Ein Schweizer im Kimono

Der Zürcher Kaufmann, Sammler und Schriftsteller Hans Spörry (1858-1925) weilte von 1890 bis 1896 im Auftrag der Seidenfirma Ziegler & Merian in Japan. Auf Wunsch seines Bekannten Carl Schröter, Professor für Botanik am Eidgenössischen Polytechnikum, sammelte Spörry Gegenstände des Japanischen Alltags und konzentrierte sich dabei vor allem auf Objekte aus Bambus. Aus dieser eingehenden Beschäftigung mit dem vielseitigen Naturmaterial ging schliesslich die Publikation Die Verwendung des Bambus in Japan und Katalog der Spörry’schen Bambus-Sammlung (Zürich, 1903) hervor. Darin eingebunden finden sich zwei Originalfotografien, die unten abgebildete und eine weitere mit seinem Porträt.

Hans Spörry im Kimono, Shibu-Onsen, 28.09.1896 (Portr_16315)

Das Bild von Spörry im Kimono wurde im beliebten Thermalkurort Shibu-Onsen aufgenommen. Offenbar schätzte der Schweizer die Japanischen Bäder, die mit 40 bis 42 Grad Celsius eher warm sind. Auch schien er trotz seiner Arbeit als Seideninspektor und Sammler genug Musse zu haben, ausgedehnte Ausflüge zu unternehmen: „Im Osten ist man so vernünftig nicht im Büro zu sitzen, wenn keine Arbeit vorhanden ist. Beinah jeder hat die Freiheit, diese Unterbrüche nach seinem Belieben auszunützen […] (Mein Lebenslauf, II, S. 155).“

Literatur:

Hans Spörry:Die Verwendung des Bambus in Japan und Katalog der Spörry’schen Bambus-Sammlung (Zürich, 1903)

Hans Spörry: Mein Lebenslauf (Zürich,1924-1925)

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