Gevaarlijc wegens lawines

Gevaarlijc wegens lawines! Diese Warnung vor Lawinen in niederländischer Sprache, lese ich in der Legende auf der Skitourenkarte von Klosters – Graubünden aus dem Jahre 1920.

 

Titelblatt

 

Legende

 

Damals nach dem Ersten Weltkrieg, anfangs der zwanziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts, erlebte der Wintertourismus in den Alpen wieder eine neue Blüte. Die Rhätische Bahn, deren Schienen bereits 1889 von Landquart nach Klosters und im Jahre 1890 von Klosters nach Davos führten, trug zu diesem Aufschwung bei. Allerdings gab es damals noch keine Anlagen um die Skitouristen auf die hohen Berge zu befördern. Einzig die Standseilbahn von Davos nach der Schatzalp ist auf der Karte eingezeichnet. Sie wurde 1899 erstellt um den Zugang zum Sanatorium (im „Zauberberg“ von Thomas Mann erwähnt) zu erleichtern, das 1898 bis 1899 entstand.

 

Kartenausschnitt Davos

 

Die berühmte Parsennbahn (von Davos Dorf aufs Weissfluhjoch) wurde erst in den Jahren 1931 bis 1932 gebaut. Die Skitouristen waren also gezwungen, zu Fuss auf die Berge zu steigen. Schon damals kannte man die winterlichen Gefahren in den Bergen. Mit eindringlichen Worten wird auf diese hingewiesen.

 

Kartenrückseite Text

 

Für die Herstellung der Karte benutzte Orell Füssli als topografische Grundlage Blätter des Topographischen Atlas der Schweiz, auch Siegfriedkarte genannt (Bewilligung von der Schweiz. Landestopographie am unteren Rand der Karte). Die Wälder wurden von Orell Füssli mit grüner, die Skirouten mit roter Farbe ergänzt. Verglichen mit der topographischen Grundlage wirkt die Skitourenkarte plastischer. Erreicht wird dieser Effekt mit einer Reliefschummerung: Eine gedachte Lichtquelle von Nordwesten lässt die Nordhänge der Berge hell erscheinen, die Südhänge liegen im Schatten.

 

Ohne Reliefschummerung                                                Mit Reliefschummerung

 

Wer die Karte als Gesamtes betrachten will, kann sie im Wissensportal der ETH-Bibliothek bestellen.

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