre Entwicklung zitiert, um die Freiheit aller „nachhaltig“ und irreversibel einzuschränken. Immer unter dem trügerischen und historisch mehrfach gescheiterten Versprechen allgemeiner und gemeinsamer Wohlfahrt.
Pustekuchen: das gegenwärtig zu beobachtende Scheitern „des Systems“ oder „der Systeme“ gründet nicht in deren mangelnder Durchsetzungsfähigkeit, sondern vielmehr in ihren masslosen und unerfüllbaren Ansprüchen hinsichtlich eines wie immer zu definierenden „Gemeinwohls“.

Die Freiheit – auch jene des Irrens – ist tot. Es regieren der Konsens, die Gleichmacherei, der totalitäre Anspruch der politischen Korrektheit bis hin zur Wahl der Energiequellen, der Verkehrsmittel, der Lebenshaltungen, der manipulierten Wissensgenerierung und ihres Transfers.
A brave new world … die sich der Evolution entzogen und deren unablässig pochenden Forderungen enthoben wähnt und darüber befindet, was als „richtig“ oder „falsch“ verstanden sein will.

So betrachtet, wären die „Tage der Sonne“ vorbehaltlos zu begrüssen, fänden sie denn unter den Bedingungen eines freien Wettbewerbs, freier Ideen und Entscheidungen statt. Tatsächlich aber scheinen sie letztere vor dem Hintergrund von „Teilzweckbindung“, „CO2-Abgaben“, „Förderbeiträgen“, „Zwangsverordnungen“ etc. geradezu im Kern zu bedrohen.

„Das führt zur eigentlich spannenden Frage: Warum sind sie in China soviel billiger?“

Koennte es sein dass man dort weniger Ruecksicht auf Lecks bei der nicht ganz gesunden „(Oel?) Fluessigkeit“ in den Rohren nimmt? Und oder dass man die Dinger mehr in frostfreien Gebieten einsetzen kann?

michael

Als Bürger und als Konsument wünschte man sich in der Frage der künftigen Energieversorgung in doppelter Hinsicht Autarkie:
a) mit Blick auf die Auslandsabhängigkeit, die Umweltbelastung, die wacklige Versorgungssicherheit und die Spekulation bei den fossilen Energieträgern und
b) mit Blick auf den Unfug und die Kosten, die unsere grün beseelten Energieversorger und Bürokraten zulasten der Bezüger verursachen.

Diese Autarkie sollte in ein paar Jahren technisch machbar sein, wenn auch im Vergleich mit konventionellen Systemen zu höheren Kosten. Unter Berücksichtigung der damit gewonnenen Unabhängigkeit müssten sich allerdings die Anlagekosten nicht zwingend amortisieren, es sei denn, dass darüber hinaus die Einführung einer Licht- und H2-Steuer drohte …

Die Voraussetzungen dazu bilden:

– eine deutliche Effizienzsteigerung bei der Energieumwandlung durch Solarzellen

– die Umwandlung des gewonnenen Stroms in speicherbaren Wasserstoff, um der von Martin Holzherr erwähnten, tages-, jahreszeit- und witterungsabhängigen „Unstetigkeit“ der solaren Energieproduktion zu begegnen.

Auf beiden Feldern wird nicht ohne Erfolge geforscht …

http://www.wissenschaft-australien.de/australien000255.html

http://www3.interscience.wiley.com/journal/123188600/abstract

http://www3.interscience.wiley.com/journal/123275416/abstract

http://www.universitas21.com/GRC/GRC2009/Zhang.pdf

http://pubs.acs.org/doi/abs/10.1021/nl903068a

Das führt zur eigentlich spannenden Frage: Warum sind sie in China soviel billiger?
Am shipping kann es wohl kaum liegen…

Warum sind in China Solarkollektoren so verbreitet?
Weil sie dort so billig sind und oft Kleinanlagen installiert werden, die man hier gar nie in Betracht ziehen würde:
Aus dem IEA-Prospekt:
Ein Solaranlage mit 2.4 Quadratmeter Thermosiphon-System mit einem 150 l Tank kostet 700 Euro in Griechenland, aber 200 Euro in China.

Zu Griechenland..

ein recht guter Start zum Beispiel hier: http://en.wikipedia.org/wiki/History_of_Greece

michael
ps.. Fahrrad fahren … ich bin ja mehr fuers Wandern

@Michael Dittmar

„Wir sollten vielleicht mal zusammen das
Beispiel Griechenland und seine Nachbarn heute und vor 2200 (2300?) Jahren analysieren.“

Und wie wärs damit http://www.theoildrum.com/node?page=2

Bin dabei, falls es mir zeitmässig geht.

>Fazit: Die Hoffnungen und Erwartungen, die in die Erneuerbaren >Energien gesetzt werden, sind meist überzogen.

Tja leider ist das nicht nur bei den Erneuerbaren so. Tiefsee Oel hat ja auch gerade einen „Daempfer“ bekommen und die Kernenergie ist auch nur ein baseload Lueckenbuesser (weniger als 14% am weltweiten Strom der selbst nur 16% am totalen Energiemix macht).
Ohne backup durch Hydropower und ein europaeisiches Verbundnetz wuerde die Kernenergie noch schlechter aussehen (und ueber die indirekten Muellprobleme fuer kommende Generationen reden wir hier ja eh nicht.. oder?)

Damit sind wir dann wieder beim Problem..

Nach Peak Oil (in etwa jetzt) geht es bergab und fuer immer!
oder sagen wir besser und optimistisch „Vorwaerts ins Tal“ oder in den „Herbst der industriellen Zivilisation“.

Manche Zivilisationen werden die vielleicht Umstellung schaffen andere eher nicht. Wir werden es alle erleben.

Wir sollten vielleicht mal zusammen das Beispiel Griechenland und seine Nachbarn heute und vor 2200 (2300?) Jahren analysieren.

Vielleicht kann man daraus etwas fuer uns heute (und morgen) lernen. Wer macht mit?

michael

@Peter Bühler
„Sonnenkollektoren sind immer Zusatzanlagen …“

Anlagen, die Sonnenenergie oder Wind nutzen, sind wegend er Unstetigkeit dieser Energiequellen immer nur Zusatzanlagen und bedürfen eines Backups. Im allgemeinen ist ein System, das nur das Backup (also Gaskraftwerke bei Windturbinen) benutzt, eher billiger als ein kombiniertes. Das würde sich erst ändern, wenn die fossile Backup-Energie um vieles teurer würde.

Alternativenergie, der die Unstetigkeit fehlt, wäre deshalb attraktiv.
Unter diese Kategorie fällt aber praktisch nur die Geothermie und diese kann bis jetzt nur in seltenen Fällen in grossem Umfang gewonnen werden (Tiefengeothermie), ist dagegen für den Kleineinsatz als Erdsonde gut geeignet.

Fazit: Die Hoffnungen und Erwartungen, die in die Erneuerbaren Energien gesetzt werden, sind meist überzogen.

„Sonnenkollektoren sind immer Zusatzanlagen …
… zusammenfassend kann gesagt werden, dass Sonnenkollektoren zu unwirtschaftlich sind, um die Skeptiker, von denen es viele gibt, zu überzeugen.“

Hier eine aufschlussreiche Studie, deren Autoren trotz überaus offenkundiger Sympathie für die Solarthermie bei der Betrachtung der wirtschaftlichen Aspekte ins Grübeln geraten.
Entsprechend münden die Empfehlungen auch hier flugs in Zwangsvorschriften, in ein ökoaktivistisches Diktat zur einseitigen Förderung der als „politisch korrekt“ betrachteten Lösungen und Branchen.

http://www.stadt-zuerich.ch/content/dam/stzh/gud/Deutsch/Umwelt/Energie/Publikationen%20und%20Broschueren/Studie_Sonnenkollekt_Markthemmnisse_07.pdf

Solarzellen …

Wohin Ökoplanwirtschaft und gut entwickelter „grüner“ Geschäftssinn führen, ist auch hier zu lesen:
http://www.readers-edition.de/2010/04/15/spanien-erzeugt-solarstrom-mit-diesel-generatoren/

Sonnenkollektoren: eine alte Geschichte

„…internationale Vergleiche sind dennoch manchmal hilfreich um zu sehen wo man steht.“
Solarkollektoren sind eine Low-Tech-Lösung um Umgebungsenergie zu nutzen – zugleich aber mit einem Wirkungsgrad von 60% erstaunlich effizient. Schon vor 30 Jahren rüstete mein Schwiegervater sein Dach damit aus – dazumal aus Umweltschutzgründen. Doch in der Schweiz hat sich seither nicht viel getan, weil man auf Solarkollektoren verzichten kann und sie zudem in keiner Weise cool sind.

Photovoltaik: des Aschenputtels coole Schwester

Es ist kein Zufall, dass der BAZ-Online-Artikel über den Kollektorenzwang in Basel (siehe http://bazonline.ch/basel/stadt/Basel-will-SolardachZwang/story/11256154) mit einem Bild eines Photovoltaikdaches daherkommt – diese blau schimmernden Dächer sind doch viel sexier als Kollektordächer. Photovoltaikanlagen en masse gibt es aber nur in einer Handvoll reicher Länder, in denen sie zudem hoch subventioniert sind, also in Deutschland (>50% Weltanteil), Spanien (Einspeisevergütung jetzt massiv reduziert) und den USA.

Sonnekollektoren für die Massen

China dagegen ist mit einer installierten thermischen Leistung von 101 Gigawatt das Land der Sonnenkollektoren (siehe http://www.iea.org/papers/2009/Solar_heating_cooling.pdf). Man findet sie dort überall. Sowohl in den Städten als auch in abgelegenen ländlichen Gebieten. Die Chinesen nutzen sie aus ökonomischen Gründen, zudem sind sie populär, umworben und haben viele Hersteller. Der chinesische Staat eröht das Verbrauchervertrauen durch Qualitätsstandards und das Schaffen von Labels.
Bezüglich pro Kopf installierter Kapazität sind aber Zypern, Israel und Österreich führend, viele Kollektoren gibt es aber auch in weniger wohlhabenden südlichen Ländern wie Griechenland, Jordanien und der Türkei.

Fazit

Solarkollektoren sind eine kostengünstige Lösung um Umgebungsenergie „einzusammeln“. In ländlichen Gebieten Chinas gibt es zum Teil nur Warmwasser (über die Kollektoren), wenn die Sonne scheint. Wir im Westen erwarten jedoch, dass wir unabhängig vom Wetter jederzeit warmes Wasser zur Verfügung haben – dazu gibt es Warmwasserspeicher. Und wenn der alle ist wird mit Strom geheizt.

P.S. es ging nicht um Sonnenzellen sondern Kollektoren – eine ganz andere Technologie 🙂

Sicher sind die Länder sehr unterschiedlich – internationale Vergleiche sind dennoch manchmal hilfreich um zu sehen wo man steht. Solarthermie ist einer der vielen Bereiche in dem die Schweiz allmählich hinter anderen Länder herhinkt – In „Entwicklungsländern“ entwickelt sich eben etwas, während man hier manchmal eher von „Stillstandsländern“ statt „Industrieländern“ reden sollte.

In China ist ein Sonnenkollektor für ca. 200 CHF zu haben, das Heizöl jedoch nur geringfügig billiger als bei uns. Das ist der Hauptgrund dafür, dass es so viele davon gibt, nicht „kommunistische Zwangsmassnahmen“ – davon gibt es betreffend Solarthermie meines Wissen nach derzeit noch keine. Es ist eher so, dass die laschen Bauvorschriften die Installationen ebenfalls einfacher machen als hier (Stichwort: Heimatschutz).

Ich möchte hier nicht weiter in makroökonomische Überlegungen betreffend Preise, Eigentumsrechte & Zwang abdriften… Nur so viel dazu: Die Wirtschaftlichkeit einer Technologie hängt immer direkt mit dem politischen Umfeld & den jeweiligen Regulierungen zusammen – Egal ob in einer „freien Marktwirtschaft“ wie der Schweiz oder in einer „regulierten Marktwirtschaft“ wie in China. Vergessen sie bitte auch nicht all die Regulierungen, Subventionen usw. hierzulande.

Zu den Zahlen: Da ich die entsprechende scientific publication nicht zur Hand habe, sind die Zahlen aus Wiki. Sie werden sehr ähnliche Zahlen auch in „Energy Science“ oder einem anderen Journal finden. Es ist schon zu lange her dass ich sie gelesen hatte & war mir zu mühsam sie wieder rauszusuchen.

@ Tim Schlendorn
es ist mir unverständlich, weshalb Sie bei einem Beitrag über Sonnenzellen in der Schweiz Zahlen von China bringen. Die Länder sind so unterschiedlich, dass man sie nicht vergleichen kann. Wenn man sie doch vergleicht, dann bitte etwas ganzheitlicher, um dieses Modewort auch mal zu verwenden. Zu den Zahlen, was ist denn Ihre werte Quelle? Haben Sie sich auch überlegt, warum die eine prozentual und die andere absolut ist? Vielleicht weil zweitere prozentual bei unter 1 liegen würde, aber ich weiss es ja nicht. Ganz allgemein muss man beim Umgang mit Zahlen von kommunistischen Regimes immer folgenden Witz im Hinterkopf haben, den u.a auch Ronald Reagan erzählt hat.

The Commisar came to the collective farms to see how the harvest was doing and asked a farmer and the farmer said „Oh commrade commisar! If we took all the potatoes, they would reach the foot of God.“ „Comrade farmer, this is the Soviet Union. There is no God.“ „Thats okay, there are no potatoes.“

@ Martin Holzherr
Ich habe den Artikel von der BAZ gelesen und mir standen die Haare zu Berge. Die Energiebilanz von diesem Produkt kenne ich nicht, aber am besten trifft es eingentlich der Kommentar von Frieda Stingelin:

„und was man nicht verbieten kann, wird erzwungen.“

Man sollte den Werbeversprechen nicht allzu sehr trauen und sich keinen Illusionen hingeben: auch bei der Solarthermie ist die Wirtschaftlichkeit derzeit nicht gegeben und deshalb kein Argument.
Macht aber nichts: es gibt in privaten Haushalten so manches, was in keinerlei Hinsicht wirtschaftlich ist: luxuriöse Küchen- und Innenausstattungen, Carport oder Garage, Wagen und Zweitwagen, Pool etc.

Wer keine übertriebenen Erwartungen hegt, sich die Installation leisten will und kann, soll’s tun und danach auf grünen Kissen evtl. besser schlafen, denn einen – bescheidenen – Beitrag zur Substitution fossiler Energieträger leisten die Anlagen tatsächlich.

Die derzeitige Bilanz (Wirtschaftlichkeit, Effizienz) rechtfertigt aber in keiner Weise den massiven Eingriff in die Eigentumsrechte, wie sie BS einführt. Eine planbürokratische Zwangsmassnahme, in einem günstigen politischen Biotop von durchaus profitorientierten ee-Lobbyisten und Ökoträumern durchgesetzt.

Lohnender sind aus der Sicht privater Haushalte in jedem Fall Investitionen in die Gebäudeisolation, die passive Sonnenenergie-Nutzung und ein modernes und effizientes Heizsystem u. U. inkl. ergänzende Solarthermie-Anlage.

In China haben bereits ca. 10% aller Dächer Solarkollektoren installiert & hatten bereits 2007 eine Kapazität von 84 GW (thermisch) – finde gerade keine neueren Zahlen, aber vermutlich sind es inzwischen sehr viel mehr.

„Kaum genutztes Potential“

Solarkollektoren sind tatsächlich relativ kostengünstig werden aber trotzdem nur sporadisch installiert, so dass die Substitutionswirkung bezogen auf den landesweiten Warmwasserverbrauch klein ist.

Um dies zu ändern hat der Kanton Basel-Stadt kürzlich einen Solardach-Zwang eingeführt: Jedes für Solarkollektoren geeignete Dach muss nun auch mit Solarkollektoren versehen werden, spätestens beim nächsten Umbau (siehe http://bazonline.ch/basel/stadt/Basel-will-SolardachZwang/story/11256154)

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