Konrad von Megenberg (1309 -1374) überträgt um die Mitte des 14. Jahrhunderts das lateinische Buchwissen in vereinfachter Form in die Volkssprache. Einerseits findet sich darin kaum ein Abschnitt, in dem nicht antike und spätantike Autoren wie Plinius, Aristoteles, Solinus oder Isidor von Sevilla zitiert
Anna Maria Stuetzle
Färberwaid, der europäische Indigo vor dem Jeans-Blau
Der Färberwaid (Isatis tinctoria L.) aus der Familie der Kreuzblütler ist eine zweijährige Pflanze, die in Europa seit der Antike über Jahrhunderte hinweg die Grundlage zum Blaufärben von Textilien lieferte. In den meisten Kräuterbüchern des späten 16. Jahrhunderts wird der Waid behandelt.
Die Färber-Zeitung als historisches Zeugnis
Die Färber Zeitung ist in den Beständen der Alten Drucke der ETH-Bibliothek vollständig von 1889/90 bis 1920 vorhanden. Der grosse Aufschwung der Chemie im 19. Jahrhundert zeigt sich besonders auch auf dem Gebiete des Färbens.
Spezialsammlungen vorgestern
Bereits im 17. Jahrhundert, also lange vor der Zeit der ETH-Bibliothek, konnte sich der interessierte Leser und Forscher unter der Aufsicht eines schlüsselgewaltigen Herren Bibliothecarij in den Spezialsammlungen der damaligen Burgerlichen Bibliothek umsehen.
Ein Ledereinband mit Blindprägung aus dem 16. Jahrhundert
Der braune Ledereinband ist abgegriffen, leicht fleckig, und die Schliessen fehlen. Dennoch wird er hier als typischer Vertreter für die Bucheinbände der Frührenaissance im deutschen Sprachraum vorgestellt.
Einband aus Notenblättern mit gotischen Initialen
Der Sammelband vereinigt zwei verschiedene Werke des frühen 17. Jahrhunderts. Im ersten Teil enthält er eine Sammlung perspektivischer Tafeln zum praktischen Gebrauch für Künstler und Handwerker, den zweiten Teil bilden Die fünf Ordnungen der Architektur.
Praktische Anleitung zum Kriegshandwerk eingebunden in klösterliches Stundengebet
Die 1609 zu Frankfurt am Main gedruckte Schrift Büchsenmeisterey : das ist kurtze doch eigentliche Erklärung deren Dingen, so einem Büchsenmeister fürnemlich zu wissen von Nöthen … erhielt als Einband ein Pergamentblatt mit der Antiphon zum Hochfest „Verkündigung des Herrn an Maria” am 25. März (i.e. neun Monate vor Weihnachten). Ausserdem ertönte dieser Gesang nach altem Brauch in westfälischen Klöstern dreimal zum Magnificat der Vesper.
„Thaumaturgus Mathematicus” mit Einband aus einer romanischen Bibelhandschrift
Caspar Ens (1569-ca. 1642), der Herausgeber dieser 1636 in Köln gedruckten Sammlung von Problemen und deren Lösungen aus dem Bereich der Unterhaltungsmathematik ist als Schriftsteller und Übersetzer bekannt, war sein Leben lang auf Reisen und wird als Universalgelehrter bezeichnet.
Zwei astronomische Schriften aus dem 15. Jh. eingebunden in ein Pergamentblatt aus einer karolingischen Handschrift
Bei diesem Buch (Rar 4205) ist schwer zu entscheiden, was wertvoller ist: die beiden Drucke aus dem 16. Jahrhundert, oder der an die 700 Jahre ältere Bucheinband, der zu den ältesten Objekten der Spezialsammlungen gehören dürfte.