e-maps – Digitale Karten für Öffentlichkeit, Forschung und Lehre

In Kürze wird an der ETH-Bibliothek das Pilotprojekt «e-maps» abgeschlossen. Das Projekt legt den Grundstein, elektronische Karten zu erwerben und diese Karten für Öffentlichkeit, Forschung und Lehre zur Verfügung zu stellen. Aber nicht nur neue digitale Karten sollen präsentiert werden, auch die älteren, georeferenzierten Karten aus dem Bestand der ETH-Bibliothek sind Teil des Projekts. Erste Ergebnisse des Projekts sind seit dem 1. April sichtbar.

Die ETH-Bibliothek treibt die Digitalisierung und Aufbereitung ihrer Bestände voran und macht sie für die Öffentlichkeit nutzbar – interessante Beispiele dieser Nutzung sind beispielsweise im gerade durchgeführten GLAMhack zu finden. Auch die Kartenbestände werden laufend digitalisiert und über das Portal e-rara.ch angeboten, schon über 1’500 Titel sind als qualitativ hochwertige Digitalisate verfügbar. So auch dieser wunderschöne Stadtplan von Zürich von 1867.

Abb. 1: Der Plan der Stadt Zürich nach Breitinger (1867), auf der Plattform e-rara.ch 

Dabei soll es aber nicht bleiben. Die Nachfrage nach Geodaten und elektronischen, georeferenzierten Karten steigt, auch an der ETH-Bibliothek. Das können moderne thematische Karten sein, aber auch gedruckte Karten, die in den letzten Jahren bereits digitalisiert und mittels Crowdsourcing georeferenziert werden konnten. Entsprechend wurden im Rahmen des Pilotprojekts «e-maps» Wege geprüft, wie solche Karten und Daten bereitgestellt werden können. Ein sinnvoller Zugang musste gefunden werden, um diese Karten einerseits recherchierbar zu machen, andererseits aber auch Kriterien zur Langzeitarchivierung und gegebenenfalls rechtlichen Einschränkungen zu erfüllen.

Abb. 2: Die georeferenzierte Version des Plans der Stadt Zürich nach Breitinger von 1867 im Viewer des ETH Data Archive. Die Datei steht als GeoTIFF zum Download bereit und ist gemäss Georeferenzierung nordorientiert ausgerichtet.

Die elektronischen Karten werden dafür als Online-Ressource im Bibliothekskatalog erfasst und katalogisiert. Das garantiert die Auffindbarkeit, eine hohe Qualität der Metadaten und stabile Verbindungen zu Schnittstellenportale wie dem Kartensuchportal Kartenportal.CH. Die Daten der Karten selbst werden im ETH Data Archive eingespielt. Das ETH Data Archive bietet eine sichere, langfristige Verfügbarkeit der Karten und die Möglichkeit, Zugriffe auf ETH-Angehörige zu beschränken. Letzteres kann nötig sein, wenn Neuerwerbungen von elektronischen Karten aus rechtlichen Gründen der breiten Öffentlichkeit nicht zugänglich gemacht werden dürfen. Die georeferenzierten Karten aus e-rara.ch bleiben aber auch im ETH Data Archive frei zugänglich.

Abb. 3: Einblick in die Kollektion «e-maps» im ETH Data Archive (Stand 21. April 2021)

Das Pilotprojekt «e-maps» umfasst ebenfalls die Klärung weiterer Themenfelder wie Erwerbung in verschiedenen Ländern, rechtliche Aspekte, länderspezifische Marktvoraussetzungen, Retrodigitalisierung und Erhalt von räumlichen Daten auf Medien wie CD-Roms. Das Projekt leistet wertvolle Pionierarbeit und wird nach Abschluss durch ein Folgeprojekt fortgesetzt, um die verschiedenen Themen weiter zu vertiefen und der wissenschaftlichen Fachcommunity und der Öffentlichkeit noch besseren Zugang zu elektronischen Karten bieten zu können. Das Angebot wird dabei laufend erweitert.

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