Informatikunterstützung an der ETH – Wer soll das denn machen, wer hat soviel Zeit?

Viele Institute oder Professuren leisten sich eigene Angestellte, Informatikkoordinatoren (IK), mit der Aufgabe die Informatikumgebung zu unterhalten und die Schnittstelle zu bilden zum Umfeld an der ETH. Nicht selten nimmt jemand am Institute diese Aufgabe wahr und doktoriert noch nebenbei. Und wie immer an der ETH gibt es zwischen den Extremen vollständige Auslagerung und alles selber machen alle möglichen Mischformen. Es gibt sogar Departemente die selber solche Dienstleistungen für andere Departemente anbieten. InformatikkoordinatorInnen sind ein Vorteil und ein Nachteil, der beide Male in der Person besteht. Eine angestellte Person, womöglich aus der Forschung, wurde aufgrund ihrer Persönlichkeit ausgewählt und ist entsprechend näher am Forschungsgeschehen. Das Büro des IKs ist gleich um die Ecke, er hat den gleichen Chef, die gleiche Chefin wie die anderen, und im Departement decken sich seine Interessen mit denen des Instituts. Die Person IK wird aber auch mal krank oder hat Ferien oder ist an einem Kongress, sie muss meist einer „eigentliche Aufgabe, z.B. einer Dissertation nachgehen, und –häufig unterschätzt­ sie hat nie genügend Zeit sich vertieft mit den Erfordernissen der Informatik auseinander zu setzten. Einen Kurs besuchen? Die Online Dokumentation zu einer Kommunikationsschnittstelle oder auch nur die neusten Fachmagazine lesen und sich über die neuste Hardware auf dem laufenden halten? – Nur für die paar Nasen am Institut lässt sich das schwer rechtfertigen. Denn es gibt zu jedem Zeitpunkt noch mindestens fünf Aufgaben, die eigentlich höhere Priorität hätten. Mit einem Dienstleistungsvertrag mit den Informatikdiensten kann das nicht passieren: Ein Problem wird entweder von der hauptsächlich zuständigen Person umgehend gelöst oder dann springt jemand ein aus einem Pool von Vertretern und Spezialisten. Irgendjemand hat letztlich immer schon mal sich mit dem anstehenden Problem herumgeschlagen. Andernfalls lohnt es sich für unsere hunderten von Kunden, dies exemplarisch zu lösen, auch wenn es viel Zeit erfordert. Auch wir Supporter im SLA-Geschäft überlassen gerne die Konfiguration der Firewall des Subnetzes den Spezialisten mit ihrem vlan-Kauderwelsch.Glossar: (Firewall= Zugangskontrolle zu Netzwerken und Computern; vlan= virtual local area network, eine logische Kategorie zur Schaltung und Verwaltung von Subnetzen auf Netzwerkgeräten; Subnet = Ausschnitt aus dem Datennetzwerk.)

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2 comments on «Informatikunterstützung an der ETH – Wer soll das denn machen, wer hat soviel Zeit?»

  1. Ich finde diesen Beitrag etwas einseitig geschrieben. Von einer allgemeinen Einleitung über das leidige Problem des Informatik-Supports am Anfang geht es zu Werbung in eigener Sache am Ende. Das ist legitim, schliesslich ist es ja der ID-Blog, aber ich hätte eine klarere Ankündigung in der Einleitung oder sogar der Überschrift besser gefunden. Außerdem wäre eine Recherche sehr interessant, wie viele Institute bislang welche Lösung bevorzugen und warum. Weitere spannende Fragen wären, wie viele Leute bei euch dann betreuen und wie lange die durchschnittliche Bearbeitungszeit eines Problems ist.

  2. Die Werbung in eigener Sache gilt nicht ausschliesslich für uns an der ID sondern eher für das System des nicht-Personen-gebundenen Supports. In der Tat wäre es interessant zu erfahren, wie viele Institute sich für welche Vorgehensweise entschieden haben, und allenfalls, welche Trends sich feststellen lassen. Vielleicht kann jemand der/die vertraut ist mit dem ICT Review der ETH (2008) etwas beitragen zu dieser Frage?

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