Kontakt über Mittag und die Illusion

Echtes Gehen in virtueller Welt: ReWaVE – ID-Mitarbeitende bewegen sich frei in künstlicher Umgebung.

Striche, Kreise, Raster – Informationen für Ausserirdische? Gerade mal zwölf auf sechs Meter in einem Untergeschoss eines ETH-Gebäudes? «Wir brauchen keinen Platz, nur eine Decke», so Prof. Dr. Andreas Kunz, Dozent am Departement Maschinenbau und Verfahrenstechnik. Und dort oben sind diese schwarz-weissen, kreisrunden Muster ersichtlich.

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«Kontakt über Mittag», die Besuchs-Reihe der Informatikdienste, taucht in die Welt der ETH-Forschung und komplexer Algorithmen ein und ist heute bei «ReWaVE: Real Walking in Virtual Environments». Andreas Kunz und Doktorand Markus Zank erklären, in welchen virtuellen Welten sie forschen. Schon hat Daniel einen Rucksack auf den Rücken, die Oculus-Brille auf der Nase und die Kopfhörer übergestreift. In Sekunden ist er weg. Nicht wirklich – wir sehen ihn. Er uns aber nicht mehr. Daniel ist in seiner eigenen Welt. Alle anderen im gleichen Raum schauen ihn an und können sich gar nicht vorstellen, was daran grenzenlos sein könnte. Es sieht so gar nicht futuristisch aus, wie er von rechts nach links wandert. Weder seine Bewegung noch der Raum. Nur beim Selbstversuch versteht man, wie eindrücklich es ist. Daniel hat die zwölf mal sechs Meter schon längst vergessen. Auch Stefan will die Brille gar nicht mehr abgeben. Das Erlebnis scheint abhängig zu machen. Man verliert sich. Eher die Treppe hoch, sich am Kamin wärmen oder in den Garten treten? Alles ist möglich. Die mit der virtuellen Ausrüstung befinden sich in einem schlossähnlichem Gebäude und Garten mit Toskana-Touch. Alles scheint so wirklich zu existieren. Auch die oberen Stockwerke. Eine grosse Überwindung stellt eine Klippe da. Traut man sich, über die Klippe in den luftleeren Raum zu treten? Das Gehirn sagt: «Mache es nicht!» Kunz hat aber extra gesagt, man solle es probieren. «Du weisst, dass es nicht real ist und traust dich trotzdem nicht weiterzugehen», so Lars. Wer sich überwunden hat, ist fasziniert, so extrem realistisch ist es.

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«Das Empfinden ist ein Schweben. Man wird gelaufen.», findet Charly. Die harte Realität sind die ungepolsterten Betonwände im reellen Keller. Die Brille gibt ein rotes Stopp-Zeichen, setzt man sich darüber hinweg kann es schmerzhalt werden. Eine grosse Gefahr, wenn man es alleine ausprobiert. Gegen das Abhängigkeits-Gefühl hilft es, Pausen einzulegen und die Brille weiterzugeben. Die Wartenden können noch eine andere Brille ausprobieren: Eine VR-Brille aus Pappe mit Smartphone und einer App . Das Eintauchen ist nicht ganz so intensiv wie die Cyberbrillen, zeigt aber auch eine 360 Grad-Welt. Günstiger ist die VR-Brille auf alle Fälle. Die nicht gut zu Fuss sind, können bereits mit Kopfdrehungen und -neigungen entscheiden, was man erkunden will.

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Innovation Center Virtual Reality (ICVR)

Das Innovation Center Virtual Reality (ICVR) unter der Leitung von Andreas Kunz beschäftigt sich seit mehreren Jahren mit der Entwicklung von VR-Systemen, welche stärker auf den Anwender und seine Applikationen angepasst sind, als dies bei heutigen Systemen der Fall ist. Hierbei steht das System im Zentrum der Forschung. Die Anwendungsbereiche dieser Systeme erstrecken sich über den gesamten Produktentwicklungsprozess sowie in das zusätzliche Forschungsgebiet der Digitalen Fabrik. Recht herzlichen Dank, dass wir bei Ihnen über Ihre Forschung erfahren und die Realität vergessen konnten.

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Kontakt über Mittag

Seit 2011 organisiert Sabine Hoffmann; Marketing & Kommunikation, für die Informatikdienste der ETH Zürich einen Anlass, der sich «Kontakt über Mittag» nennt. Mitarbeitende der Informatikdienste besuchen durch «Kontakt über Mittag» spannende Persönlichkeiten, interessante Forschungsgebiete und faszinierende Bereiche der ETH Zürich. Mehr zum Anlass «Kontakt über Mittag», der Idee dahinter und wo die Informatikdienste seit 2011 ETH-Forschung schnuppern konnten.

 

 

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