ISC 15: Gehen HPC, Cloud und Big Data zusammen?

Die jährliche ISC (International Supercomputing Conference) fand dieses Jahr in Frankfurt a. M. statt. Die ISC ist die wichtigste Konferenz für HPC und Supercomputing in Europa. Dieses Jahr feierte die Konferenz ihr dreissigjähriges Jubiläum. Damit ist die ISC die älteste Konferenz zum Thema Supercomputing, welche Wissenschaftler, Systemspezialisten und Hersteller zusammen bringt. Die Konferenz begann als Seminar an der Universität Mannheim zu einer Zeit als, die ersten Cray-Systeme ihren Weg nach Europa und auch zur ETH fanden.

 

Schweizer Stand an der ISC 15
ISC 15: Schweizer Stand (hpc-ch)

 

Die halbjährlich publizierte Top500-Liste (June 2015 | TOP500 Supercomputer Sites), welche die schnellsten Computer der Welt auflistet entstand an der ISC. Deshalb wird die Liste jeweils an der Eröffnungssitzung publiziert. Zum vierten Mal in Reihe wurde der Supercomputer Piz Daint des CSCS als schnellster Computer in Europa und sechst schnellstes System der Welt aufgeführt. Euler2 rangiert als Nummer 308, zusammen mit Euler 1 gehört er zu den schnellsten rein CPU basierten Systemen, die einer einzigen Universität gehören.

Wie in den vergangenen Jahren hatte hpc-ch, das Forum der Schweizer HPC-Provider einen Stand an der ISC. Wie der Stand an der SC 14 wurde auch dieser Stand vollständig aus rezykliertem Karton gebaut (siehe Bild).

Aus der Hardwareperspektive wurden nicht viele neue Errungenschaften präsentiert. Das wichtigste Element, das in Kürze erhältlich sein wird, ist NVRAM, nicht flüchtiges RAM. Die Elemente werden auf normale Motherboards gesteckt und verhalten sich wie RAM. Allerdings bleibt der Speicherinhalt erhalten, wenn die Maschine abgeschaltet wird oder den Strom verliert. Das eröffnet neue Möglichkeiten für eine Vielzahl von Anwendungen.

Ein wichtiges Thema der Konferenz war das Zusammengehen von HPC, Cloud und Big Data. An der ETH beschäftigt sich die Abteilung Scientific IT Services (ID SIS) aktiv mit den Möglichkeiten dieses Zusammengehens. Auf der anderen Seite war die Keynote-Präsentation von Jürgen Kohler, der das CAE (computer aided engineering) bei Mercedes-Benz vorstellte. Mercedes-Benz setzt HPC in ihrem gesamten Engineering-Prozess ein, am sichtbarsten im „Digital Prototyping“. HPC ist für die Autoingenieure zu einem unverzichtbarem Werkzeug geworden. Trotzdem sieht Kohler keine Verwendung von Big Data durch die Ingenieure bei Mercedes-Benz.

Seit über 30 Jahren spielt nun HPC eine wichtige Rolle im Ingenieurwesen und in der Wissenschaft. Die noch offene Frage ist, wie weit HPC einem weiteren Nutzerkreis direkt zugänglich gemacht werden kann.

 

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