Leupold Tafel Vii

“Inventiones ohne Verstand und gar nicht practicabel”

Das Theatrum machinarium oder, Schau-Platz der Heb-Zeuge (1725) ist der vierte Band einer als 20-bändige Ausgabe geplanten Publikation des Mathematikers und Mechanikers Jacob Leupold (1674–1727). Im Gegensatz zu den anderen Bänden, die jeweils den Titel «Theatrum machinarum…» tragen (beispielsweise Theatrum machinarum molarium, oder Schau-Platz der Mühlen-Bau-Kunst), verwendet Leupold hier den Begriff «machinarium», was er in seiner Vorrede motiviert:

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Hs 621 46 Beitrag

Zwischen Ost und West – Wissenschaftliche Beziehungen der ETH Zürich mit der russischsprachigen Welt

Russland ist in der «mental map» vieler WesteuropäerInnen ein blinder Fleck oder höchstens ein diffuses Bild. Beim Stichwort Russland denkt man an «Sowjetunion, Ostblock, Kommunismus, Diktatur», davor vielleicht noch an «Zarenreich, Vielvölkerstaat». Erstmals seit dem Ende des Kalten Krieges ist Russland in der jüngsten Vergangenheit wieder besonders negativ konnotiert: «Krieg, Aggression, Propaganda». Gerne geht vergessen, dass die russischsprachige Welt seit Peter dem Grossen im 18. Jahrhundert den Anspruch erhebt, eine europäische Kulturnation mit Westorientierung zu sein. Die kulturellen und wissenschaftlichen Verflechtungen mit dem westlichen Europa sind auch in den vermeintlich dunkelsten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts nie gänzlich abgerissen. Drei Episoden sollen im Folgenden Zeugnis über wissenschaftliche Beziehungen der ETH Zürich mit der russischsprachigen Welt ablegen.

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Zuse Z4 Anleitung Ausschnitt

Bedienungsanleitung des legendären Computers Zuse Z4 entdeckt!

Die kleine Sensation des Funds hat bereits in der Fachwelt und darüber hinaus die Runde gemacht. Die verschollen geglaubte Gebrauchsanweisung soll nun hier in ihren Überlieferungszusammenhang gestellt werden. Das Manual, genau genommen Exemplar Nr. 19, umfasst 16 Seiten Bedienungsanleitung für einen der ältesten erhaltenen Computer der Welt. Das Handbuch zum Relaiscomputer Zuse Z4 ist kürzlich ins Hochschularchiv der ETH Zürich gelangt, dank Fund bei einem heute über 90jährigen, ehemaligen Angestellten des Instituts für Flugzeugstatik und Flugzeugkonstruktion.

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Stadtansicht von Prag

Wie Nationalismus eine Freundschaft zerstörte. Wilhelm Fiedler und Franz Tilscher am Polytechnikum in Prag

Als Wilhelm Fiedler im Frühsommer 1864 seine Professur am Polytechnikum nach Prag antrat, muss er sehr erleichtert gewesen sein.

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Azb1

Copy & Paste im Jahr 1631: Christoph Scheiners Pantograf

1631 liess der deutsche Physiker und Astronom Christoph Scheiner (1573-1650) in Rom ein Buch drucken mit dem Titel «Pantographice, seu Ars delineandi res quaslibet per parallelogrammum lineare seu cavum, mechanicum, mobile». Übersetzt lautet dieser Titel etwa «Der Pantograf oder die Kunst des Zeichnens mit einem linearen oder geraden, mechanischen und beweglichen Parallelogramm». Ein Blick auf eine der ersten Abbildungen des Drucks auf Seite 25 verdeutlicht, wie Parallelogramme beim Zeichnen helfen sollen:

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Prophylaktische Fluchthilfe und die Anfänge der Informatik an der ETH

1949 sandte der Präsident des Schweizerischen Schulrats einen Brief an den Grenzschutz mit der Bitte, einen deutschen Ingenieur und seine engsten Mitarbeiter gegebenenfalls die Grenze zur Schweiz passieren zu lassen. Was steckt hinter diesem Schreiben und was hat es mit den Anfängen der Informatik an der ETH Zürich zu tun?

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Ez Zwd Bib01 64 0001

Schnipp, schnapp, Nase ab – ein Originalbrief von Tycho Brahe (1546-1601) an der ETH-Bibliothek?

Vor 141 Jahren tunkte Rudolf Wolf, Professor für Astronomie, Mathematik und Vermessungstechnik, gleichzeitig erster Direktor der Hauptbibliothek am Eidgenössischen Polytechnikum, die Schreibfeder ins Tintenfass. Dann notierte er sein eigenes Geschenk an die polytechnische Hausbücherei ins Gabenbuch:

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Mileva Und Albert Einstein Mit Ihrem Söhnchen Hans Albert Im Ga

Einstein und der Attentäter

Vier Schüsse und der österreichische Regierungschef brach tot zusammen. Der Täter war ein in Zürich ausgebildeter Physiker und Freund Albert Einsteins. Wie kam es dazu, dass Friedrich Adler am 21. Oktober 1916 den österreichischen Ministerpräsidenten Karl Stürgkh in Wien erschoss?

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