Der analoge Sonnenuntergang

Unter dem Motto «analogue sunset» bereitet die Medienindustrie die Abschaffung der analogen Videoschnittstelle vor. Dies betrifft nebst unzähligen analogen Videoformaten an Videoabspielgeräten auch den VGA-Anschluss bei Laptops und Computern.

Apple hat den Weg bereits vorgezeichnet und verzichtet zugunsten von DVI (und besserer Qualität) schon seit geraumer Zeit auf den VGA-Anschluss, nun ziehen auch andere Hersteller nach: VGA als analoger Ausgang für die Präsentation von Computerinhalten ist ein Auslaufmodell.

Was hat das für Auswirkungen?

Für MMS IS bedeutet dies, dass wir über einen längeren Zeitraum hinweg analoge und digitale Anschlussmöglichkeiten in den Hörsälen und Seminarräumen anbieten müssen. Eine Technologie, die nicht ganz einfach zu realisieren ist, von der es aber mittlerweile trotzdem Lösungen ab der Stange zu kaufen gibt. MMS IS hat die Entwicklung in den letzten Jahren intensiv verfolgt und hat jetzt drei unterschiedliche Lösungen pilotiert:

  • Hörsaal-/Seminarraumkomplettumbauten: Hier kommen fertige Hybridmatrixen von AMX zum Einsatz, welche an jedem Anschluss analoge und digitale Formate zulassen. Audio kann hier sowohl eingebettet im HDMI als auch «diskret» als analoger Feed eingespeist werden (z.B. bei älteren Display-Port-Anschlüssen, wo kein eingebettetes Audio zur Verfügung steht). Dieses Konzept wird von uns bei Neubauten und vollständigen A/V-Umbauten angewandt, aktuell: IFW A32.1, diverse Seminarräume im Hönggerberg und im Hauptgebäude.
  • Seminarraumanpassungen: Hier wird mit einer sehr einfachen Mediamatrix von Gefen gearbeitet, diese kann ohne allzu grossen Aufwand in die bestehende Seminarraumumgebung eingepasst werden. Im Ergebnis wird danach ein HDMI und ein DVI-Anschluss auf der digitalen Seite angeboten, für analog gibt es weiterhin den VGA-Stecker. Das HDMI Format kann das eingebettete Audiosignal wiedergeben.
  • Hörsaalanpassungen: Da Hörsäle eine deutlich komplexere Signaldistribution anbieten, ist hier leider nicht das gleiche Vorgehen wie im Seminarraumfall möglich. Hier wird eine direkte digitale Verbindung zum Projektor gelegt, diese Verbindung wird parallel zu diesem Anschluss digital-analog gewandelt und der analoge Feed wird über den bisherigen Pfad in die analoge Signaldistribution zurückgeführt. Dies hat den Vorteil, mit maximaler Bildqualität im Hörsaal arbeiten zu können, ohne die Einschränkungen der älteren analogen Geräte berücksichtigen zu müssen – bei gleichzeitig vollständig erhaltener analoger Signalverteilung (Vorschau, Übertragung, Aufzeichnung etc.) Die digitale Schnittstelle wird als HDMI inklusive eingebettetem Audio angeboten. Analoges Audio kann über einen separaten Line IN zugemischt werden. Aktuell in HCI G3, HCI G7, HIL E1 – E4, HG F1, F3, F5 und F7.

Die in diesen Konzepten noch zulässigen Anschlussarten sind VGA und HDMI. Alle hiervon abweichenden Anschlüsse werden mittels Adaptern gemacht – IS bietet diese auf Wunsch im Verleih an. Damit schliesst sich auf absehbare Zeit der Kreis zum Vorreiter Apple: Wenn es um das Präsentieren ab Rechner geht, werden Adapter ein ständiger Begleiter sein – ebenso wie der wegen fehlender oder falscher Adapter verzögerte Beginn einer Präsentation.

Mehr unter

http://media.extron.com/download/files/whitepaper/AnalogSunset_WP_A4_GE_NP_Rev1_LR.pdf

 

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