Letzte Woche durfte die Kartensammlung der ETH-Bibliothek mit einer Buchvernissage das 50-jährige Bestehen feiern. Nebst den vielen tollen Gesprächen, der Eröffnung durch ETH-Bibliotheksdirektor Dr. Rafael Ball und einer fachlichen Einführung von Prof. Dr. Lorenz Hurni (Institut für Kartografie und Geoinformation IKG, ETH Zürich) in die Welt der Kartografie (inkl. Prüfungsfrage für die Teilnehmenden der Vernissage) bot die Reise mit dem früheren Leiter «Digitale Medien» bei der Neuen Zürcher Zeitung, Dr. Peter Hogenkamp durch die Festschrift «Landkarten des Wissens: 50 Jahre Kartensammlung an der ETH-Bibliothek» spannende Einblicke und Augenblicke, welche so nicht erwartet und gar gesucht worden sind – eben, «Serendipity».
KARTEN
Funktionalität und Kunst: Plan von Neapel aus dem 18. Jahrhundert
Heutige Karten sind durch den technischen Fortschritt genauer und kostengünstiger in der Herstellung. Gut befinden sich in der Kartensammlung der ETH-Bibliothek auch wertvolle alte Karten, welche eine Mischung aus Gravurkunst und topografischen Details darstellen, wie der Stadtplan von Neapel zeigt.
Ein goldenes Jubiläum: 50 Jahre Kartensammlung an der ETH-Bibliothek
In einem Anfang Mai 1972 verschickten Rundschreiben, verkündete J.-P. Sydler, der damalige
Direktor der ETH-Bibliothek, für den 15. Mai die Eröffnung einer Kartensammlung an. Bereits
bei dieser Gelegenheit wies er darauf hin, dass die neugeschaffene Einrichtung die größte
Spezialsammlung für thematische Karten in der Schweiz sei.
Grüsse aus Braunwald
Auch in den letzten Gemeinden sind die Sportferien nun vorbei, die meisten Skigebiete beenden ihre Wintersaison und nehmen die Skilifte ausser Betrieb. Eigentlich schade, bei dem aktuell wunderbaren Wetter. Waren Sie diesen Winter auch Skifahren, allenfalls sogar in Braunwald? Vor 100 Jahren sah der Ort noch etwas anders aus, das Besondere hat sich Braunwald aber bis heute erhalten.
Yellowstone Nationalpark: 150 Jahre geschützte Fantasielandschaft
Die vorgestellte Karte zeigt die geologische Beschaffenheit des ältesten Nationalparks der Welt, der des Yellowstone Nationalpark. Denn gerade die wissenschaftlichen Expeditionen, deren Resultate auf der Karte dargestellt werden, führten überhaupt zur Gründung des 150-jährigen Naturreservates.
Fernweh ade… die Zweite
Vor etwas mehr als einem Jahr haben wir uns an dieser Stelle auf eine virtuelle Reise nach Spanien begeben und die Reiselust über digitalisierte Karten ausgelebt. Nun gibt es aus aktuellem Anlass eine Neuauflage. Sind Sie mit dabei?
Exportnation Schweiz: Die Entwicklung von Industrie und Handel der Schweiz zwischen 1770 und 1870
Im November 1873 fand in Wien die fünfte Weltausstellung statt. Das Kulturleben der Gegenwart wie auch das Gesamtgebiet der Volkswirtschaft darstellen und fördern soll. Unter den ausstellenden Ländern gehörte damals auch die Schweiz, welche schon zu Beginn des 19. Jahrhunderts die industrielle Revolution zu nutzen wusste. Diesen Erfolg galt es an der Weltausstellung zu betonen.
Profile schärfen: Die Geologie am Bözbergtunnel
Seit dem Ende des letzten Jahres ist der neue Bözbergtunnel für den Schienenverkehr freigegeben. Der alte Tunnel wurde damit nach fast 150 Jahren ausser Betrieb genommen und wird nun zum Rettungs- und Wartungsstollen umgebaut. Dessen ursprünglicher Bau half dabei mit, das geologische Profil des Aargaus zu schärfen.
Rationelle Gestaltung des Zürcher Strassenbahnnetzes von 1892
Wie der Verkehr in der Stadt Zürich organisiert werden soll, ist mit dem Blick auf die heute vorgestellten Karten (Rar K 378) bereits seit längerem ein politisches Thema. Bereits vor 130 Jahren musste das Verkehrsnetz durch die Konzessionsgesuche privater Strassenbahn-Gesellschaften neu ausgelegt werden, da neben dem Rösslitram auch moderne Strassenbahnen in Zürich in Betrieb genommen werden sollten. Das Problem bei der Vergabe der Konzessionen bildete die Spurweite.
e-maps – Digitale Karten für Öffentlichkeit, Forschung und Lehre
In Kürze wird an der ETH-Bibliothek das Pilotprojekt «e-maps» abgeschlossen. Das Projekt legt den Grundstein, elektronische Karten zu erwerben und diese Karten für Öffentlichkeit, Forschung und Lehre zur Verfügung zu stellen. Aber nicht nur neue digitale Karten sollen präsentiert werden, auch die älteren, georeferenzierten Karten aus dem Bestand der ETH-Bibliothek sind Teil des Projekts. Erste Ergebnisse des Projekts sind seit dem 1. April sichtbar.