Eidgenössische Volksabstimmungen zu mehr Ferien und weniger Arbeitszeit

Dieses Wochenende wird auf eidgenössischer Ebene unter anderem über die Volksinitiative „6 Wochen für alle“ abgestimmt. Abstimmungen zu Ferien und Arbeitszeit haben in der Schweiz eine lange Tradition, ebenso eine lange Tradition hat die ablehnende Haltung der Schweizer Stimmbevölkerung zu mehr Ferien und Freizeit.

Bildlegende: Abstimmungsplakat vom 10. März 1985. Comet Photo AG (Com_LC1486-010-002)

Am 10. März 1985 wurde zuletzt über die Verlängerung der bezahlten Ferien (4 Wochen bis 39. Altersjahr, 5 Wochen ab 40. Altersjahr) abgestimmt, 34,8 % sagten Ja bei einer Stimmbeteiligung von gerade 34,6 %.

Über die Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit wurde seit 1958 bereits viermal abgestimmt, jedesmal wurden die arbeitnehmerfreundlichen Lösungsvorschläge abgeschmettert. Am 26. Oktober 1958 wurde über die Einführung der 44-Stunden-Woche abgestimmt, 35,0 % sagten Ja bei einer Stimmbeteiligung von 61,8 %. Knapp 20 Jahre später, am 5. Dezember 1976 ging’s dann bereits um die Einführung der 40-Stunden-Woche, hier sagten nur gerade 22,0 % Ja bei einer Stimmbeteiligung von 45,5 %. Ein erneuter, abgeschwächter Versuch für eine stufenweise Einführung der 40-Stunden-Woche hatte auch am 4. Dezember 1988 wenig Chancen: 34,4 % sagten Ja bei einer Stimmbeteiligung von 52,9 %. Schliesslich wurde im Jahr 2002 über die 36-Stunden-Woche abgestimmt: 25,4 % Ja-Stimmen bei einer Stimmbeteiligung von 58,3 %

Einzig einen arbeitsfreien Tag haben die Schweizer Stimmberechtigten angenommen: Der Bundesfeiertag (1. August-Initiative) wurde am 29. Juni 1993 mit 83,3 % Ja-Stimmen bei einer Stimmbeteiligung von 61,8 % deutlich angenommen. Seit 1994 ist somit der 1. August schweizweit arbeitsfrei.

Weitere Bilder aus dem Pressebildarchiv der Comet Photo AG sind über das Wissensportal oder das Bildarchiv online öffentlich zugänglich.

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