Von der Kunst farbige Bilder zu drucken

Der Maler und Kupferstecher Jacques Christophe Le Blon (geboren am 21.5.1667 in Frankfurt am Main, gestorben am 16.5.1741 in Paris) gilt als Erfinder des Vierfarbendrucks. Sein Handwerk lernte er bei Conrad Meyer in Zürich und bei Carlo Maratti in Rom. Von dort nahm ihn der Maler Bonaventura von Overbeck mit nach Amsterdam, wo Le Blon mit Versuchen des Dreiplattendruckes (Blau, Gelb und Rot) begann, um ölbildähnliche Wirkungen zu erzielen. Er liess das Verfahren mehrfach patentieren und entwickelte es weiter, indem er zu den drei Farbplatten eine schwarze Platte hinzufügte. 1738 erhielt er von Ludwig XV das exklusive Recht zur Herstellung farbiger Reproduktionsdrucke.

Première Planche (S. 137): Palette chargée de couleurs pour peindre selon la pratique méchanique de Le Blon.

1741, nach dem Tod Le Blons beanspruchte sein ehemaliger Mitarbeiter Jacques-Fabien Gautier d’Agoty (1711-1785) das königliche Privileg und noch dazu den Titel als Erfinder des Farbdrucks. Gautier und seine fünf Söhne dominierten danach die Pariser Farbdruckindustrie in der Mitte des 18. Jahrhunderts. Neben Reproduktionen von Gemälden und historischen oder wissenschaftlichen Serien, stellte das Atelier von Gautier auch Farbdrucke für Zeitschriften her, darunter Observations physiques (1750-1753), Observations sur histoire naturelle, sur la physique et sur la peinture (1752-1756), Observations sur la peinture (1753-1754), und Journal de Monsieur (1776-1777).

Links:

Die 1756 von Antoine Gautier de Montdorge (1700-1768) veröffentlichte  Beschreibung des Verfahrens von Le Blon kann im Bibliothekskatalog NEBIS bestellt und im Lesesaal Spezialsammlungen eingesehen werden: http://opac.nebis.ch/F/?local_base=NEBIS&con_lng=GER&func=find-b&find_code=SYS&request=000241453

The Creation of Color in Eighteenth-Century Europe: http://www.gutenberg-e.org/lowengard/C_Chap14.html

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