Hermann Siegfried: Topographischer Atlas der Schweiz 1:25 000 & 1:50 000. Blatt 43, Kloten (1949)

Das allgemein wachsende Bedürfnis bei Baubehörden, Industrie, Tourismus u.a. nach genauem Kartenmaterial hatte zur Folge, dass um 1867 unzählige Karten von Teilgebieten der Schweiz in grösserem Massstab als die Dufourkarte publiziert wurden. Auf Drängen des Schweizer Alpen-Clubs (SAC) wurden vom Topographischen Büro unter der Leitung Hermann Siegfrieds die Originalaufnahmen-Blätter der Dufourkarte nach Revision und Ergänzung der noch fehlenden Kantone als neues Kartenwerk vollständig herausgegeben.

Flughafen Zürich, Ausschnitt aus der Siegfriedkarte, Blatt 43 (1949)

Das Kartenwerk Topographischer Atlas der Schweiz, auch Siegfriedkarte genannt, erfasste nach einheitlichen, 1868 vom Bund erlassenen Richtlinien die ganze Schweiz in zwei Massstäben 1:25 000 (Jura und Mittelland, Teile des Kt. Tessin) und 1:50 000 (Alpengebiete). 1901 wurde das Kartenwerk vollendet und umfasste 603 Einzelblätter, welche teils in Stein graviert, teils in Kupfer gestochen und in drei Farben gedruckt wurden. In den nach 1940 erschienenen Zusammensetzungen wurde der Wald grün, die Rebberge rot eingefärbt. Durch fortlaufende Neuausgaben bis Mitte der 40er-Jahre stieg der Umfang auf 4‘500 Blätter an.

Der Ausschnitt aus dem Blatt Kloten, das letzte erschienene Blatt 43 der Siegfriedkarte, zeigt Kloten nach dem Bau des Flughafens 1948.

Die Siegfriedkarte ist vor allem wegen der konsequent eingeführten Höhenlinien und Felszeichnungen sowie der dargestellten Hochgebirgstopographie bekannt. In unregelmässigen Perioden wurden die Blätter im Feld überprüft und nachgeführt. Dabei zeigten sich immer mehr Ungenauigkeiten, was zur Forderung nach neuen Landeskarten führte. Dieser Forderung wurde mit dem Kartengesetz 1935 stattgegeben. Die Siegfriedkarte wurde 1962 vollständig von der Landeskarte abgelöst.

In der Kartensammlung der ETH-Bibliothek befindet sich das Kartenwerk in verschiedenen Ausgaben: auf Papier beinahe vollständig, auf CD-Rom vollständig.

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