Business Continuity im Umfeld der elektronischen Prüfungen

Prüfungen gehören zum studentischen Leben; das war schon immer so. Die spezielle Situation während einer Prüfung kennen wir alle aus unserer Ausbildungszeit – es war doch immer auch ein bisschen Nervenkitzel dabei – oder?

Heute werden an der ETH Zürich mehr und mehr Prüfungen elektronisch durchgeführt. Wie bei klassischen Prüfungen versammeln sich die Studierenden in einem Prüfungsraum, unter der Kontrolle einer Prüfungsaufsicht. Anstelle von Papier und Schreibutensilien tritt hier aber ein Computerarbeitsplatz. Während gewisse Prüfungen überhaupt nur am Computer durchgeführt werden können, vereinfachen sich bei anderen die gesamten nachgelagerten Arbeiten, wie z. B. Korrekturen. Diese Vorteile erkauft man sich allerdings mit einem gewissen Risiko, denn es ist einiges an Computertechnik involviert: Netzwerk, Speicher, Computer, Applikationen.

Prüfungsausfälle

Obschon es in der langen Geschichte der ETH Zürich auch ohne Computerunterstützung den einen oder anderen Ausfall von Prüfungssitzungen gegeben hat, stellt sich bei elektronischen Prüfungen nachdrücklich die Frage: «Was, wenn die Technik versagt?» Ein Ausfall ist für die Geprüften und ihre Betreuung eine grosse Belastung, und in einer Prüfung ist der Stresspegel bei allen Beteiligten schon hoch genug. Darum möchten die Informatikdienste alles unternehmen, um Ausfälle der IT auszuschliessen. Gemeinsam haben die beiden Gruppen «Client Delivery» (ID BD) und «Speicher» (ID SD) ein Konzept für Business Continuity speziell für die Prüfungssitzungen entwickelt.

Störungsfreie Verfügbarkeit

Über das Netzwerk beziehen die Computer betriebsrelevante Ressourcen von unseren zentralen NAS-Speicherdiensten. Durch den Aufbau einer Speicherredundanz wird die fast störungsfreie Verfügbarkeit der technischen Ressourcen während Prüfungen sichergestellt.

Diese Ressourcen werden zurzeit jedoch noch manuell synchronisiert und sowohl im Zentrum als auch auf dem Hönggerberg abgelegt. Dies soll in einer späteren Phase noch durch SoNAS-seitige «Active File Management»-Funktionalität automatisiert werden. Bei einem Ausfall eines der Speichersysteme kann die Konfiguration in kurzer Zeit auf das Alternativsystem umstellt werden. Nach einem Neustart der Prüfungscomputer können die durch ein in kurzen Intervallen arbeitendes Backup-System regelmässig gesicherten Ergebnisse der Probanden zurück gespielt werden, und die Prüfung kann nach wenigen Minuten fortgesetzt werden.

Infrastruktur im Prüfungsraum

Die Infrastruktur direkt im Prüfungsraum ist zwar weiterhin eine Komponente, deren Ausfall den Unter- oder gar Abbruch einer Prüfungssitzung nach sich ziehen würde: Strom, Licht, Klima, und «die letzte Meile» des Netzwerks – doch auch konventionelle Prüfungen mit Stift und Papier liessen sich schon immer schlecht bei Kerzenlicht durchführen.

Damit die Systeme in den Computerräumen zuverlässig funktionieren, sind diverse Stellen innerhalb der Informatikdienste beteiligt. Um die Abhängigkeiten dafür eingesetzter ID Services zu demonstrieren und das Bewusstsein um die Wichtigkeit einer guten Zusammenarbeit aufzuzeigen, fand am 5. Februar 2013 im neuen Prüfungsraum HG G 1 unter den Service-Betreibern ein «Blick hinter die Kulissen» statt.

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Dr. Tilo Steiger, Gruppenleiter ID SD Speicher, und Thomas Richter, Gruppenleiter ID BD Client Delivery

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