Die Basler Rheinhäfen um 1920

Über die drei Rheinhäfen der Stadt und Region Basel werden heute ca. 10 Prozent des gesamten mengenmässigen Aussenhandels der Schweiz abgewickelt. Rund 30 bis 40 Prozent des Mineralöls gelangt über die Rheinhäfen in die Schweiz (Wikipedia, 2011). Die vorgestellten Karten, Pläne, Fotos und Postkarten dokumentieren den Zeitraum von 1917 bis 1926, während dem in Basel Hafenanlagen genutzt, projektiert, erbaut und erweitert wurden.


Abb. 1: Uebersichtskarte von Basel mit den bestehenden & projektierten Hafen & Bahnanlagen, 1917

(alle Karten und Fotos  können per Mausklick vergrössert werden)


Abb. 2a: Übersichtsplan der Basler Rheinhafenanlagen, 1924, linker Teil


Abb. 2b: Übersichtsplan der Basler Rheinhafenanlagen, 1924, rechter Teil


Abb. 3: Foto Rheinhafen St. Johann (Ans_05521-008-AL ), Alfred Kugler, 1919


Abb. 4: Ausschnitt aus Postkarte Rheinhafen Kleinhüningen (Fel_004412-RE), Poststempel 4.9.1924

Die Uebersichtskarte von Basel mit den bestehenden & projektierten Hafen & Bahnanlagen  von 1917 (Abb. 1)  dokumentiert den Planungsprozess für den Bau der Basler Hafenanlagen Kleinhüningen und Birsfelden. Die Karte erschien als Beilage zum Ratschlag Nr. 2081 (Staatsarchiv Basel-Stadt). Die Areale für projektierte Hafenanlagen sind darin mit gelber Farbe markiert.  Auf dem Übersichtsplan der Basler Rheinhafenanlagen  des Schiffahrtsamtes des Kantons Basel-Stadt von 1924 (Abb. 2)  sind die Häfen St. Johann und Kleinhüningen abgebildet. Die detailreiche Karte beinhaltet die Standorte der Hafenkrane, Bahngeleise und Lagerhäuser und gibt Aufschluss über die Art der umgeschlagenen Güter.

Der Basler Hafen St. Johann (Abb. 3) wurde bereits zwischen 1906 und 1911 erbaut. In diesem Hafen wurden vor allem Getreide und Trockengüter umgeschlagen und gelagert. 2010 wurde mit dem  Abbruch des Hafens begonnen, um Platz für den Novartis Campus zu schaffen.

Das Hafenbecken I des Hafens Kleinhüningen (Abb. 4 und 5) wurde 1922  eröffnet und bis 1924 mit Krananlagen und Gebäude für die Reedereien erweitert. Die Botschaft auf der Postkarte (Abb. 4) lautet : “[…] Schon am Rauch siehst Du dass unser Seehafen von grosser Bedeutung ist, denn ohne Rauch kein (Hafen)Feuer. […]”.

Das Hafenbecken II des Hafens Kleinhüningen wurde von 1936 bis 1939 erstellt. Fast im gleichen Zeitraum, nämlich von 1937 bis 1940, wurde der Rheinhafen Birsfelden, für den bereits im Plan von 1917 eine grosse Fläche ausgeschieden ist, erstellt und danach mehrfach erweitert. Dieser Hafen ist heute auf den Umschlag und die Lagerung von flüssigen Treib- und Brennstoffen und Trockengütern ausgerichtet. In Kleinhüningen werden neben Containern hauptsächlich Trockengüter wie Stahl, Aluminium, Buntmetalle und flüssige Stoffe umgeschlagen

Der Übersichtsplan der Basler Rheinhafenanlagen des Schiffahrtsamtes ist 30 x 93 cm gross und hat die Signatur K 402063. Die Uebersichtskarte von Basel mit den bestehenden & projektierten Hafen & Bahnanlagen  ist 47 x 36 cm gross und hat die Signatur K 481020. Beide Karten gehören zum Bestand der Kartensammlung und  können im Lesesaal  Spezialsammlungen eingesehen werden. Das Foto und die Postkarten sind im Bildarchiv online nachgewiesen.

Quellen:
Staatsarchiv Basel, http://query.staatsarchiv.bs.ch/query/detail.aspx?ID=499302
Schweizerische Rheinhäfen, in: Wikipedia, zitiert 2.9.2011


2 Gedanken zu „Die Basler Rheinhäfen um 1920“

  1. Abb. 5, Postkarte: Hier ist nicht der Rheinhafen in Kleinhüningen zu sehen, sondern die Mustermesse anlässlich der Internationalen Ausstellung für Binnenschifffahrt und Wasserkraftnützung im Juli/August 1926!
    Mit bestem Gruss: Klaus Spechtenhauser

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